Wesensstärke
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Hallo Lutz,
also nehmen wir einen Wurf von 5Welpen. Gleiche bzw sehr ähnliche Umwelteinflüsse und trotzdem 5 unterschiedliche Charaktere. Hast du einen forschen Hund wird er es -unter normaler Aufzucht - auch bleiben,hast du einen etwas trägen Hund wird der nicht spritzig.Ich kann versuchen seine Anlagen in mir genehme Bahnen zu lenken, die Grundzüge des Charakters werden trotz aller Erziehung erhalten bleiben und unter Stress deutlich zum Vorschein kommen.
LG Regine
Wesensstärke
Meine Erfahrungen sind die, das Wesensschwäche "wegerzogen" werden kann.
Es gibt in jedem Wurf forsche und zurückhaltende Hunde.
Werden die zurückhaltenden WElpen gefordert und aufgebaut vom Züchter und später vom Besitzer,kann er sich zu einem forschen Hund entwickeln.
Werden sie aber noch weiter gedrückt,kann sein, das sie das Vertrauen n Menschen total verlieren.
(Warum reagieren manche Hunde speziell auf Kinder, Frauen, Männer negativ?=Schlechte Erfahrungen)
Ebenso können forsche Welpen zu stark gedrückt(da sie ja sonst dominant werden), können sich Angstbeisser oder aber Freundliche aufgeschlossene Hunde bei positiver Erziehung entwickeln.
Ich habe noch keinen Hund kennengelernt, der "schlecht geboren wurde, er wurde nur schlecht gemacht.
Gruss Konny
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher
www.boyar-vom-drachenhort.de.tl
Wesensstärke
Hi Lutz,
eine ererbte Wesenschwäche kann nicht positiv durch Umwelteinflüsse "korrigiert" werden.
So hattest Du das ja in Deinem Beitrag auch zusammengefasst:
Zitat: "Von der Prägung her kann man diese Eigenschaften nur sehr schlecht positiv beeinflussen sondern nur in die andere Richtung noch einen auf die ererbten negativen Anlagen draufsetzen" Zitat Ende
Du hattest ebenso erwähnt, dass sich ererbte Anlagen und Umwelteinflüsse von Geburt an miteinander verbunden seien (und Rainer etwas anderes behaupten würde, was er m.E. nicht getan hat).
Dann sehe ich da einen Widerspruch in Deiner Argumentation, Du schreibst:
Zitat: "Denn selbstverständlich sind die ererbten Anlagen die du als Grundcharakter bezeichnest formbar da du dem jungen Hund in seiner Umwelt erst einmal die Gelegenheit bieten musst diese ans Tageslicht bringen zu können." Zitat Ende
Gehen wir davon aus, dass ein Welpe mit ererbter Wesensschwäche einer Vielzahl von Umweltreizen ausgesetzt wird. Durch die ererbte Wesensschwäche werden die Umweltreize das "Betragen" des Hundes in vielen Fällen negativ beeinflussen (oder wie Du schreibst "noch einen draufsetzen"). Egal wie positiv oder negativ die Umweltreize waren, die Wesensschwäche wird sich zeigen.
Ein "normaler Welpe" wird ebenfalls einer Vielzahl von Umweltreizen ausgesetzt. Ggfs. überwiegen die negativen Einflüsse und der Hund zeigt später problematisches Verhalten.
Er wird aber problematisches Verhalten in der Regel - wenn überhaupt - in einer "milderen Form" zeigen.
In einer objektiven Beurteilung (wie z.B. Svartberg sie durchgeführt hat) würden sich diese Unterschiede zwischen den Hunden zeigen und für die Zucht würden wichtige Aussagen gemacht werden können. (Übrigens auch für die späteren Welpenkäufer)
Liebe Grüße
Silke
mit Jule und Tom

Wesensstärke
Hallo Konny,
Du schreibst:
"Meine Erfahrungen sind die, das Wesensschwäche "wegerzogen" werden kann."
Das wurde ja schon in den vorherigen Beiträgen ganz anders festgestellt: Wesensschwäche kann man nicht wegerziehen!
Dann schreibst Du weiter:
"Es gibt in jedem Wurf forsche und zurückhaltende Hunde."
