Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

rb_Corinna
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Corinna » Sa 11. Aug 2007, 17:19


Hallo Kathrin ,


Hodenfehler kommen auch bei Outgrossverpaarungen vor .Auch dass Hunde hinten etwas eng gehen findet man häufig in Richterberichten von Ausstellungen oder ZZP . Das Gangwerk finde ich nicht als " schweres " züchterisches Defizit . Ansonsten schliesse ich mich der Meinung von Vanja an .


Der Vater Deines Rüden , wenn ich richtig nachgesehen habe , hat in einem Alter von zwei Jahren bei der ZZP 63 cm gehabt , keine 69 cm .


Auch Spondylose , kann , muss aber nicht vererbt worden sein .


Viele Grüsse ,


Corinna

[Dieser Beitrag wurde am 11.08.2007 - 16:26 von Corinna aktualisiert]



Corinna und die Airedales von der Villa Kunterbunt

rb_sijuto
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_sijuto » So 12. Aug 2007, 18:13


Also hat Kathrin, (bzw. ihr Hund und auch dessen Bruder) einfach nur Pech gehabt und die beschriebenen Defizite haben nichts mit der Inzucht zu tun, weil sie auch bei Outcross-Verpaarungen auftreten könnten?


Mein manchmal vorhandener gesunder Menschenverstand mag diesen Gedankengang so nicht nachvollziehen.


Silke mit Jule und Tom



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Vanja
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Vanja » So 12. Aug 2007, 19:07


Inzucht ist keine Krankheit. Inzucht kann somit auch keine Krankheiten hervorrufen.

Aber..... Inzucht kann aufzeigen wo Krankheiten drin stecken!

Nimmt man zwei Tiere (Geschwister) die gepaart werden sollen und diese Tiere haben rezessiv Krankheiten, dann besteht die Chance durch die Inzucht die fehlerhaften Gene in kürzester Zeit nachzuweisen.

Würde keine Inzucht gemacht, dann würden diese rezessiven Gene weitergegeben werden an die nächste oder übernachste oder noch wesentlich weitere Generationen. Und eines Tages kämen sie ans Tageslicht. Durch Zufall und urplötzlich.


Dadurch, daß zwei nah verwandte Tiere verpaart werden, können die (Krank)gene schneller enttarnt werden.


Hoffe, ich habe es verständlich rüber gebracht.


Ansonsten gibt es noch einen Link für Interessierte.

[Dieser Beitrag wurde am 12.08.2007 - 18:09 von vanja aktualisiert]


rb_Vini
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Vini » So 12. Aug 2007, 20:06


oje, na hier hat sich aber eine lawine in bewegung gesetzt.....


na klar kann spondylose zum beispiel auch durch andere einflüsse entstehen, als seine ersten symptome auftraten, war er aber noch keine 3! sein wir ehrlich, daran glaub ich nicht


die drei fehlenden zähne, warum sind die nicht da? bislang hatten alle unsere rüden vollständige gebisse!

hodenhochstand wird definitiv vererbt.

und was seine beinchen betrifft: das ist halt der klecks sahne auf dem kuchen.


carsten hat nach verwandschaftlichen verpaarungen gefragt, und ich habe ihm meine persönliche erfahrung geschildert. da mein rüde nun diese ganzen vielen einzelheiten aufwies, fand ich es wichtig, daß er wissen soll, daß es die möglichkeit des auftreten von erkrankungen oder defekten gibt!

ich denke, daß ist jedem klar!


ich habe und hatte nicht die absicht eine rundherumdiskussion auszulösen und möchte auch nicht weiter ins detail gehen, da ich denke, daß es uninteressant und auch nicht angebracht ist, hier offen über die herkunft des hundes und dessen eltern zu sprechen.


mein hund und ich haben leider so eine erfahrung gemacht. ich war am anfang sehr, sehr traurig über die körperliche erscheinung MEINES tieres, da ich im umfeld häufig airdales treffe, die einfach anders aussehen und ich mir immer einen solchen prächtigen rüden gewünscht habe. zumal menschen auch wirklich hässlich sein können, wenn man immer auf den "der ist aber klein"-hund angesprochen wird.

