LD50 oder was ist giftig?

rb_StefanK
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LD50 oder was ist giftig?

Beitrag von rb_StefanK » Fr 12. Dez 2008, 11:35


Hallo Stripey!


Das freut mich, das der Kollege das "Problem" erfolgreich beseitigt hat.

Es geht mir eben darum, den Beruf des Schädlingsbekämpfers in ein rechtes Licht zu rücken. Ich mag z.B. auch keinen Zahnarzt beruflich mehr sehen*grins*, wobei ich mir vorstellen kann, das evtl. welche hier sind.

Aber die "bösen, bösen Schädlingsbekämpfer" töten Tiere und wenn sie kommen müssen, ist man ja "schmutzig, schmuddelig". Da wir SBK´s ja in das Intimste der Kunden vordringen, ist es immer unangenehm für den Kunden.

Nur für dass, was wir wissen müssen und beachten müssen, werden wir recht mickrig entlohnt. Dabei haben wir soetwas wie einen "Apothekerschein", das wir verschieden Wirkstoffe erwerben und anwenden dürfen. Fast wie ein Studium in Chemie, Physik und Biologie.


Gruß, Stefan



Der Wille ist wie ein Leuchturm in der Nacht, er weist uns den Weg in der Nacht, vorausgesetzt, er ist eingeschaltet. Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der

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rb_lutz
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LD50 oder was ist giftig?

Beitrag von rb_lutz » Fr 12. Dez 2008, 13:20


Hallo Stefan,


und ich hatte schon geglaubt in den " Rent to Kill" Fahrzeugen wären Mietkiller unterwegs die man auch im Falle einer bösen Schwiegermutter buchen könnte.

Jetzt hast du aber zu meiner Aufklärung beigetragen und ich sehe die Leute in den weißen Overalls in den Autos mit anderen Augen da ich bisher dachte das diese Bekleidung dazu diene keine Spuren nach vollbrachter Tat zu hinterlassen (wie sie auch die Kripo bei Tatortuntersuchungen trägt).


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 12.12.2008 - 12:22 von lutz aktualisiert]



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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Fr 12. Dez 2008, 14:43


Hallo Stefan,


jetzt weiß ich, wie es gemeint ist.



In dem Thread, auf den Du Dich beziehst, steht aber deutlich sichtbar, dass der Hund an Rattengift der 3. Generation gestorben ist von Pathologen in Erlangen und München festgestellt. Auch in einem Beispiel im Link wird ein Todesfall erwähnt.


Ich bezweifle nach Deinen Ausführungen nicht, dass Gift von SBK fachmännisch ausgelegt, keine große Gefahr darstellt.


Aber ihr seid nicht alleine. Jeder kann in den Laden gehen, sich welches kaufen, und irgendwie, irgendwo auslegen.


Ich stoße mich daran, dass jetzt der Eindruck entstehen könnte, Rattengift sei für Hunde generell harmlos.


Es wird eben nicht alles Gift von Deiner Zunft ausgelegt.



Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 12.12.2008 - 13:44 von Uschi aktualisiert]


rb_Vanja
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LD50 oder was ist giftig?

Beitrag von rb_Vanja » Fr 12. Dez 2008, 17:38


Ich habe da noch eine Frage.


Ratten sind ja sehr soziale Tiere. Sie gehen in den Bau und gehen dann an dem von ihnen aufgenommenen Gift ein.

Wie reagieren dann die anderen Ratten, die ja dann auch riechen können, daß der Artgenosse Gift XY gefressen hat.

Oder stelle ich mir das jetzt zu einfach vor?


Wir haben im Keller ab und an Ratten. Zur Zeit sind sie wieder besonders lästig. Klar, ist ja auch kalt draußen.

Giftköder wird ausgelegt, Ratte kommt und frißt, geht in den Bau und die anderen Ratten kommen trotzdem noch und fressen sich den Wanst voll?


Rattenfallen mit Urin sind abschreckend - hast du ja geschrieben. Dann müßte doch auch der eingegangene Artgenosse den Ratten Meidung vermitteln?


Oder sind sie trotzdem so dumm, sich über einen "Futterzugang" herzumachen? Eigentlich hatte/habe ich die Ratten für schlauer gehalten. Oder liege ich da total falsch?


Wobei ich Ratten für äußerst interessante Tiere halte, äußerst gelehrig, sehr anspruchsvoll in ihrer Beschäftigung und einfach für tolle Tiere.


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Fr 12. Dez 2008, 18:11


Hallo AT-Freunde,


ich bin zwar kein Schädlingsbekämpfer oder Rattenpsychologe aber mir hat man erzählt dass das Rattengift der neueren Generation von den Ratten mehrmals gefressen werden muß, und zwar genau deswegen weil sie so intelligent sind es zu bemerken wenn ihre Kumpels sofort nach dem einmaligen Fressen daran eingehen, damit es zu den inneren Blutungen kommt an denen die Ratten dann sterben.


