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Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Mo 9. Mär 2009, 23:58
von rb_Muecke

Hallo zusammen,


ich wollte mal fragen, ob Ihr dieses Phänomen kennt:

Wir hatten von Anfang an einen Raum "hundesicher" abgesperrt, damit die Katzen- Methusalems ihre Ruhe vor dem Welpen hatten.

Dies war ein ca. 60 cm hohes Brett, praktikabel schwenkbar, d.h. mit Scharnieren an der Wand montiert, am anderen Ende eine Rolle drunter.

Anfangs war die "Tür" immer zu. (Angel hat den dahinterliegenden Raum noch nie betreten):

Nun ist Angel zwei Jahre alt, die Tür steht inzwischen meist offen... sie betritt den Raum nicht, es ist wie eine unsichtbare Grenze...

Ich hatte neulich einen Kalbsknochen nen halben Meter jenseits der Türschwelle postiert... Angel jaulte, jammerte -gierig!!...-trat aber nicht über die Türschwelle!


Wir hatten dieses Phänomen schon bei Züchtern gesehen, die für die Welpen dauerhaft eine Treppe gesperrt hatten, die erwachsenen Hunde verweigerten diese später auch, obwohl keine reale Absperrung mehr da war.

Es wurde mir mit "Prägung" erklärt, welche nur in der Welpenzeit funktioniert.

Bild


LG,

Mücke mit Angel


Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Di 10. Mär 2009, 00:09
von rb_Vanja

Auf meinen Spazierweg komme ich an einem Grundstück vorbei, welches von einem Hovawart "beschützt" wird.

Dieser Hund geht bis zu seiner unsichtbaren Grenze und nicht darüber hinweg.


Ich habe im Laufe meines Lebens mehrere Hunde kennengelernt, die diese unsichtbare Grenze verinnerlicht haben bzw. hatten.


Bei manchen Hunden kann man das auch an der Leine sehen - an der unsichtbaren. Sie entfernen sich nur eine - gewisse - Leinenlänge weit weg, aber nie darüber hinaus.


Und manche Hunde lernen das nie, oder es wurde ihnen nie beigebracht?


Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Di 10. Mär 2009, 00:59
von rb_Freddy

Hallo Mücke,


dein Bild ist der "Hit". Ich könnte mich kringeln...wie Angel auf dem roten Kreis(quasi gebannt) liegt und die Katze, ohne abzusichern, ganz selbstverständlich daher läuft..., dann die "Türen" Entrance und Exit...einfach köstlich!


Ich denke das von dir beschriebene "Meideverhalten" ist weitgehend mit der sogenannten "Tabuisierung"(E.Trummler) gleichzusetzen.


Kurzes Beispiel: Der Vater-Rüde erklärt z.B. einen schönen Knochen zum Tabu. Zunächst versuchen die Welpen sich darüber hinwegzusetzen. Sie werden energisch bestraft, wenn sie sich an dem Knochen "vergreifen" wollen.

Der Rüde geht weg und tut so, als würde er sich anderen Dingen zuwenden, behält aber den Knochen im Auge. Sobald einer der Welpen wieder dem Knochen zu Nahe kommt, schreitet der Rüde wieder energisch ein....das Gleiche zwei, drei Mal....

und diese Lektion vergessen die Welpen nie mehr.


Bei uns z .B. ist Bett und Sofa tabuisiert...niemand könnte Felix veranlassen ins Bett zu steigen...darauf wette ich.


LG

Freddy und Felix




.



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Di 10. Mär 2009, 01:16
von rb_Uschi

Hallo Mücke,


so etwas haben wir hier auch.


Wir haben eine offene Holztreppe, die vom Windfang in den Keller führt. Die war für Wijnta als Kind strengstens verboten. Wir hatten sie nicht abgesperrt, sondern mit "Nein" belegt. Versuchte sie runterzugehen, gabs "Nein" und wir trugen Wijnta weg.


Sie ist heute durch nichts zu bewegen, in den Keller zu gehen. Sie dürfte jetzt, aber sie tuts nicht.



Es hat bestimmt nichts mit der offenen Treppe zu tun, denn diese geht sie anderswo problemlos.


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 10.03.2009 - 00:18 von Uschi aktualisiert]


Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Di 10. Mär 2009, 09:39
von rb_Karin

Ich kenne das auch.


Ich habe unseren beiden Hunden, AT Patzy und Welsh Terrier Pico mit immer wieder sehr konsequentem "nein" und zur Not, wenn es doch passiert ist, wieder hochschicken, verboten in den Keller zu gehen.

Wenn ich jetzt runtergehe, sitzen beide Hunde oben an der Kellertreppe und warten dort (sehnsüchtig), bis ich wieder hoch komme. Ich muss daszu sagen, dass es in dem Fall nichts mit der Welpenprgungsphase zu tun haben kann, denn wir bekommen unsere Hunde jeweils aus Vermittlungen. Patzy,hier über Airedale-in-Not vermittelt, war als sie zu uns kam bereits 11 Monate alt, Pico war 1 1/2 Jahre, eine ungarische Welsh Terrierhündin die auf der Straße gelebt hat.

Patzy ist bei ihren Vorbesitzern wohl sehr streng behandelt worden. Sie bleibt heute nach 5 1/2 Jahren meist noch an der Schwelle zur Küchentür sitzen. Wenn sie doch einige Schritte in die Küche geht, luft sie rückwärts!! wieder raus. Ins Bett ins Schlafzimmer würde sie nie kommen, da bin ich mir sicher. Pico tut es ab und an in einem Anfall von morgentlicher Begrüßungsfreude, aber Patzy hat da kein Verständnis und rügt dann die kleine Hündin energisch.


