Leinenpflicht im Wald (abgetr. Beiträge aus Fotogalerie)

[hajoder]

Hallo,

jedoch nach 15 Minuten und unter starkem Einsatz einer engl. Polizeipfeiffe, taucht er wieder aus dem Unterholz mit hängender Zunge auf. Fazit: Leinenzwang im Wald.

und

Nirgends ist der Trieb so hoch wie im Wald!!!

Hunde, gleich welcher Rasse, gehören im Wald immer an die Leine!

Freundliche Grüße
Joachim

[Sparta]

Unsere Hunde haben wir im Grunewald nie an der Leine.

Und nicht nur da. Aber unsere Hunde sind auch nicht sehr triebhaft. Zum Glück! Ein Stock reicht, um sie glücklich zu machen.

Aber vielleicht sollte man dafür einen extra Thread aufmachen. Hier geht es ja um den Kalender.

Michael

[Freddy]

Hallo zusammen, hallo Joachim,

Hunde, gleich welcher Rasse, gehören im Wald immer an die Leine!

Dazu hätte ich mal zweieinhalb Fragen:

1.) Habe ich dich richtig verstanden alle Hunde gehören immer im Wald an die Leine? Warum?
2.) Gehören sie in der Feldflur und in geschlossener Ortslage nicht immer an die Leine?

LG
Freddy mit Felix

PS:

Aber vielleicht sollte man dafür einen extra Thread aufmachen.

...ich schließe mich an....

[Uschi]

Hallo,

Hunde, gleich welcher Rasse, gehören im Wald immer an die Leine!

Warum?

Ja, warum? Ich finde, es kommt auf den Hund an.

Unsere erste AT-Hündin hat niemals gejagt, blieb immer auf dem Weg. Warum hätte ich sie anleinen sollen im Wald?
Wijnta würde jagen wie der Teufel und deshalb hat sie in Wald und Feld Leinenzwang (15 m).

An Straßen gehören unbedingt ALLE Hunde angeleint. Dort ist Freilaufen zu gefährlich.



Viele Grüße
Uschi

[Sparta]

In Berlin gibt es ein Gesetz über das Führen und Halten von Hunden. Dort ist im § 3 die Leinenpflicht geregelt:

Hunde sind an einer Leine zu führen

1. in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen,
2. in Waldflächen, die nicht an den Zugangswegen durch besondere Schilder ausdrücklich als dafür freigegeben gekennzeichnet sind (Hundeauslaufgebiete), und
3. auf Sport- und Campingplätzen sowie in Kleingartenkolonien
an einer höchstens zwei Meter langen Leine zu führen. Die Leine muss so beschaffen sein, dass der Hund sicher gehalten werden kann. Darüber hinausgehende Vorschriften bleiben unberührt.

Hunde sind an einer höchstens 1 m langen Leine zu führen

1. in Treppenhäusern, sonstigen der Hausgemeinschaft zugänglichen Räumen und auf Zuwegen von Wohnhäusern,
2. in Büro- und Geschäftshäusern, Ladengeschäften, Verwaltungsgebäuden und anderen öffentlich zugänglichen baulichen Anlagen,
3. bei öffentlichen Versammlungen und Aufzügen, Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen,
4. in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Bahnhöfen sowie in und an den dazugehörigen Gebäuden und Haltepunkten und
5. in Fußgängerzonen sowie auf öffentlichen Straßen und Plätzen mit Menschenansammlungen
an einer höchstens einen Meter langen Leine zu führen. Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend.

Jetzt stellt sich wahrscheinlich jeder die Frage, wo gibt es keinen Leinenzwang? Viel bleibt da nicht übrig. Ganz eindeutig gehören Straßen/Fußgängerwege und die entsprechend gekennzeichneten Waldgebiete dazu. Alle Auslaufgebiete in Berlin sind Waldgebiete (von kleineren eingezäunten Flächen mal abgesehen).

