Der Gund ... sind wir !!
Der Gund ... sind wir !!
Hi Micha,
richtig, das Leben ist kein Ponyhof, aber auch kein Exerzierplatz.!
Übrigens hab ich auch einen entspannten Airedale im Garten liegen, der ist so entspannt, dass man uns sogar das Zelt aus dem Garten geklaut hat, als sie in selben lag- Bei uns empfiehlt sich eher ein Kontrollgang am Abend ob noch alles da ist.
Ich habe in punkto Rudelführung ein bisschen eine andere Ansicht. Auch bei uns ist klar wer Chef ist-ich muss das aber nicht dauernd unter Beweis stellen.
Mit freundlichen Grüssen
Regine
Der Gund ... sind wir !!
Hallo Regine,
das mit dem Zelt ist ja witzig .... musste mal erzählen
Mit dem "dauernd unter Beweis stellen" ist jetzt so, da wir, ich nenne es mal "Umlernphase" sind. Das muss erst gefestigt werden. Kam vielleicht falsch rüber: Exerzierplatz... die Übungen werden mit Spiel, Spaß (Jule liebt den Futtersack) und vor allem MOTIVATION durchgeführt ... bei uns gibt es keinen Exerzierplatz !! Die Peitsche bleibt auch im Schrank
Aber ich akzeptiere Deine Ansicht, allerdings würde mich DEINE Rüdelführung Ansicht interessieren. Wir stecken noch in den Kinderschuhen ... ich bin "lernbereit"
LG
Micha
Der Gund ... sind wir !!
Hallo Micha,
bei Joker gehört es zu seinen Aufgaben Haus und Grundstück zu bewachen. Er nimmt seine Aufgabe ernst und zeigt dieses auch indem er anschlägt wenn fremde Leute, die er nicht als Nachbarn kennt, hinter oder neben unseren Garten am Zaun herumschleichen. Bei unserem einen Nachbarhaus ist dieses auch sehr angebracht nachdem hier die 12 Appartments, die vorher an Studenten vermietet wurden jetzt von einem neuen Besitzer gewinnbringender an Leiharbeiter und Monteure, meist aus osteuropäischen Ländern, so vermietet werden indem er gleich 3 Personen in einem Appartment unterbringt.
Hier muß Joker , vor allem an den Wochenenden wenn die Jungs dort herumhängen und aus Langeweile saufen, allein schon von seiner Präsenz im Garten her, darauf aufmerksam machenen, das sein Garten kein Müllablageplatz für Flaschen und Bierdeckel ist die dort über den Zaun geworfen werden und hier andere Trinksitten vorherrschen.
Er macht das sehr ordentlich und ich habe schon Leute dort Klimmzüge am Parterrebalkon machen sehen wenn Joker auf sie zugestürmt kam, obwohl noch ein Zaun dazwischen war.
Alle Leute die zu uns an die Haustür kommen oder etwas in den Briefkasten werfen werden von ihm schon vor dem Klingeln angemeldet und Joker baut sich neben mir auf wenn ich an die Tür gehe. Allzeit bereit, wie bei den Pfadfindern, Leute die er gut kennt werden kurz begrüßt und von dem Postboten, den er sehr liebt, bekommt er immer ein Leckerli. Ist der Besuch an der Haustür mir unbekannt aber unverdächtig schicke ich Joker mit einem "Ist okay Joker" 3 Schritte zurück und er beobachtet mich von der Diele aus. Bei unsicheren Kandidaten an der Haustür nehme ich Joker ans Halsband und frage bei einer nur spaltweit geöffneten Tür nach dem Anliegen. Bei nicht erwünschtem Besuch genügt meist ein tiefes Brummen von Joker für eine Kehrtwende an der Haustür ohne dass ich mich auf große Diskussionen einlassen muss.
Jokers Anschlagen um uns auf fremde Leute aufmerksam zu machen oder Besucher anzumelden wird von mir mit "o.k. Joker, guter Wachhund" gelobt, damit wird gleichzeitig ein weiteres unnötiges Bellen abgestellt. Dieses funktioniert viel besser als "AUS" oder "RUHIG" zu schreien. Außerdem ist Joker kein Kläffer, ich kann mich 100% darauf verlassen, dass wenn Joker bellt auch irgend etwas im Busch ist.
