KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

rb_Cap
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KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

Beitrag von rb_Cap » So 19. Aug 2007, 23:18


Hallo Pio2

auch meine Janka hat schon Wildfleisch zu fressen bekommen, ihr Jagdtrieb geht aber eher gegen 0.

Ich glaube nicht, dass da irgendein Zusammenhang besteht.

Vielleicht wünscht sich das manch einer, ich würde es aber auch eher ins Reich der Märchen verbannen.

Auch dass dadurch die "Mannschärfe " gesteigert wird,glaub ich nicht,diese Jäger sollten sich mal überlegen ,anders mit ihrem Hund umzugehen, dann wird er vielleicht nicht Mannscharf.

Liebe Grüsse Regine


rb_Martin
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Beitrag von rb_Martin » Mo 20. Aug 2007, 11:57


Nur soviel:

die Anzahl der "mannscharfen Jagdhunde" ist nach meinen Erfahrungen eher gering (wahrscheinlich deutlich geringer als die Anzahl der "mannscharfen" Airedales) und die Akzeptanz von "mannscharfen" Jagdhunden ist heute ebenfalls sehr gering. Das zeigt ja auch die Entwicklung bei den Weimaranern.

Wären meine Airedales "mannscharfen", würde ich bei 95% der Jagden wo ich derzeit mit meinen Hunden willkommen bin, nicht mehr eingeladen. Als verantwortlicher Jagdleiter würde ich das genauso handhaben. Mannscharfe Hunde haben auf Gesellschaftsjagden (= Jagd mit mehren Personen, je nach Landesrecht verschieden...) nichts verloren.


Das die Fütterung von Wild das Verhalten oder den Charakter des Hundes hinsichtlich der "Mannschärfe" ändern würde, ist in der geäußerten Form schlicht Unfug.


Außerdem hat das mit dem Anlagentest aber immernoch nix zu tun.


rb_Pio2
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Beitrag von rb_Pio2 » Mo 20. Aug 2007, 14:27


Hallo,


natürlich ist das mit dem rohen -/ Wildfleisch alleine vielleicht Unfug - ich kann mich aber noch erinnern das früher im Bereich der Leute, die gerne einen scharfen Hund haben wollten, so etwas propagiert wurde.

Aber wenn man es mal im Kontext sieht = Schweißarbeit am Wild - Fütterung mit diesem Wild -

wieder Schweißarbeit am Wild mit Tötung desselben

dieses ggf mehrfach = Steigerung der Wildschärfe.

Positives Erlebnis ( Tötung des Wildes + Fressen)

durch Aggressivität = Einsetzen von Aggressivität in anderen Situationen. So wird ein Schuh draus.


Also Cap , ruhig weiter Wild füttern, aber nicht anschließend auf dieselbe Gattung hetzen.


Und Martin , natürlich hat das mit dem Anlagetest nichts zu tun, aber wenn Du oben so ein Beispiel bringst ?


V.G.

Günter + Winston

[Dieser Beitrag wurde am 20.08.2007 - 15:50 von pio2 aktualisiert]



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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 20. Aug 2007, 22:12

pio2 hat geschrieben:ich kann mich aber noch erinnern das früher im Bereich der Leute, die gerne einen scharfen Hund haben wollten, so etwas propagiert wurde.

Hallo Günter,


auch wenn das vielleicht propagiert wurde, muss es noch lange nicht wahr sein.

Seit wann gibt es Trockenfutter? Seit nach dem Krieg oder später?

Gabs vorher nur "scharfe" Hunde?


Die Geschichte mit der Schärfe bei mit rohem Fleisch (auch anderem Fleisch, nicht nur Wildfleisch) gefütterten Hunden geistert immer mal wieder rum.


Es ist nicht wahr.


Viele Grüße

Uschi


rb_Pio2
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Beitrag von rb_Pio2 » Di 21. Aug 2007, 15:30


Moin Uschi
Uschi hat geschrieben:

auch wenn das vielleicht propagiert wurde, muss es noch lange nicht wahr sein. ?

