Ringelschwänzchen beim AT
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rb_Stripey
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Ringelschwänzchen beim AT
Hallo zusammen,
auch wenn ich mich gerne zynisch zu diesem Thema äußern möchte, bleibe ich angesichts der Emotionalität dieses Themas einmal ganz nüchtern. Zur Klarstellung der Rechtslage möchte ich folgendes beisteuern:
Nach § 6 ist unter anderem die vollständige oder teilweise Amputation von Körperteilen verboten. Dies betrifft grundsätzlich auch Ohren und Ruten von Hunden. Wenn der Eingriff allerdings aus tiermedizinischen Gründen notwendig ist, oder wenn es sich um einen Jagdhund handelt, bei dem ein Kupieren für die vorgesehene Nutzung unerlässlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen, ist das Kupieren der Rute im Einzelfall ausnahmsweise zulässig.
(Geändertes Tierschutzgesetz von 1998)
Eine Beschwerde gegen diesen Paragraphen ist lt. Beschluss vom 19.7.1999 abgelehnt worden (Az. 1 BvR 875/99), weil „alle dem Tier von Natur aus gegebenen Körperteile erhaltenswert sind“ und „das Ziel, Tiere vor unnötiger Verstümmelung zu schützen, ein legitimer Gemeinwohlbelang ist“.
Insofern stimme ich nicht mit Martin überein, dass "jeder für sich Kupieren (...) ablehnen darf", sondern m. E. ablehnen muss. Umso mehr, wenn man den folgenden Absatz liest:
Unter Kupieren versteht man den die "chirurgische" Entfernung des ganzen Schwanzes oder eines Teils davon. In der Regel wird dieser Eingriff am 4ten Lebenstag des Welpen vorgenommen. Dazu wird zuerst das Muttertier von den Welpen getrennt und an einen anderen Ort verbracht. Der Grund ist, dass die Hündin nicht das Fiepen und Winseln hören soll und möglicherweise den Kupierer angreift um ihre Jungen zu verteidigen. Danach wird die Haut der Welpen knapp oberhalb der späteren Schnittstelle straff nach hinten, von der Schwanzspitze zur Kruppe, gezogen. Die dadurch entstehende "Überschüssige" Haut, die danach den Stumpf überdeckt, sorgt später dafür, dass die Blutung nicht so stark ist und die Wunde schneller verheilt. Nach dem Eingriff läßt man die Mutter wieder zu den Welpen, die sofort damit beginnt die Wunden des Schwanzstumpfs zu lecken und die Welpen zu säugen. Die meisten Welpen überleben diesen barbarischen Eingriff und nehmen danach ihren normalen Lebensrhythmus wieder auf. Allerdings ist der Prozentsatz von Welpen nicht gering, die durch Schock oder Verbluten sterben.
Nachzulesen unter http://www.hundesport-portal.de/anatomie/kupiert.php; da ich keine andere Schilderung beim Googeln gefunden habe, scheint das der übliche Weg zu sein?!
Die Diskussion wegen der „Extrawurst für die Jäger“ hatten wir ja schon. Dazu fand ich folgende Aussage:
Ebenso an den Haaren herbeigezogen ist die Behauptung, dass kupierte Hunde, speziell Jagdhunde, sich während der Jagd beim Durchstreifen von Gebüsch verfangen oder verletzen können. Veterinärmediziner haben in zwischen diese Behauptung als "Schwachsinn" geoutet und sich deutlich für eine aufgeklärte Gesinnung geöffnet. Dieses Argument hat aber eine lange Geschichte, ja schon Tradition.
Nachzulesen auf der gleichen HP.
Das deckt sich mit meinen Gesprächsinhalten mit einem passionierten fundierten Jäger, der weder persönliche noch fremde Erfahrungen mit Jagdverletzungen unkupierter Hunde nennen konnte. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass in der hier geführten Diskussion bei den Verletzungsbeispielen hauptsächlich nicht jagdlich geführte Hunde genannt wurden.