"Forschheit bzw. Zurückhaltung" ist kein Merkmal einer Wesensschwäche. Und dann stimme ich Dir sogar zu: daran kann man sogar im gewissen Rahmen rumtrainieren bzw. durch gezielte Förderung des Welpens gegensteuern. Schlechter oder besser macht man Hunde dadurch aber auch nicht. Für den einen ist der zurückhaltende Hund gut, für den anderen der forsche - liegt ganz am Geschmack des Besitzers.
Liebe Grüße
Silke
mit Jule und Tom

Wesensstärke
Hallo Silke und AT-Freunde,
Rainer schreibt zu den Spinnendiagrammen von Sundgren in seinem zweiten Beitrag im vorhergehenden Thread auf Seite 8 über die Spinnendiagramme von Sundgren dicker gedruckt:
"Das was Sundgren hier zeigt ist reine Vererbung, und hat mit Prägung in erster Linie nichts zu tun."
Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe ist ein Test auf reine Vererbung unmöglich da er immer irgendwelchen Umwelteinflüssen unterliegt.
Selbst wenn ich einen Welpen so früh wie möglich, bis zum Erwachsenwerden, einzeln in einen Raum ohne weitere Kontakte sperren würde, ist dieses auch eine Umwelt die sich prägend auswirkt, und zwar äußerst negativ da sie zu einem "Kaspar Hauser-Syndrom" führen wird was keine Rückschlüsse auf ererbte Anlagen zuläßt.
Wie wir auch schon im vorhergehenden Thread behandelt hatten vererben sich einige wesentliche negative Eigenschaften wie Furcht, Nervosität und Schußscheue, (wobei es die Schußangst aus der Vererbung beim AT eigentlich nicht geben dürfte da diese den Zuchtausschluss bei der Zuchtzulassungsprüfung nach sich zieht), sehr hoch, während andere positive erwünschte Erbanlagen nur niedrig vererbt werden.
Leider ist es aber so dass sich die negativen ererbten Anlagen nicht durch die Prägung so gut zum Positiven hin beeinflussen lassen wie es möglich ist die nicht so hoch heritablen positiven Erbanlagen durch eine artgerechte Prägung auch zum Vorschein kommenzu lassen. Mache ich hier aber etwas verkehrt ist es durchaus möglich trotz guter Erbanlagen bei einem Hund durch eine Traumatisierung in der Prägephase als Welpe einen furchtsamen, aggressiven Angstbeißer zu bekommen.
Noch leichter ist es damit aus einem von den Erbanlagen her sowieso schon furchtsamen Hund einen absoluten Schisshasen zu machen.
Eines ist aber sicher ererbte und erworbene Charaktermerkmale lassen sich ganz einfach nicht trennen so dass man konkret ermitteln könnte wss reine Vererbung ist, was nur erworben ist oder was mit einem Anteil von soundsoviel Prozent ererbt und dazu zu soundsoviel Prozent erworben worden ist.
Hier ist das Auge und Gespür eines guten Züchters gefragt der die "genetischen Schatten" richtig erkennt.
Es sollte auch dem absoluten Laien klar sein dass es eine Kleinigkeit für einen Hundevermehrer ist in wenigen Generationen bei einer hohen heritabilen Quote von ca.60% bei Furcht und Nervosität wesensschwache Hunde in die Welt zu setzen bei denen auch die beste Prägung nicht viel bringt während es anders herum sehr viel schwieriger ist erwünschte Verhaltenseigenschaften die sich teilweise nur zu 10% vererben auch in der Zucht ans Tageslicht zu bringen und nicht auch noch durch eine schlechte Prägung verkümmern zu lassen.
ERBANLAGEN UND UMWELTSPRÄGUNG SIND VON GEBURT DER WELPEN UNTRENNBAR MIT EINANDER VERBUNDEN UND BILDEN DAS WESEN DES HUNDES.
Man sollte noch berücksichtigen dass psychisch vererbbare Krankheiten bei Hunden äußerst selten sind, organische Krankheiten und Hormonstörungen aber sehr wohl zu Verhaltensänderungen des Wesens führen können.
