Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

allgemeine Themen rund um die Hundehaltung, Recht und Versicherungen
Eddi

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Eddi » Sa 16. Okt 2010, 01:14

hajoder hat geschrieben
würde ich niemals so weit gehen und behaupten, dass ich meinen Hund zu 100% im Griff habe.
dazu sacht Uschi
soweit geht bestimmt auch niemand, das zu behaupten.
ach doch! Ich behaupte das. Kim und Rough waren von der Sorte, dß ich dafür meine Hand ins Feuer gelegt hätte/lege.
Erst Zirbel hat mich auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht, daß es eben doch trotz halbwegs sorgfältiger Erziehung Hunde gibt, denen das Jagen so viel bedeutet, daß sie dafür alle Befehle ignorieren.
Aber wie käme ich dazu, nun den Hund immer im Wald anzuleinen?
Ich reite am Tag 10, 15, 20 km überwiegend Wald. Soll das arme Ding da ständig am Halse aufgehängt neben den wirbelnden Hufen schleppen? DAß ich sie im akuten Fall von Wildsicht anleine ist klar, besonders in Straßennähe. Für den Standardschnüffelfall genügt bei Huf gehen. Heute sprang 5 m vor Zirbel und damit etwa 20 m vor Pony ein Reh im Gebüsch auf. Zirbel ließ sich bei Fuß holen und für ein paar Brekkies vom Gedanken an frische Rehkeule ab.
Nee, ich weiß wo Gefahr droht, lasse den Hund bei Fuß und kann inzwischen das Jagen immer besser verhindern. Selbst auf dem Feld läßt sich Zirbel überwiegend hinterm Hasen abrufen.
Vielleicht nicht ganz, aber immerhin weitgehend in meinem Einflußbereich. Und das wird immer besser.

Wie Freddy schon sagt, unsere Hunde haben oft so wenige Möglichekeiten schön frei zu laufen, weshalb solle ich da nicht alle Chancen nutzen, ihm Leine zu ersparen. Natürlich nicht auf Kosten des Wildes (dem es sicher relativ wenig ausmacht) oder der guten Beziehungen zu meiner Umwelt (der es in ihrer Form als Jäger sicher viel ausmacht) oder gar der Gesundheit meines Hundes oder durch ihn gefährdeter Verkehrsteilmehmer.
Und wie Uschi schon erfahren hat, sogar unter den Jägern scheint es vernünftige zu geben, die einen Hund nicht gleich abknallen, nur weil er ein wenig hinter einem Wild her ist. Als Jäger sollte man ehrlicherweise schon erkennen, ob so ein Hund bloß mal gern etwas hetzt oder mit voller Fangabsicht durch den Forst prescht. Keine Frage, das soll und darf Hundi nicht, aber deshalb auch normale Hunde mit notorischen Jagdfetischisten an die gleiche Leine legen zu wollen, erscheint mir ein überzogenes Argument einer im aussterben befindlichen Jägergeneration, dachte ich jedenfalls.... :dog_wacko

LG
Eddi
hat leichte Problem mit absoluten Statements (zumindest solange es nicht die eigenen sind :dog_wink ) ....

Uschi

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Uschi » Sa 16. Okt 2010, 12:13

Hallo Eddi,

vielleicht hast Du es auf dem Pony etwas einfacher, könnte ich mir vorstellen. Wenn Zirbel abhauen will, und Du gleichzeitig davon galoppieren kannst, hat sie die Wahl. Ich denke, sie wird sich dafür entscheiden, lieber hinter Dir und dem Pony herzurennen, als hinter dem Reh, denn verlieren will sie Dich ja ganz gewiss nicht.

Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, würde Wijnta mich leicht wiederfinden nach einem Jagdausflug, selbst wenn ich weitergehen würde. Wijnta läuft nicht so leicht Gefahr, mich zu verlieren. Und das weiß sie natürlich.


Könnte es so oder so ähnlich sein?