@Martin: Dir ist klar, dass auch ein nicht jagdlich geführter Jagdhund laut Gesetz nicht kupiert werden darf, wenn die vorgesehene Nutzung "Familienhund" lautet?
Ich denke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Diese Informationen habe ich nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Sollte sich dennoch ein Fehler eingeschlichen haben, bitte ich um Richtigstellung (ggf. mit Quellenangabe).
Einen schönen Abend wünscht
Stripey
Groovy greetings and have a nice day Stripey
Ringelschwänzchen beim AT
lutz hat geschrieben:ich halte es nach wie vor für eine Mißachtung der Kreatur und Anmaßung sondergleichen wenn die Jäger glauben sich nach dem Motto:
Hier muß sich der liebe Gott, oder meinetwegen die Evolution, wohl versehen haben, dann müssen wir uns unseren Hund eben selbst zurechtflexen, vorgehen.
Wenn der Bedarf abgestimmter Rutenlängen echt da sein sollte, was ich nicht nur allein bezweifle, kann der Weg dorthin nur über die Zucht und nicht übers Messer führen.


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rb_TerrierLady
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Wie kann man bei einem 4 Tage alten Welpen erkennen dass er später "jagdtauglich" ist ?????
Gruß Ulrike
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rb_mtilkov
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Ringelschwänzchen beim AT
Hi!
schließe mich in allen Punkten Lutz und Stripey voll an und mich würde wirklich und ganz ehrlich mal eine Statistik interessieren, wo Rutenverletzungen bei un"operierten" (denn das ist es: ein chirurgischer Amputationseingriff) Hunden aufgelistet sind im Verhältnis zur Gesamtjagdhundpopulation, auch wüsste ich gerne, wie sich mein Posthornairedale denn verletzen soll im Unterholz?
Geschweige denn, wenn er hoch oben über seinem Rücken wedelt, ich denke, da müsste ich schon sehr unglücklich ein Brett bereithalten, wo er dann gegenwedelt. oder den Couchtisch schon sehr hochhalten ......
Aber ich finde den Ton hier auch schon wieder ganz fabelhaft und so sachlich, vor lauter Fakten, Fakten, Fakten seh ich gar nicht mehr den Hund, um den es eigentlich hierbei geht. Sehr schade, aber absehbar!
(Übrigens sollte man auch Highlandrinder von ihrem Gehörn befreien, die bleiben ja überall hängen damit, die Armen und manche Stallhasen treten sich auf ihre Ohren ... ab damit )
Warum haben Dackel immer schon lange Ruten, obwohl sie genauso in den Bau gehen wie Foxterrier, warum ist das letzte Viertel der Rute verletzungsanfälliger als der Rest? Das sind jetzt ganz ernst gemeinte Fragen!
Warum wurde beim Irish Terrier nur ganz zu Anfang der Zuchtgeschichte das Ohr beschnitten, obwohl er mit Raubzeug "zusammenkam", das bestimmt gerne in kleine Kippöhrchen biss???
Ich finde, und das ist meine persönliche Meinung, das Abschneiden von Ohren oder Schwänzen ist nicht nur rechtlich verboten, sondern es ist ethisch verwerflich.
Wenn Jäger noch nicht DEN Jagdhund "hinbekommen " haben, noch nicht DAS IDEALE Tier gezüchtet haben, also offenbar : Hunde mit kurzen griffigen Schwänzen, nicht zu lang, nicht zu kurz, dann ist das doch nicht das Problem der heutigen Jagdhunde und es ist schon gar keine Legitimation für's Abschneiden.
Wenn bei anderen Merkmalen selektiv gezüchtet wird, warum nicht dann auch hier?
MfG
M.Tilkov
Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem Anderen zu
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rb_Kathrin
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Ringelschwänzchen beim AT
Hallo Ulrike,
genau das ist auch mein Problem. Ich kann nicht bei einem 4 Tage alten Welpen erkennen, ob er jagdtauglich ist.