Liebe Grüße und ich geh jetzt "gassi"


Karin

[Dieser Beitrag wurde am 10.03.2009 - 08:41 von Karin aktualisiert]


Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Di 10. Mär 2009, 10:33
von rb_Konny

Hallo


Ich oute mich

Meine Hunde lernen das NIE.

Oder liegt es doch an mir?

Ich weiss es nicht


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Mi 11. Mär 2009, 23:39
von rb_Muecke

Hallo zusammen,


ich wundere mich über dieses "Meideverhalten", weil niemals etwas in Richtung Strafe- (niemals überhaupt ein Einfluß) stattfand, wenn Angel sich dem Brett genähert hat.

Sie steckte immer gerne ihre ihre dicke Knopfnase durch die "Türöffnungen", um die Katzen zu belauern. Das durfte sie und darf sie auch heute.


Warum hat sie das Brett "in ihrem Kopf" verinnerlicht? Es steht nach zwei Jahren offen.

Vielleicht ist es Prägung... oder Angel ist einfach blöd...?


An Katzenjagd ist Angel nach wie vor sehr interessiert...

...trotzdem tritt sie nicht über die Schwelle des "verbotenen Katzenzimmers"...


Ich find das Phänomen dieser "Grenzen" schon seltsam...


LG,

Barbara mit Angel


P.S. das Zufallsfoto zu Angels Babyzeiten beschönigt die Realität: Angel lag zuvor ganz sicher im Tiefschlaf, sonst wäre sie sofort auf die Katz gestürzt... die Katz leidet auch ein wenig unter Alters-Starrsinn und Realitätsverlust...


Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Do 12. Mär 2009, 08:09
von rb_GabyP

Vor langer Zeit hatte ich einen Schäfermix und einen Airedale; wir wohnten in einem Haus auf einem eingezäunten Grundstück. Vom Vermieter wurde irgendwann der Zaun (Jägerzaun) abmontiert, übrig blieb ein ganz niedriges Mäuerchen. Der Schäfer ging NIE über dies Mäuerchen, er verließ das Grundstück kein einziges Mal, selbst beim Verbellen von Müllabfuhr u.a. blieb die Hündin "innerhalb der Grenzen". Der Airedale war ständig auf und davon ...


Der Schäfer blieb auch in der offenen Haustür stehen - Airedale dachte überhaupt nicht daran.


Erziehungstechnisch fand wegen der "Grenzen" bei keinem der beiden Hunde irgendwas statt.


Ein späterer Airedale sowie ein jetziger akzeptier(t)en weder unsichtbare noch sichtbare Grenzen - die sind nur eine Denksportaufgabe "wie komme ich trotzdem raus?"




Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Do 12. Mär 2009, 11:52
von rb_dogkiki

Hallo Gaby!


Der alte DS unserer Nachbarn (wir kennen ihn nicht mehr u. damals lebten sie auch noch in einer anderen Stadt...) war der Erzählung nach ähnlich artig wie Eurer. Das Grundstück war damals von einem winzigen Mäuerchen umgeben. Von Mäuerchen kann man wohl gar nicht sprechen, sondern es waren Backsteine als Grundstückseingrenzung um den Garten herum gelegt.

Das hat dem DS damals aber auch als Grenze gereicht und er hat diese Schwelle nie übertreten


Wir haben unser Grundstück da schon etwas besser "abgeriegelt". Zumindest zur Straßenseite hin steht ein 1,80m hoher Zaun.

Aber zu den oben erwähnten Nachbarn haben wir auch nur ein 40cm Moschndrootzäunchen, über den Lotte ja ganz einfach springen könnte. Vor ein paar Monaten hat sie es nur einmal versucht. Ich stand aber direkt daneben und konnte gleich schimpfen. Seit dem hat sie keine Anstalten mehr gemacht und steht nun immer nur schwanzwedelnd vor dem Zäunchen um die Nachbarn zu begrüßen... Ich vertrau ihr da jetzt eigentlich auch, dass sie es nicht wieder versuchen wird, in die Richtung auszubüxen.


LG,

Kirsten



Lottes Homepage:

www.strubbelschnute.de

Unsichtbare Grenzen- Prägung

Verfasst: Do 12. Mär 2009, 19:27
von rb_Mischka

Ich finde das Bild echt klasse. Auch die Realität.

Davon sind wir leider sehr weit entfernt. D

as muss wohl an uns liegen. Was unser ist, gehört auch Mischka. Obwohl....die Blumenbeete meidet er, weil er als Welpe konsequent mit "Nein", "raus da!" und auch resulut herausgetragen wurde.

Das ist aber wohl das Einzigste


Aber ich kenne das auch. Wir haben einen typischen richtigen Bauernhofeingang von der Strasse aus gesehen. Wohnhaus, großes hohes Tor (180m)und schon nächstes Haus. Mein erster DSH stand später bei offenem Tor an einer unsichtbaren Grenze. Egal wie interessant es auf der Strasse zuging. Er wußte wie toll es ist, draußen spazieren und toben zu können. Aber er hatte dann ein Halsband und eine Leine um.

Mischka interssiert das wenig. Hört er mich vor dem Tor, klettert er rüber. Für die nun kommende wärmere Jahreszeit, wo er und wir uns viel mehr draußen bewegen, muss ich mir echt was einfallen lassen.



LG

Viola


Mischkas Blog: www.airedale-baerchen.blogspot.com

Mischkas Homepage:
www.airedale-baerchen.de