Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo AT – Freunde,
auf der Kft – AT Homepage sowie hier im Forum wird um Spenden zur Erforschung der PRA oder anders gesagt zur Vermeidung der Paarung von 2 PRA - Genträgern aufgerufen.
Ich bin jederzeit bereit mitzumachen, wenn es um unsere At`s geht !
Aber einige Fragen seien in diesem Fall erlaubt bevor ich spende, die sich mir nach dem Studium einiger alter Beiträge aus „ Erwachsene / Oldie – Gesundheit = Seite 6 Airedale/ Erbkrankheiten vom 31.01.05 und Seite 5 Blindheit und Verblendung vom 14.01.05, sowie den aktuellen Beiträgen unter Zucht stellen.
Hat sich die Situation so verändert, das die damals getätigten Aussagen einiger Teilnehmer mit dem Tenor „ PRA auf der Homepage und im Forum schadet nur „ zum Teil von diesen selbst negiert werden indem sie aktuell öffentlich zur Spende aufrufen oder das dramatische Szenario an die Wand malen, das wir in einigen Jahren nur noch mit blinden Airedales rumlaufen ?
Wurde / wird weiter mit At´s gezüchtet, die nachgewiesenermassen PRA – Genträger sind? Wenn ja,
wird dann die Zahl der Genträger nicht dabei vermehrt? Wenn ja, warum wird das in Kauf genommen – eine Verpaarung 2er Genträger wird doch damit immer wahrscheinlicher.
Soll , wenn ( bekannte) Genträger zur Zucht eingesetzt werden und somit auch Geld mit ihnen verdient wird, die Vermeidung des dadurch entstehenden Risikos auch von Spendern getragen werden ?
Wie hoch ist heute die Zahl der durch PRA erblindeten Hunde gegenüber der Zahl Anfang 2005 ( ich meine es waren 6 ? ) ? Sind neu hinzugekommene mit den bereits 2005 bekannten irgendwie verwandt ?
Viele Grüsse aus Ostholstein
Günter & Winston
[Dieser Beitrag wurde am 10.04.2007 - 10:11 von Pio2 aktualisiert]
Wer an gewissen Dingen den Verstand nicht verliert, hat keinen. Lessing
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo Günter,
natürlich hat sich die Situation der PRA nicht dramatisch verändert.
Tatsache ist und war, dass es auch beim AT die PRA gibt, allerdings ist ihr phänotypisches Erscheinungsbild gottseidank relativ selten. Allerdings wissen wir, dass die Zahl der Anlageträger deutlich höher ist.
Und genau das ist der Punkt. Würden die Züchter mit Bestimmtheit wissen, dass der ein oder andere Hund Träger des PRA- Gens ist, so würde keiner der Züchter zwei Anlageträger miteinander verpaaren.
Fakt ist jedoch, dass wir nur von einer Hand voll Hunden sicher wissen, dass sie Anlageträger sind.
Somit kann im Grunde bei keiner Verpaarung mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass vielleicht gerade zwei PRA- Anlageträger miteinander verpaart werden.
Also ist es sehr wichtig, dass es in Zukunft einen Gentest für die PRA beim AT gibt, um genau das demnächst auschliessen zu können.
Es wäre also toll, wenn so viele Spenden würden, dass es demnächst diesen Gentest auch für Airedaleterrier geben würde.
Viele Grüße, Kirsten und AT`s.
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo AT-Freunde,
auch ich bin gerne bereit zu einer Spende um das PRA-Gen beim Airedale ermitteln zu können.
Nur bin ich der Meinung dass bei Erfolg dieser Maßnahme generell PRA-Genträger von der Zucht ausgeschlossen werden müssen und nicht nur eine Verpaarung von 2 Genträgern verboten wird.
Bevor ich mich zu einer Spende bereit erkläre möchte ich erst einmal die Züchterversammlung abwarten wo dieses sicher auch diskutiert werden wird.
Die jährliche Augenuntersuchung durch spezialisierte Augentierärzte der zur Zucht eingesetzten AT ist sicher eine gute Entscheidung bis das PRA-Gen ausfindig gemacht worden ist, nur habe ich Zweifel dass hier die entsprechenden PRA-AT auch bei relativ jungen Zuchthunden gefunden werden können da die PRA bei den AT bisher meist erst in der späten Form mit 5-6 Jahren aufgetreten ist.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 10.04.2007 - 13:03 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
-
- Benutzer
- Beiträge: 58
- Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo zusammen,
ich möchte mich Lutz und Kirsten anschließen.
Zum einen finde ich es sehr wichtig, dass die Ursache - sprich das Gen - für die PRA gefunden wird, zum anderen halte auch ich es für richtig, die Hunde, die das Gen in sich tragen generell aus der Zucht zu nehmen.
