Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

rb_kenzo
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_kenzo » So 19. Okt 2008, 22:19


Hallo zusammen,


sicher darf man auch einen Airedale für ein paar Stunden am Tag in einen Zwinger bringen, wenn es nicht anders geht, Beruf, etc.


Auch sollte man einem Familienhund, immer seine Rückzugsmöglichkeit geben und soziale Kontakte unter Artgenossen sollte jeder Hund haben.

Jedoch ist es meine Meinung, dass Hunde unserer Rasse, die ausschließlich im Zwinger gehalten werden, arme Hunde sind.
Homepage eines DSH Züchters hat geschrieben:Immer wieder erreichen uns Anrufe von Leuten, die sich gerne einen Welpen zulegen möchten.

Finden wir gut aber:

WIR GEBEN KEINE HUNDE AN ZWINGERHALTUNG AB !!!!

Immer wieder die gleiche Antwort : "Wie nicht in den Zwinger? So ein großer Hund etwa in der Wohnung? Nein das wollen wir nicht." Oder:"Er ist ja nur Nachts im Zwinger und am Tag im Garten."

Frauchen sagt dann: "Nein das möchte ich nicht. Ich gebe mir nicht die größte Mühe mit den Welpen um sie dann im Zwinger verkümmern zu sehen. Andere Züchter sehen es anders ich sehe es so!"

Deshalb liebe Leute , bei dieser Art der Haltung ist ein Anruf bei mir oder gar ein Besuch mal eben so, zwecklos, es gibt genug Züchter in Deutschland.


Da geben wir natürlich unserem Frauchen Recht!!!

Schließlich wollen wir, wenn wir uns schon von den Geschwistern trennen, wissen das es ihnen genauso gut geht wie uns!

Man sieht, auch hier hat ein Umdenken längst begonnen.


In diesem Sinne einen schönen Abend noch

Uli und Kenzo



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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rb_lutz
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_lutz » Mo 20. Okt 2008, 13:19


Hallo AT-Freunde,


unser Joker kennt Zwinger nur vom Ansehen von außen.

Außerdem sind Joker und ich am Tag so gut wie immer 24Std. zusammen ohne das wir dabei aber immer aufeinanderzuhocken. Er bleibt nur allein wenn es unumänglich ist da ich ihn überall mit hinnehme wo es eben möglich ist. Dieses hat seiner Sozialisation in keiner Weise geschadet da ich dabei nicht in einen Beschäftigungswahn für ihn verfalle und den ganzen Tag Animateur für ihn spiele. Er ist ein sehr selbstbewußter und auch eigenständiger Hund, so wie ich es bei einem AT auch erwarte, und fühlt sich im dichtesten Menschengewühl offensichtich in Fußgängerzonen, Kaufhäusern , Wochenmärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln sauwohl. Auch wenn ich schon öfter mal dort gehört habe: "Och, der arme Hund, kann er den Trubel hier denn ab?" Er ist immer zu neuen Abenteuern bereit um Neues zu erkunden.

Er hat im Haus auf 3 Etagen seine Ruheplätze und Rückzugsmöglichkeiten da ihm alle Türen offen stehen was auch zumindest in der wärmeren Jahreszeit für den Garten gilt wenn die Terrassentür offen steht.

Da wir jeden Tag immer gut 4 Stunden, meist im Grünen und er freilaufend, mit reichlich Kontakt zu Artgenossen, unterwegs sind vermißt er auch hier nichts.


Da Joker weiß, dass er sich auf uns verlassen kann hat er auch noch nie irgendwelche Probleme mit dem sehr seltenen Alleinbleiben gehabt.


Wichtig finde ich dass man einen Hund auch noch Hund sein lässt und ihn nicht dauernd beobachtet und korrigieren will wenn es nicht wirklich nötig ist. Auch finde ich das permanente herummanipulieren am Hund mit immer neueren Erziehungs- und Trainingsmethoden absolut unnötig und gibt damit nur zu oft einen ganzen Schwarm von selbsternannten Hundeflüsterern und Trainern ein Forum den Hundehaltern hier Erziehungsdefizite aufzuzeigen die unbedingt abgestellt werden müssen (natürlich nur nach der jeweiligen einzig wahren propagierten Methode des schlauen Hundeprofis der damit Geld verdient), wo gar keine Probleme sind.

