Dringend Amme gesucht

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
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Bettina
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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Bettina » Di 30. Nov 2010, 22:37

Hallo Karin,

auch meine Daumen sind gedrückt - aber mal eine doofe Frage: kann man denn die Welpis nicht auch mit der Flasche aufziehen?

Berichte bitte, wie es sich weiter entwickelt.

Liebe Grüße
Bettina
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Karin
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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Karin » Di 30. Nov 2010, 22:53

Bettina, eine Flaschenaufzucht ist wohl möglich, man füttert mit einer Welpennahrung, die ein guter Züchter immer schon vor der Geburt de rWelpen im Haus haben sollte, falls irgend etwas unvorhergesehenes passiert. Dann ist Zeit kostbar. Die Nahrung Mamilack hat sich da sehr gut bewährt. Aber die Aufzucht von Hand ist halt unwahrscheinlich zeitaufwändig. Es geht ja net nur darum die Welpchen zu füttern. Sie müssen auch ständig das Bäuchlein massiert bekommen, damit die Verdauung klappt. Man kann mit großem Aufwand schon ein schon ein paar Tage überbrücken, und die Welpis am Leben halten, aber man muss auch den sozialen Aspekt für die Hundchen sehen. Was sie alle von der Mutter lernen. Wir sind Menschen, handeln und denken ja ganz anders. Die Hündin lernt ihnen was für ihr Hundeleben wichtig ist.
Liebe Grüße kommen von
Karin
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ChristaS
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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von ChristaS » Mi 1. Dez 2010, 07:24

Hallo Karin,

ich lese auch mit und drücke ganz doll die Daumen, dass die Welpen die erste Woche gut überstehen.

@ Bettina: Flaschenaufzucht geht, ist aber soooo was von aufwändig! Ich hab das bei meiner Freundin mal einige Wochen mitgemacht. Es waren "nur" drei kleine Airedales und Butzi ging drei Tage nach der Geburt die Milch aus. Es war schon schwierig, die Lütten überhaupt an Sauger zu gewöhnen. Der natürliche Milchtritt funktioniert da nicht, die Milch fließt nicht einfach so, da müssen sich die Welpen richtig anstrengen und saugen. Wenn man das Loch im Sauger zu groß macht, fließt die Milch ungehindert und die Kleinen können die Menge gar nicht aufnehmen oder verschlucken sich ganz furchtbar.
Dann heißt es, alle zwei Stunden füttern, wobei alle Welpen gleichzeitig Hunger haben. Eine Person kann aber höchstens - wenn's gut läuft - zwei Welpen gleichzeitig füttern. Die anderen quietschen und schreien, wobei die zu Fütternden dann aufhören zu saugen... Ein Teufelskreis.
Wir hatten damals das Glück, dass Butzi ja da war und andere Aufgaben, wie massieren oder ablecken und vor allem Geborgenheit geben, übernahm.
Dazu kommt, dass "Kunstmilch" nie die Inhaltsstoffe von Muttermilch enthalten kann. Ammenmilch zwar auch nicht, ist der Muttermilch aber sicher ähnlicher als eine industriell hergestellte Milch. Daher ist es ganz wichtig, dass die erste(n) Woche(n) gut überstanden werden.

Hoffentlich waren die Ausführungen jetzt nicht zu lang?!

Wie gesagt, die Daumen und Pfoten sind weiter gedrückt. Liebe Grüße,
Christa
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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Bettina » Mi 1. Dez 2010, 10:03

Hallo Karin und Christa,

Danke Euch sehr für die Ausführungen - so hoffen wir weiter, daß dieses Wunder der Natur den kleinen Foxls die Kraft gibt, zu überleben und groß und stark zu werden.

Ja, es ist natürlich ein Unterschied, ob die Hündin nur nicht säugen kann, trotzdem aber ihre sonstigen Mutterpflichten übernehmen kann, oder ob die Welpen als Waisen aufwachsen müssen.

Liebe Grüße
Bettina
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Susa
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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Susa » Mi 1. Dez 2010, 12:20

Karin hat geschrieben:
Milch hat die Amme schon, aber die Milch ist immer noch sehr wässrig - aber es wird gehofft, dass man das noch verbessern kann, so dass nur wenig zugefüttert werden muss.

Bild :herat :herat :herat
Hallo Karin,

mit Welpenernährung kenne ich mich überhaupt nicht aus, dafür aber umso besser mit dem Stillen von Menschenkindern. Hier ist die sog. "reife" Muttermilch im Gegensatz zu Kolostrum und der Übergangsmilch auch eher wässrig. Da die Hündin ja bereits laktierend war, stellt sich mir die Frage, ob das bei Hunden nicht auch normal ist? Bei Menschenkindern kontrolliert man die Ausscheidung und ggf. die Gewichtszunahme. (Wenn nichts ausreichend Nahrhaftes vorne reinkommt, kann auch nix wieder hinten rauskommen...) Muttermilch ist für mich die Vollwerternährung für (Hunde)kinder, während Formulanahrung nur die zweitbeste Alternative ist.