In meinen Augen kann es nur ein erster Schritt sein, den Phänotyp zu "bekämpfen", genotypische Merkmalsträger tragen das Gen jedoch weiter, auch wenn bei ihnen selbst die Krankheit nie ausbricht. Zwar werden verantwortungsvolle Züchter von sich aus bei Verpaarungen darauf achten, doch woher weiß ein potentieller Käufer, wie verantwortungsvoll ein Züchter tatsächlich ist?
Aus diesem Grunde halte ich es auch für notwendig, dass möglichst viele Airedale-Freunde diese Forschung unterstützen.
Viele Grüße,
Christa
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 03:36 von Rainer aktualisiert]
-
- Benutzer
- Beiträge: 76
- Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo,
zu zwei Punkten, die in den bisherigen Beiträgen diskutiert wurden, möchte ich Stellung nehmen:
1.- Genereller Zuchtausschluss von Anlageträgern einer Krankheit.
Ich denke, man muss ganz klar unterscheiden, ob für die jeweilige Erbkrankheit, die bei einer Hunderasse auftritt,bereits ein Gentest etabliert ist oder nicht. Wenn ja, dann wäre es ein fataler Fehler, wenn man Trägertiere grundsätzlich aus der Zucht nehmen würde, da man so die Populationsgröße und somit die genetische Vielfalt künstlich verkleinert! Neue Probleme wären vorprogrammiert! Warum soll ein Trägertier, das ansonsten viele positive Merkmale besitzt, nicht in die Zucht gehen, da ja - verpaart man es mit einem "Nichtanlageträger" - das Risiko, an der Krankheit zu erkranken, gleich null ist!?
Anders sieht es aus, wenn kein Gentest vorliegt und die eindeutig bekannten Anlageträger (Eltern und Nachkommen der erkrankten Hunde) eingesetzt würden. Dies wäre natürlich zu dikutieren. Hier besteht immer ein erhöhtes Risiko, dass der Paarungspartner auch (unbekannterweise) ein Trägertier ist und kranke Nachkommen geboren würden.
Da beim Airedaleterrier die späte Verlaufsform der PRA auftritt, sind die Elterntiere (und somit eindeutige Trägertiere) sowieso bereits aus dem zuchtfähigen Alter heraus. Die Nachkommen der an PRA erkrankten Hunde(und somit auch klare Anlageträge), die in der Zucht sind, wurden - meines Wissens nach - nach Bekanntgabe der kranken Hunde nicht mehr in der Zucht eingesetzt; bzw. ohnehin nie züchterisch verwendet. Dennoch ist es klar, dass wir viele unerkannte Trägertiere in unserer Population haben müssen, die es gilt herauszufiltern.
Also wird deutlich, wie immens wichtig die möglichst schnelle Einrichtung des Gentests PRA für unsere Rasse ist!
Und nun komme ich zu dem 2. Punkt:
Mir ist es absolut unverständlich, warum man dann - will man doch die Gesunderhaltung unserer Airdales - so kritisch dem Spendenaufruf gegenübersteht. Wer , bitte schön, soll dann das Projekt mitfinanzieren, wenn nicht auch wir Airedalezüchter und -freunde??Es betrifft doch uns und unsere Hunde!?!
Mit freundlichem Terriergruß
Elke Uhlemann
Elke
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo AT-Freunde,
das PRA-Gen zur Gesunderhaltung der Airedales in Zukunft hoffentlich nachweisen zu können ist sicher ein Schritt nach vorne und ich stehe auch dem Spendenaufruf absolut nicht kritisch gegenüber.
Nur würde ich es ungern unterstützen wenn bei Erfolg dieser Maßnahme in der Zucht nun bedenkenlos die Verpaarung von einem Merkmalsträger der PRA mit einem PRA-Gen freiem AT stattfinden darf und bei dieser Verpaarung wieder weitere 50% des Wurfes als PRA-Merkmalsträger in die Welt gesetzt werden.
Bisher wurde sicher in den Linien in denen die PRA aufgetreten ist mit großer Vorsicht weitergezüchtet was dann in diesem Rahmen sicher manche Bremse lösen würde da ich ja keine blinden Hunde mehr züchte sondern NUR weitere Merkmalsträger produziere. Was mit diesen Hunden dann weiter passiert entzieht sich auch häufig der Kontrolle des KfT.
Jeder durch die PRA blind gewordene Hund ist ein Hund zuviel und deshalb plädiere ich dafür generell auf der sicheren Seite zu bleiben und ausschließlich mit PRA-Gen freien Hunden weiterzuzüchten um dieser Krankheit in der Airedalepopulation schnellstens ein Ende zu machen und Nägel mit Köpfen zu machen.
Ich denke dass es bei uns genügend in allen Bereichen gesunde und wesensfeste Airedales gibt so dass man auf eine weitergehende Zucht mit PRA-Merkmalsträgern verzichten kann.