Ich habe lediglich geschrieben , das es früher Leute gab, die das propagierten, nicht das ich es für richtig und effektiv halte.


Die Kombination von Fallwildfütterung , Schweißarbeit - zur Förderung der Wildschärfe und eventuelle Nebenwirkungen kann ich mir aber sehr gut vorstellen.


Im übrigen wundere ich michein bißchen, da? dieser eine Satz meines Beitrages Aufmerksamkeit findet, während das angesrochene Beispiel mit seinen Merwürdigkeiten scheinbar keinerlei Beachtung findet.

Aber was soll`s.

Ich betrachte die Sache hiermit für mich als erledigt.


V.G.

Günter + Winston



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Beitrag von rb_Martin » Di 21. Aug 2007, 16:32

pio2 hat geschrieben:
Im übrigen wundere ich michein bißchen...

Vielleicht liegt es daran, daß du es nicht verstanden hast oder nicht verstehen willst. Ich zitiere mal meine dem Beispiel vorausgegangene und nachfolgende Kernaussage.
Martin hat geschrieben:
Laß uns die "Schärfe" begraben.

Mannscharf, Wildscharf, Raubzeugscharf - alles irgendwie schwammig.

...

D. h. Schärfe ist ein komplexer Begriff, der eine Mischung aus Triebverhalten und Härte bezeichnet ohne dabei besonders auf die Verhältnisse oder Motivation einzugehen.

Ein Hund der Rehwild niederzieht und abtut ist aus jagdlicher Sicht solange erwünscht, wie er das nur bei krankem Wild tut.


Da jedoch erwarte ich von meinen Hunden das sie genau das sofort und konsequent tun und nicht noch 2 km hinter einem Stück Rehwild mit Laufbruch herjagen und das Stück somit unnötig lange quälen.


Wer glaub der Schuß sein immer möglich hat keine Ahnung von der Realität, Rehwild stellt sich dem Hund nicht wie z. B. eine Sau und es ist faktisch unmöglich den Fluchtweg genau vorherzusagen, und selbst dann ist eine Schuß mit der Kugel auf flüchtiges Wild schwierig, weshalb er ja auch im Allgemeinen verpönt ist.


Daß der verantwortungsbewußte Jäger immer die Möglichkeit wählt mit der das Wild am schnellsten zur Strecke kommt und wo seinen Leiden so minimal wie möglich gehalten wird versteht sich von selbst. Er wird also immer den Schuß vorzeihen, wenn das sinnvoll ist.


Ein Hund der Wild (auch Rehwild) abtut ist wildscharf im Sinne des Wortes. Wieviel Härte er dabei zeigen muß ist individuell verschieden, mein Rüde hatte allerdings letztes Jahr ein ansehnliches Loch von einer Jährlingsgehörn in der Seite und ich würde durchaus behaupten, daß in dem Fall Härte erforderlich war. Ich selbst habe auch schon mal einen Hinterlauf bzw. dessen Schalen vor's Schienbein bekommen und fand das durchaus wenig wiederholenswert.



Zum Thema Anlagen- / Wesenstest zurück:


Ein Airedale der nicht in der Lage, bzw. nicht Willens ist eine Beutestück (Beißwulst, Tennisball oder Wild) aus einem dichten Schwarzdorn oder Brombeergebüsch zu holen oder dieses zu durchdringen um zu seinem Führer zu gelangen, besitzt für mich nicht die Härte die ich von einem Airedale Terrier erwarte.

Den Begriff Härte auf reine Beute- oder Kampfsituationen zu begrenzen, ist in meinen Augen falsch.

Härte ist eine elementar wichtige Eigenschaft, die für jede Form des Gebrauchs wichtig ist und gerade bei einem Familienhund nicht fehlen darf, den Kinderhände können ganz schön feste an Ohren und Fell ziehen.


Triebveranlagung, ist ebenfalls wichtig. Eine gewissen Wehrbereitschaft, nämlich den Willen des Hundes über das Heim zu wachen und einen in einer Notsituation zu verteidigen erwartet fast jeder automatisch von einem Hund.

