Ringelschwänzchen beim AT

rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Stripey » So 1. Jan 2006, 15:46


Hallo und frohes neues Jahr zusammen,
nachdem wir gegen Mitternacht ganz andere Rutenprobleme hatten (sie wurden nicht fröhlich, sondern zwischen die Hinterläufe und unter den Bauch gezogen getragen), möchte ich zu den Ringelschwänzchen folgendes anmerken:

Jedes Lebewesen kommt mit einer natürlichen Ästhetik daher; daher lehne ich jeden Eingriff wie auch das Kupieren strikt ab.

Weshalb Jäger, die sich ja auch gern mit Attributen wie naturverbunden und tierfreundlich schmücken, meinen, einen jaglich geführten Hund weiter verstümmeln zu müssen, ist mir unbegreiflich. Welche Funktion kann ein kupierter Jagdhund so viel besser als ein unkupierter ausüben, dass es einen solchen Eingriff rechtfertigt?

Ich hoffe, dass durch eine steigende Anzahl unkupierter Hunde der Anblick unversehrter Hunde als normal und "schön" empfunden wird. Bei mir ist es zumindest so.

Tja, und die Ringelschwänzchen...auch wenn mir die ungekringelte Variante der Rute besser gefällt, würde ich deswegen ein ringelschwänziges verzaubertes Schwein nicht weniger schön finden. Unsere Hunde wirken doch als Ganzes, durch ihre Ausstrahlung, durch ihren Schabernack...!

Liebe Grüße von Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_TerrierLady
Benutzer
Beiträge: 628
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_TerrierLady » So 1. Jan 2006, 21:55


Hallo Leute,

ich hatte mal gehört dass das kupieren der jagdlich geführten Hunde wegen der Verletzungsgefahr erlaubt ist. Dies ist mir auch unbegreiflich.

Kann ein Hund sich nicht eher am leuchtenden Halsband verletzen, das der Jagdhund trägt damit er nicht mit einer Wildsau oder so verwechselt wird , als im Gestrüpp hängen zu bleiben mit seiner Rute ???

Viele Grüße
und und "Gutes Neues"
Ulrike


rb_lutz
Benutzer
Beiträge: 1362
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_lutz » Mo 2. Jan 2006, 12:58


Hallo AT-Freunde,
das angeblich notwendige Kupieren von jagdlich geführten Hunden wird damit begründet dass Verletzungsgefahr durch "wehrhaftes Wild" oder durch dichtes Gestrüpp bei den unkupierten Hunden besteht.
Da ja bekanntlich alle Wölfe und Füchse schon von Natur aus kupiert sind weil diese sonst im täglichen Überlebenskampf bei der Nahrungsbeschaffung unkupiert nicht überleben würden, haben sich die Jäger daran für ihre Hunde ein Beispiel genommen.
Um den hier bei uns jederzeit aus dem Unterholz hervorbrechenden Bären Paroli bieten zu können muß die Rute weg, da sich die Bären ja geradezu darauf spezialisiert haben, gerade die Airedales am Schwanz zu packen, herumzuwirbeln und dann gegen den nächsten Baum zu schlagen.
Auch das hier nun als einziges für mich unter dem Begriff "wehrhaftes Wild" noch wirklich als Gegner existierende Schwarzwild ist bei einer Konfrontation mit unseren Airedales haupsächlich auf die Schwänze scharf.
Zu guter Letzt dürfen wir auch nicht die unzähligen unglücklichen unkupierten Airedales aus normaler Haltung vergessen die mit ihren Schwänzen im dichten Brombeergebüsch bei den Waldspaziergängen hängenbleiben und elendig verhungern müssen.

Um den o.a. angeführten Gefahren angemessen zu begegnen muß man eben in Kauf nehmen das die Hunde mit ihren abgeschnittenen Schwänzen nicht mehr richtig miteinander kommunizieren können deswegen öfter in Beißereien verwickelt werden, und auch der Hundehalter das Hauptstimmungsbarometer seines Hundes nicht mehr auf Anhieb richtig ablesen kann.

