lutz hat geschrieben: ↑Fr 4. Jan 2019, 20:02
Der gute Dr.Rückert scheint bei allen seinen fachlichen Beiträgen aber auch zu den Tierärzten zu gehören die bei ihren tiermedizinischen Wohltaten durchaus ihren eigenen Gewinn dabei nicht aus den Augen verlieren. Damit bin ich nun so gar nicht einverstanden wie er das erklärt und mir sind fast die Tränen gekommen dass junge Tierärztinnen noch unter Mindestlohn arbeiten und keine 2500€ verdienen.
Ich gehe mal davon aus, dass du das ironisch meinst

ernsthaft: warum soll ein Tierarzt NICHT auch seinen eigenen Gewinn vor Augen haben? ist ein Tierarzt dazu verpflichtet, allein aus Tierliebe zu arbeiten? niemand kann nur von Luft und Liebe leben, und etwas mehr als 2500 Euro sollten für so einen verantwortungsvollen Job mit jahrelangem Studium schon drin sein. ich finde es heftig, was mitunter für Ansprüche an Tierärzte gestellt werden - rund um die Uhr erreichbar, immer höflich und nett auch zu den unmöglichsten Patientenbesitzern und bitte schön billig, am besten noch umsonst, es geht ja schließlich um die Liebe zum Tier! ein Tierarzt ist kein Wohltätigkeitsverein!
sicher gibt es auch schwarze Schafe, die sich die Taschen vollschlagen, aber ich habe noch keinen kennengelernt und auch nicht von so einem gehört. selbst der TA im Nachbardorf , der sich auf Pferde spezialisiert hat, fährt in einem alten klapprigen Geländewagen durch die Gegend, obwohl er sich dank seiner zahlreichen Turnierpferdepatienten auch nen Porsche Cayenne leisten könnte. das Geld steckt er aber lieber in die Anschaffung neuer Geräte, in den Ausbau seiner Ställe und in seine zahlreichen Mitarbeiter.
und teilweise sind die Leute auch wirklich selbst schuld. ich hab es vor einiger Zeit selbst erlebt: eine Bekannte fragte mich um Rat, weil ihr Hund (Mischling) einen Hotspot hatte. ihr TA hatte dem Hund Tabletten für 5 Tage verschrieben, was ich schon mal sehr merkwürdig fand - ich hab noch nie gehört, dass ein Hotspot mit Tabletten behandelt wird - und ihr dafür fast 100 Euro abgeknöpft

der Hotspot war nach den 5 Tagen immer noch nicht weg, und sie wollte von mir wissen, was man da noch machen könne. ich riet ihr, als erstes einen anderen Tierarzt aufzusuchen. die Antwort: "ach, naja , aber zu XY gehen wir doch schon immer, der ist doch direkt hier im Ort... " der nächste TA wäre keine 10 km weiter gewesen, aber so ist das halt - Bequemlichkeit geht vor.
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
Maxim Gorki