Beutetrieb ist ebenfalls sehr wichtig. Ein Hund ohne Beutetrieb spielt wenig, ist in der Ausbildung eingeschränkt motivierbar (d.h. schwerer auszubilden) und bietet seinem Besitzer nicht die Möglichkeiten, die ein Hund mit Beutetrieb bietet.


Wichtig ist bei der Triebveranlagung jedoch die Definition der Reizschwelle und die nervliche Belastbarkeit.

Allgemeiner formuliert: Ausgeglichenheit und Berechenbarkeit.


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Di 21. Aug 2007, 22:26

Martin hat geschrieben:Triebveranlagung, ist ebenfalls wichtig. Eine gewissen Wehrbereitschaft, nämlich den Willen des Hundes über das Heim zu wachen und einen in einer Notsituation zu verteidigen erwartet fast jeder automatisch von einem Hund.

Hallo Martin,


ja Du hast recht. Das wünscht sich jeder.


Ich wiederhole mich, wie kann man das in einem WT prüfen, vor allem bei so jungen Hunden?


So wie beim Schweizer WT halte ich es nicht für gut.

Diese gespielte Bedrohung, die keine ist, wo auch der Hundeführer logischerweise nicht Blut und Wasser schwitzt vor Furcht, sondern sich eher amüsiert.

Das spürt der Hund doch. Vielleicht ist er ob dieses nicht zusammen passenden Treibens etwas verunsichert, aber wen oder was und warum sollte er verteidigen und angreifen?


Bei anderen Rassen fand ich außer bei den Hovawarten den "Pilzesammler" nichts dergleichen.

Das ist aber ja genauso, denn der Hundeführer "kennt" den Pilzesammler ja, und auch diese Situation ist gespielt.


Ratlose Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Cap » Di 21. Aug 2007, 23:00


Hallo Uschi,

wenn das Alter zwischen 8 und 16Monaten sein sollte, frag ich mich ob da überhaupt schon eine Wehrbereitschaft da ist,oder erst in Ansätzen.Folglich kann dies dann auch schlecht überprüft werden oder seh ich das falsch???

Da der AT zu den Spätentwicklern gehört stellt sich mir diese Frage(der Hovi ist übrigens auch ein Spätzünder). Vielleicht wäre dann ein nochmaliger WT mit 24 Monaten... sinnvoll oder eben dann bei der ZZP...

Liebe Grüsse Regine


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Di 21. Aug 2007, 23:51


Hallo Regine,


ich wäre auch eher ein Freund von WTs von ganz jungen, jungen und "späteren" Hunden.

Wenn ich an Wijnta denke, war sie als 8-monatiges Kind aller Lebewesen Freund und Spielkamerad.


Ich weiß es nicht, ob da wirklich schon eine Wehrbereitschaft in irgendeiner Form vorhanden ist.


Kann uns jemand aufklären?


Das einzige, was sie schon als 10-wöchiges Mädchen liebte, war rumzerren und hinterherjagen an und nach allem was man ihr hinhielt. Das ist ihr bis heute geblieben (haben wir so ihren Jagdtrieb gefördert? Ein böser Verdacht steigt momentan in mir auf.)


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_lutz » Fr 24. Aug 2007, 12:09


Hallo AT-Freunde,


Konrad Lorenz in seinem Buch "Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen":


"Wir wollen uns dies eingestehen und uns nicht vorlügen, dass wir den Hund als Schutz- oder Wachhund unbedingt nötig haben.

Wir haben ihn nötig aber nicht dazu!

Ich jedenfalls habe den Hund sehr nötig gehabt und viel Halt in der Tatsache seiner Existenz gefunden, wie man Halt an irgend etwas sucht, was einem im filmhaften dahinfliessen des Lebens sagt, dass man immer noch man selbst sei.

Wenige Dinge gibt es, die mir diese Versicherung so deutlich und beruhigend geben wie die Treue meines Hundes".


Gefunden in einem alten "Der Terrier" von November 1973.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 24.08.2007 - 12:45 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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