Bei uns in den umliegenden Kleingartensiedlungen sterben noch immer in jedem Jahr einige Hunde an altem Rattengift das die Parzellisten dort widerrechtlich selbst auslegen. Es wird auch wohl noch einige Zeit dauern bis von diesen Leuten alle alten Giftbestände aufgebraucht sind.

Öffentliches Interesse an einer Obduktion besteht laut Aussagen der Behörden nicht, so dass man diese Untersuchungen mit den Laboruntersuchungen teuer selbst bezahlen muß und darauf wird meist verzichtet weil der vergiftete Hund davon auch nicht wieder lebendig wird.


Mit Gift will ich überhaupt nichts zu tun haben solange ich einen Hund halte. Das passt für mich nicht zusammen.


Nachdem hier in der Nachbarschaft ein altes Haus entkernt wurde hatten wir vor drei Jahren hier bei uns im Garten am Teich auch plötzlich Ratten die nach übrig gebliebenen Futtersticks am Teichrand suchten.


Die haben wir denn aber selbst entsprechend bekämpft.

Joker mit seinen Zähnen, und ich mit einer Schlagfalle (damit hatte ich 3x Erfolg), einer Lebendfalle und einem Luftgewehr.

Eine Ratte hatte Joker den hohen Maschendrahtzaun am rückwärtigen Garten hochgejagt die balancierte dort oben dann auf dem dünnen Draht und schrie so erbärmlich dass ich darauf im Haus aufmerksam wurde und Joker unterstützen konnte damit er zu seinem Erfolgserlebnis kam.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 12.12.2008 - 17:29 von lutz aktualisiert]



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rb_Kathrin
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Beitrag von rb_Kathrin » Fr 12. Dez 2008, 19:51


Hallo Stefan,


deine Berichte sind zwar sehr informativ, aber ich selbst habe genau wie Uschi ein Problem damit, dass durch deine Beiträge der Eindruck ensteht, dass Rattengift generell keine Gefahr für Hunde darstellt. Dies ist ja nun nicht so, denn Rattengift ist für Hund gefährlich.

Wir selbst haben in unserem Garten solche Boxen stehen, in denen solch ein Fressköder drin ist (sieht aus wie ein Stück Seife) und ich habe keine Angst, dass meine Hunde diesen Köder bekommen, aber ich finde deine Beiträge stellenweise sehr riskant.


Ich studiere Biologie und Chemie und ich kenne die Wirkungsweisen dieser Chemikalien und kann sie sehr wohl einschätzen und ich finde es sehr gewagt zu sagen, dass durch Rattengift keine Gefahr für Hunde ausgeht. Es gibt schließlich genug Hunde, die daran sterben und ich denke, dass die wenigsten an Ködern von einem SBK sterben, die meisten inhalieren oder lecken ausgestreutes Rattengift.


Aber eins verstehe ich nicht ganz. Wieso musst du mit dem Mysterium Kammerjäger aufräumen????? Wer hat hier irgendetwas negatives über einen Kammerjäger gesagt??? Erklär mir das bitte.


Nur zur Info hier zwei Links aus einer Stoffdatenbank, die wir an der Uni täglich benutzen, um uns schnell über bestimmte Stoffe zu informieren. Die Namen der Stoffe Warfarin und Difenacoum waren übrigens falsch geschrieben, könnte ja sein, dass jemand danach gesucht, aber nichts gefunden hat.

Difenacoum

Warfarin

Cumarin



Viele Grüße

Kathrin

[Dieser Beitrag wurde am 12.12.2008 - 22:58 von Kathrin aktualisiert]



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On ne voit bien qu'avec le cœur, l'essentiel est invisible pour les yeux.

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Beitrag von rb_Kathrin » Mi 17. Dez 2008, 09:54


Liebe User,


sicherlich ist den meisten aufgefallen, dass dieser Thread für kurze Zeit verschwunden war.

Der Thread wurde von den Moderatoren kurzzeitig entfernt, um die Postings nochmal zu überprüfen, da wir vermeiden wollten, dass durch vielleicht oder leider unglücklich formulierte Sätzen der Eindruck entsteht, dass Rattengift generell ungiftig für Hunde sei. Da es viele Leser gibt, die über die Postings nur schnell hinweg lesen, erschien uns der Thread etwas riskant.

Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, dass Rattengift für Hunde eine große Gefahr darstellt, weil die meisten Giftköder, die die Hunde fressen, nicht von einem Schädlingsbekämpfer fachgerecht ausgelegt werden und somit die Gefahr für unsere vierbeinigen Freunde sehr groß ist.


Und nun könnt ihr euch getrost über alle möglichen und unmöglichen Gifte unterhalten


Viele grüße

Kathrin



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Beitrag von rb_StefanK » Mi 17. Dez 2008, 22:55


Als Verfasser des Beitrages schreibe ich noch ein paar "mahnende Worte":


Gifte sind Gifte. Punkt, aus.


Aber Gifte müssen unterschiedlich behandelt und gehändelt werden.