Eim Hund ist nun einmal kein Zirkuspferd und braucht sicher um sich richtig wohl zu fühlen mehr Natur und frische Luft um die Nase, als sich permanent als Befehlsempfänger vorführen zu lassen und herumkommandiert zu werden. Wichtig ist nur dass der Hund weiß wer der Chef ist und welchen Platz er als sonst vollwertiges Familienmitglied in unserer Lebensgemeinschaft einnimmt, dann gibt es auch keine Erziehungsprobleme bei den wirklich wichtigen Sachen.

Es sind meist nur Kleinigkeiten die jeder mit ein bisschen Hundeverstand selbst in den Griff kriegen kann, zur Not auch wenn er sich Tipps von erfahreneren Hundehaltern in der Nachbarschaft geben lässt.

Je mehr und öfter ich von diesen Hundetrainern im TV sehe, um so mehr sehe ich meine Ansicht hier bestätigt.

Es wird auch hier nur mit Wasser gekocht, und wo wirklich massive Probleme wie ein ausgeprägter Jagdtrieb vorliegen fällt auch Martin Rüttert nicht mehr viel ein außer den Hund beim Spaziergang jede Sekunde mit Leckerchen und Mätzchen vom Jagen abzuhalten, wie ich es gestern im TV gesehen habe.

Wer als Hundehalter sich einen solchen Hund anschafft wie er dort gezeigt wurde, den denn 7 Stunden allein zu Hause lässt, und dann von ihm erwartet dass er nun anschließend schön gemütlich beim Spaziergang bei Fuß, zur Entspannung für Frauchen, neben ihr herläuft, hat nun wirklich wenig Hundeverstand.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 20.10.2008 - 18:42 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Bettina » Mo 20. Okt 2008, 19:20


Hallo Michèle,


mit Deiner Begriffserklärung zu Rudel-und Meutetieren habe ich so meine Schwierigkeiten.


Nach meinem Verständnis wird ein Welpe in ein Rudel geboren (Familie) und bei der Abgabe an den neuen Besitzer wechselt er dann in eine Meute, da es sich dann um eine Gruppierung von verschiedenen Spezies (Mensch und Hund) handelt.


Mein Mann und ich bilden eine Familie (Rudel), zusammen mit unseren beiden Hunden befinden wir uns alle in einer Meute.

Bilden denn nun mein AT-Pärchen nicht doch ein Rudel innerhalb der Meute?

Oder erst, wenn es Nachwuchs gäbe?


Oder ist das alles Begriffsklauberei?


Außerdem würde mich interessieren, wie aus kynologischer Sicht die optimale artgerechte Hundehaltung aussieht?


Wäre unter diesen Gesichtspunkten nicht immer eine Zweihundhaltung anzustreben, bei der die Hunde außer der Kommunikation mit dem Menschen zusätzlich ihresgleichen haben?


Interessierte Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

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Beitrag von rb_Freddy » Mo 20. Okt 2008, 19:31


Hallo zusammen,


MadDog srieb:
Hunde, die den ganzen Tag nur von uns umgeben sind, neigen deutlich schneller zu asozialem Verhalten, weil sie niemals wirklich Hund sein dürfen und können. Der Kontakt mit anderen Artgenossen macht den Hundekopf frei, so dass er sich wieder vermehrt auf den Menschen konzentrieren kann.

Ok, man kann Hunde zu sehr vermenschlichen, dass sehe ich ähnlich. Das ist einfach keine artgerechte Haltung.


Aber das spricht, meiner Meinung nach, nicht gegen das von Lutz beschriebene fast 24 Std. "artgerechte Zusammenleben" von Hund und Mensch.


Unsere Hunde kannten auch nur Zwinger von außen, die von MadDog beschriebenen Probleme hatten wir nie.


Entschuldigung, fast nie: Bei meinem allerersten Hund, einem Dackel, ich war gerade 10, war es schon so dass er ein gewisses Problemverhalten gezeigt hat.

Es lag aber nicht daran, dass er im Haus gehalten wurde sondern dass wir ihn wegen seiner Größe nicht für "voll" genommen, hatten. Man kann sagen, dass er mehr mich erzogen hat als umgekehrt.

Also es kommt mehr auf das "Wie" an beim Zusammenleben, und nicht auf das "Wie lange".


Gegen zeitweilige Zwingerhaltung, wenn sonst alles stimmt, habe ich nichts. Aber 22 Std. reizarme Zwingerhaltung eines sozialen Tieres, ob nun Rudel- oder Meutetier, am Tag ist für mich def. nicht artgerecht und somit Tierquälerei.