wir haben uns aber in diesen kleinen lustigen welpen-jungen verliebt und auch heute ziehen wir uns das letzte hemd für unseren bengel aus, weil er einfach der beste ist!


man hat eben glück oder pech, wobei es hier immer noch um lebewesen geht, denen man eine gesunde lebenszeit ermöglichen möchte. und da sollte man schon im vorfeld gucken, wer von wem babies bekommt. und die laune der natur und die schicksalsgebung der gene spielen einfach eine große rolle. man kann sie nicht ausblenden.


trotzdem möchte und wollte ich hier niemandem zu nahe treten, sollte dies geschehen sein!

aber ich finde, daß man durchaus über ein solches thema reden darf oder sogar auch muß!


in diesem sinne ganz liebe grüße ohne groll

kathrin mit ihrem kleinen semmel

[Dieser Beitrag wurde am 13.08.2007 - 13:55 von vini aktualisiert]



Man kann ohne Hunde leben - es lohnt sich nur nicht.

rb_Vanja
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Vanja » So 12. Aug 2007, 20:38


Hallo Kathrin,


wenn ich dir auf die Füße getreten haben sollte, dann tut es mir leid


Wenn es dein erster Hund ist, dann kann ich dir aus meiner schon länger währenden Hundebesitzerzeit über so manches schreckliche Erlebnis mit den lieben Mitmenschen berichten, die viel negativer waren als das Lästern über die Größe des Hundes.

Ein Hundehalter muß leider mit vielen dummen und überdummen Sprüchen seiner Mitmenschen leben

Laß dir dadurch das Zusammenleben mit deinem Lieblingshund nicht vermiesen. Und genieße die Zeit mit ihm. Ich habe es vor einigen Tagen erleben müssen, wie schnell die Zeit vorbei geht

Meine "kleine" Hündin verteidige ich immer mit den Worten: es muß auch große Zwerge geben". Meistens reicht das dann schon.


Genieße die Zeit mit deinem Hund und sei ihm der Freund, der er dir ist.


Liebe Grüße Ilona

[Dieser Beitrag wurde am 12.08.2007 - 19:39 von vanja aktualisiert]


rb_lutz
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_lutz » Mo 13. Aug 2007, 12:31


Hallo kathrin,


so wie du deinen Rüden und seinen Bruder beschreibst scheinen hier höchstwahrscheinlich die Folgen einer Inzuchtdepression mit ihrer häufigen Begleiterscheinung der Kleinwüchsigkeit sichtbar geworden zu sein.


Klar das man nicht nur als Welpenkäufer über solche Auswirkungen erst einmal enttäuscht ist sondern sicherlich auch der Züchter der das Risiko mit der sehr engen Zucht nicht richtig bewertet und den Bogen wohl überspannt hat.


Letztendlich wächst einem aber auch solch ein Hund genau so ans Herz wie jeder andere und 56cm Widerristhöhe sind ja nun auch für einen Rüden noch nicht zu weit vom Standard (58-61cm) entfernt. Natürlich können auch alle anderen von dir genannten Schwachstellen mal hier und dort auftreten nur so geballt kommt es sonst eigentlich nur selten vor.


Egal wenn ihr euch sonst gut versteht und der AT voll in die Familie integriert ist, hält man zusammen und sieht einfach darüber hinweg.

Dein Hund hat deswegen bestimmt keine Minderwertigkeitskomplexe.


Ich finde es aber gut von dir dass du deinen Artikel hier auf die Anfrage hin mit eingebracht hast und sicher auch einige Leute zum Nachdenken gebracht hast.

Viel Freude weiterhin an deinem Airedale.