Hierbei gibt es keine Unterschiede bei der "Leistungs- oder Schönheitszucht". Der Rassestandard des Airedaleterriers gilt für alle Zuchtlinien, es betrifft die Wesenseigenschaften genau so wie den Körperbau und die Gesundheit.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 18.05.2008 - 13:53 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
Wesensstärke
Hy Silke
Mir geht es speziell nicht um "Ausarbeitungen", sondern ich gebe meine persönliche Erfahrung wieder, und ich habe keinen Wesensschwachenhund kennengelernt, der Umweltreize kennengelernt hat, positiven Kontakt/Zuwendungen von Menschen erfahren hat ,nie negative Erlebnisse mit anderen Hunden, durch "gute "Sozialisation, Welpen, junghundegruppe, und später auch in freier Wildbahn begegnungen mit Hunden, die ebenfalls "gute" Sozialisation erfahren haben.
Die Hunde die wirklich wesensschwach waren, wurden wie ich schon schrieb aus falschem Ehrgeiz bzw, aus Unwissenheit zu dem gemacht, was sie sind.
Wenn Ängstlichkeit/Aggressivität im Welpenalter noch verstärkt werden, durch falschen Umgang der Menschen, kann selbst aus einem wesensstarken Hund ein wesensschwacher werden
Gruss Konny
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher
www.boyar-vom-drachenhort.de.tl
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Hallo Regine,
ganz so einfach ist es nun nicht da zwar eine Wesensgrundlage aber nicht das Wesen vererbbar ist.
Erbanlagen und Umwelteinflüsse verschmelzen aber von Beginn des Lebens an unauflöslich miteinander.
Wenn ein Hund in der entsprechenden Umwelt sein fürs Lernen offenes, angeborenes Verhaltensprogramm unter den gegebenen Umständen nicht komplettieren kann weil ihm Erfahrungen vorenthalten werden die dafür nötig wären, werden sich diese nicht entwickeln oder können im Extremfall auch zu Verhaltensstörungen führen.
Es ist durchaus so dass in der gleichen Welpengruppe die Umweltfaktoren für die verschiedenen Erbanlagen dem einen Welpen mehr entgegenkommen, und sich für die Entwicklung der Erbanlagen des anderen ungünstig auswirken können.
Vereinfacht gesagt können sich auch alle Sachen die die Hunde in der Prägephase von je nach Rasse 16-20 Wochen nicht kennengelernt haben sich später ungünstig auf das Wesen auswirken und dem Hund z.B. später Angst einjagen.
Versetzt du die von dir angesprochene Welpengruppe in eine andere Umwelt mit anderen Entwicklungsmöglichkeiten, bekommst du sicher auch wesensmäßig andere Hunde.
Wenn du die Sache mal so angehst dass du theoretisch 5 von den Erbanlagen genau gleiche Hunde (ist natürlich nicht möglich) in 5 verschiedenen Zuchtstätten durch 5 andere Hundemütter und anschließend als Welpen zu 5 verschiedenen Besitzern/ Familien gibst, wirst du bei gleichen Erbanlagen, 5 im Wesen verschiedene Hunde bekommen.
Außerdem ist es so dass es für die erbliche Grundlage des Wesens keine speziellen Wesens-oder Verhaltensgene gibt sondern diese Gene gemeinsam den Aufbau des Organismus und der Verhaltensgrundlage bewirken.Das bedeutet ein und dieselben Gene nehmen ihren Einfluss auf die Vererbung von Körper- und Verhaltensmerkmale
.
Daraus folgt laut Weidt:
"1)Wesen ist - auch wenn man den notwendigen Umwelteinfluss bei dieser Betrachtung zur Vereinfachung wegließe - für sich alleine nicht züchtbar.
2)Die Zucht nach Körpermerkmalen hat auch mehr oder weniger offensichtliche Konsequenzen auf der Verhaltensseite!"
Damit dieses nicht falsch interpretiert wird möchte ich hierbei noch einmal auf eine Aussage des Airedalekenners L.F.Diefenbach von 1924 hinweisen, die man auf dieser HP unter Zuchtschau findet:
"Die auf Ausstellungen von Airedaleterriern verlangte Schönheit ist nichts anderes als höchstvollendete körperliche Gebrauchstüchtigkeit, die in erster Linie in einem kräftigen und anatomisch richtigen Gebäude und in einer gegen alle Witterungsunbilden schützende, drahtigen Jacke seinen Ausdruck findet."