Straßen/Fußgängerwege scheiden für mich schon einmal aus. Es wäre ja paradox, wenn ich die gekennzeichneten Auslaufgebiete nicht nutzen würde. Als nicht immer gesetzestreuer Mensch leine ich meinen Hund auch dann im Wald nicht an, wenn dieser nicht explizit als Auslaufgebiet gekennzeichnet ist. Ich kenne meinen Hund und weiß, dass er nicht jagd - zumindest kein Wild. Da muss ich eher aufpassen, wenn ich Leute mit einer Tüte in der Hand oder ballspielende Kinder sehe. Wenn ich aber alleine bin, besteht für mich keine Notwendigkeit, den Hund anzuleinen; er bleibt immer in meiner Nähe. Jeder kann seinen Hund einschätzen und - unabhängig von der gesetzlichen Regelung - zu behaupten, jeder müsse seinen Hund im Wald anleinen ist für mich völlig unverständlich. Für Wiesen und Felder müsste dann das Gleiche gelten. Folge: Der Hund muss immer an die Leine, sobald er sein Domizil verlässt.

Michael

[Uschi]

Hallo,

wir haben das ein klein bißchen freier hier. Aber extra ausgewiesene Hundeauslaufgebiete gibt es bei uns nicht. Es gibt dafür keinen Leinenzwang für Feld, Wald und Wiese. Auch nicht wären der Brut- u. Setzzeit. In dieser Zeit wird an die HH appelliert, auf ihre Hunde aufzupassen. Anleinen muss man nicht.

ZITAT:
Leinenzwang in ..........
- Innenstadt

In folgenden Bereichen sind alle Hunde an einer zur Vermeidung von Gefahren geeigneten
Leine zu führen:
auf öffentlichen Straßen,
Wegen und Plätzen,
in öffentlichen Park-, Garten- und Grünanlagen,
in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten,
bei öffentlichen Versammlungen,
Naturschutzgebiete
Tiergärten
Fußgängerzonen
Überführungen
Durchgängen und Unterführungen
in öffentlichen Verkehrsmitteln
auf Brücken
Treppen
Rampen
Gaststätten
Aufzügen
Verkaufsstätten
Märkten
Umzügen
Volksfesten
und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen.

Eine Befreiung von der Anleinpflicht in diesen Bereichen ist, egal für welche
Hundekategorie, nicht möglich !ZITAT ENDE


Viele Grüße
Uschi

[hajoder]

Dazu hätte ich mal zweieinhalb Fragen:

1.) Habe ich dich richtig verstanden alle Hunde gehören immer im Wald an die Leine? Warum?
2.) Gehören sie in der Feldflur und in geschlossener Ortslage nicht immer an die Leine?

LG
Freddy mit Felix

Hallo Airedale-Fans,

abgesehen davon, dass es in den Bundesländern verschiedene gesetzliche Regelungen gibt, möchte ich ergänzen:

Zu 1
Ja, Hunde gleich welcher Rasse gehören m.M.n. im Wald an die Leine. Es gibt irgendwo niedergeschrieben den Begriff des "Wirkbereiches" (oder so ähnlich) was bedeuten soll, dass ich meinen Hund zu jeder Zeit und unter allen Bedingungen abrufen kann und zu 100% im Griff habe. Trotz aller Liebe, Zuneigung und auch Ausbildung würde ich niemals so weit gehen und behaupten, dass ich meinen Hund zu 100% im Griff habe. Er ist ein Individuum mit einem eigenen Intellekt. Wie groß auch immer das Vertrauen zu meinem Hund sein mag, ich schätze meinen Wirkbereich auf maximal 99 Komma irgendwas Prozente.

