Leistungs- vs. Schönheitslinie

rb_Uschi
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Leistungs- vs. Schönheitslinie

Beitrag von rb_Uschi » Mo 19. Mai 2008, 23:24

Cap hat geschrieben:Ein Hund, der nervös oder ängstlich ist zeigt schon unter geringer Belastung kaum bis keinen Spieltrieb/Beutetrieb. Dieser Hund kann dann sehr wohl wesensschwach sein.

Der Hund kann aber trotzdem ein toller Familienhund sein.

Hallo Regine,


ich hab Erfahrung damit, solch ängstlicher Hund hat überhaupt keinen Spiel/Beutetrieb und ist eine Belastung, für Familien mit Kindern gleich zweimal.



Liebe Grüße

Uschi


rb_terriertussi
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Beitrag von rb_terriertussi » Mo 19. Mai 2008, 23:28


Hallo liebe Regine,


Wehrtrieb out - schön wäre das....

meine praktische Erfahrung aus 15 Jahren Hundesport zeigt Folgendes ganz deutlich ( und wer hier widerspricht, ist nicht ehrlich oder kommt von einem anderen Stern):


Um eine möglichst hohe Punktzahl zu bekommen, muss ich mit einem führigen, gehorsamen Hund arbeiten - der ideale Beutetriebhund.


Um eine möglichst hohe Punktzahl zu bekommen, muss ich mit einem couragierten, hochmotivierten, belastbar - hartem Hund arbeiten - dem Hund mit Wehrtrieb.



Begründung: Ein Beutetrieb - Hund ist nicht ernst(haft) bei der Sache - für seine Beute lässt man sich nicht "totschlagen"; dieser Hund zeigt oft Schwächen beim Griff, bei der Belastbarkeit, lässt sich ablenken durch den herankommenden Hundeführer, geht beim Angriff nicht voll durch usw.


Ein reiner Wehrtriebhund will von sich aus den "Feind" kaltstellen, er beobachtet den Helfer permanent, lässt sich nicht ablenken, stoppt beim Angriff nicht ab und packt umso fester zu, umso stärker er belastet wird....


Das heißt, will ein Hundesportler maximale Punkzahl haben, wird er immer versuchen, Wehrtrieb zu wecken, herauszukitzeln oder gar zu verstärken, um keine punkte bei der eigentlichen Beißarbeit zu verlieren.


Ich könnte dir jetzt hierzu ganze Abhandlungen schreiben und vielen wird das nicht vollständig genug sein, dem ist auch so. Das ist absolut schwarz - weiß gemalt und für die Anschaulichkeit damit übertrieben.


Leider, liebe Regine, gibt es immer noch Hundeleute, die ihrem Hund zumuten, in den Wehrtrieb gezwungen zu werden, nur, damit Leistung optimiert wird oder sogar, um überhaupt Leistung zu bekommen. Ein Beispiel war auf meinem ersten Hundeplatz ein junger Mann mit einem Sibirian Malamute, der unbedingt Schutzhundsport machen wollte. Als ich eines Tages zum Training auf diesen Schäferhund - Platz kam, hing der Hund, um Wehrtrieb zu erzeugen, angebunden an der Schrägsprungwand und einige der "Sportler" schlugen auf den Hund ein, damit er sich wehren sollte.... Nachdem ich mich lauthals mit meinen "Sport -FREUNDEN" angelegt habe, und rechtliche Schritte angedroht habe, habe ich mich für immer von diesem Platz verabschiedet. Heute noch arbeiten dort die gleichen Leute, unter ihnen auch erfolgreiche AT-Sportler....



Unrecht zu haben ist kein Unglück. (Dale Carnegie)

Der Umgang mit Menschen ist wahrscheinlich das heikelste Problem, was wir zu lösen haben.(Dale Carnegie)

Haben Sie je daran gedacht, dass der Hund das einzige Tier ist, das sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen muss?? Ein Huhn muss Eier legen, ein Kanarienvogel muss singen, aber ein Hund verdient sein Leben einzig und allein damit, dass er Sie gern hat.(Dale Carnegie)

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 19. Mai 2008, 23:37

terriertussi hat geschrieben:Begründung: Ein Beutetrieb - Hund ist nicht ernst(haft) bei der Sache - für seine Beute lässt man sich nicht "totschlagen"; dieser Hund zeigt oft Schwächen beim Griff, bei der Belastbarkeit, lässt sich ablenken durch den herankommenden Hundeführer,

Hallo Benita,


das ist m.E. eine Sache, wie der Helfer arbeitet. Wenn der immer nur den gleichen Sermon macht, sich hinstellt, wie ein Stück Beton, nichts überraschendes, unerwartetes tut, immer in der gleichen, vorhersehbaren Manier agiert, wird der Hund natürlich nicht fest zubeißen. Braucht er ja auch nicht. Er weiß ja, was kommt.


Für einen festen Biss brauchts interessante Arbeit.