Dazu kommt, wie es Konny mit anderen Worten sagt:
Das Wesen des Hundes ist für sich allein nicht prüfbar, denn es hängt in hohem Maße von der Qualität der Beziehung zwischen den Partnern Hund und Halter ab. Es ist vor allem die gemeinsame Sprache die verbindet. (wie Weidt es beschreibt).
Wie wichtig dieses ist, und sich auf das Wesen auswirkt, kann man bei den sogenannten Ein-Mann-Hunden wie z.B. den Schwarzen Russischen Terrier der ursprünglich für die russische Armee (auch mit Airedaleblut) gezüchtet wurde, sehen, da dieser Probleme bekam wenn er mit verschiedenen Hundeführern arbeiten sollte, wie es dort nun einmal üblich ist, so dass man seine Verwendung in der Armee dort heute stark eingeschränkt hat.
Viele Grüße von lutz und Joker
[Dieser Beitrag wurde am 18.05.2008 - 18:38 von lutz aktualisiert]
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A.R. Gurney
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Wesensstärke
Hallo ihr Lieben,
da bin ich wieder...
und muss wieder "geraderücken" was ich wohl nicht verdeutlicht habe:
Mit dem letzten Beitrag habe ich weder eigene Definition bei dem von euch Zitierten angebracht nochist das meine meinung, wesenstark oder schwach so zu definieren. Ich hatte lediglich erzählt, wie vor 12 Jahren und vor allem bei älteren Hundeleuten noch heute argumentiert und definiert wird. Und das sind z.T. auch Dinge, die mich entsetzen. Wollte nur zum Ausdruck bringen (siehe ""), dass es wohl keines Stolzes bedarf, wenn Hunde "links liegen" () oder Welpen sich so ineinander verbeißen, dass sogar der Mensch beim Hundetrennen richtig ernsthaft zerbissen wird - aber das sind noch heute für einige eben diese "Wesenskriterien", die "erwünscht sind". das deckt sich nicht mit meinen Ansichten; ich kann mich bedenkenlos 100% den hier im thread angeführten Definitionen und BÜCHERN anschließen.
Ganz liebe Grüße
Benita
Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)
Der Umgang mit Menschen ist wahrscheinlich das heikelste Problem, was wir zu lösen haben.(Dale Carnegie)
Haben Sie je daran gedacht, dass der Hund das einzige Tier ist, das sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muss?? Ein Huhn muss Eier legen, ein Kanarienvogel muss singen, aber ein Hund verdient sein Leben einzig und allein damit, dass er Sie gern hat.(Dale Carnegie)
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Hallo, noch mal ich:
ich glaube, wenn wir unsere Diskussion auf das Thema Mensch verlagern würden, könnten wir folgende Parallelen ziehen: es gibt Temperament (davon 4 verschiedene, die als Solo nicht existieren)und Charakter. Temperament: ererbt; Ausdruck der Energie und Grundeinstellung zum Leben; Charakter: geprägt und Ergebnis der Summe aller äußeren Einflüsse, Erfahrungen durch das soziale Umfeld ; alles aber auf der basis des Temperaments. Ich denke, so könnte man für die Erklärung mal nicht aus kynologischer Sicht an das Thema gehen; und das wiederum deckt sich mit all dem bisher im Thread von euch gesagtem.
Ich käme zum Schluss, dass "Wesen" beim Hund Charakter beim Menschen gleichzusetzen wäre. Auch hier ist die Basis "Grundeinstellung", die nur beieinflussbar in gewissen grenzen, aber nicht umzuwandeln ist: Hat ein Hund von Anfang an Angst oder Scheu, wird sich dieser "Temperamentszug" als Grundlage verankern; die Prägung kann das eventuell für viele Fälle neutralisieren oder bessern, aber es ist nicht weg und in "Ausnahmesituationen" wird es sich wieder zeigen...
