Jep,
da hätte er im Zweifel sogar noch Recht bekommen.
Zum Glück habe ich hier im Saarland (zumindest in meiner "unmittelbaren" Umgebung) wirklich Glück mit allen drei Spezies. Mein Förster ist super nett, ich darf auch theortisch quer durch den Busch reiten, was ich sehr selten tu, beim Fällen entstandenen Grünschnitt für die Ponys mit heim schleppen und den Jägern eins auf die Mütze geben, wenn sie blöd werden. Er mag nämlich die hier scheints recht häufige Spezies Jägerlein fast noch weniger als ich.
Andererseits kenne ich hier natürlich die Stellen, wo wann welches Wild und welches Jäger(lein) rumturnt und kann mich entsprechend rücksichtsvoll verhalten. So ein Pferd ist denen oft ebenso ein Dorn im Auge, wie ein unangeleinter Hund, womit ich gleich mehrere Kriterien erfülle.
Ein kleiner Schwatz, ob man denn diesen und jenen Bock schon beobachtet habe, wo welche Sauengruppe rumlungert etc überbrückt oft Welten.
Inzwischen war einer derjenigen, die sich über mein Reiten und freien Hund besonders laut beschwerdenden Jägerlein sogar mal als Kunde mit seinen Jagdterriern hier. Da klappte die Kommunikation prima. Und hören tun diese kleinen Burschen null, sofern sie abgeleint sind. Da kann so ein Jäger/lein gar nicht mehr viel zu einem gehorchenden AT sagen
Allerdings leine ich Zirbel bei Wildgefahr auch am Pferd an oder wenn wir mit mehreren Hunden durch den Wald stromern, denn alleine bei zufälligem Wild klappt der Abruf immer besser, doch in der Gruppe möchte ich das nicht erleben, da würden alle abgehen, garantiert. Erfolgserlebnisse darf der Hund dabei niemals bekommen.
Meine Püppi damals war erfolgreich. Zusammen mit ihrem Mann einem DSH hat sie den einen oder anderen Hasen gefangen und auch allein. Zirbels Jagdtrieb schätze ich mindestens ebenso stark ein, das ist das einzige, was mir an diesem Hund nicht gefällt. Und ich möchte keinem Jäger ein echtes oder herbeigeredetes Argument liefern.
Zu den Jägerlein hab ich auch noch eine nette Begebenheit (ich hätte viele, aber diese hat mir besonders viel Spaß gemacht):
Ort: Eifel, Pachtrevier mit Rotwild, ergo nur für ganz reiche Düsseldorfer oder Kölner oder so Jägerlein
Zeit: Samstag nachmittag, Herbst, kurz vor Ende der Jagdzeit für Rehböcke (also vermutlich 14. Oktober oder so

)
Eddi reitet mit 2 freilaufenden Hunden einen kleinen Waldweg Richtung Feld. Plötzlich Gefahrengeräusche aus mehreren Metern Höhe. Ich entnahm nach einer gewissen Zuhörphase Worte wie "Hunde!, Leinäää!!! Bock verjagt" Höflich wie ich bin, ließ ich dem Jägerlein -übrigens die seltenere Variante weibliches Jägerlein- Zeit Luft zu holen und verharrte unter dem Hochsitz, aus dem nun auch zuckende Bewegungen kamen. Eine Nachfrage auf Hochdeutsch ergab ungefähr folgendes Bild: die Jägerleinin saß nun in der vierten Woche (ich hatte mich schon gewundert, das Auto mit Großstatdkennzeichen sah man, aber man hörte nie einen SChuß) auf einen speziellen Rehbock an. Nun war endlich klar, daß der Bock durch mein reiten so verprellt war, daß er niiiiemals mehr nicht aus der Dickung auftauchen würde. Und dann noch die Terrier (Kim und Rough hätten nicht gejagt, selbst wenn das Reh auf sie gehüpft wäre). Ich schwankte stark, was ich nun tun sollte, denn der Rehbock lebte bereits seit Wochen einen km weiter oberhalb am nächsten Hang, wo ich ihm mehrmals in der Woche fast auf die Klauen trat, weil er Pony und Hunde kannte und lieber in 3 m Entfernung bambi-like mit der lackschwarzen Nase aus dem Farn lugte, als sich vor uns zu fürchten. Er kam während der Woche immer abends an diesem Hochsitz vorbei, aber wenn die großen dicken Geländewagen aus der Stadt kamen blieb er, ebenso wie seine Kumpel, die Rotwildherde, schön in der Deckung. Die ganze Woche über konnte man mit Pferd und Hunden (!) 30, 40 m neben dem Rotwild über die Wiesen reiten, bloß wenn die Jägr da waren, husch husch, weg waren sie.
Ich habe der Jägerin also erzählt, wo der Bock ist, aber er war auch im nächsten Frühjahr noch da. Dort gab's keinen Hochsitz und schon gar keinen fahrbaren Weg nah genug heran und im übrigen begann die SChonzeit

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LG
Eddi
die vermutlich mehr Wild sieht, als der durchschnittliche Wochenendjäger....