Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

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LiBy608

Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von LiBy608 » Sa 10. Jul 2010, 11:17

Hallo nun ist es soweit!
In einer Nachbargemeinde ist freilaufen von Hunden untersagt und man hat die Schließung der Feld- und Wiesenflächen w/der Ernte beschlossen. Zäune und Absperrungen habe ich noch keine gesichtet. Jedoch sind viele Geländewagen mit so alten Herren i.d.R. mit Bartbewuchs, wie kann es auch sein, nur mit Hut und so einen netten Aufkleber an der Frontscheibe, ständig auf Tour.

Ach dazu kommt noch die hohe Waldbrandgefahr in unserer Gemeinde, dabei stellt sich mir noch die Frage, können unsere 4 PFOTEN einen Waldbrand auslösen? Nee nun mal im Ernst damit ist nicht zu spassen.

Die Nachbargemeinde (hier leben, wie man munkelt ein hoher Anteil an Millionäre und damit auch potente Steuerzahler) betreibt die Sache sehr ernsthaft. Nun ja, es gibt ja auch entsprechende
§n im Bundesjagdgesetz, Tierschutzgesetz und nicht zu vergessen das BGB.
Hier der Artikel:
http://yfrog.com/5dkeinehundeauffeldernundj

Sicherlich ist das nachvollziehbar und verständlich, daß Heu mit Hundekoteinschluß unbrauchbar ist und das hat uns ein Nachbar, Pferdhofbesitzer (potenter Steuerzahler), uns neulich sehr zweideutig übermittelt.
Also bin ich jede Woche auf der Suche nach neuen Freilaufmöglichkeiten, was bei der Hitze nicht so ganz toll ist. Aber auch diese Zeit geht vorbei .

Habt Ihr nun auch solche Regeln in Euren Gemeinden? :dog_dry

Gruss aus der Taunussauna Brigitte mit Enzo :dog_drink

Uschi

Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von Uschi » Sa 10. Jul 2010, 13:08

LiBy608 hat geschrieben:man hat die Schließung der Feld- und Wiesenflächen w/der Ernte beschlossen.
Hallo,

es wird doch noch zu schaffen sein, die Menschen von der Natur fernzuhalten und sie zuhause vor dem Fernseher festzuhalten :nein


Solche Beschlüsse machen mich sehr, sehr wütend.

Hier bei uns hat die Hundekot-Hysterie sehr nachgelassen, zum Glück. Auch sind inzwischen ein paar Beutel-Behälter aufgetaucht, was zu begrüßen ist.

Ich frage mich, was mit den gehäckselten Mäusen im Heu geschieht. Und den Hinterlassenschaften von Fuchs, Reh und Konsorten?

Wegen Steinen kann sich hier GsD niemand aufregen. Die kommen hier natürlicherweise vor, manchmal sinds mehr Steine als Erde ;-)



Viele Grüße
Uschi

Balou

Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von Balou » Sa 10. Jul 2010, 13:21

Hallo Brigitte,

also bei uns in der Nähe gibt es auch Schilder mit dem Hinweis Hunde nicht in Wiesen koten zu lassen. Bei uns gibt es die Tütenaufsteller der Stadt, wo sich jeder Hundebesitzer seine Tüten nehmen soll.
Nun haben wir den Vorteil, dass wir eigene Wiesen haben, auf denen meine Hunde rennen können und auf fast jedem Spazierweg kommen wir an einer eigenen Wiese vorbei. Aber sie rennen auch auf Wiesen frei, die nicht uns gehören.
Mit meinem Onkel habe ich mich auch schon öfter über das Thema Hundekot unterhalten, da er die meisten Wiesen und Äcker bei uns im Ort bewirtschaftet. Ich habe ihm ganz deutlich gesagt, dass ich meine Hunde schon auf Wiesen koten lasse und das nicht als gefährlicher ansehe, als wenn da ein Fuchs hinsch... Natürlich lasse ich meine beiden nicht ins frische Heu sch... Wenn die Hunde direkt an den Weg machen, dann nehme ich die Haufen auch mit. Ich kenne die meisten Landwirte, bzw. Besitzer der Wiesen und zu mir hat noch keiner was geasgt.

Gruß

Tobias
Zuletzt geändert von Balou am Sa 10. Jul 2010, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.

