Kreuzotter
Verfasst: So 24. Jul 2005, 20:58
Hallo Günter,
hallo alle zusammen,
unsere Nellie wurde vor zwei Jahren von einer Kreuzotter gebissen. Sie lief, auf einem Weg zwischen den Dünen und der Heide, ca. 10m voraus und dann ging alles ganz schnell. Nellie kam humpelnd auf uns zu gelaufen und zufällig kam uns ein Radfahrer entgegen der meinte das war eine Schlange. Ich lief schnell an die Stelle an der Nellie umgedreht war und sah noch die Schlange wegkriechen.
Nellie blutete etwas und humpelte immer schlimmer, mein Mann hat sie dann getragen. Und dann brach ihr Kreislauf zusammen. Ich rannte zum Ferienhaus zurück und holte unser Auto. Wir fuhren dann (Sonntagabend) zur Tierklinik, ich saß im Kofferraum bei Nellie, die schon völlig weggetreten war, furchtbar, ich dachte sie stirbt.
Beim Raustragen aus dem Auto hat sie vor Schmerzen geschrieen und ich habe noch nie einen AT so schreien gehört. Nellie kam an den Tropf und bekam mehrere Spritzen (kein Antiserum), ihr Kreislauf stabilisierte sich wieder etwas.
Die Tierärztin meinte man müsse schauen, ob sie das überlebt...
So lag sie apathisch im Ferienhaus und wir waren glücklich als sie am nächsten Morgen wenigstens mal (wenn auch stark humpelnd) aufstand und pinkeln wollte.
Ihr Bein und ihre Brust waren inzwischen stark geschwollen und taten ihr sehr weh, sie wusste nicht wie sie liegen sollte.
2 Tage ging es ihr noch richtig schlecht, dann kam der Appetit wieder und sie humpelte nur noch wenig. An einen „normalen“ Urlaub war nicht mehr zu denken, lange Strecken konnte Nellie nicht laufen.
Ich musste immer dran denken, dass ich die erste Woche ohne meinen Mann in Dänemark war. Was, wenn es ohne ihn passiert wäre? Ich hätte Nellie nie so weit tragen können! Zu der Zeit hatten wir noch einen uralten, blinden Welsh, den ich im Fahrradhänger immer mit dabei hatte. Also AT tragen und Fahrradhänger schieben???? Netterweise hat die Schlange bis zum ersten Urlaubstag meines Mannes gewartet.
Die Tierärztin hat uns erzählt im September würde jeden Tag ein Hund mit Kreuzotterbiss eingeliefert werden. Und nicht alle überleben so einen Biss, kommt auf die verabreichte Giftmenge und Bissstelle an.
Nellie hat sich wieder vollständig erholt. Allerdings hat uns diese Erfahrung unsere Unbeschwertheit genommen was Schlangen betrifft. Wir meiden die Heide und gehen durch die Dünen (angeleint)nur noch auf breiten Wegen. Ganz unbeschwert sind wir im Winter: Schlangen- u. Zeckenfrei. Hurra!!!
Jetzt sind es nur noch knapp 5 Wochen bis zu unserem Urlaub.
Liebe Grüße
Nellie
P.S.: Im alten Forum hatte eine AT-Besitzern von einem Aspisvipernbiss bei ihrem AT berichtet, dem war es auch sehr schlecht ergangen.

[Dieser Beitrag wurde am 29.07.2005 - 13:00 von Nellie aktualisiert]