Davon abgesehen gibt es Jahreszeiten zu denen z.B. die Wildtiere besonderen Schutz benötigen. Auch das Verhältnis zu den Jägern kann, unnötiger Weise, durch einen im Wald freilaufenden Hund empfindlich gestört werden. Schnell sieht man sich dem Vorwurf der Wilderei ausgesetzt. Im Extremfall, und von solchen habe ich hier leider schon mehrfach gehört, kann der im Wald und auch in der Feldmark freilaufende Hund auch vom Jäger erschossen werden. Diesem Risiko möchte ich meinen Hund nicht aussetzen. Außerdem finde ich es auch nicht so schlimm, wenn mein Hund im Wald an der Leine geht, weil dort auch viele andere Erholungssuchende, Sporttreibende oder sonstige Mitmenschen unterwegs sind.

Zu 2
Wir wohnen in einem kleinem Dorf, da liegen die Dinge vielleicht etwas anders. Jedenfalls lasse ich meinen Hund dort, wo wir uns üblicherweise bewegen und wo kein Waldesrand in der Nähe ist, überwiegend frei laufen. Wenn wir z.B. bei Familienangehörigen in Hamburg zu Besuch sind, dann bleibt er wegen der dortigen Gesetzeslage angeleint. Dieses handhaben wir auch so in völlig unbekannter Umgebung, was bitte nicht mit fehlendem Vertrauen in meinen Hund gleichzusetzen ist.

Soweit meine Einstellung zu den Dingen.

Liebe Grüße
Joachim

[Sparta]

Hallo Joachim,

der von Dir genannte eine Prozentpunkt ist wohl eher auf den Trieb als auf den Intellekt zurückzuführen. Aber ganz unabhängig davon spielt die Rasse eine wesentliche Rolle. Einem Airedale (Ausruf eines Kindes vor ein paar Tagen: Ein Plüschtier-Hund!) begegnet man doch anders als z. B. eimen Staff. Aber ich verstehe auch nicht so ganz, wovor Du Angst hast?

Du sprichst ja von allen Hunden, also auch von meinem. Und selbst wenn mir mal im Wald Erholungssuchende begegnen und er mal nicht hören sollte - na und? Für andere Menschen interessiert er sich überhaupt nicht, nicht mal für Jogger. Passanten mit Einkaufstüten in der Hand oder ballspielende Kinder habe ich auf einem Waldweg auch noch nicht erlebt - und wenn, kann man den Hund ja rechtzeitig anleinen oder mit Spielen ablenken (funktioniert immer). Und sollte er sich dennoch unerlaubt einer anderen Person nähern (wie unerhört!) und diese sollte dann rummeckern (aber hier ist doch Leinenzwang!), so kann ich damit leben.

Und die Wahrscheinlichkeit, dass mein Hund Wild erlegt oder von einem Jäger erschossen wird, ist so minimal, dass ich das Risiko vernachlässigen kann. Ich gehe ja auch mit Jonatan angeleint über die Straße. Das Risiko für uns, dabei ums Leben zu kommen, ist weitaus größer.

Michael

[Freddy]

Hallo zusammen,

Natürlich gibt es gute Gründe für mich, meinen Hund an der Leine zu führen, keine Frage. Das gute Verhältniss zu Jägern oder die Einhaltung unsinniger Verordnungen sind für mich allerdings keine hinreichenden Gründe meinen Hund dauerhaft und überall an der Leine zu führen .
Ich denke wir müssen unsere Hunde schon sehr stark reglementieren, so dass ich dort wo ich es verantworten kann, meinen Hund frei laufen lasse.

Inhalt des Jagdschutzes ist u. a. der Schutz des Wildes vor wildernden Hunden und Katzen (§23 BJagdG, Art. 40), warum soll ich also einen Hund der sicher abrufbar ist oder gar kein Intresse am Wild hat, nicht innerhalb meines Einwirkungsbereiches frei laufen lassen? Natürlich gibt es keine 100% Sicherheit...aber wo gibt es die schon im Leben?