Das Totschlagsargument mit der Verringerung des Genpools mag für die wenigen Sloughis ja noch gelten aber wohl nicht für die dazu relativ hohe AT-Population. Dieses Argument mag in meinen Augen wohl bei der Kringelrute und ähnlichem angebracht sein aber nicht bei so einer gravierenden Krankheit wie der PRA-Blindheit.
Was mich bei dieser ganzen Geschichte irritiert ist allerdings dass es nach dem Beitrag von Frau Dr. Uhlemann nun plötzlich VIELE PRA-Genmerkmalsträger geben soll wo doch noch vor 2 Jahren in den von Pio angeführten Beiträgen die Rede in einem Zeitraum von 15 Jahren von nur 6 bekannten durch die PRA blind gewordenen AT die Rede war. Bei in dieser Zeit über 20000 gezüchteten AT wurden hier 0,0003% PRA-Fälle errechnet.
Dieses passt für mich nicht richtig zusammen selbst wenn hier nur ein Sinneswandel stattgefunden haben sollte, ist für mich aber nebensächlich wenn man die PRA beim AT in den Griff bekommt und diese Krankheit bei unseren Hunden ausmerzen kann.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
P.S. Nach der Aufklärung durch H.Voigt in einem folgenden Beitrag bitte ich den geneigten Leser den Begriff MERKMALSTRÄGER jeweils durch das korrekte Wort ANLAGENTRÄGER zu ersetzen, was auch von mir in der Sache gemeint war.
[Dieser Beitrag wurde am 12.04.2007 - 13:56 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
-
- Benutzer
- Beiträge: 58
- Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo Lutz,
wie du schon durch meinen obigen Beitrag gesehen hast, stimme ich dir voll und ganz zu.
Allerdings darfst du nicht Erbsen mit Bohnen verwechseln: Frau Uhlemann spricht von Merkmalsträgern (die bisher nicht nachweisbar sind, genotypisch), Pio dagegen spricht von den Fällen, in denen PRA tatsächlich auftrat (phänotypisch). Dass die Anzahl der betroffenen Airedales weit voneinander abweicht ist klar, da auch die Hunde, deren Blindheit offenkundig wurde, im Vorfeld als Vererber eingesetzt waren. Die Frage stellt sich: Sind auch deren Nachfahren in der Zucht? Sind sie möglicherweise schon verpaart mit anderen PRA-Genträgern? Dass dann eine Multiplikation in Gang gesetzt wird, ist mehr als wahrscheinlich.
Dennoch fände ich es interessant zu wissen, wieviele an PRA erkrankte Airedales bekannt sind.
Liebe Grüße,
Christa
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Ich denke auch, daß eine Verkleinerung des Gen-Pools viel schlimmere Folgen haben würde, als eine gezielte Weiterzucht mit Anlagenträgern und Nichtträgern.
Genau diese Verkleinerung des Gen-Pools würde uns auf Dauer noch viel mehr Krankheiten bringen. Nach gut hundert Jahren Reinzucht stehen nahezu alle Rassen vor dem Problem, daß sich Erbkrankheiten innerhalb einer Rasse manifestieren.
Die Zuchtpopulation weiter einzuschränken, ist ein Schritt in die absolut falsche Richtung - zumal wir ja gar keine kranken Hunde züchten würden!
Lieben Gruß, Susan
[Dieser Beitrag wurde am 12.04.2007 - 01:52 von Susan aktualisiert]
Dramatische Veränderung der PRA Situation ?
Hallo zusammen,
Sie sind herzlich eingeladen, am Samstag zur Züchterversammlung nach Kassel zu kommen. Ich kann es jedem nur empfehlen,
eine solche Veranstaltung persönlich zu erleben. Außer der aktuellen Information und stets kontroversen Diskussion werden Sie erfahren, dass wir - die Airedalezüchter und -Besitzer - uns letztendlich den Beschlüssen der alle zwei Jahre in Kelsterbach stattfindenden "Mitgliederversammlung" des Klub für Terrier zu beugen haben. Wir Airedaleleute können Vorschläge machen, aber satzungsgemäß
werden auch die Zuchtbestimmungen nur auf der Mitgliederversammlung in Kelsterbach demokratisch beschlossen!!
Mit anderen Worten, die Entscheidung, ob in Zukunft Anlageträger mit "Frei" verpaart werden darf, wird ausschließlich auf der Mitgliederversammlung in Kelsterbach getroffen.
Viele Grüße
Petra Friedl
PS: Um überhaupt die Chance zu haben, Anlageträger von Frei zu unterscheiden, fehlen akutell 340 Spender für das PRA-Projekt.
[Dieser Beitrag wurde am 12.04.2007 - 00:14 von PetraF aktualisiert]