Dieses ist wenigstens meine persönliche Auslegung der Ausnahmeregelung für unsere Waidgenossen zum sonst allgemein gültigen Kupierverbot.

Mit freundlichen Neujahrsgrüßen lutz mit Joker

P.S. Was aber auch der normale Mensch und Nichtjäger so alles für besonders schön oder nützlich hält sieht man ja an ihm selbst, warum sollten da die Hunde verschont bleiben.
Galt es in früheren Zeiten als modern sich Knochen durch Nase, Ohren oder intimere Körperteile zu bohren ist heute eben Nabel-oder Zungenpiercing "in".
Zähne wurden herausgebrochen oder spitzgefeilt, Hälse mit Ringen giraffenartig verlängert oder sich mit Tellerlippen verziert sowie Füße schön zierlich für damenhafte Trippelschrittchen verkrüppelt.
Gerade heutzutage gehören manche mißlungenen Versuche sich mit sogenannten Schönheitsoperationen "aufzubrezeln" eher ins Kabinett des Schreckens.
Besonders fies sind die auch im 21. Jahrhundert noch immer von einigen Völkern vorgenommenen Verstümmelungen im Genitalbereich, die sogar von deren eingewanderten Angehörigen hier mitten in Europa noch vorgenommen werden.
Damit verglichen sind die kupierten Hunde noch ganz gut dran.

[Dieser Beitrag wurde am 03.01.2006 - 11:16 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Stripey » Mo 2. Jan 2006, 14:03


Hallo Lutz,
vielen Dank für die Schilderung der Gefahren, die sowohl auf zivil als auch jagdlich geführte AT lauern, ich habe wirklich herzhaft gelacht.

Aber im Ernst: Die Logik der Jäger bedeutet, dass ein nicht unerheblicher Verletzungstatbestand (das Kupieren ist ja einer Amputation gleichzusetzen) einer möglichen Verletzungsgefahr vorgezogen wird? Sorry, aber ich habe noch nie von an der Rute verletzten Hunden gehört und denke, dass die Verletzungsgefahr an anderen Körperteilen (insbesondere den Pfoten) deutlich höher ist. Welche Lobbyarbeit steckt dahinter, dass man mit einem solchen Argument das Tierschutzgesetz untergraben kann? Unbegreiflich. Wenn das Jagen wirklich so gefährlich wäre, dass es eine solche Verstümmelung zum Schutz der Hunde voraussetzt, sollte man die Tiere lieber zuhause lassen.


Gruß aus dem Norden
Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Vanja » Mo 2. Jan 2006, 14:03


Hallo Lutz,

das hast du jetzt aber fein herübergebracht Ich lach mir nen Ast

sowie Füße schön zierlich für damenhafte Trippelschrittchen verkrüppelt.

Da waren die Trippelschrittchen der sichtbare Erfolg, aber bewirkt haben die etwas ganz anderes!


rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Vanja » Mo 2. Jan 2006, 14:11


Hallo Stripey,

von verletzten Ruten habe ich schon des öfteren gehört. Ich habe diese Verletzungen auch gesehen!

Sie sind teilweise sehr unangenehm und bereiten dem Hund viel Schmerz und seinem Besitzer viel Mühe beim verarzten. Kein Verband bleibt, wo er bleiben sollte.

Allerdings glaube ich kaum, daß die Hunde bei denen ich Rutenverletzungen sah, zur Jagd eingesetzt werden. Allenfalls beim Coursing oder Rennen, ohne Jagd auf lebendes Wild.

Es waren Dt. Doggen und Irish Wolfshounds.

Die schlagen sich gerne mal die Rute an, wenn sie sich freuen und ein Tisch, Schrank oder sogar die Tür im Wege ist

Sagt jetzt bitte nicht, daß diese Hunde dann im Zwinger leben sollten, da dort diese Gefahren nicht vorhanden sind Das nehmt jetzt bitte ironisch



rb_vagelhusen
Benutzer
Beiträge: 58
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_vagelhusen » Mo 2. Jan 2006, 17:45


Hallo lutz, hallo alle zusammen

endlich mal eine Erklärung, die auch ich verstehe .