LG
Uschi

Eddi

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Eddi » Sa 16. Okt 2010, 20:50

Hallo Uschi,
Könnte es so oder so ähnlich sein?
ach ja das wäre schön!! :dog_nowink
Wenn Zirbel abhauen will, und Du gleichzeitig davon galoppieren kannst, hat sie die Wahl. Ich denke, sie wird sich dafür entscheiden, lieber hinter Dir und dem Pony herzurennen, als hinter dem Reh, denn verlieren will sie Dich ja ganz gewiss nicht.
ach Uschi, das Zirbelnasentier hat den ersten Jagdausflug mit 4 Monaten, ganz allein von dem Kumpels-Rudel weg hinter 2 Rehen gewagt. Und ich dachte, der arme Welpe findet nieee wieder heim. Wer kam exakt auf seiner eigenen Spur zurück?
Was glaubst Du, was passiert, wenn ich wechgaloppiere (außer daß ich dann voll Panik schiebe)? Dat Zirbel läuft einfach ein paar Minuten länger auf unserer Spur hinterher. Sie kann mich einfach nicht verlieren. Nicht, daß mir das mehr Sicherheit gäbe; im Gegenteil, der Hund ist noch in Sichtweite, da hab ich schon 128 verschiedene Horrorszenarien im Kopf durch :dog_sad
Zirbel bleibt nicht sehr lang weg. Gefühlt Stunden, auf der Uhr wenige Minuten, meist keine drei, so daß ich sie meist beim Spurlaut höre, bis sie abbricht. Zum Glück wird es immer besser. Immer öfter bleibt sie da, immer seltener gerät sie außer Sicht und immer häufiger kann ich sie nach der ersten kopflosen Hatz nach 30-100 m abrufen.

Für mich ist das alles schlimm, weil Kim und Rough zwischen den Rehen stehen blieben, einmal sogar von einem fast umgerannt wurden; Rough wäre gern Hasen nachgelaufen, aber aus rein sportiven GRünden, denn das war mal endlich was mit ihrer Geschwindigkeit, braucht aber bloß ein Kopfschütteln, wenn sie fragend schaut.
Zirbel's Jagdtrieb ist enorm, aber inzwischen so kontrollierbar, daß ich überhaupt kein schlechtes Gewissen habe, wenn ich sie frei laufen lasse. In größeren Gruppen mit Besuchs-Dales kommt sie an gefährdeten Stellen an die Leine, damit nicht der Rudelfaktor zuschlägt.

Natürlich kann man hoffen, daß die viele Bewegung dem Hund ein Argument weniger leifert, aber ich glaube, selbst nach dem anstrengendsten Distanzritt von 40 oder mehr km würde der Jagdtrieb noch funktionieren. Was ich finde, die Nasenarbeit, das mantrailing scheint was zu bringen. Da ist der Hund so gefordert, daß die Reizschwelle anscheinend gestiegen ist. Aber da dies nun auch parallel zum "Erwachsenwerden" passiert, kann ich das auch nicht wirklich trennen.Vielleicht würde sie auch so besser abrufbar werden.

LG
Eddi
die ja auch gar nicht überall galoppieren kann und wenn, dann eher um Beute u/o Hund den Weg abzuschneiden.... :dog_wub

Uschi

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Uschi » Sa 16. Okt 2010, 23:23