LiBy608

Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von LiBy608 » Sa 10. Jul 2010, 14:05

Hi Tobias,
auch ich und meine Nachbarin lassen die Hunde nicht in die Wiese, geschweige den auf den Weg oder in Wohngebieten sch.... :dog_tongue
Tüten haben wir immer dabei.
Doch haben wir die Dusche abbekommen die eigentlich andere Hundehalter hier vom Ort verdient hätten.
Naja da muß man durch. :pinkeln
Brigitte und Enzo, der schleckt gerade an einem Eiswürfel :herz

vanja
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Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von vanja » Sa 10. Jul 2010, 14:53

Ich ärgere mich über jedes Stück Holz , was in einem Heubündel zu finden ist. Ich möchte auch nicht in abgelagerte Kothaufen greifen müssen, nur weil ich Heu an meine Cuyes verfüttere.

Mäuseköttel, Füchslosung ist wesentlich kleiner als Hundekothaufen von mittelgroßen Hunden.

Und ich habe auch großes Verständnis für die Bauern, die von den Einnahmen aus den Feldern leben müssen. Es sind ihre Felder und ihr Eigentum und jeder glaubt, dieses Eigentum für sich in Anspruch nehmen zu können, um seinen Hunden Freilauf zu ermöglichen.

Ich weiß nicht, wie ihr reagieren würdet, wenn ihr in umgekehrter Situation währet.

Und wenn ihr dann den Hunden nach der Ernte wieder Freilauf gewähren dürft und selbst die Felder mit in Anspruch nehmen könnt, dann freut euch doch um so mehr, da das wiederum ein Entgegenkommen der davon lebenden Bauern/Landwirte ist.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
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Uschi

Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von Uschi » Sa 10. Jul 2010, 15:16

vanja hat geschrieben:Mäuseköttel,
Hallo Ilona,

ich meinte nicht Mäuseköttel, sondern geschredderte, ehemals ganze, Mäuse, die beim Mähen zuhauf anfallen und dann eben auch im Heu sind.


LG
Uschi

vanja
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Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von vanja » Sa 10. Jul 2010, 15:55

Hallo Uschi,

während des Mähens können Mäuse Opfer der Mähmaschinen werden. Das Heu wird dann aber noch gewendet. Wobei der Kadaver einer kleinen Maus dann auch schnell vertrocknet und wohl auch rausfällt. Ebenso wie Kotreste wohl vertrocknen und beim zusammenkehren mittels Maschine und abpacken zu Heurädern oder Heuballen oder kleinen Heuballen wohl auch rausfallen.
Der Kot der Hunde wirkt sich etwas anders auf das Heu aus. Da werden Krankheitskeime übertragen. Ich hatte da mal eine Abhandlung drüber gelesen und war entsetzt, was so ein Kothaufen für Unfug anrichten kann.
Leider weiß ich nicht mehr, wo es stand. Sollte ich es wiederfinden stelle ich es gerne hier ein.

Steine und Holz verrotten aber nicht und die kann man zuhauf im Heu finden. Und über Heu eingeschleppte Krankheiten möchte ich meinen Cuyes auch nicht zumuten.

Verstümmelte Mäuse habe ich noch nicht im Heu vorgefunden. Fände das aber auch nicht wirklich prickelnd.

Habe noch einen Nachtrag:
http://www.dogstation.de/html/presseberichte.html
http://www.untersuchungsämter-bw.de/pub ... Thema_ID=8

Und es würde noch der Thread passen, der vor einiger Zeit im Forum lief. Da ging es darum, daß zur Zeit gegen Mäuse Giftköder eingesetzt wird. Er wird eingesetzt um die Mäuse nicht im Heu zu haben.

Darin geht es unter anderem hier: http://www.alf-au.bayern.de/pflanzenbau ... _0_132.pdf

Es gibt noch einige Berichte mehr, dank der Suchmaschinen im www, sind sie leicht zu finden.

Die obigen Links gelten nur als Beispiele.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
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Uschi

Re: Schließung Feld- und Wiesenflächen für Fuß und Pfote

Beitrag von Uschi » Sa 10. Jul 2010, 16:51

Hallo Ilona,
vanja hat geschrieben:Der Kot der Hunde wirkt sich etwas anders auf das Heu aus. Da werden Krankheitskeime übertragen.

Das ist umstritten. Wer steckt wen an, die Kuh den Hund, oder der Hund die Kuh, oder überhaupt????

ZITAT Gegenbeweis zur Panikmache um Neosporose als Verursacher von Rindertod durch Hundekot

Von Prof. Dr. H. Mehlhorn (Institut für Parasitologie Uni Düsseldorf )
sowie Prof. Dr. A.O. Heydorn und Prof. Dr. E. Schein (Institut für Vet. Parasitologie FU Berlin)

In jüngster Zeit wurden Bauern durch aufgebauschte Presseberichte, aber auch durch Aktionen von Bauernverbänden verunsichert. Ausgangspunkt ist, daß der Neospora caninum genannte parasitische Einzeller (im Kot von Hunden) angeblich für ungefähr ein Drittel aller Rinderaborte verantwortlich ist - eine generelle Zunahme der Aborte wurde zudem nicht nur zwischen den Zeilen angedeutet.