Mehr sage ich zu dem Thema nicht. Aber eins interessiert mich noch, was Vanja auch schon erwähnt hat. Wenn die Gefahr einer Rutenverletzung so groß ist, wieso hat man dann die Terrier und die Weimaraner bzw. Magyar Vizsla nur teilweise kupiert? Müsste man dann nicht alle Jagdhunde vollständig kupieren?????
Grübelnde Grüße
Kathrin
Wo das Wissen aufhört, beginnt die Gewalt.
On ne voit bien qu'avec le cœur, l'essentiel est invisible pour les yeux.
www.kasikos-airedales.de
Ringelschwänzchen beim AT
Ich verfolge diese Diskussion hier auch schon eine ganze Weile sehr interessiert und kann nur sagen, dass auch ich mich der Argumentation von Lutz und Stripey voll und ganz anschließe.
Gruß Gaby
Ringelschwänzchen beim AT
Liebe Forum-Teilnehmer,
die Diskussion ging ganz harmlos mit einem Ringelschwänzchen los:
„Hallo alle zusammen,
ich wollte euch mal etwas fragen. ich bin AT Neueinsteiger. meine kleine ist jetzt 6 monate alt. wir haben sie von privat, nicht vom züchter, wobei aber beide eltern papiere haben. sie hat ein ganz goldiges ringelschwänzchen. ich habe aber auch AT mit geraden und säbelförmigen Schwänzchen gesehen. was kommt denn häUfiger vor, und woher kommen denn die unterschiede.
liebe grüße
SARAH“
und wo sind wir angelangt????? Diese Frage kann sich mittlerweile jeder Leser selbst beantworten, wenn er sich die Beiträge ansieht.
Dieses Thema ruft leider wieder „menschliche“ Reaktionen hervor, die nur aus philosophischer Sicht zu verstehen sind. Ich habe dies schon öfters im Forum geschrieben, wiederhole es aber gerne noch mal:“
Das, was wir Menschen als richtig oder falsch „wahr“-nehmen, hat wohl wenig mit unserer Intelligenz zu tun, sondern vorwiegend mit unseren Interessen, die wir vertreten. Erkenntnisschranken, meist selbst aufgebaut, schränken unsere objektive Wahrnehmung ein. Die Verdrängung von Wahrheit führt dazu, dass wir andere kritisieren, für das, was wir in der gleichen Situation auch nicht anders gemacht hätten.
So suchen wir bei Google nach Aussagen, die uns „gefallen“ – und nicht danach, ob sie dem Gesetzestext entsprechen – auch zitieren wir aus Büchern, was uns in den Kram passt und das, was uns nicht gefällt, oder Kritik an uns, oder unserem geliebten Züchter übt, das übersehen wir, z. B. aus dem genannten Buch von Gebhardt/Haucke „Die Sache mit dem Hund“ Seite 66 und 67 (Zum Thema Ausstellung)
„Warum sollen sie sich mit ihrem Teddy tagelang in diese Wartesäle der Eitelkeit hocken….Denn Frust gibt es immer auf Ausstellungen, dafür sorgen die zahllosen ehrgeizigen Besitzer und Züchter, die jedes Wochenende Zeit haben, herumzustehen und etwas von ihrem, meist minderen , Charakter herauszulassen. …..Aber wenn sie sich entschließen, auf dieses närrische Karussell der Selbstsucht und notorischen Hysterie aufzuspringen, dann müssen sie gute Nerven, viel Zeit und noch mehr Geld haben. …..Den Hunden ist der ganze Zirkus bestenfalls Wurscht……reagieren sie teils panisch, teils aggressiv, teils apathisch….und weil Menschen ungern zugeben, egoistisch zu handeln – schon gar nicht zum Nachteil anderer – bleibt ihnen nur die faule Ausrede von der Sorge um die Rasse.“
Dieses Buch ist in jeder Beziehung so „billig“ geschrieben, dass es sein Geld nicht wert ist!
