Adrenalin am Morgen

[Freddy]

Hallo zusammen,

heute früh gab es für uns eine unverhoffte "Trimm dich Stunde" mit kostenloser Adrenalindusche....

Mitten im Wald, wir hatten und gerade dazu entschlossen den Heimweg anzutreten, geschah es. Urplötzlich neben uns ein großes Wildschwein das schräg einen Abhang hinauf auf uns zu lief. Ich schätze es war ca. 20 Meter von uns entfernt. Ich hatte Felix GsD an der Leine und wir traten, nachdem ich ihn kurz und pregnant davon überzeugt hatte, das ein Angriff auf die Sau nicht unsere bestmögliche Reaktion ist, ungeortnet die Flucht nach hinten an . Die Sau neben uns im spitzen Winkel auf uns zukommend....Hallali....
Die Sau arbeitete sich, fast mit uns gleichauf, immer weiter den Abhang hinauf und verkürzte den Abstand zu uns. Ich überlegte schon ob ich Felix freilasse, um das Wildschwein von mir abzulenken und ihm bessere Fluchmöglichkeit einzuräumen...da erreichte die Sau ca. 10m hinter uns den Weg, kreuzte ihn, um GsD den Berg weiter hochzulaufen. Kurz darauf, wir liefen immer noch, sah ich einen Jagdhund mit Warnweste dem Schwarzwild folgen....
Später hörten wir dann noch Schüsse...da war der Puls immer noch auf 180....Ich fragte mich anschließend, ob man nicht auch das Jagdgebiet hätte absperren können...nicht ganz ungefährlich...

LG
Freddy, der so einigermaßen wieder unten ist, mit Felix der das ganze wohl recht amüsant fand...

[Sabine14]

Ui, ui, ui,

das hätte ganz schön ins Auge gehen können.
das Wildschwein war wahrscheinlich angeschossen. Hätte genauso gut angreifen können.

Glück gehabt. Tapferer aber eher unkluger Felix.

Ähm - auf den Schreck steht Dir eigentlich Wildschweinsteak zu

LG

Sabine

[doris]

boah Freddy,

der Albtraum eines jeden Airedale-Besitzers. Zum Glück hattest du deinen an der Leine.
Ich denke auch daß die Sau angeschossen war und der Jadghund zum Aufstöbern geschickt wurde. Es kann durchaus sein, daß die Sau in den frühen Morgenstunden angeschossen wurde, und der Schütze erst einen anderen Jäger mit dafür ausgebildetem Hund informieren mußte, und bis der dann da war, seinen Hund angesetzt hat usw. ist dann halt viel Zeit vergangen und die Sau war angeschossen halt immer noch unterwegs.
Ich glaube etwas gefährlicherem als so einer Sau begnet man in unseren Wäldern nicht.
Ich hoffe dein Puls hat sich beruhigt, und Hundi ist nicht ganz so enttäuscht, daß er die Sau nicht alle machen durfte
Mensch, Mensch, Mensch habt ihr Glück gehabt.
Doris

[redchili]

Hallo Freddy,

wessen Adrenalin wäre da nicht hochgeschossen Gut, dass Euch beiden nichst passiert ist.

Zurzeit finden überall im Laufe der Samstag- und Sonntagvormittage Treibjagden statt, auf denen die Hunde der Treiber auch selbständig arbeitend mitlaufen. Treiber und Hunde tragen dabei ebensolche Warnwesten. Die Sau muss also ganz und gar nicht angeschossen gewesen sein, sondern ist vermutlich ganz "normal" vor einem treibenden Hund davongelaufen.

Bei solchen Treibjagden, wo meist mehrere Reviere zusammenarbeiten, werden die Zufahrtswege mit Flatterband und Hinweisschildern abgesperrt, die kleineren Wege sind dabei aber wohl nicht immer einbezogen; die betroffenen Areale können ziemlich groß sein. Inwieweit da abgesperrt werden muss, wird Micha mal in Erfahrung bringen (der sich ja gerade in Jagdausbildung befindet). Einmal ringsum Flatterband durchgängig spannen, ist ja nicht möglich.

Allerdings ist es rechtlich ja auch so, dass keinem Bürger der Zutritt zum Wald verboten werden darf, das schließt wohl die Jagd ebenfalls ein. Wer also reingehen will, auch querwaldein, kann das immer und jederzeit tun. Die Jäger haben entsprechende Schießvorgaben (wo, wie, wann), die (theoretisch) verhindern, dass irgendwas anderes getroffen wird als das gejagte Wild, aber in der Praxis passiert ja immer wieder einmal was, wenn auch zum Glück sehr selten. Am Ende von Michas letzter Treibjagd kam ein fröhlicher, zur guten Tarnung braun gekleideter Spaziergänger aus dem Wald - der wusste, dass Treibjagd ist, war sich aber ganz sicher, dass ihm nix passiert ... der hatte vielleicht Nerven!