Kinder können mit Joker alles machen, ob diese abends aus dunklen Hauseingängen springen und ihm überraschend um den Hals fallen oder sonst irgendwelche Überraschungsangriffe starten hat er bisher noch niemals dort zugeschnappt , ich muss aber aufpassen das er es nicht als eine Aufforderung zum Kriegenspielen auffasst wenn sie weglaufen.
Ganz kleinen Kindern geht Joker eher aus dem Weg, Kinder bis zum schulpflichtigem Alter können dann aber so ziemlich alles mit ihm machen und Kinder bis ca.12 Jahren nimmt er noch nicht richtig für voll, zumindest lässt er sich von denen nicht herumkommandieren.
Richtig zugepackt hatte Joker nur einmal als mir vor Jahren ein durchgeknallter Kleingärtner einen Regenschirm über den Kopf gehauen hat und das war für mich auch o.k., sonst kennt er es nicht dass man in Menschen reinbeißen darf.
Ich bin also nicht unglücklich darüber dass Joker eine Aufgabe für sich darin sieht als Wach- und Schutzhund zu fungieren obwohl ich ihn mir deswegen ganz sicher nicht angeschafft habe. Es ist wenigstens Tatsache dass nach 3 vorherigen Einbruchsversuchen, mit entsprechenden Schäden an Türen und Fenstern, bei uns seit Jokers Anwesenheit nichts mehr passiert ist, und meine Alarmanlage nur noch in unserer Urlaubszeit in Betrieb genommen wird.
Nachts schläft Joker aus eigenem Antrieb unten im Erdgeschoss, alle Türen im Haus sind offen , und nur zum Wecken kommt er morgends zu uns ins Schlafzimmer.
Nach dem Aufstehen geht es umgehend zur Terrassentür und dann mit einem Tigersprung in den Garten der sofort im Schweinsgalopp in allen Ecken inspiziert und abgeschnüffelt wird.
Ich habe hierbei das sichere Gefühl dass Joker hierdrin eine Aufgabe für sich sieht die ihn neben schlafen, fressen, ausgehen und spielen auch mit ausfüllt und zufrieden stellt, auch wenn er den Garten nur vor Katzen, Eichhörnchen und den Gartenteich vor dem Fischreiher schützen muss.
Irgendwie muss ein Hund auch Hund bleiben dürfen, und man sollte nur dort reglementierend eingreifen wo es auch wirklich notwendig ist und ihn nicht nur nach unseren Vorstellungen als zu funktionierenden Robodog betrachten.
Wenn in der Hundeerziehung mal was daneben geht, braucht man nicht gleich eine Krise zu bekommen und seine Weltanschauung umzukrempeln, sondern es sind meist nur Kleinigkeiten die man einmal genauer unter die Lupe nehmen muss um etwas umzustellen.
Jedes hundliche Verhalten und aufmucken eines Hundes der uns nur zeigen will dass er auch einen eigenen Willen hat und sich nicht alles Gefallen lässt als die zur Modeerscheinung gewordene "Dominanz" zu bewerten ist m.E. auch voll daneben. Im Allgemeinen sind die Hunde nämlich sehr damit zufrieden wenn ihnen jemand gegenüber ein sicheres Führungsverhalten zeigt dem sie sich anvertrauen können. Unsichere Hundehalter werden allerdings schnell von ihnen erkannt wobei sie sich dann auch nicht durch stramme Kommandos hinwegtäuschen lassen.
Wirklich dominante Alphatiere sind nämlich äußerst selten und auch dann liegt es bei einer richtigen Erziehung immer noch in der Hand des Hundehalters dem Hund zu zeigen wer im Rudel das letzte Wort hat.
Es ist mir allerdings ein Rätsel wie ein Hund ein verweigertes Mittagessen mit einem nicht "korrekten" Apportieren verknüpfen kann? Auch ist es für mich noch lange kein Zeichen von Dominanz wenn der AT nicht jeden Tag Lust dazu hat alle Sperenzchen mitzumachen und auch mal einen schlechten Tag mit Unlustgefühlen hat. Wenn gerade junge Hunde die Leute anspringen ist es auch nicht die erste Stufe der Aggression sondern pure Lebensfreude als Begrüßungsritual, was uns natürlich nicht davon abhalten soll es ihnen rechtzeitig abzugewöhnen obwohl es nur natürlich ist dass man dabei bei den jungen Hunden auf Unverständnis stößt. Ursprünglich entstanden ist das Hochspringen im Welpenalter um im Gesicht der Hundemutter die Lefzen zu lecken um diese zu animieren erstes festes Futter hervorzuwürgen und die Welpen damit zu füttern. Viele Hunde behalten diese jugendliche Gewohnheit bis ins Erwachsenenalter bei und versuchen am Menschen hochzuspringen um das Gesicht ablecken zu können. Also hat das Hochspringen mit Aggression absolut nichts zu tun.
