Hallo Silke, hallo Lutz
Es gibt schon seit 15Jahren eine Methode um ein Katarakt zu operieren.
Die Phakoemulsifkation=Ultraschallgestützte Zertrümmerung der kataraktösen Linse ,deren Absaugung und meistens dem Einsetzen einer Kunstlinse.Sie ist laut Jens Linek -Katarakt beim Hund-zu mehr als 90% erfolgreich und hat die klassische Extrakapsuläre Linsenextraktion(ECLE) abgelöst, da die ECLE ein höheres intraokkulares Trauma zufolge hat.
Ein 1:1 Vergleich mit dem Mensch bei OP ist nicht nicht möglich ,da der Hund ein fibrinöser Typ ist- eine intraoperative Fibrinausschüttung,die zu Verklebungen führt-und er eine stärkere Immunreaktion nach Austreten von Linseneiweiß zeigt.
(fachpraxis NR45,Mai 2004 -Die Katarakte beim Hund von Jens Linek)
Den OP -Erfolg sieht die Uni Hannover nicht ganz so ,wie ein Auszug aus der Dissertation zeigt:
Die Erfolgsraten der durchgeführten Operationen lagen kurzfristig, d.h. innerhalb der ersten vier Wochen nach der Operation, bei 99 %, sanken dann aber nach etwa 40 Monaten auf 77 %. Die Erfolgsrate stellte sich dabei als unabhängig von dem operierten Kataraktstadium, Katarakttyp, einer präoperativ bestehenden (aber behandelten) linseninduzierten Uveitis, der Augengröße, dem Alter der Hunde bei der Operation, der Anlegung einer hinteren Kapsulorhexis und von der Implantation einer Kunstlinse dar. Sowohl die Besitzerbefragung als auch eine Bestimmung des postoperativen Refraktionszustandes der Augen machte deutlich, dass die Implantation einer Kunstlinse das Sehvermögen der Hunde deutlich verbessert. Die am häufigsten festgestellten intraoperativen Komplikationen umfassten Glaskörpervorfall (18,4 %), Glaskörperexpansionssyndrom (13,2 %), Hyphaema (12,3 %) und akzidentiellen Kapselriss (9,6 %). Augen, bei denen während der Operation eine hintere Kapsulorhexis angelegt wurde, aber keine Kunstlinse implantiert worden war, zeigten postoperativ häufiger einen transienten Druckanstieg von über 40 mmHg. Dieser transiente Augeninnendruckanstieg hatte weder einen Einfluss auf die Erfolgsrate noch auf die Entstehung eines Sekundärglaukoms. Operationsmisserfolge (23 %) waren in der überwiegenden Zahl der Fälle auf ein Sekundärglaukom oder eine vollständige Ablatio retinae zurückzuführen. Das Sehvermögen der Hunde wurde postoperativ zudem häufig durch die mit der Zeit zunehmende Nachstarentwicklung beeinträchtigt (nach etwa 28 Monaten in 77,1 % der operierten Augen). Augen, bei denen im Rahmen der Operation eine hintere Kapsulorhexis angelegt wurde, zeigten im Vergleich zu Augen ohne hintere Kapsulorhexis häufiger keinerlei Nachstarentwicklung bzw. eine geringere Nachstarausprägung mit zentraler freier Sehachse. (Hendrike Heldt:Untersuchung zur Prognose der Katarakte beim Hund sowie Ermittlung der Behandlungsergebnisse nach Kataraktops)
Ich denke trotz aller Behandlungsmethoden ist natürlich ein Nichtauftreten einer Katarakt am besten. Dies geht wohl bei der erblichen Form nur durch frühzeitige Erkennung und Zuchtausschluss.
Immerhin sind bisher 125 Rassen bekannt, in denen eine erbliche Form der Katarakte vorkommen.Somit gehören sie zu den häufigsten Problemen in der Hundezucht.
Mit freundlichen Grüssen Regine
PS :Von Schmerzen konnte ich nirgends etwas lesen, was natürlich nicht heißt, dass sie auftreten können.
Quelle:
Jens Linek:Katarakt beim Hundhttp://
www.tsh.de/Material/Katarakt.pdf
Hendrike Heldt:Untersuchung zur Prognose der Katarakte beim Hund sowie Ermittlung der Behandlungsergebnisse nach Kataraktops)
http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?i … 393370.pdf
[Dieser Beitrag wurde am 11.11.2007 - 23:35 von Cap aktualisiert]