Wünscht lutz mit Joker


Viel Freude

[Dieser Beitrag wurde am 13.08.2007 - 13:52 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Vini
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Vini » Mo 13. Aug 2007, 15:09


lieber lutz,


vielen dank für deine unterstützenden worte - mein hund (ich im übrigen auch nicht )hat bezüglich der größe keine minderwertigkeitskomplexe, im gegenteil, er hat den schalk dick hinter den ohren, ein richtiger bengel - ein airedale eben


- ich habe jetzt erfahren, daß der vater nicht mehr als deckrüde eingesetzt wurde und es auch keinen wiederholungswurf gab - scheinbar war da doch was nicht ganz so in ordnung.


dies finde ich wiederum toll, es gab eine konsequenz, um soetwas nicht nocheinmal passieren zu lassen - großes lob an den, der dafür verantwortlich ist!!



herzliche grüße an dich und deinen joker

kathrin mit bärtigem anhang



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rb_Corinna
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Corinna » Mo 13. Aug 2007, 20:21


Hallo ,


ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von Inzucht .Der Inzuchtgrad des Hundes von Vini beträgt 12,5 % , das ist nicht viel ( wenn man andere Verpaarungen betrachtet ), nicht wenig , aber auch nicht unüblich , sonst wären doch die Zuchtvorschriften im Klub strenger und diese Anpaarungen wären nicht erlaubt .


Menschenpaare sind ja auch nicht miteinander verwandt und trotzdem haben viele auch in jungen Jahren " Defekte " und schreckliche Krankheiten . Menschen tragen Brillen , Kinder bekommen Zahnspangen , es werden künstliche Knie - oder Hüftgelenke eingestzt und Herzschrittmacher verpflanzt .Wir sind doch auch nicht perfekt , von unseren Hunden wird dies erwartet .


Die bekannten PRA - Fälle sind auch Outcross - Verpaarungen .Es ist schön , wenn sich Welpenkäufer und Hundebesitzer Gedanken machen , aber viele stellen sich die Zucht einfacher vor , als sie ist .Es ist wirklich schwer sich für eine Verpaarung zu entscheiden , weil es eben den perfekten Hund nicht gibt . Man muss auf so viele Sachen achten , dass das Ergebnis am Ende voraussichtlich bestmöglich ist .Der Zuchtpartner sollte HD frei sein , einen annehmbaren Zuchtwert besitzen ,wenn möglich keine bekannten PRA - Anlageträger in der Linie haben , dem Standard möglichst nahe kommen , ein gutes Wesen besitzen , nicht die gleichen Fehler wie der Anpaarungspartner vorweisen . Bei allen anderen Mängeln ( auch Krankheiten )ist man darauf angewiesen , was man so zufällig hört oder selbst sieht .Bei Menschen ist es doch auch so , dass viele mit 50 oder sogar viel früher an Krebs oder Herztod sterben .Bei Hunden wird aber vom Züchter erwartet , dass er Hunde züchtet , die mit 15 Jahren an Altersschwäche friedlich einschlafen . Das ist sicher auch der Wunschgedanke eines jeden Züchters , wenn sein geliebter Welpe viele , viele Jahre gesund und sorglos durch sein Leben geht und ein Aushängeschild seiner Zucht ist .


Eine Züchterin hat mir vor ein paar Jahren einmal gesagt , alles was nicht weh tut und den Hund in seiner Gesundheit nicht einschränkt ist tragbar . Dazu gehört für mich , wenn auch nicht schön und dem Standard nicht entsprechend : nicht korrekt getragene Ohren , Zahnfehler ( wenn sie den Hund nicht behindern oder Schmerzen bereiten ), Ringelrute , kein korrektes Gangwerk .Ich denke keiner will so etwas , aber es ist doch Natur und da kommt es nicht immer so wie es sich der Mensch wünscht .Man meint das Beste zu planen , doch was am Ende dabei rauskommt ist nicht vorhersehbar .


Den ganz Interessierten würde ich vorschlagen , sich bei der Geschäftsstelle die Zuchtbücher zu bestellen und dann auch gleich Dogbase dazu , wo man sich die Verpaarungen und die eventuell vorhandenen Fehler daraus ansehen kann .Eine echt tolle Sache , da würde mit Sicherheit mancher staunen .