Jagd- und Jagdschutz
Hunde dürfen in einem Jagdbezirk nicht ohne Aufsicht frei laufen gelassen werden. Dies schreiben die jeweiligen Landesjagdgesetze zum Schutz des Wildbestandes vor. Dabei bedeutet "Aufsicht" nicht aber gleich "angeleint". Ein Verstoss gegen die gesetzliche Vorschrift liegt so erst dann vor, wenn sich der Hund im Jagdbezirk ausserhalb der Sicht- oder Rufweite des Hundeführers aufhält oder der Hundeführer nicht die tatsächliche Möglichkeit hat, durch gezielte Kommandos oder andere Handlungen eine Kontrolle über sein Tier auszuüben. Damit kann ein Hund auch dann unter Kontrolle sein, wenn er nicht angeleint ist. AG Altenkirchen, Az.: 2109 Js 35731/96-9 OWi
Link

Hierbei wäre zu beachten, das nicht nur Wald sondern auch die Feldflur zum Jagdbezirk gehören kann. Wlidschweine, Rehe und Hasen usw. kann man hier auch außerhalb des Waldes bis in die Gärten und auf den Friedhof antreffen...

Die Rechtslage ist von Gemeinde zu Gemeinde und Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und von Laien kaum richtig zu durchschauen. Verstößt man gegen diese Verordnungen, so ist das eine Ordnungswiderigkeit und wird, falls man erwischt wird, entsprechend geahndet. Mir ist das in 35 Jahren allerdings noch nie passiert und ich wäre mit 35€ Ordnungsgeld durchaus einverstanden .1 Euro pro Jahr ist mir der Freilauf meines Hundes wert....

Und die Wahrscheinlichkeit, dass mein Hund Wild erlegt oder von einem Jäger erschossen wird, ist so minimal, dass ich das Risiko vernachlässigen kann.

...und auch das ist mir in 35 Jahren noch nie passiert...meist werden "notorische Streuner" die regelmäßig im Wald alleine unterwegs sind, erschossen...

LG
Freddy mit Felix

[Uschi]

Hallo,

würde ich niemals so weit gehen und behaupten, dass ich meinen Hund zu 100% im Griff habe.

soweit geht bestimmt auch niemand, das zu behaupten. Aber man kann seinen Hund doch einschätzen. Man weiß doch, was wahrscheinlich ist. Und wenn mein Hund, wie unsere erste AT-Hündin, bei kreuzendem Wild nur mal einen Blick drauf wirft und dann weiter am Wegesrand schnüffelt, darf ich doch einigermaßen sicher sein, dass sie nicht jagen gehen wird. Und das hat sich im Laufe ihres Lebens auch bestätigt. Wild aller Art, Jogger, Spaziergänger und Radfahrer interessierten sie nicht die Bohne. Warum also sollte ich diesen Hund anleinen im Wald?

Auch das Verhältnis zu den Jägern kann, unnötiger Weise, durch einen im Wald freilaufenden Hund empfindlich gestört werden.

Wir kannten und kenen auch heute die Jäger in unseren "Revieren". Die Jäger kannten meinen nicht-jagenden, frei laufenden Hund und sie waren niemals misstrauisch. Auch jetzt mit meiner Jägermeisterin habe ich ein gutes Verhältnis zu unseren Jägern, denn ich trage Sorge dafür, dass sie nicht jagen KANN. Sollte sie mir doch mal entwischen, wissen die Jäger, dass da dann was Dummes passiert sein muss, dass ich sie nicht leichtfertig jagen lasse.
Neulich fragte mich gar ein mir fremder Jäger, warum Wijnta nicht laufen darf. Ich sagte es ihm und er lachte laut auf "meine jagen auch ab und zu, aber sie kommen immer wieder, spätestens nach einer halben Stunde".

meist werden "notorische Streuner" die regelmäßig im Wald alleine unterwegs sind, erschossen...

Ja. Der vor einiger Zeit hier erschossene Hund war nicht das erste Mal unterwegs, wie vom HH behauptet. Zeugen wussten das anders.......... Und die vielen Ermahnungen des Jägers waren vom HH ignoriert worden.

Das gibt es leider auch.


Viele Grüße
Uschi