Viele Grüße,
Antje mit Luzie

[Freddy]

Hallo,

werden die Zufahrtswege mit Flatterband und Hinweisschildern abgesperrt, die kleineren Wege sind dabei aber wohl nicht immer einbezogen; die betroffenen Areale können ziemlich groß sein. Inwieweit da abgesperrt werden muss, wird Micha mal in Erfahrung bringen

Das war ein ca. 4 Kilometer langes, geschlossenes Tal mit nur einer Haupt-Zuwegung vom Wanderparkplatz aus. Ich habe öfter schon gesehen das diese Wege bei Treibjagden mit Flatterband abgesperrt wurden. Warum das heute morgen nicht der Fall war, weiß ich nicht. Die Schüsse aus den großkalibrigen Waffen gar nicht weit weg von uns, hörten sich schon sehr bedrohlich an...ich werde mal bei Gelegenheit unseren Jagdaufseher darauf ansprechen...und darauf auch:

auf den Schreck steht Dir eigentlich Wildschweinsteak zu

LG
Freddy

PS: Ich hatte mir ja vorher schon immer mal Gedanken gemacht, was ich im Falle einer Wildschweinbegegnung tun werde. Wenn man dann plötzlich eine Wildsau in nächster Nähe (so nah war mir in freier Wildbahn noch nie eine) auf sich zugelaufen sieht, schaltet man die Vernunft vorrübergehend aus und handelt weitgehend "instinktiv".
In dem Moment sieht man nur zwei Alternativen: Laufen oder kämpfen...laufen fand ich in dem Fall besser.

[Uschi]

Oh Freddy,

mein Alptraum

Bei solchen Treibjagden, wo meist mehrere Reviere zusammenarbeiten, werden die Zufahrtswege mit Flatterband und Hinweisschildern abgesperrt,

Sollte man meinen und darauf vertrauen können. Ich wollte auch mal in ein Tal absteigen, hörte dann aber Schüsse, immer wieder. Ein Hinweis war auch auf dem Hauptzugangsweg zum Tal nicht zu finden, geschweige denn Absperrbänder.

Ich verzichtete dann auf diesen Weg und nahm einen in der entgegengesetzten Richtung.

Rennen war bestimmt die beste Entscheidung. Nur ------ dieses Entsetzen, wenn die Sau mitgeht, grausig

Ein einziges Wildschweinsteak reicht für die Wiedergutmachung nicht. Eine halbe Sau sollte es schon sein, finde ich.




Mitfühlende Grüße
Uschi

[Marc]

Hallo Freddy,

puh, Glück gehabt! So ein Schocker am Morgen und die Adern sind frei...
Warum da aber kein Hinweis beschildert war, ist mir auch ein Rätsel, zumal wenn es zu diesem Tal nur eine Haupt-Zuwegung vom Wanderparkplatz gibt ???
Da komme ich doch ins Grübeln, ob ich weiter so unbedenklich wie die letzten Tage mit dem Lütten durch den Wald streifen sollte...
Habe ich mir doch immer gesagt, dass diese Wildschweine, welche wir da ab und an schon gehört haben, ganz bestimmt nicht in unsere Nähe kommen werden - aber wenn sie gejagt werden, dann sind sie natürlich unberechenbar. Nur hätte ich auch gedacht, dass gerade an den Hauptwanderwegen Hinweise zu finden wären...

Liebe Grüße aus dem Siegerland
Marc und Ramón, die sich heute in der Welpenschule mit wesentlich ungefährlicheren Tieren belustigen durften

[doris]

Hallo Freddy,

ich nochmal. Hab mit einem Freund geredet, der Jäger ist, hat selbst eine große Jagdpacht. Er hat gesagt, das war eine Treibjagd, und die muß bei der Gemeinde gemeldet sein. Das Absperren und Beschildern machen viele Jäger nicht mehr, weil sie sonst oft von Tierschützern belagert werden. Die stellen sich dann in die Schußlinie usw.. und da es da schon sehr viel Ärger gab, wird es oft so wenig wie möglich erkenntlich gemacht.
Beruhigt einen doch ungemein, gell........
LG Doris

[Uschi]

Hallo Doris,

weil sie sonst oft von Tierschützern belagert werden.

das ist ja unmöglich. So wie es unmöglich ist, die Hochsitze anzusägen. Solchen sog. "Tierschutz" kann ich nicht leiden.

Viele Grüße
Uschi

[Sabine14]

Hallo,

na vor allen Dingen, wenn ich an die überhand nehmenden Wildscheine denke -

Komischerweise hats bei uns welche eher rechtsrheinisch, denn linksrheinisch (vom Süden aus gesehen).
Merkwürdig.
Sind die Franzosen die besseren Jäger? Fragen über Fragen....?

Unser Hundeplatz (rechtsrheinisch) liegt mitten in der Pampa direkt an den Schwarzwaldausläufern und viele Obstbäume - da wimmelts nachts von den Viechern.
(Jade würde gern mal genauer nachsehen, ich weniger ).

LG

Sabine