Und zum Tierschutzgesetz § 6 wird nicht (wie folgt) der wahre Gesetzestext zitiert, sondern ein Kommentar, oder Aufsatz und was uns halt passt.
Der korrekte Text nachfolgend:
(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
1. der Eingriff im Einzelfall
a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,
2. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr.1 oder 7 vorliegt,
3. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 2 bis 6 vorliegt und der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerläßlich ist,
4. das vollständige oder teilweise Entnehmen von Organen oder Geweben zum Zwecke der Transplantation oder des Anlegens von Kulturen oder der Untersuchung isolierter Organe, Gewebe oder Zellen erforderlich ist,
5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.
Verstößt nun ein Züchter, der Jagdhunde züchtet gegen diesen Paragraphen? Doch wohl nicht, denn sonst hätte jeder Jagdhundezüchter im JGHV die Staatsanwaltschaft im Nacken, oder wäre es ihrer (Forumteilnehmer-) Meinung nach besser, die Welpen aus Jagdhundeverpaarungen am 3. bzw. 4. Lebenstag nicht zu kupieren und die Hunde dann im erwachsenen Alter, wenn sie bewiesen haben, dass sie jagdtauglich sind, die Ruten abzuschneiden – ich hoffe nicht dass dies ihre Überzeugung ist.
Ich gebe zu, ich bin kein Freund des Kupierens, kenne aber Martin sehr gut und weiß, dass er ein unwahrscheinlich belesener und auch kritischer Hundebesitzer ist, dem der Airedale Terrier des ursprünglichen Typs sehr am Herzen liegt – und ich bin überzeugt er wird ein ebensolcher und bewusster Züchter des „Deutschen Redliners“.
Da es keine Erhebungen und Untersuchungen gibt, die Martins Überzeugung (und die der anderen Jagdhundebesitzer) widerlegen, sind mir seine Argumente plausibel.
Aus den einzelnen Beiträgen und den objektiven Wahrheiten ergeben sich für mich einige Sachverhalte und ich stelle mir die eine oder andere Frage:
Man regt sich hier auf über zukünftig 6 – 10 für die Jagd gezüchteten Airedales die kupiert werden sollen, von 1000 bis 1100 Airedales, die in Deutschland pro Jahr gezüchtet werden. Muss es wirklich sein, dass es zu solchen verbalen Tiefschlägen kommt, wo es um 1% der jährlichen Airedale-Nachkommen geht und kein Gestzesverstoß begangen wird.
Im o.g. Paragraphen heißt es:
(1) Verboten ist das …….vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder …. eines Wirbeltieres.
Was bitte stellt eine Kastration von Hündinnen und Rüden dar, ohne medizinische Indikation, nur aus Bequemlichkeit? Hierbei werden nicht nur 5 bis 10 mm Schwanzspitze bei einem 3 Tage alten Welpen abgezwickt, sondern den Tieren wird in der Regel ein komplettes Organ- und Hormonsystem entnommen. Die meisten Kastrationen verstoßen eindeutig gegen das Tierschutzgesetz!
Wo waren bitte die Diskussionsteilnehmer vor dem 01.06.1998 als in Deutschland dem kompletten Welpenbestand aus egoistischen und „Schönheitsideal“-entsprechenden Gründen die Ruten gekürzt wurden?
Ein Teilnehmer schreibt zu diesem Thema:
„Hallo Martin,
ich halte es nach wie vor für eine Mißachtung der Kreatur und Anmaßung sondergleichen wenn die Jäger glauben sich nach dem Motto:
Hier muß sich der liebe Gott, oder meinetwegen die Evolution, wohl versehen haben, dann müssen wir uns unseren Hund eben selbst zurechtflexen, vorgehen.
Wenn der Bedarf abgestimmter Rutenlängen echt da sein sollte, was ich nicht nur allein bezweifle, kann der Weg dorthin nur über die Zucht und nicht übers Messer führen.“
Ich bin überzeugt, dass langfristige Zuchtstrategien dazu führen, dass nicht nur die Ruten kürzer werden, sondern dass bei anderen Rassen Veränderungen greifen, die eine Korrektur nicht mehr nötig haben, aber es braucht Zeit – das was in 80 bis 100 Jahren nicht selektiert wurde, werden wir nicht in 10 oder 20 Jahren erreichen.
