Schußfestigkeit
Schußfestigkeit
Hallo,
meine Frage würde wohl auch unter "Zucht" oder "Sport" passen...
Anyway, ich stelle es mal hier rein...
Wann gilt ein Hund als schußfest?
Bezieht sich das "nur" auf die Überprüfung der Reaktion des Hundes während einem Schuss auf dem HuPla im Rahmen einer Prüfung?
Inwieweit kann dies trainiert werden...? (...obwohl der Hund z.B. auf andere Geräusche oder Einflüsse schreckhaft reagieren würde?)
Oder bedeutet der Begriff "Schußfest" weitergreifend den rundum unerschrockenen, wesensstarken Hund...?
Mir ist das nicht so ganz klar.
LG,
Barbara mit Angel
Schußfestigkeit
Hallo Barbara,
ich würde meinen, ein Hund ist schussfest, wenn er auf einen Schuss gelassen reagiert, bzw. zwar kurz erschrecken kann, sich aber schnell wieder fasst.
Trainieren kann man das m.E. und aus meiner bisherigen Erfahrung nicht.
Wenn ein Hund auf andere laute Geräusche oder plötzliche Einflüsse schreckhaft und ängstlich reagiert, wird er das beim Schießen auch oder erst recht tun.
Dass er beim Schuss ruhig bleibt, lässt auf gute Nerven schließen. So leicht lässt der sich nicht drausbringen.
Ein beim Schuss schreckhafter, ängstlicher Hund gerät leicht aus der Fassung, hat schlechtere Nerven und kann unberechenbar reagieren.
Viele Grüße
Uschi
Schußfestigkeit
Hi Barbara,
ich möchte dazu noch ergänzen,dass Schussangst auch sehr leicht erworben werden kann.
Diese erworbene Schussangst lässt sich sicher ,unter grossem Aufwand wieder z.T. abtrainieren, bei Schussangst, die aus einem schwachen Nervenkostüm resultiert, habe ich aber meine Zweifel, auch wenn das teilweise propagiert wird.
Mit freundlichen Grüssen
Regine
Schußfestigkeit
Muecke hat geschrieben:
Oder bedeutet der Begriff "Schußfest" weitergreifend den rundum unerschrockenen, wesensstarken Hund...?
Im Prinzip bedeutet es das. Allerdings nur, wenn man diese Schussfestigkeit unter den richtigen Bedingungen überprüft. Idealerweise wird der Hund von einer Fremdperson angespielt, auf dem Weg zum Spielzeug wird geschossen. Anhand des Verhaltens kann man dann sehen, ob es ein schussgleichgültiger Hund ist, der einfach sein Ding durchzieht. Oder ob der Hund mit Power nach vorne geht, oder ob der Hund mit antrainierter Power nach vorne geht oder ob er einfach meidet.
Die Knallerei an Silvester gibt aber schon einen ganz guten Aufschluss.
Das Genie lernt von allem und jedem,
der Wissende lernt vom Genie,
der Dumme weiss alles besser.
Schußfestigkeit
Hallo Maddog,
bin neu hier und habe mit Interesse Deine Beiträge gelesen. Und wie ist es dann mit dem bespielten Hund, wenn der sich dann wenn es knallt umdreht und den Schützen stellt. Ist er dann Schussschwach oder meidet er?
Danke für Deine Info!
Gruß Erwin
Schußfestigkeit
Die Frage dazu ist doch: stellt der Hund den Schützen als eine Folge von Nervenproblemen, hat er gelernt die Belastung durch Kanalisation auf den Schützen aufzulösen, existiert die Verknüpfung schießen = beißen oder will der Hund sich den Schützen quer holen, weil er sich von ihm in seinem Tun gestört fühlt und darin eine Einladung zur Rauferei sieht?
Das nennt man ganz einfach schussaggressiv. Wobei schussaggressiv als Überbegriff für eine eine Gruppe von Verhaltensweisen benutzt wird.
