Hallo Nellie, ich hab Dir die Seite mal kopiert und stell sie hier ein. Wenn Du mehr wissen willst, wende Dich doch an Prof. Dr. Nolte. Außerdem hatte Rainer vor geraumer Zeit einen interessanten Beitrag zur Kastration von Hündinnen eingestellt, der nicht so tendentiös war. Leider kann ich ihn (den Beitrag) nicht finden. Vielleicht weiß Bettina wo er ist?
Ich sehe die Kastration mittlerweile mit anderen Augen wenn ich aber lese, dass angeblich 25 % der Hündinnen diesen Krebs entwickeln, finde ich das schon sehr viel.
ation von Hündinnen
Von Elaine Schnee und C. Piontek
Fast jeder, der sich eine Hündin hält, überlegt wahrscheinlich früher oder später: Sollte eine Kastration durchgeführt werden oder nicht? Meist ist das keine leichte Entscheidung. Bedenken und Fragen kommen auf. Sollte die Hündin nicht wenigstens einmal Welpen gehabt haben, um ein vollwertiges Leben zu führen? Welchen gesundheitlichen Risiken ist sie ausgesetzt, wenn sie nicht kastriert wird? Was genau ist eine Kastration? Was passiert bei solch einem Eingriff eigentlich? Und welche Vor- und Nachteile hat so eine OP?
In diesem Fall sollten Sie zunächst mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob bei der betreffenden Hündin eine Kastration angebracht ist oder nicht. Er beantwortet alle offenen Fragen und untersucht das Tier gründlich.
Dass Hündinnen wenigstens einmal Welpen gehabt haben sollten, bevor man sie kastriert, ist wissenschaftlich nicht belegt und daher als Ammenmärchen zu werten. Dagegen ist aus Sicht der Tiermedizin sicher, dass unkastrierte Hündinnen vielfältigen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Der Stress der Läufigkeit ist nur das kleinste Problem. Viel gravierender sind Scheinschwangerschaften, die der Hündin psychisch und physisch zu schaffen machen.
Möglich ist auch, dass sich eine eitrige Gebärmutterentzündung oder gar Gesäugekrebs entwickelt. Beides kann tödlich sein. Eine Kastration beendet solche Leiden oder reduziert zumindest das Risiko einer Erkrankung. Gesäugekrebs beispielsweise kann je nach Zeitpunkt des Eingriffs erheblich begrenzt werden. Prof. Nolte von der tierärztlichen Hochschule hat seine Erfahrungen in Zahlen zusammengefasst:
* Kastriert man eine Hündin vor der ersten Läufigkeit, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie Tumore bekommen wird, bei unter 2 Prozent!
* Wartet man bis nach der ersten Läufigkeit, geht es rauf auf 8 Prozent.
* Nach der zweiten Läufigkeit steigt das Krebsrisiko bereits auf 25 Prozent!
* Nach der dritten Läufigkeit ist die Bildung von Tumoren durch eine Kastration nicht mehr zu beeinflussen.
Statt der Hündin zuliebe also unnötigerweise einen Wurf abzuwarten, der anschließend womöglich im Tierheim landet, sollte die Devise in puncto Kastration vielmehr lauten: Je früher, desto besser!
Bei der Kastration handelt es sich um einen operativen Eingriff, bei dem die Eierstöcke und gegebenenfalls auch die Gebärmutter entfernt werden. Sie unterscheidet sich grundsätzlich von der Sterilisation, bei der lediglich die Eileiter unterbunden und weiterhin Hormone produziert werden. Die Hündin wird nach wie vor läufig, nur schwanger werden kann sie nicht. Bei der Kastration ist das anders: keine Hitze, keine lauernden Rüden, kein Blut mehr.
Eine Kastration kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Da gibt es entweder die herkömmliche Methode mit einem wenige Zentimeter langen Bauchschnitt oder die so genannte Lapraskopie, bei der nur drei kleine Zugänge für ein Endoskop und die beiden Arbeitsgeräte gemacht werden. Der Arzt verfolgt die Operation am Monitor. Der Vorteil: Bei der Labraskopie bleiben nur winzige Narben zurück. Allerdings muss man dafür auch tiefer in die Tasche greifen als bei einer herkömmlichen Kastration. Hier die Kosten zum Vergleich: Hündin beim Tierarzt; Rechte WDR (Standbild)
* herkömmliche Kastration: 250 bis 300 Euro
* Lapraskopie: 400 bis 600 Euro
Die Preise sind per Gebührenordnung festgeschrieben. Bei beiden Formen der Kastration wird die Hündin mit einer Narkose betäubt und kann nach einer Aufwachphase mit einem Kragen oder einer Manschette ausgestattet nach Hause entlassen werden. Diese Hilfsmittel sollen verhindern, dass sie die Wunde belecken kann und sie sich die Fäden zieht. Nach zwei bis drei Tagen wird der Schnitt untersucht und nach etwa zehn Tagen können die Fäden entfernt werden.
Wie bei allem gibt es allerdings auch bei der Kastration zwei Seiten. So birgt der Eingriff mögliche Nebenwirkungen. Bei einigen Rassen kann sich das Haarkleid verändern. Besonders langhaarige Hündinnen können dann wieder ein Welpenfell ausbilden. Die gewichtigeren Damen vor allem neigen möglicherweise zu unkontrolliertem Harnverlust. Und: Der Appetit kann sich nach der Kastration vergrößern. Wer dann auch mehr füttert, hat schnell eine fettleibige Hündin. Mit den gleichen Futterrationen wie vor der Kastration und Bewegung können Herrchen und Frauchen diesen Punkt aber gut in den Griff bekommen.
Kontaktadressen:
* Prof. Dr. Ingo Nolte
Direktor der Klinik für kleine Haustiere
Tierärztliche Hochschule Hannover
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover
Tel. (05 11) 8 56-72 51
Fax (05 11) 8 56-76 86
E-Mail:
inolte@klt.tiho-hannover.de
* Dr. Jürgen Schneider
Tierärztliche Klinik Volksdorf GmbH
Eulenkrugstr. 1
22359 Hamburg
Tel. (0 40) 6 03 47 75
Fax (0 40) 6 03 50 75
E-Mail:
DrJuergenSchneider@t-online.de
[ zum Anfang ] Nach oben
Dieser Text gibt den Inhalt des Beitrags der ServiceZeit Tiere suchen ein Zuhause vom 9. Februar 2003 wieder.
Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.
– Alle Angaben ohne Gewähr –
Impressum
Seitenanfang Seite drucken
© WDR 2003 Der WDR ist nicht für die Inhalte fremder Seiten verantwortlich, die über einen Link erreicht werden.
[Dieser Beitrag wurde am 10.03.2007 - 19:50 von Susa aktualisiert]
Der Herrgott hat nen großen Zoo!