Wie gesagt , ich bin auch nur bedingt ein Freund von Linienzucht , aber auch manche Outcross - Verpaarung sollte besser überdacht werden , wobei jeder denkt das Richtige zu tun .Leider können sich bestimmt nicht alle Züchter Gedanken darüber machen , ob sie hin und wieder den Bogen überspannen , weil sie kein Internet haben , kein Dogbase besitzen oder sich nicht in unserem Forum bewegen .Manche Züchter die früher oder auch heute noch Linienzucht machen , sind bestimmt nicht auf der Brotsuppe daher geschwommen und machen sich vielleicht mehr Gedanken als man annimmt .


Liebe Grüsse ,


Corinna



Corinna und die Airedales von der Villa Kunterbunt

rb_lutz
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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_lutz » Mo 13. Aug 2007, 22:31


Hallo Corinna und AT-Freunde


wenn deine dir bekannte Züchterin sagt, dass alles was nicht wehtut und die Gesundheit des Hundes beeinträchtigt in der Zucht tragbar ist kann sie auch noch einen Schritt weiter gehen wenn sie in ihrer Zucht ausschließlich auf Gesundheit und hohes Alter hin züchtet.

Dieses würde sogar hervorragend mit der Inzucht funktionieren wenn ich alle anderen Kriterien außer Acht lasse. Inwiefern der Hund dann allerdings noch dem Rassestandard und der Leistungsfähigkeit eines Gebrauchshundes, auch im Wesen, entspricht, steht dann sicher auf einem anderen Blatt.


Helmut Wachtel stellt in seinem Buch "Hundezucht 2000" die Minimalforderung dass nur mit Hunden gezüchtet werden sollte die mindestens 3 Generationen nicht verwandt sind.


In der Hundezeitschrift 7/8 "Wuff" berät 1996 Dr. Irene Stur Welpenkäufer dahingehend:

"Die Wahrscheinlichkeit dass Defekte im Phänotyp auftreten, steigt mit dem Grad der Verwandtschaft der Elterntiere. Je näher verwandt die Eltern miteinander sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie gleiche Defektgene tragen und an ihre Nachkommen weitergeben".


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S. Ich selbst bin 1963 mal ein halbes Jahr mit einem Kollegen in ein kleines, recht abgelegenes Dorf in der Nähe des Bodensees verschlagen worden. Das war dort ausgesprochen idyllisch und wir wohnten in einer alten Wassermühle mit Plumpsklo in den Bach und eigener Stromerzeugung.

Was uns nach einiger Zeit dort auffiel war dass fast alle Leute dort den gleichen Nachnamen hatten und vom gleichen stämmigen Schlag mit ausgesprochen kurzen Beinen waren. Dieses war als solches ja noch nicht so schlimm da aber dort auch viele Leute offensichtlich mit den gleichen geistigen Handicaps zu kämpfen hatten gab es uns doch einiges bezüglich "züchterischer Fehlleistungen" (Inzucht) zu denken.

[Dieser Beitrag wurde am 13.08.2007 - 22:09 von lutz aktualisiert]



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Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen

Beitrag von rb_Corinna » Mo 13. Aug 2007, 22:55


Hallo Lutz ,


ich habe auf Deine Antwort gewartet und kann Dir versichern , dass die Züchterin sehr schöne und auch sehr gute und ebenfalls vom HD - Zuchtwert ( es werden fast immer die kompletten Würfe geröntgt ) sehr gute Hunde züchtet . Mit Linien und Inzucht hat sie ebenfalls nichts am Hut .Sie ist nicht meine bekannte Züchterin sondern " eine " bekannte Züchterin. Sie wollte damit zum Ausdruck bringen , dass ihr solche Fehler lieber sind als andere , ich denke aber schon , dass man verstehen konnte wie ich das meinte .


Das Buch das Du erwähnst , besitze ich und auch weitere und lese auch darin , Dein Vortrag ist also für mich nichts Neues .


Wenn Du möchtest kann ich Dir ein paar Ahnentafeln per E- Mail übersenden , denn 21,9 % ist sicher mehr als drei Generationen .


Liebe Grüsse ,


Corinna



Corinna und die Airedales von der Villa Kunterbunt

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