Sollte jemand ein Problem oder einen Vorfall mit "Rodentiziden" haben, darf er mich sofort via PN anschreiben! Ich gebe auch meine Telefonnummer raus!

Sollte jemand, und das ist nun "off Topic", ein Schädlingsproblem haben, darf man mich auch gerne anschreiben.


Schädlingsbekämpfungsmittel, richtig angewand, stellen im allgemeinen keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar.


Eigendlich wollte ich mit einigen Vorurteilen aufräumen. Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich jemanden nun total verunsichert habe! Aber auch hier darf man sich mit mir in Verbindung setzen.


Es grüßt, mit vorweihnachtlichen Grüßen, Stefan



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Beitrag von rb_Bettina » Do 18. Dez 2008, 10:14


Hallo Stefan,


hiermit setze ich mich mit Dir in Verbindung und ich denke, das kann auch öffentlich geschehen.


Was sind Gifte der 1. Generation und was bedeutet 3. Generation - gibt es auch eine zweite?


Was sind Gifte mit Depotwirkung?


Und ja - natürlich interessiert mich schon "was sonst so in den Gartenschuppen lagert" - was KANN da lagern?

Soll heißen, was kann sich ein Hundehasser so einfach im Handel besorgen, damit er dann leckere Hackbällchen mit diesen Stoffen füllt?


Da du das Thema gestartet hast, denke ich, ist es an der Zeit, wenn uns ein Fachmann fundiert über die Giftwirkungsweisen aufklärt.


Liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_StefanK
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Beitrag von rb_StefanK » Fr 19. Dez 2008, 10:08


Hallo!


Mal zur Beruhigung: Es kann sich nicht jeder irgend ein Präperat kaufen. Es werden im sog. "Fachhandel" Rodentizide angeboten, die verschiedene Wirkstoffe beinhalten. Das sind meist Cumarine.

Erste, zweite oder dritte Genertation besagt, wie lange das Cumarin schon im Einsatz ist. Dabei sind die erste Generation wie Warfarin am längsten im Einsatz. Diese müssen auch viel höher konzentriert werden, da erstens sich schon Resistenzien bei Ratten gezeigt haben, und die "giftigkeit" geringer ist.

Die zweite Generation wie Difenacoum ist immer noch im Gebrauch. Aber auch hier zeigen sich im Ruhrgebiet und im südlichen Münsterland schon Resistenzien. Die dritte Generation ist viel toxischer, und wird aber auch viel geringer dosiert in den Mitteln eingesetzt.

Diese "Depotwirkung" ist eigendlich nur eine Zeitverzögerung, das der Schadorganissmus keine Köderscheu entwickelt, wie bei den Uraltmitteln der Cyanverbindungen, Arsen und deren Verbindungen, die sofort wirken und ein sehr schmerzhaftes und schnelles Versterben der Zielorganissmen hervorruft. Denn Ratten "pieseln" auf die Stellen, wo Gefahr droht, sie Schmerzen erleiden. Ratten sind sehr reinlich und fressen nie da, wo sie ihr "Geschäft" verrichten, daher legen sie regelrechte Toiletten an, weit weg vom Futterplatz.


Was ich total vergessen habe und was eklatand wichtig für uns ist, ist Nikotin! Ich bin selbst Raucher, und Nikotin ist ein sehr gutes Insektizied. Gerade aus Zigarettenstummeln lässt sich ein Sud brauen, den man herrlich gegen Blatläuse spritzen kann! Aber: Nikotin ist für ein Wirbeltier schon in kleinsten Mengen, oral aufgenommen, tötlich! Das brisante daran ist, das man die wirksame Menge des Nikotins nicht abschätzen kann! Ein ausgeschleckter Aschenbecher kann schon das Ende für jeden Hund oder Katze bedeuten!


Einem Hundehasser wird es immer gelingen, irgend ein Mittel zu finden, was er gegen Hunde auslegen kann. Die heutigen, modernen Rodentizide sind bis auf eine Ausnahme bei sachgemäßem Umgang durch einen Schädlingsbekämpfer für Hunde und Katzen nicht gefährlich. Sollte ein Hund oder eine Katze durch ein Rodentizid, welches durch einen Schädlingsbekämpfer ausgelegt wurde, zu schaden kommen, bitte ich dringenst um Benachrichtigung. Es ist immer das Ziel eines SBK´s, soviel Wirkstoff wie nötig, sowenig Wirkstoff wie möglich einzusetzen, um einen Zielorganismus zu bekämpfen.


Gruß, Stefan


P.S.: Die Ausnahme ist Alpha-Chloralose, welches unter das BTMG fällt und auf Grund seiner Wirkungsweise im Herbst und Winter eingesetzt werden kann. Dies wird aber gesondert dokumentiert und noch strenger kontrolliert. Alle Restmengen müssen durch den SBK entsorgt werden.

[Dieser Beitrag wurde am 19.12.2008 - 09:10 von StefanK aktualisiert]



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