Liebe Grüße
Benita
Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)
Der Umgang mit Menschen ist wahrscheinlich das heikelste Problem, was wir zu lösen haben.(Dale Carnegie)
Haben Sie je daran gedacht, dass der Hund das einzige Tier ist, das sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muss?? Ein Huhn muss Eier legen, ein Kanarienvogel muss singen, aber ein Hund verdient sein Leben einzig und allein damit, dass er Sie gern hat.(Dale Carnegie)
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Hallo Lutz,
du schreibst:Rainer schreibt zu den Spinnendiagrammen von Sundgren in seinem zweiten Beitrag im vorhergehenden Thread auf Seite 8 über die Spinnendiagramme von Sundgren:
"Das was Sundgren hier zeigt ist reine Vererbung, und hat mit Prägung in erster Linie nichts zu tun."
Dazu folgender Auszug aus Sundgrens MUH:Vererbbarkeitsgrad
Bei Analysen des Vererbbarkeitsgrades für die verschieden Beschreibungsmomente wurden zwei verschiedene Methoden verwandt.
Die Methode l basiert auf dem Wissen um genetische Gleichheit zwischen nahen Verwandten. Man weiß, daß der Anteil identischer Erbanlagen für Geschwister 50% ist und für Halbgeschwister 25 %. Indem man den Zusammenhang zwischen den Resultaten für Geschwister und Halbgeschwister studiert, kann man berechnen, wie stark die erbliche Einwirkung auf Ihre Testresultate ist. Wenn die Ergebnisse eines Moments ganz von den erblichen Anlagen gesteuert werden, wäre der Zusammenhang zwischen den Resultaten der Geschwister genau gleich wie der Anteil ihrer identischen Erbanlagen. In der Praxis werden die Resultate von vielen anderen Faktoren als nur den Erbanlagen beeinflußt. Die gemessenen Zusammenhänge zwischen Geschwistern und Halbgeschwistem sind deshalb in der Praxis im Durchschnitt schwächer als die erwarteten genetischen Zusammenhänge. Aus dem Unterschied dieser Werte kann dann die Erblichkeit des einzelnen Testresultats berechnet werden. Der Erblichkeitsgrad sagt dann etwas darüber aus ein wie großer Teil der Variation von den Erbanlagen abhängt. Die restlichen Unterschiede sind Auswirkungen des Milieus. Im Milieu gehen auch die Meß- oder Bewertungsfehler mit denen die verwandten Methoden behaftet sind.
Die Methode 2 ist eine einfachere und im Grunde zuverlässigre Methode zur Berechnung des Erblichkeitsgrades einer Eigenschaft. Aber sie setzt voraus, daß beide Eltemtiere und die Nachkommen mit der gleichen Methodik getestet wurden. Man kann dann die Ergebnisse der Eltern und der Nachkommen im gleichen Moment vergleichen. Das Berechnungsresultat über wie viel das Resultat der Nachkommen sich ändert bei Änderung des Resultats der Eltern wird als Regressionskoeffizient bezeichnet und wird mit dem Buchstaben b bezeichnet. Wenn
wir viele derartige Paare vergleichen und der Wert der Nachkommen im Durchschnitt mit 0,25 steigt, wenn der Wert der Eltemtiere mit l steigt, ist demnach b=0,25.
Der Wert b wird da zu einem Indikator darüber wie stark die Eltemtiere die Resultate ihrer Nachkommen beeinflußt haben. Jetzt trägt ja ein Eltemteil nur mit dem halben Erbe zu seinen Nachkommen bei. Deshalb ist die wirkliche Beeinflussung doppelt so hoch wie die gemessene. Diese Erkenntnis wird angewandt zur Berechnung des Erblichkeitsgrades, der dann im Vergleich zwischen dem Nachkommen und dem Einen Eltemteil gleich 2b wird oder im Beispiel oben 2 x 0,25 = 0,50 oder 50 %.
Wen wir statt dessen Nachkommengruppen mit dem Mittelresultat beider Eltern vergleichen, wird der Erblichkeitsgrad direkt aus dem Wert für b berechnet. Wir haben ja beide Eltern mit dabei und deshalb alle Gene die das Resultat beeinflussen können und nicht nur die Hälft wie im Beispiel oben.
