intern. Rettungshundesymposium in Korea
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rb_Kirsten
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- Registriert: Mi 16. Dez 2009, 01:00
intern. Rettungshundesymposium in Korea
Hallo!
Die IRO (Internationale Rettungshunde-Organisation) veranstalltet alle 2 Jahre ein internationales Rettungshundesymposium. Es findet jedes Mal in einem anderen Land statt. Für dieses Jahr hatte sich Korea beworben. Die Rettungshundearbeit in Korea wird von der Firma SAMSUNG gesponsert und sie sponserten auch dies Symposium. Somit wurde es finanziell für die meisten auch erst erschwinglich. Die Koreaner finden ihr Land (zu recht) sehr sehenswert und so war dies Symposium viel länger als sonst, denn es gab zu den vielen Fachvorträgen ein ausgibiges Besichtigungsprogramm.
Wir (29 Teilnehmer des BRH-Bundesverband Rettungshunde) flogen am 13.April ab Frankfurt mit der Lufthansa direkt nach Seoul. Dort kamen wir nach 11 Stunden Flug gut am 14.April an. Wir wurden zum Samsung Human Centrum gefahren. Dort wohnten wir in kompfortenen Zimmern und hatten die ganze Zeit dort gutes Essen. Zum Glück gab es auch Gabeln und Löffel und nicht nur Stäbchen - mit Stäbchen essen ist mühsam und erfordert Übung. Es waren 199 Teilnehmer aus 19 Nationen und 32 Organisationen (aus Deutschland waren Teilnehmer des BRH, ASB und SV da) anwesend. Da ich schon bei mehreen Symposien war, traf ich dort viele "alte" Freunde wieder.
Das Hauptthema der Vorträge war die Flächensuche. Die Referenten berichteten von den unterschiedlichen Arbeitsweisen. So suchen in Neuseeland oder Schottland einzelne Hunde alleine ganze Täler ab. Da wäre die bei uns in Deutschland übliche Anzeigeart durch Bellen nicht sinnvoll, denn oft ist der Hund so weit vom Hundeführer entfernt, daß dieser das Bellen des Hundes nicht hören kann. Dort wird entweder mit Bringseln oder Freiverweisen gearbeitet, d.h. der Hund findet die gesuchte Person, nimmt sein am Halsband befestigtes Bringsel auf oder beim Freiverweiser kommt er so zum Hundeführer zurück und meldet da: GEFUNDEN und führt den Hundeführer zur gefundenen Person.
Es wurde auch klar, daß einige Organisationen keine Geldsorgen haben, weil sie entweder vom Staat oder Firmen finanziell gut unterstützt werden. Aber die meisten Rettungshundeorganisationen haben Geldsorgen und da müssen die Rettungshundeführer sehr viel oder alles selber zahlen (so leider in Deutschland).
Die Firma SAMSUNG sponsert nicht nur die Rettungshundeausbildung ( die Hundeführer dort sind Angetellte der Firma und kümmern sich nur um ihren Hund und die Ausbildung und Einsatz), sondern es werden auch Gehörlosen-, Behinderten-, Blinden- und Zollhunde ausgebildet. Diese Hunde bleiben Eigentum der Firma und werden dem Behinderten kostenlos zur Verfügung gestellt. Ab und zu wird kontrolliert, ob der Behinderte den Hund auch gut behandelt, wenn nicht, wird er verwarnt und bei weiteren Kontrollen im negativen Fall dem Behinderten weggenommen. Doch dies war bis jetzt nicht nötig. Wir sahen eine eindrucksvolle Vorführung eines kleinen Pinschers, der zum Gehörlosenhund ausgebildet war - super Leistung des kleinen Kerlchens! Auch die Vorführung eines zum Behindertenhund ausgebildeten Labradors war beeindruckend: freudig hob er mehrfach den heruntergefallenen Schreiber auf, holte etwas aus der Schublade, brachte es dem im Rollstuhl sitzenden Mann und schloß danach wieder die Schublade, brachte das Telefon, als es klingelte, schaltete das Licht an, öffnete die Tür usw. - alles sehr freudig.
Zwei Musikshows wurden uns auch gezeigt, da waren keine Sprachkenntnisse erforderlich. Übrigens wurden alle Vorträge und Besichtigungen in Deutsch, Englich und Koreanisch übersetzt.
Es wurde unsauch das Reitzentrum gezeigt. Dort trainieren die Spring- und Dressurreiter der Olympiamannschaft und es gibt dort Behindertenreittherapie. Diese Reitanlage ließ nichts vermissen: Pferdeduschräume, Höhensonne für Pferd, super Stallung, Sattelkammer und tolle Reithalle. Geld spielt da wohl keine Rolle - das Beste ist gerade gut genug!
Von Seoul wurde uns auch viel gezeigt. Seoul ist eine riesige Stadt: 20 Millionen Einwohner, meist nur Hochhäuser 30-40 Stock hoch, leider wenig Bäume und Grünflächen, viel breite Straßen (bis zu 12 Spuren breit, d.h. 6 Spuren pro Richtung und trotzdem Staus!)
2,5 Tage fuhren wir noch nach Gyeongiu im Süden von Südkora und sahen uns dort die älteste Sternwarte Asiens, Königgräber, Königstempel und Buddatempel an.
Das Besichtigungsproramm war sehr eng geplant und wir haben in den 10 Tagen viel gesehen.
Interessant waren auch die Gespräche der Teilnehmer der anderen Länder und man konnte einige neue Ideen für die Ausbildung mit nach Hause nehmen.
Leider kam mein Hund nicht mit nach Korea (er hätte von den Behörden aus mitgedurft, doch ich hätte dort keine Zeit für den Hund gehabt und ein 11 Stundenflug im Laderaum ist auch nix für eine Hund). So war ich sehr froh, als ich meinen Hund von seinem Pflegefrauchen abholte. Mein Hund war dort zwar sehr gut beträut, doch seelig, als ich wieder da war und er wollte nicht wieder "vergessen" werden.
Korea war sehr interessant, doch leben möchte ich in Seoul nicht. Ich bleibe dann doch lieber in der "Kleinstadt" Hamburg.
intern. Rettungshundesymposium in Korea
Danke Kirsten für den kleinen Einblick in das, was Rettungshundearbeit auch ermöglicht.
Liebe Grüße, Susan
intern. Rettungshundesymposium in Korea
Hallo Kirsten,
vielen Dank für den interessanten Bericht vom Rettungshundesymposium in Seoul. Ich schrieb Ihnen ja bereits, dass für mich die Rettungshundearbeit das Sinnvollste ist, was ein Hund leisten kann und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns in Zukunft auf dem laufenden halten würden was Ihre und Meikos Arbeit betrifft.
Allerbeste Grüße in die Kleinstadt Hamburg aus der ba-wü Provinz
Susanne Hannasky
Der Herrgott hat nen großen Zoo!