Die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse zeigen bei nüchterner Bewertung aber, daß kein Anlaß zur Panik gegeben ist und daß erst recht kein Grund für eine Verteufelung von Hunden und insbesondere derer der Spaziergänger besteht.

Die folgenden Fakten sind zu betrachten:

1. Richtig ist, daß im Hundekot ein Einzeller ausgeschieden wird, der von Heydorn 1973 beschrieben und später von Dubey Neospora caninum genannt wurde. Dieser Erreger führt bei gesunden Tieren (Rind, Ziege, Maus, Ratte, Hund) aber zu keinerlei Krankheitssymptomen. Krankheitssymptome kann man nur erzeugen, wenn die Tiere experimentell vor der Infektion mit Cortison etc. vorbehandelt werden, was zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

2. Nicht einmal erwiesen ist, daß Hunde, die serologisch positiv sind, auch ausgeschieden haben. Sie könnten auch nur selbst Träger des Parasiten sein und somit Antikörper produzieren.

3. Richtig ist, daß bei gesunden Kühen häufig sog. Antikörper gegen diesen Einzeller nachgewiesen werden können. Diese Antikörper finden sich in Australien in bis zu 20% der Kühe, in Deutschland oft bei 5% der Tiere. Dies bedeutet aber nicht unbedingt, daß der Parasit auch noch anwesend ist.

4. Richtig ist, daß bei einer Anzahl von abgetöteten oder krank geborenen Foeten von Rindern und (noch seltener) von Hunden Stadien von Neospora nachgewiesen wurden.

5. Falsch ist, daß dieses Auffinden von Parasiten der endgültige Beweis ist, daß die Parasiten die tatsächliche oder alleinige Ursache für den Abort sind. Der wissenschaftliche Beweis, daß Neospora für sich alleine Aborte auslöst, wurde bisher nicht erbracht. Die Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (Autoren Dr. S. Schmidt, Dr. Zioleck, Dr. S. Grundlach) hat allein 17 Gründe für Rinderaborte aufgelistet, die auf Infektionen zurückgehen - weitere existieren sicher auf Grund genetischer Zuchtfaktoren oder Stoffwechselerkrankungen. Diese anderen möglichen Ursachen wurden bei den Untersuchungen der abortierten Föten nicht oder nicht vollständig ausgeschlossen. Es ist bei der Sachlage der geringgradigen Vermehrung von Neospora in gesunden Tieren offenkundig, daß sich Neospora als "Trittfahrer" in kranken Foeten ausbreitet. Dies wird auch dadurch belegt, daß z.B. in Australien bei Herden mit 20 prozentiger Durchseuchung mit Neospora zum Teil überhaupt keine Aborte auftraten.

6. Richtig ist, daß Hunde Dauerstadien von Neospora im Kot ausscheiden, dies aber nur sehr kurz und in sehr geringem Maße und auch nur, wenn sie rohes (= ungekochtes, nicht tiefgefrorenes) erregerhaltiges Fleisch gefressen haben. Dies ist beim typischen "chappi-ernährten" Hund der Spaziergänger nicht der Fall. Auch die früher noch praktizierte Hausschlachtung auf Bauernhöfen, bei der etwas "Rohes" für die Hofhunde "abfallen" konnte, ist heute extrem selten. Darüberhinaus sind die Parasiten selbst in befallenen Tieren extrem rar, so daß ein Übertragungsrisiko gering ist.

Die Übertragung der - nach unserer Meinung - für gesunde Tiere ungefährlichen Neospora-Stadien erfolgt somit im wesentlichen von der Kuh aufs Kalb. Sofern überhaupt Hunde in nennenswertem Maße an der Verbreitung beteiligt sind, so sind es die Hunde der Bauern selbst - sofern sie mit rohem Fleisch ernährt werden. Zu einer Verteufelung von Spaziergängerhunden besteht somit absolut keine Veranlassung. Die in einigen Presseberichten hervorgehobene Zunahme von N. caninum-verursachten Aborten ist völlig widersinnig, da Hunde heute viel seltener mit rohem Fleisch gefüttert werden als früher. Falls dennoch die Zunahme richtig wäre, würde dies die Unschuld des Hundes beweisen.
ZITAT ENDE

Quelle: http://www.hundezeitung.de/medizin2/neosporose.html



eine Diskussion über Neospora hatten wir hier schon mal: http://www.razyboard.com/system/morethr ... 027-0.html



Liebe Grüße
Uschi

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