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Schußfestigkeit
Wo ist denn der Polizeihund einzuordnen, der beim Auspuffknallen eines vorbeifahrenden Fahrzeuges, gleich zwei Reifen eines an der Straße parkenden Autos gelöchert und platt gemacht hat, wie es vor einiger Zeit in der Presse veröffentlicht wurde?
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
P.S. Einige Jagdhundezüchter und Jäger schwören darauf ihre Hunde bereits in der Welpenkiste durch frühzeitig in der Prägephase abgegebene Schüsse schußfest zu machen.
[Dieser Beitrag wurde am 09.12.2008 - 16:41 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
Schußfestigkeit
Hallo Maddog,
habe ich das so richtig verstanden, dass man alle 4 von Dir geschilderten Fälle schussagressiv nennt und somit kein Meideverhalten darstellt?
Gruß
Erwin
[Dieser Beitrag wurde am 09.12.2008 - 16:56 von erwin aktualisiert]
Schußfestigkeit
Schussaggressiv ist nur der Überbegriff für die geschilderten Möglichkeiten. Er sagt nichts über positives, neutrales oder negatives Verhalten aus. Von den 4 geschilderten Möglichkeiten ist nur eine da, die auf einen recht "normal" gelagerten Hund schliessen lässt. Eine Möglichkeit zeigt einen nervlich angekratzen Hund, der sich irgendwie "rettet". Und die zwei anderen Möglichkeiten sind vom Mensch gemachtes Alternativverhalten, dem durchaus ein Meiden vorangegangen sein kann.
Es nicht nötig Welpen in einer Wurfkiste mit Schüssen beschallen zu lassen damit sie sich später schussfest zeigen. Auch Hunde, die isoliert aufwachsen und ein entsprechendes Nervenkostüm haben, sind schussfest.
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Schußfestigkeit
Hallo zusammen,
also Ängstlichkeit ist immer angeboren?? Kann nicht auch erworben werden?
Sozialisierung, Welpen an alle möglichen Umweltreize zu gewöhnen(zu trainieren)bringt nichts?? Können wir uns schenken....
Angst gehört zu den 6 primären(nach Darwin) Emotionen, sie wird mittlerweile auch höheren Tieren zugestanden. Es ist noch gar nicht so lange her das die Wissenschaft behauptet hat, nur der Mensch hat Gefühle........
Eine gewisse Angst ist normal und überlebenswichtig, kein höheres Lebewesen ist frei davon. In der Kindheitsphase werden Umweltreize vom Gehirn integriert. Ich bin der Meinung man kann sehr wohl bestimmte Umweltreize "trainieren".
Das "genetische Untergerüst" ist ja nie so polarisiert, es gibt auch eine große Grauzone. Und bei Ängsten gibt es eine große Vielfalt. Bei Menschen gibt es rund 650 wissenschaftlich anerkannte Phobien. Alles vererbt? Bis jetzt blickt keiner ganz richtig durch.....
Die Genetik spielt natürlich eine große Rolle, aber nicht die einzige...
LG
Freddy und Felix
PS: Übrigens ist heute die "Kognitive Verhaltenstherapie" eine anerkannte Methode, um Menschen mit Angststörungen zu helfen. Dabei werden die Patienten genau mit der Situation konfrontiert, vor der sie sich fürchten. Wer also Panik vor Hunden hat, muss mit Hunden spazieren gehen. Wer sich in Fußgängerzonen vor den Menschenmassen fürchtet, muss genau dorthin. Man geht davon aus das bis zu 15% der Deutschen Bevölkerung unter Angststörungen leiden. Das es auch Hunde gibt, die z.B unter lauten Geräuschen leiden, versteht sich fast von selbst...
[Dieser Beitrag wurde am 10.12.2008 - 00:30 von Freddy aktualisiert]
Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,
das nicht minder bindende moralische
Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft
eines Menschen.
(Konrad Lorenz)