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:ach ja das wäre schön!! :dog_nowink
Eddi hat geschrieben:wenn ich wechgaloppiere (außer daß ich dann voll Panik schiebe)? Dat Zirbel läuft einfach ein paar Minuten länger auf unserer Spur hinterher. Sie kann mich einfach nicht verlieren.
schade, dann erübrigt sich für mich die Anschaffung eines Ponys. ;-)
Eddi hat geschrieben:das Zirbelnasentier hat den ersten Jagdausflug mit 4 Monaten
:dog_ohmy so früh war nicht mal Wijnta dabei. Sie war ein knappes Jahr alt, als sie entdeckte, dass es unheimlich toll ist, hinter Hasen herzurennen. Und dann entdeckte sie, dass auch Rehe rennen. Und dann entdeckte sie, dass diese Tiere überall sind, auch wenn man sie nicht sieht und riecht. :dog_sad
Eddi hat geschrieben: Für mich ist das alles schlimm, weil Kim und Rough zwischen den Rehen stehen blieben, einmal sogar von einem fast umgerannt wurden;
Ich kann Dir nachfühlen. Wir sind aus allen Wolken gefallen, als Wijntas Jagdleidenschaft offenbar wurde, nachdem unsere Erste völlig uninteressiert war.
Eddi hat geschrieben:aber inzwischen so kontrollierbar, daß ich überhaupt kein schlechtes Gewissen habe, wenn ich sie frei laufen lasse.
Das ist bei uns nicht so und ich habe auch keine große Hoffnung mehr. Ich bin schon froh, wenn sie, wie vor ein paar Tagen wie durch ein Wunder geschehen, leidlich ansprechbar ist, wenn ein Reh über den Weg hüpft. Das Jammern, Weinen und Klagen dabei ist aber schlimm. Bestimmt hat sie uns für völlig doof und bescheuert gehalten, dass wir diesen wohlgenährten Braten einfach haben so laufen lassen.
Eddi hat geschrieben:die ja auch gar nicht überall galoppieren kann
Schade, gell? ;-)



LG
Uschi

Benutzeravatar
Kirsten
Benutzer
Beiträge: 2042
Registriert: Di 29. Dez 2009, 13:20
Wohnort: Hamburg

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Kirsten » Mo 18. Okt 2010, 13:20

Hallo!
Ah, was bin ich froh, daß Meiko keine Jagdleidenschaft hat. Bei Sucheinsätzen im Wald scheucht er oder auch andere Rettungskumpel Wild auf, aber bis jetzt lief Meiko nie hinterher. Ich bin auch in guter Hoffnung, daß er damit im Alter nicht mehr anfängt. Aber einige andere Rettungshunde vergessen bei Wild ihren Suchjob und sind dann erst mal weg:dogrun .
Tschüß Kirsten

Christine

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Christine » Mo 18. Okt 2010, 20:55

Hallo zusammen,
so weit wie Eddi wären wir auch gerne... Campino hat auch ordentlich Jagdtrieb. Da man im Wald gegen die Rehe einfach keine Chance hat, muß er an die Leine. Da benimmt er sich vorbildlich. Da kann ein Reh noch so nah an uns vorbei laufen, er bleibt im Fuß, auch wenn er dann total gaga ist, seine Rute auf "Jagsdstellung" steht und an den Streß für sein armes Terrierhirn will ich erst gar nicht denken. Wenn er so drauf ist, brauchen wir ihn auch in übersichtlichem Terrain nicht mehr von der Leine lassen. Wenn wir außerhalb vom Wald ein Reh oder einen Hasen aufscheuchen und Campino es vor uns sieht, ist er weg... Rekordzeit: 30 Minuten!!! (gefühlte 100 Stunden) Ist's der fortschreitenden Erziehung zu verdanken, daß die letzten Jagdausflüge nur ganz wenige Minuten dauerten? Schön wäre es ja.... Vor kurzem ist's übrigens wieder mal passiert, auf dem Stoppelacker einen Hasen aufgescheucht, welcher sich ins Maisfeld geflüchtet hat, um sich dort in ein Reh zu verwandeln... Mit Ginger hatte ich GsD gerade Fuß geübt, da konnte ich sie schnappen, bevor sie Campino unterstützen konnte. Ginger ist jagdlich auch ambitioniert. Sie liebt es Fährten aufzunehmen, Krähen und seit neustem auch unsere Pferde zu jagen :dog_mad Sie weiß es zwar noch nicht, aber das wir sich in naher Zukunft ändern!!! Um zum Thema zurück zu kommen: Ja, Hunde gehören im Wald an die Leine, wenn sie nicht abrufbar sind, wie auch überall sonst, wo die Wahrscheinlichkeit zu groß ist, dass man die "Gefahr" nicht rechtzeitig sehen kann. Über Leinenzwang aber ärgere ich mich immer, da Leinenzwang meit erst erlassen wird, nachdem genügend HH bewiesen haben, daß sie erstens ihren Hund nicht abrufen können und 2. sich darum noch nicht mal scheren und somit müssen dann auch die vielen HH, die ihre Hunde verantwortungsvoll führen, unter diesem Leinenzwang leiden.
Viele Grüße
Christine