Aber auch hier meine Frage: Schreibt dieser Forumteilnehmer nicht in anderen Beiträgen, dass er schon früher Airedales hatte und mit diesen sogar Hundesport betrieben hat, war oder waren dieser, oder diese Airedales nicht kupiert und wenn er so eine „stramme“ Meinung schon immer gehabt hat, warum hat er diese Züchter nicht sanktioniert?
Fazit:
Die Antwort auf alle diese Fragen ist wohl, dass sich Menschen verändern, oder verändert werden und dadurch ändern sich auch ihre Meinungen und ihre Weltanschauungen – jeder lebt in seiner heilen kleinen Welt und möchte sich diese Welt (von niemanden) kaputt machen lassen. Hier greift wohl, wie so oft, das „Problem der objektiven Bezugnahme“, denn sonst hätte jedem klar sein müssen, dass hier mehr als kontrovers über ein Thema geschrieben wurde, was eigentlich, realistisch gesehen, keine Relevanz hat – mehr Kopfzerbrechen, als das Kupieren von 6 bis 10 Airedales pro Jahr, machen mir die zunehmenden Meldungen von Tumorerkrankungen, vorwiegend Mama- und Milztumore (als Primärtumor), die (immer mehr Airedales) zwischen dem 6. und 9. Lebensjahr versterben lassen. (Vielleicht ergibt sich an anderer Stelle ein Diskussionspunkt mit einem Antrag für die Züchterversammlung)
Dir lieber Martin sage ich nur: „Mach weiter so, lass dich von deinem Weg nicht abbringen.“ Ich wünsche dir gesunde, verhaltenssichere, jagdtaugliche, sozialverträgliche und leistungsstarke Airedales des ursprünglichen Typs. Auf deiner HomePage hast du ja wahnsinnig viele Informationen zusammengetragen und wenn deine Hunde so werden wie deine Website, dann werden sie sehr sehr gut!
[Dieser Beitrag wurde am 11.01.2006 - 07:14 von Rainer aktualisiert]
Ringelschwänzchen beim AT
Hallo Rainer,
Danke! Die Homepage ist viel Arbeit, es sind noch längst nicht alle Bücher und Bilder veröffentlicht und es ist noch eine weiter Weg bis sie "close to perfect" ist. Schön ist es wenn man unverhofft eine Mail aus GB bekommt mit einer neuen Airedale-Geschichte, weil die Leute auf der Page waren, und durch das Lesen der Stories und Bücher an schöne Erlebnisse mit ihrem Airedale erinnert wurden.
Ähnlich ist es auch mit den Redlines, die Basis ist da, sie ist sehr vielversprechend, sie unterscheiden sich von dem allgemein Üblichen, und wir müssen noch viel tun. Auch hier ist es immer schön auf Jagden angesprochen zu werden, von Leuten die selbst mal einen Airedale hatten.
@ all,
Interessant finde ich, daß ich hier an zwei konkreten selbsterlebten Fällen erklärt habe, das es Rutenverletzungen sehr wohl gibt und diese bedeutend schlechter heilen, weil das betreffende Körperteil eben nicht wie ein Fuß verbunden werden kann, bzw. vom Tier selbst geschont wird. Ich habe ebenfalls versucht deutlich zumachen, daß Kupieren bei z. B. Jagdgebrauchshunden zweckgebunden ist und nichts mit der Optik zu tun hat. Warum Bei den meisten Jagdhunden nur ein Teil kupiert wird: Weil i. d. R. nur das erste Rutendrittel betroffen ist und der Hund gerade bei der Wasserarbeit eben durchaus die Rute benötigt.
Diese sachliche Argumentation wird hier scheinbar als "an den Haaren herbeigezogen" betrachtet.