Bei uns ist die Rollenverteilung wenigstens eindeutig genug geklärt worden ohne dass ich mich als Generalfeldmarschall aufspielen muss.
Persönlich sehe ich diese Sachen sowieso nicht zu eng da es mir schon immer egal war wer unter mir Chef ist.
Es gilt auch für die Hundeerziehung, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und aus seinen Fehlern kann man nur lernen.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 07.08.2008 - 23:23 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
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micha hat geschrieben:
Ich rede nun über DAS Apportieren, sie arbeiten über den FUTTERSACK und wenn es nicht funktioniert, gibt es KEINE Beute...
ganz einfach... NULL ESSEN... ja, gemein, und es gibt kein 12.00 Uhr Essen .... fällt aus, es muss erst Beute gemacht werden ...sorry, so ist es nun mal ... dazu stehe ich auch !!!
Für die Territorial-Geschichte: Les meinen Beitrag nochmals und enjoy nochmals..... ICH habe ENTSPANNTE Airedales nicht mehr und nicht weniger !!! Und ich brauch keine KONSEQUENZEN beibringen ... sorry, ich bin die Konsequenz, nämlich ICH kontrolliere !!
Hallo Micha,
arbeitest Du nach Natural dogmanship?
Viele Grüße
Uschi
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Hi Micha,
ich möchte dich bitten doch da vielleicht etwas genauer zu berichten. Wie hast du das in kurzer Zeit geschafft?
Zitat:"................aber ich habe nun 2 entspannte Airedales im Garten. Selbst DAS Objekt der Begierde wurde schon ignoriert:Die Nachbarkatze........".
Das könnte ich bei meinem Extremfall, was die Katzenvertreibung angeht, vielleicht auch gebrauchen.
LG
Freddy mit Felix
PS:Zum Thema Verteidigung von "Haus und Hof" fällt mir noch ein: Vor einigen Jahren hatte ich zwei extrem penetrante Vertreter in meinem Wohnzimmer sitzen und bekam sie auf die "freundliche Art" nicht wieder hinaus.
Als die Situation dann verbal eskalierte, war ich sehr froh, das ich neben mir einen Hund mit Instinkt hatte, der die Nackenhaare aufstellte und ein wirklich dumpfes, tiefes Grollen mit teilweiser Entblößung des Gebisses, hören ließ. Die Situation hat sich daraufhin sehr zügig entspannt.
Dieser Hund, es war ein "Vorgänger" von Felix, hat in seinem ganzen Leben keinen Menschen gebissen. Er konnte sehr gut einschätzen, ob eine Situation harmlos oder gefährlich war.
Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,
das nicht minder bindende moralische
Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft
eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
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Hi Micha,
Ich würde sagen mein Prinzip ist Kontrolle und Einwirkung wo nötig,Laissez faire wo möglich.
Sprich ,mein Hund muss kommen, wenn ich ihn rufe, Sitz und Platz machen ,wenn ich es sage , hat keine Leute anzuspringen , soll an der Leine normal laufen und keine Hunde anpöbeln. -Alles im Alltag -nicht Hupla-.
Wenn sie von der Leine ist kann sie 20m vor oder hinter mir laufen, das ist mir egal(manchmal nicht, denn wenn sie hinter mir läuft, nützt sie es gern mal aus sich in etwas ... zu wälzen.)
Fressen bekommt sie zweimal tgl unabhängig davon wann wir essen- es kann sein vor, mit oder nach uns. Mein Hund geht öfter vor mir zur Tür rein, weil es praktischer ist, und zusammen an der Leine raus.Das entscheide ich nach Situation.
Sie hat freien Zugang zum Garten und kann rein und raus wie sie will. Sie kann überall in der Wohnung liegen-ausser auf dem Sofa, sie hat selber "eins". Stört sie, muss sie halt aufstehen.