Sparta

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Sparta » Mi 20. Okt 2010, 00:22

Christine hat geschrieben: Über Leinenzwang aber ärgere ich mich immer, da Leinenzwang meit erst erlassen wird, nachdem genügend HH bewiesen haben, daß sie erstens ihren Hund nicht abrufen können und 2. sich darum noch nicht mal scheren und somit müssen dann auch die vielen HH, die ihre Hunde verantwortungsvoll führen, unter diesem Leinenzwang leiden.
Wenn man seinen Hund verantwortungsvoll führt, muss man doch nicht leiden. Verstehe die Argumentation nicht so ganz. Entweder hört der Hund nicht und er gehört an die Leine (Deine Argumentation). Oder er hört super, dann muss man ihn auch nicht anleinen, selbst wenn es einen Leinenzwang gibt. Man muss auch mal den Mut haben, Regeln zu brechen, wenn Sie im Einzelfall keinen Sinn machen. Eigentlich gehört nicht einmal Mut dazu, denn wovor soll man Angst haben? ;)

(Übrigens fällt mir hier oft die obige Abkürzung auf. Auch wenn sie in Hamburg Gang und Gebe ist, muss man sie ja nicht freiwillig wählen. Ist sicher keine böse Absicht, hat aber in Deutschland für viele einen unangenehmen Beigeschmack. Oder bin ich jetzt zu empfindlich?)

Michael

Benutzeravatar
Bettina
Administrator
Beiträge: 4237
Registriert: Mi 16. Dez 2009, 11:15
Wohnort: Lübeck

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Bettina » Mi 20. Okt 2010, 14:12

Hallo zusammen,

die Beiträge, die sich auf Spartas letzten Satz beziehen, wurden abgetrennt und sind jetzt hier zu finden.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

_____________________________________________________________________________________

Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

Christine

Re: Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

Beitrag von Christine » Do 21. Okt 2010, 07:55

Hallo Michael,
klar muß man sich an Leinenzwang nicht halten. Weißt Du, wir leben hier so richtig auf dem Land. (Noch mehr geht schon fast nicht mehr) Wir bringen es fertig stundenlang spazieren zu gehen ohne einen einzigen Hund zu treffen. Wenn wir erziehungstechnisch Ablenkung brauchen, müssen wir extra an bekannte Hundigassistrecken fahren. Entsprechend wenige Einschränkungen gibt es und wenn es dann doch mal eine gibt, regt man sich tierisch darüber auf. Ich denke, wenn man in einem Ballungsgebiet lebt, gibt es automatisch mehr Regeln, Erlasse, Verbote und da steht man dann einfach eher drüber.
Grüsse
Christine
(die Abkürzungen aus reiner Faulheit verwendet und sich dabei absolut keinen Kopf macht, ob es tatsächlich die richtige Abkürzung ist oder ob man irgend etwas anderes damit assoziieren könnte)

Wiko

Re: Abkürzungen und ihre Auslegung - abgetr. v. Leinenpflicht

Beitrag von Wiko » Fr 22. Okt 2010, 15:57

Ich hatte meinen Wiko im Wald nie an der Leine. Er hörte aber auch super!

Eine Tages ergab sich folgende schöne Begebenheit (wirklich genau so passiert!):

Ein kleines Jägerlein kam des Weges und sprach:
"Leinen Sie jetzt sofort Ihren Hund an!"

Ich : "Eh, nein!"

Jägerlein:"Dann spreche ich Ihnen hiermit ein Waldverbot aus!"

Ich: " Gilt das Waldverbot jetzt nur in Niedersachsen oder weltweit?"

Dann ging ich meiner Wege!

Man kann manchmal echt Spaß haben!

Gruß
Wesko

Ps.Man muss nachts, auch in Dörfern im tiefsten Niedersachsen, an Fußgängerampeln anhalten!
Zuletzt geändert von Bettina am Fr 22. Okt 2010, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beitrag abgetrennt und zum richtigen Thema verschoben

Antworten

Zurück zu „Allgemeines“