Wenn Ihr doch alle ach so große Maßstäbe an die Unversehrtheit des Tieres stellt mal die Gegenfrage an Euch:
Wer verzichtet den von Euch auf den auf Fleisch??? Ferkel werden zu 90% immer kupiert, Bei Kälbern, die in die Mast gehen werden i. d. R. immer die Hörner gebrannt / verödet! Aber das sind ja keine Kreaturen, das ist ja Fleischwurst oder wie?
Seid Ihr wirklich so konsequent oder ist es nur gerade wieder hip sich mal richtig über eine Sache auszukotzen, weil sie mit der ach so unpopulären Jagd zu tun hat, denn es scheint ja um die Extrawürste der Jäger zu gehen und nicht um die sachliche Frage, ob Kupieren eines Jagdgebrauchshundes sinnvoll ist oder nicht.
Ist es hier nicht möglich zu differenzieren, zwischen Notwendigkeit und Luxus?
Jagdhunde und Diensthunde etc. sind Nutztiere! Das auch sie meistens im Haus mit Familienanschluß gehalten werden und ihre Besitzer sie mindestens so schätzen und lieben wie dies bei ganz normalen Familienhunden der Fall ist ändert daran nichts. Der Mensch ist auf sie angewiesen. Das Versagen oder Nichtvorhandensein eines brauchbaren Jagdhundes kann für einen andere Kreatur viel unnötiges Leid bedeuten, bzw. das Versagen des Diensthundes für den Hundeführer lebensbedrohlich sein. Aus diesem guten Grund sind hier andere Maßstäbe anzulegen, die z. B. auch das Kupieren rechtfertigen.
Wenn ihr alle nur halb so konsequent sein würdet wie ihr hier tut, dann würdet Ihr dem KfT und dem VDH noch nicht einen müden EURO eurer Mitgliedbeträge überlassen, denn Qualzuchten bei Yorkies, Bulldogs, Mastinos - die Zucht mit Hündinnen, die wiederholt nur durch Kaiserschnitt gebären konnten, bedenklich enge Linienzucht (schaut mal alle in die Ahnentafeln eurer Hunde...) all das wird hier nur zum Zweck des Ausstellungs- und Familienhundes toleriert und gefördert! Da werden Airedales als ehemalige Gebrauchshunde auf Trimmtische gehoben und Stunden lang in Form gezupft, z. T. wird gefärbt denn ein bißchen schwarze Schuhcreme bringt die Carbonage in der Tervuerenmähne erst so richtig raus, bei Bobtail und Co. wird noch mit Haarspray nachgeholfen. Hier hocken Hunde stundenlang in engen Boxen in überfüllten Hallen, mit Lärm und Zigarettenrauch, unter Mißachtung des Individualabstands, zum reinen Selbstzweck ohne ethisch erkennbaren Nutzen, weil Herrchen und Frauchen gerne so eine silbernes Töpfchen mit heim nehmen wollen.
Aber das ist ja nicht so schön unpopulär wie Jagd und Schutzhundesport...
Die Kurzsichtigkeit und Selbstgefälligkeit mit der manche von euch urteilen, ist erschreckend.
Ringelschwänzchen beim AT
Hallo "brothers in arms" Rainer und Martin.
@Rainer: Danke für den Auszug aus dem von mir angeführten Buch "Die Sache mit dem Hund" über Ausstellungshunde, auch wenn dieser Artikel vom eigentlichen Thema des Kupierverbots ablenken soll.
Dieses Buch ist absolut alles andere als "billig geschrieben und sein Geld nicht wert" sondern hier wird kritisch Klartext geredet, auch wenn es bei manchem Züchter keinen Beifall finden wird.
Im Übrigen ist es für mich immer sehr aufschlussreich wie wer welche Bücher beurteilt, das sagt oftmals mehr als vieles andere aus.