LG

Freddy und Felix


[Dieser Beitrag wurde am 20.10.2008 - 19:59 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

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Beitrag von rb_Cap » Mo 20. Okt 2008, 20:01


Hi Bettina,

ich denke beim Wolf heißt es Rudel, bei Hunden Meute.

Man spricht ja auch von einer Hundemeute .

Lt Wikipedia ist ein Rudel wie folgt definiert:
Das Wort Rudel - dessen Herkunft unklar ist - wird seit etwa dem 17. Jahrhundert in der Jägersprache verwendet und bezeichnete ursprünglich den Zusammenschluss einer größeren Anzahl (mehr als zwei) von bestimmten, wild lebenden Säugetierarten.

Die Def. für Meute lautet:
ein "Rudel "von Tieren, besonders von Hunden (bei der Fuchsjagd zu Pferde "die Meute")


Mit freundlichen Grüssen Regine


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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_kenzo » Mo 20. Okt 2008, 20:11


Hallo Regine,


also ich sehe es so, z,B. die Beagle-Meute geht mit ihren berittenen Jägern zur Fuchsjagd.


Unser Hund, der ja wölfisch denkt, lebt in seinem Rudel, nämlich in unserer Familie.


O.k.!?


Gruß

Uli und Kenzo


P.S. Aber, dass heisst nicht, dass ich mein Rudel (Meute) in einen Zwinger sperren muss.



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Cap » Mo 20. Okt 2008, 22:04


Hallo ihr, hallo Uli,

ich denke das Wort Rudel ist eine Definitionssache. Der Begriff Rudel wird als Definition für einen Verband artgleicher, wilder Tiere verwendet. (Hirschrudel, Wolfsrudel, Löwenrudel, ...)

Im Hinblick auf den Wolf wird oft auch beim Hund von Rudel oder Rudeltieren etc gesprochen, was aber so siehe oben , nicht richtig ist.

Richtige Hundeverbände, die einem "Rudel" (mehr als 2 wildlebende Exemplare)entsprechen würden ,sind hier wohl eher selten. Gehen wir da von aus, dass verwilderte Hunde hier auch gelten.

Ich denke auch, wie Michele, dass wir das Rudelverhalten von Wölfen nicht eins zu eins auf den Hund übertragen können, auch wenn vieles ähnlich abläuft, gibt es doch auch sehr grosse Unterschiede.


Zur Zwingerhaltung : Ich denke es gibt soviele unterschiedliche Variationen in der Zwingerhaltung, dass ich sie nicht grundsätzlich verteufeln will. Ist es Einzelhaltung oder nicht. Wielange verbleibt der Hund dort.....Wieviel Anregung hat er.....

Wir sollten Zwingerhaltung nicht gleichsetzen mit Isolationshaft.

Mit freundlichen Grüssen Regine


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Beitrag von rb_Uschi » Mo 20. Okt 2008, 22:39


Hallo,


die Hundemeute, von der die Rede ist, ist doch aber ein Verband von Tieren, der nur während der Jagd gemeinsam mit Menschen zusammenkommt.

Diese Meuten können gar kein Rudel sein, es wäre viel zu groß.


Diesen Begriff nun generell auf das Zusammenleben von Hunden anzuwenden und es damit vom Wolfsrudel zu unterscheiden halte ich nicht für richtig.


Eine Meute ist etwas anderes, sie ist menschengemacht, und würde so nicht in der Natur vorkommen.


Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen

http://www.gfh-wolfswinkel.de/Einfuehru … hrung.html



Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 20.10.2008 - 22:11 von Uschi aktualisiert]


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Beitrag von rb_Cap » Mo 20. Okt 2008, 23:29


Hi Uschi,

wo widersprechen wir uns?????

Jede" Gemeinschaft " von Hunden hier in unseren Breiten ist menschengemacht und nicht natürlich gewachsen!!!

Bekannt sind oft die Hundemeuten aus England(Beagles) die auch ausserhalb der Jagd so zusammenleben.

Eine vom Menschen herbeigeführte "Zwangs" gemeinschaft.

Liebe Grüsse Regine


PS: die Grösse ist variabel

[Dieser Beitrag wurde am 20.10.2008 - 22:33 von Cap aktualisiert]


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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Uschi » Mo 20. Okt 2008, 23:36


Hallo Regine,


ich denke, die Meute ist ein rein jagdlicher Begriff, der sonst nicht für das Zusammenleben von Hunden o.ä. benutzt wird, auch nicht im Zusammenleben mit Menschen.


Viele Grüße

Uschi


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