Aber jetzt mal im Ernst: zum Glück gibt es zunehmend auch Jäger, die ihre jagdlich geführten Hund nicht kupieren lassen. - Warum auch? Dagegen habe ich tatsächlich schon hässliche Rutenverletzungen gesehen, die ohne Kupieren nicht vorgekommen wären. Auf dem Hundeplatz hatten wir einmal einen Boxer, der sich immer tierisch freute wenn Frauchen nach Hause kam. Das Resultat war eine blutig geschlagene Rute, die überhaupt nicht mehr zuheilen wollte. Der Tierarzt wollte sie schon kupieren. Diesem Hund musste tatsächlich "abgewöhnt" werden, sich so übermäßig zu freuen bzw. man musste ihn dort begrüßen, wo nichts im Wege war, nicht mal ein Türrahmen. Zum Glück ging es gut und die Rute durfte dran bleiben.

Meine Kleine hat auch so eine säbelartige Rute und fegt damit alles vom Tischen und Bänken wenn sie sich freut. (Man glaubt gar nicht, welche Kraft darin steckt.) Von daher ist eine Ringelrute sicherlich praktischer. Optisch ansprechender finde ich persönlich allerdings gerade getragene Ruten - übrigens auch viiiiieeeeel schöner als kupierte!

Ich hoffe sehr in Zukunft nicht mehr so viele kupierte junge Hunde zu sehen. Übrigens spreche ich deren Besitzer auch gerne mal darauf an, dass es seit fast 8 Jahren ein Kupierverbot gibt und frage nach wo sie ihren Hund herhaben. Vielleicht machts ja ein schlechtes Gewissen!?

In diesem Sinne, liebe Grüße,

Christa




rb_Kati
Benutzer
Beiträge: 6
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Kati » Di 3. Jan 2006, 10:50


Hallo zusammen,

meine Kleine (6 Monate) hat auch eine prächtige Ringelrute, die mir am Anfang beim ersten Kringelansatz nach dem Zahnwechsel Stirnrunzeln bereitet hat - aber nicht lange; inzwischen finde ich sie sehr lustig und perfekt mit ihrem Reifenschwanz. Dass kupierte Airedales schöner wären, habe ich über die Feiertage von mehreren Betrachtern gehört - kann ich nicht verstehen. Der Tierarzt meinte dagegen auch: Hauptsache fröhlich.

Herzliche Grüße und ein gutes neues Jahr für alle Zwei- und Vierbeiner,

Kati


rb_Stripey
Benutzer
Beiträge: 1178
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Stripey » Fr 6. Jan 2006, 11:53


Hallo zusammen,
habe gestern einen stark ringelschwänzigen AT (trägt die Rute geringelt an der Seite) genau angeguckt wegen des Rutenansatzes. Selbst kupiert würde die Rute zwischen Wirbelsäule und Hüfte liegen, die schießt gleich nach vorne weg. Und das sähe doch wirklich komisch aus... oder hätte sich das zurecht gewachsen?
Ich habe vor zwei Tagen mal mit einem Jäger gesprochen wegen Kupieren. Der sagte, er würde Vorstehhunde (so würde auch ein AT eingesetzt werden) immer kupieren, weil die Verletzungsgefahr zu groß wäre. Die Frage, ob oft etwas passiert wäre, umging er allerdings, da habe ich keine Antwort erhalten.

Grüße aus dem Norden
Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Vanja
Benutzer
Beiträge: 721
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00

Ringelschwänzchen beim AT

Beitrag von rb_Vanja » Fr 6. Jan 2006, 17:10


Hallo Stripey,

eingesetzt werden) immer kupieren, weil die Verletzungsgefahr zu groß wäre. Die Frage, ob oft etwas passiert wäre, umging er allerdings, da habe ich keine Antwort erhalten.

das würde mich auch interessieren. Vielleicht ist da nicht so viel dran, wie immer behauptet wird?




Antworten

Zurück zu „In der Zucht“