Ich denke ,ich bin in dem was ich von ihr verlange konsequent und besteh da auf meine Anordnung. Andererseits kontrolliere ich nicht dauernd und will auch nicht permanent Druck auf sie ausüben. Sie hat ihre Freiheiten, darf im Garten patrollieren genau wie ich und ich lass sie auch unsere oder die Nachbarskatze aus dem Garten treiben- mein Kater nimmt sie eh nicht für voll.
Mich bestätigt mein Weg, denn ich habe ein entspanntes Verhältnis zu meinem Hund und wir fallen in der Regel nicht negativ auf, wenn wir in der Öffentlichkeit sind.
Sie hat ihre Eigenarten, ich meine.Solange die nicht kollidieren (z.B. sich in etwas ...zu wälzen oder selbiges fressen)lass ich sie ihr.
Mit freundlichen Grüssen
Regine
PS: sie steckte damals nicht in dem Zelt, lag aber im Garten . Ich habe manchmal den Eindruck ihr Verhältnis zur Umwelt ist zuuuuuu entspannt.
Der Gund ... sind wir !!
Hallo zusammen,
@Uschi: Ja genau ... Und Ergebnisse können wir in unseren Bekanntenkreis sehen, wir finden es gut und "hundgerecht".
@Freddy: Falls die Mädels an den Gartenzaun "preschen", handel ich, indem ich die Fütterbeutel nehme und mich wichtiger mache. Und sie wählen: Strassentreiben kontrollieren oder Beute machen, letzteres wird häufiger angenommen.Nicht immer aber ich hoffe "immer öfters". Ich denke aber dabei noch sehr viele Fehler zu machen ..
@Regine: Für mich hört sich das sehr gut an, allerdings sieht bei UNS die Situation anders aus: Bei uns fehlt die Basiskommunikation ... und die muss ich erst aufbauen und folglich handeln. M.E. ist dabei mehr handeln erforderlich....
Und bitte Regine: "Handeln" bedeutet dabei NICHT: Exerzierplatz, ständiges Eingreifen oder Druck einsetzen...
LG
Micha
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Hi Micha,
ich denke, um wie du es nennst, eine Basiskommunikation zu erreichen, musst du mit jedem Hund einzeln arbeiten.Deshalb war mir der HUPLA auch so wichtig. Auch mit einem zweiten Hund muss für jeden tgl individuelle Zeit bleiben, auch wenn es nur 15 min sind,in denen du mit ihm arbeitest, damit ihr euch auf einander einstellen könnt. Ich denke so als Team reagieren zwei immer anders als jeweils einzeln.
Mit freundlichen Grüssen Regine
PS: Obwohl mein Hund nur einen geringen Spieltrieb hat, mische ich beim Arbeiten zwischen Futter und Ball . seit ich das mache , arbeiten wir viel effektiver. Ich habe immer den Eindruck Futter ist nur bis zu einem gewissen Grad interessant, der Ball zieht wenn sie aufgedreht oder triebig ist deutlich besser.
Der Gund ... sind wir !!
Hi Micha,
danke für die Antwort. Leider würde Futterbelohnung bei Felix überhaupt nicht funktionieren. Er ist, wenn er jagen will, extrem triebig, da kann ich ihn nur noch mit den schon genannten "Bewegungsspielen"(Ball, Frisbee, Critter usw.) umlenken. Allerdings nützt mir das nur wenig, wenn ich nicht rechtzeitig mitbekomme das auf der anderen Seite der Hecke eine Katze ist. Dann geht alles so schnell das man immer zu spät reagiert.
Kühe, Schafe,Hühner usw. ignoriert Felix auch, aber Katzen...ich glaube nicht das ich das jemals hinbekomme.
LG
Freddy
[Dieser Beitrag wurde am 08.08.2008 - 19:50 von freddy aktualisiert]
Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,
das nicht minder bindende moralische
Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft
eines Menschen.
(Konrad Lorenz)
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Hallo Micha,
was meinst Du mit fehlender "Basiskommunikation"?
Und wie baut Ihr die jetzt auf?
Viele Grüße
Uschi
[Dieser Beitrag wurde am 08.08.2008 - 20:15 von Uschi aktualisiert]