Obwohl dieses Ausstellungsbrimborium lange nicht so tierquälerisch ist wie das Kupieren wird man meinen Hund auch nicht auf diesen Veranstaltungen finden. Der Autor Heiko Gebhardt hat früher selbst auch einige Würfe Airedales gezüchtet und ist ausgewiesener Hundekenner, wissenschaftlicher Mitarbeiter war Dr. med.vet. Kurt Witteborg.
Dieses Buch schätze ich sehr und habe es als einziges in meiner recht umfangreichen Hundebibliothek doppelt, da ich es öfter ausleihe.
Es war übrigends mein Züchter der mich auf ein vorhergehendes Buch " Du armer Hund" von Gebhardt aufmerksam gemacht hat als ich
" Die Sache mit dem Hund" mit ihm diskutierte ( er kann das aushalten). Dieses Buch habe ich mir dann umgehend aus dem Antiquariat besorgt.
Hierin nehmen auch Lorenz und Trumler sehr kritisch Stellung zum verstümmeln von Hunden und Qualzuchten. Beide Bücher kann ich nur jedem Hundehalter warm ans Herz legen.
@Martin: Deine Einstellung zum Hund und Kupieren als "Nutztier" sagt mir eigentlich schon alles.
Bisher hatte ich immer geglaubt der Hund sei der beste Freund des Menschen.
Mein Airedale ist für mich kein Nutztier sondern mein Hundefreund, und seine Freunde quält man nicht.
m.f.G. lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 11.01.2006 - 13:50 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
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rb_mtilkov
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- Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00
Ringelschwänzchen beim AT
Hallo!
Auf meiner Seite sind immer noch einige Fragen offen, aber was soll's ....
Geht es doch hier wieder mal nur um persönliche Eitelkeiten und vermutlich hat Rainer Recht insofern, dass jede Partei sich halt doch nur die passenden Argumente zurechtzimmert.
Die viel genannte Sachlichkeit lässt sich aber, wenn man diesen Aspekt mit einbezieht, nicht mit noch so vielen Gesetzesauszügen und Buchangaben untermauern, denn hier ist niemand frei von Vorurteilen und bewussten oder unbewussten Manipulation durch Texte, die gerade gut "passen"..
Warum hier nun aber wieder Einige abqualifiziert werden, die andere "Partei" hingegen immer Recht zu haben scheint,( kein Einlenken hier zu erkennen), das muss ich nicht verstehen, oder?
Und einen Missstand ( falsch verstandenes Ausstellungswesen) als Gegenargument zum Untermauern der anderen "Ansichtssache" heranzuziehen, kann nun nicht wirklich ernst gemeint sein, oder?
Zwei Paar Schuhe, sage ich da nur!
Diese Diskussion sollte doch die Sache klären und nicht durch Ablenkungsmanöver verschleiert werden, oder?
Warum beenden wir hier nicht die Diskussion und nehmen die Tatsache hin, dass zwei Parteien mit so unterschiedlichen Denkansätzen nie zueinander finden werden, da ändert man nichts dran, wenn der Andere als unsachlich tituliert wird, weil sachlich ist diese Diskussion ja nun wirklich von beiden Seiten nicht, nur der Ton wird hier meist nur von einer Person verfehlt!
Ich persönlich finde Jagd im Übrigen nicht unpopulär, sondern nötig, dadurch dass der Mensch ein Ungleichgewicht in der Natur "geschaffen" hat, muss er hier nun von aussen eingreifen, um Flurschäden zu verhindern .... Jagd( im heutigen, nicht historischen Sinne) hat somit zwar eine traurige Entwicklungsgeschichte, aber ansonsten durchaus ihre Berechtigung, wenn man zuständiger Jäger und Förster in seinem Revier ist.
Wochenend und Freizeitjäger, die aus der Notwendigkeit ein Hobby machen und durchaus eine Freude am Töten durchschimmern lassen, sind mir hingegen suspekt, so möchte ich es mal höflich nennen!
Grüße
M.Tilkov
[Dieser Beitrag wurde am 11.01.2006 - 14:21 von mtilkov aktualisiert]
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