Viele Grüße

Uschi


rb_terriertussi
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Beitrag von rb_terriertussi » Mo 19. Mai 2008, 23:41


Hallo Uschi,

genau das meine ich auch mit: ich könnte ganze Abhandlungen schreiben ... ich gebe dir völlig Recht, aber es ist leider für viele immer noch der einfachere Weg, über den anderen Trieb zu gehen - macht weniger Arbeit und viele Hunde bringen es eben auch mit ....


Noch eine Bemerkung für alle, ehe ihr mich wieder missversteht: Ich habe meine Erfahrungen kundgetan, nicht meine Ansichten....

Benita



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Beitrag von rb_Uschi » Mo 19. Mai 2008, 23:47

terriertussi hat geschrieben:
Ich habe meine Erfahrungen kundgetan, nicht meine Ansichten....

Um ehrlich zu sein, ich habe da die größten Schwierigkeiten das zu unterscheiden bei Dir


Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 19.05.2008 - 22:50 von Uschi aktualisiert]


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Beitrag von rb_Cap » Mo 19. Mai 2008, 23:58


Hallo Benita,

ich denke es wird immer Sportler geben die diesen Weg beschreiten, sowie es im Leistungssport auch Sportler gibt, die dopen.

Ich sehe aber auch einen Wandel im HUSPO.

Es werden neue andere Wege beschritten und das ist gut so. Sicher gehören schwarze Schafe angeprangert, aber den gesamten Sport darf man deshalb nicht so schwarzmalen.

Die Szene die du beschrieben hast ist nicht der Regelfall sondern die Ausnahme.

Man kann aus einem Dackel kein Windhund machen und aus manchem AT keinen Vpg-Hund.

Ich denke die Ausbilder auf den Huplä sind da auch so frei das zu sagen.


@Uschi: Bei der Ängstlichkeit und Nervosität kommt es auch auf den Grad der Ausprägung an denke ich. Ein Hund , der schon beim Aufspannen eines Regenschirms sich vor Angst bepisst ist natürlich auch nicht familientauglich und würde die Belastung die Kinder mit sich bringen schwer verkraften.

LG Regine


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Beitrag von rb_terriertussi » Mo 19. Mai 2008, 23:59


Gott sei gedankt, dass ich das ghleich so geschrieben habe...


es ist sicher eine komische Art von mir, aber ich hasse die Variante "man"... deshalb das ich. Hier ganz allgemein als Hundeportler geschrieben - womit ich natürlich keinesfalls pauschalisieren will und alle über einen Kamm schere...

Die hier eingestellten Begründungen hörst du so oder ähnlich von vielen, vielen ehrlichen Hundesportlern. Viele findedn auch nichts Schlimmes dabei, im Wehrtrieb zu arbeiten. Die meisten heutzutage nutzen ihn mit; es gibt aber, wie gesagt, auch einige, die immer noch das non plus ultra darin sehen. Nur sehr wenige sind ehrlich, wenn sie sagen, sie wollen/brauchen absolut keinen Wehrtrieb. Wwenn du dich mit den "Alten" unterhältst, wirst du viele Erklärungen pro alte Arbeitsmethoden bekommen; erst letztens wurde mir gesagt, "früher waren die Hunde noch ganz anders, die mussten hart angefasst werden, die waren richtig gefährlich....die konnten das gut vertragen ... (Stachel, Knüppel, Fährtenstock usw.)"


Ich bin froh, dass sich das immer mehr ändert; bezüglich der neuen PO sind es auch genau diese Sportler, die die PO als "Spielerei" abtun und sich nicht mit den neuen Bewertungsrichtlinien anfreunden können. Es gibt heute noch Plätze, wo die alte Schutzhundprüfung als solche unter alten Regelungen noch als richtige Prüfung abgenommen wird ...


Und nun erstmal GUTE NACHT!!!!


Benita



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Beitrag von rb_Uschi » Di 20. Mai 2008, 00:04

Cap hat geschrieben:
Ein Hund , der schon beim Aufspannen eines Regenschirms sich vor Angst bepisst ist natürlich auch nicht familientauglich und würde die Belastung die Kinder mit sich bringen schwer verkraften.

So einen meinte ich.

Danach kenne ich nur noch das genaue Gegenteil


LG

Uschi


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Di 20. Mai 2008, 11:03


Zum Thema Wehr/Beutetrieb


Der Beutetrieb kann anerzogen werden durch Prägung, zum grössten Teil ist er auch schon bei denWelpen vorhanden, muss nur noch "ausgebaut" werden.

Beim Wehrtrieb sieht es anders aus.

Wenn der Hund im Beutetrieb(speziell im VPG)gearbeitet wird, bildet sich automatisch der Wehrtrieb.

Allerdings erst im Alter zwischen 3 und 4 Jahren.

Man sollte auch es vorher nicht extrem darauf anlegen, sonst kann so ein Hund wie ´der von Benita rauskommen, der sagt, Gehorsam "Nein danke".

Wenn man dem Hund Zeit lässt, hat man immer wieder eine Waagschale, die sich hochschaukelt(Trieb vs Gehorsam).


Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

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Beitrag von rb_Konny » Di 20. Mai 2008, 11:04


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