Der Vorteil der Methode 2 ist, daß sie von dem ausgeht, was wirklich passiert ist. Wir haben Eltern, deren Resultat sich unterscheidet. Die Effekte der Unterschiede auf die Nachkommen können direkt abgelesen werden. Die Messung des Erblichkeitsgrades auf diese Art gibt als Resultat den wirklichen Erblichkeitsgrad. Mit ausreichend großem Material gibt das eine ausreichend sichere Berechnung wie stark das Erbe Eigenschaften oder Meßwerte beeinflußt.
somit ist Vererbarkeit einzelner "Charaktereigenschaften" sehr wohl nachweisbar.
Du bestreitest es ja bei den Wesenschwächen auch nicht.-Warum sollen nur diese heritabel sein?????
Du schreibst weiter:
Wenn du die Sache mal so angehst dass du theoretisch 5 von den Erbanlagen genau gleiche Hunde (ist natürlich nicht möglich) in 5 verschiedenen Zuchtstätten durch 5 andere Hundemütter und anschließend als Welpen zu 5 verschiedenen Besitzern/ Familien gibst, wirst du bei gleichen Erbanlagen, 5 im Wesen verschiedene Hunde bekommen.
Das bestreite ich. Du wirst dabei keine 5 im Wesen grundverschiedene Hunde bekommen. Wenn du 5 ängstliche Hunde hast , wirst du keine 2 mutigen Hunde bekommen da kannst du sozialisieren und arbeiten und fördern etc das ändert daran nichts.
Du bekommst sicher nicht fünf gleiche Hunde, aber du bekommst Varianten des Charakters- also mehr oder weniger ausgeprägt.
Du siehst das auch zum Teil beim Mensch(den ich nun für wesentlich komplexer halte, ) wenn du Zwillingsstudien anschaust. Da sind verblüffende Ähnlichkeiten im Verhalten und in der Lebensart von eineiigenZwillingen, die seit der Geburt getrennt sind...
Interessant finde ich dabei auch die Versuche von Hr. und Fr. Szobries:
"Nachdem die Begründer des "Elo", Marita und Heinz Szobries, jahrelang ein Bobtail- neben einem Eurasierrudel vergleichend beobachteten, konnten sie enorme Verhaltensunterschiede zwischen den beiden Rassen feststellen, obwohl beide Rassen unter vergleichbaren Umweltbedingungen gehalten und von den gleichen Menschen betreut wurden. Auch das Austauschen einzelner erst wenige Tage alter Welpen von Bobtail- und Eurasier-Mütter und die Aufzucht in einer gemischten Welpengruppe veränderten nicht das rassetypische Verhalten. Dies war ein Beweis, daß das unterschiedliche Verhalten zu etwa 80 % angeboren und vererbbar ist und daß der genetische Einfluß bei Hunden doch wesentlich größer ist als bisher angenommen wurde.
Auch innerhalb der beiden Rassen konnten seltene, besonders wertvolle Wesensbesonderheiten beobachtet werden, die sich auch weitervererbten.
Du kannst dir nicht Wesenszüge als Knetmasse vorstellen, die du nach deinem Willen oder nach Prägung oder Umwelteinflüssen formen kannst.
Wesenszüge werden vererbt ,sie kommen nicht aus dem Nirwana, egal ob sie zu den Wesensschwächen gehören oder zur Wesensfestigkeit.
Ansonsten hättest du nie diese unterschiedlichen Rassen züchten können ,auch keine schwarzen russischen Terrier, die nur auf einen Führer fixiert sind.
LG Regine
PS: deine Anmerkung:wobei es die Schußangst aus der Vererbung beim AT eigentlich nicht geben dürfte da diese den Zuchtausschluss bei der Zuchtzulassungsprüfung nach sich zieht),
Lässt zwei Möglichkeiten zu: Schussempfindlichkeit ist nicht so heritabel wie angenommen oder die ZZP ist vielleicht zu lax...
mache sich jeder einen Reim drauf
Links: http://www.schaeferhund.net/zg_info.htm
http://www.elo-ein-toller-hundetyp.de/_sgg/m2_1.htm
http://linkinghub.elsevier.com/retrieve … 9105001607