Wurfstärke bei Airedales

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Rover

Wurfstärke bei Airedales

Beitrag von Rover » Di 16. Mär 2010, 15:08

Hallo Alle,

ich weiß nicht so recht, ob dieses Thema hier am rechten Platz ist - es klingt auch nach "Zucht", aber da ich mit Zucht nichts am Hut habe und nur als Laie drüber rede, dachte ich, hier sei vielleicht besser.

Mir ist beim Lesen der Hundevorstellungen aufgefallen, dass die Wurfstärken, wenn erwähnt, sehr schwanken.
Rover stammt aus einem Wurf mit 13 Welpen. Als er als Junghund mal sehr krank war, fragte uns eine Tierärztin in der Tierklinik danach. Und als ich die 13 nannte, sagte sie so sinngemäß "um Gottes Willen, sowas unvernünftiges" (oder so ähnlich). Damals hatten wir wahrlich grad andere Sorgen; und eigentlich ist mir diese Aussage erst jetzt wieder so richtig eingefallen, als ich auf die anderen Wurfstärken stieß. (die Krankheit hatte auch nichts damit zu tun, sondern der kleine Blödmann hatte eine ganze, lose Rolle Bindfaden gefressen!)

So zwischen 7 und 9 scheint die gängígste Größe zu sein; 13 habe ich außer bei uns nirgends gesehen.
Mir schien das damals auch sehr viel, es war ein unglaubliches Gewusel beim Züchter.
Aber: man kann doch wohl keinen Einfluss auf die Wurfstärke nehmen? Außer, natürlich, Welpen zu töten - was ja wohl hoffentlich nicht zur Diskussion steht?
Die Züchterin sagte, sie lasse immer nur die halbe Mannschaft zu Mamas Milchbar; das würde wunderbar klappen.
Wenn ich sehe, wie großartig sich unser Rover entwickelt hat, dann würde ich ihr doch Recht geben.

Wie seht Ihr das? Werden Hunde aus kleineren Würfen stärker, gesünder? (größer als Rover werden sie wohl kaum... :dog_cool )

Viele Grüße, Kerstin

Christine

Re: Wurfstärke bei Airedales

Beitrag von Christine » Di 16. Mär 2010, 22:42

Hallo Kerstin,
bin auch kein Züchter, habe also auch keine Ahnung außer die Beobachtungen, die Du auch gemacht hast. Ich kann mir auch nur eine Möglichkeit vorstellen, die Welpenzahl zu minimieren und darüber will ich auch gar nicht nachdenken. Vielleicht kann man die Chance auf einen großen Wurf auch verringern, indem man die Hündin nicht mehrere Tage hintereinander decken läßt? Wobei die Natur wahrscheinlich trotzdem macht, was sie will. :dog_nowink
Leider habe aber schon öfters davon gehört, daß bei Arbeitshunden, die Wurfstärke nachträglich schon mal "korrigiert" wird, natürlich mit dem Argument, daß für die Arbeit starke, gesunde Tiere benötigt werden. Gruselig!!! Ich denke, wenn der Züchter sich die Mühe macht, die Kleinen auch mit dem Fläschchen zuzufüttern, um zu gewährleisten, daß die Welpen genug bekommen, sollte es bei der Entwicklung keine gravierende Unterschiede geben. Und ich möchte annehmen, daß Züchter die aus Leidenschaft und nicht aus Gewinnsucht züchten, dies auch gerne machen, auch wenn dies sicher ganz schön Zeit in Anspruch nimmt. Aber wenn man sich die Zeit nicht nehmen will, sollte man die Finger davon lassen.
Viele Grüße
Christine

Eddi

Re: Wurfstärke bei Airedales

Beitrag von Eddi » Mi 17. Mär 2010, 12:11

Moin,

es ist ein typisches Haustiermerkmal, daß sich bei den Tierarten, die normalerweise mehrere Junge auf einmal bekommen (multipare, wie der Wissenschaftler sagt), die Wurfstärke erhöht.
Einerseits ist es ja bei vielen ein "Leistungsmerkmal" auf das hin selektiert wird (Schweineproduktion), andererseits überleben im Haustierstand viel mehr Junge, die unter "Wildbedingungen" nicht überleben würden. Dadurch ist die Chance, daß deren Nachkommen wiederum mit einer großen Wurfstärke überleben immer größer.

Soweit ich das sehe, gehört der AT auch eher zu den Rassen, die durch große Würfe auffallen. 10, 12, 14 sind gar nicht selten.
Natürlicherweise stehen aber nur ca 8 Welpen auch produktive Zitzen gegenüber.
Ich halte es auch für ausgemachten Dummfug, gesunde Welpen zu töten, früher wr dies gebräuchlich, bekamen in machen Zuchtvereinigungen doch nur 6 Welpen die begehrten "Papiere". Die anderen wurden entweder gleich "gemerzt" oder ohne Papiere "wertloser" abgegeben.
Meiner Meinung nach muß man entweder Wege finden, eine große Kinderschar unter Berücksichtigung, daß man gesunde Welpen hat, vernünfig groß zu krigen oder bei der Zuchtauswahl als ein Kriterium die hohe Reproduktionsfähigkeit zu berücksichtigen und nur Hündinnen und rüden mit geringerer "Leistung" weiter zu verpaaren.

Ich finde, solange die Wurfstärken nicht dazu führen, grundsätzlich jedes verkümmerte Ding unbedingt zu einem kümmerlichen kränkelnden Erwachsenen zu päppeln, sondern im wesentlichen alle Welpen eine etwa gleiche Grundlage mitbringen und nur beigefüttert werden muß, sollte man darauf achten, daß die Hündin entsprechend geschont wird, indem man sie danach länger "leer" läßt.
Soweit ich weiß, ist es bei den ATs zB so, daß eine Hündin, die eine bestimmte Welpenanzahl im Wurf überschritten hat, mindestens eine Hitze danach aussetzen muß. Auch die Menge der nacheinender zu nutzenden Läufigkeiten ist reglementiert.

Mir erscheint dies recht sinnvoll. Ich kenne zum Glück auch fast nur verantwortungsvolle Züchter und sehe eher weniger Reproduktionsleistung verlangt, als möglich.

LG
Eddi

Rover

Re: Wurfstärke bei Airedales

Beitrag von Rover » Do 18. Mär 2010, 15:47

Hallo Ihr,

man geht ja davon aus, dass ein Züchter verantwortungsvoll ist.
Schließlich ist das ja nicht die ungewollte Folge eines Seitensprungs mit Nachbars Fifi!

Soweit ich das beurteilen kann, waren in Rovers Wurf die Geschwister alle etwa gleich (groß und schwer) - und Mann, oh Mann, das war vielleicht eine mobile kleine Armee! Das mit dem schichtweise Füttern scheint also gut funktioniert zu haben.
Was mir im Nachhinein Kopfzerbrechen bereitet, ist halt die Aussage von der Tierärztin, die klang, als hätten unsere Züchter so viele Welpen regelrecht "bestellt".
Selbst, wenn man durch gezielte Auswahl der Eltern versucht, auf die Stärke des Wurfes Einfluss zu nehmen, so ist das doch wohl er ein Glücksspiel.

Jedenfalls sind wir mit unserem Hund Nr. 13 sehr zufrieden. Und damals waren wir froh, dass es so viele waren, sonst hätten wir womöglich keinen bekommen.

Viele Grüße, Kerstin

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