Ich frage mich außerdem schon seit längerem, warum Hundebabys - auch wenn der Wurf nicht groß war - bei gutem Gedeihen und Wohlbefinden der Hündin immer nach einer bestimmten Zeit zugefüttert werden, statt dass man sie mit Hündinnenmilch wachsen lässt, bis sie feste Nahrung brauchen. Eine Züchterin sagte mir mal, dass das für die Hündin zu anstrengend sei. Dieses Argument kenne ich von der Babynahrungsmittelindustrie auch...

Liebe Grüße von Susa
...mit Indy im Herzen

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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von ChristaS » Mi 1. Dez 2010, 14:32

Hallo Susa,

die meisten Mutterhündinnen die ich kenne (nicht alle) wollten nach 5-6 Wochen einfach nicht mehr säugen, oder nur noch selten. Ihnen wird das Gewusel zuviel und, ganz wichtig, die spitzen kleinen Welpenzähne "rammen" sich in die Zitzen, was für die Hündin sehr schmerzhaft ist. Meistens haben die Mütter dann ein ganz stark gerötetes, wundes Gesäuge. Außerdem wird der Milchbedarf der Welpen immer größer, so dass sie eigentlich ständig säugen wollen aber nicht mehr richtig satt werden. Darum wird zugefüttert.
Auch die scharfen Krallen der Kleinen sind für die Mütter oft schmerzhaft.
Ab einem bestimmten Alter der Welpen versuchen die Mütter allerdings, statt zu säugen ihr eigenes Futter wieder herauszuwürgen sobald die Kleinen betteln. Das ist ein ganz natürlicher Reflex - Welpe bettelt: Mutter würgt. Würgt die Mutter allerdings all ihr Futter wieder heraus, bleibt ihr selbst nicht genug, denn sie selbst braucht zu dieser Zeit viele Nährstoffe und auch mehr Futter als ein "normaler" Hund. Zudem ist das Futter für erwachsene Hunde anders zusammengesetzt, als es Welpen benötigen. Daher ist es auch nicht sinnvoll, diese "natürliche" Ernährung dauerhaft zuzulassen.

Die Züchterin mit der du sprachst hat also nicht ganz unrecht. Vielleicht hätte sie nur den Stress und die Anstrengung für die Hündin besser erklären sollen.

Liebe Grüße,
Christa
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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Karin » Mi 1. Dez 2010, 14:49

Hallo Susa,

also mit dem stillen von Menschenkindern kenne ich mich auch sehr gut aus, ich habe alle meine Kinder voll gestillt. jeweils ein halbes Jahr voll und dann halt den Kindern Nahrung angeboten.
Wir Menschen stillen ja nur ein oder zwei Kinder gleichzeitig, bei den Hundemüttern sind es zwischen 2 und oft auch 10 Welpen. Ein Welpchen will immer nuckeln, wenn die Hündin bei ihnen liegt. Deshalb ziehen sich die Hundemütter auch nach einiger Zeit aus der Wurfkiste zurück und wie Christa eben schrieb ist es ihnen nur Recht, wenn dann die Welpen anfangen feste Nahrung aufzunehmen.

Viele Hundezüchter fütter Welpennahrung zu, um die Zuchthündin ein wenig zu entlasten.
Liebe Grüße kommen von
Karin
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Kathrin

Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Kathrin » Mi 1. Dez 2010, 15:28

Hallo Karin und Susa,

also bei meinen Hündinnen war es bislang so, dass sie die Welpen bis zur 4.Woche vollständig gesäugt haben. Ich habe bei keinem Wurf Aufzuchtsmilch gebraucht. Die Welpen wurden gesäugt bis sie ab der 4.Woche feste Nahrung bekamen.
Meine Hündinnen haben das bislang immer gut weggesteckt und beide Hündinnen sahen nicht ausgemergelt oder mager aus. Man muss die Hündinnen dann halt dementsprechend füttern. Ivy hatte 2mal 7 Welpen und Luna hatte einmal 8 und einmal 9 Welpen und es gab nie Probleme.

Viele Grüße
Kathrin

Eddi

Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Eddi » Mi 1. Dez 2010, 20:02

Hallo,

ich denke, solange die Welpenanzahl in einem "natürlichen" Bereich liegt, sollte eine gesunde Hündin keine Probleme haben, diese bis zur vierten Woche mit Milch zu versorgen.
Danach ist sie entweder instinksicher und würgt den Babys was vor oder man kann anfangen, feste Nahrung bei zu füttern.
Aber wenn mehr Welpen als Zitzen da sind wird es auf jeden Fall zu viel. Unsere Haushunde sind ja nicht auf eine hohe Laktationsleistung gezüchtet aber bringen oft "Riesenwürfe". Und es ist ja auch so, daß nicht alle Zitzen gleichwertig sind. Manche sind unergiebiger. So daß ab 6, 8 Welpen eben "unnatürlicherweise" meist beigefüttert werden muß.
von ChristaS
Zudem ist das Futter für erwachsene Hunde anders zusammengesetzt, als es Welpen benötigen. Daher ist es auch nicht sinnvoll, diese "natürliche" Ernährung dauerhaft zuzulassen.
ja sowas! Und was macht Mama Wolf? Rehjagd auf "Bambi, für Welpen ab der 6. Woche"?
Ist etwas überspitzt, ich weiß, aber ich glaube, wir sind alle Opfer der Fertigfutterindustrie. Früher wurden Babys gestillt, bis die Zähne zum essen kamen, die Übergangsphase überbrückte die "Höhlenmenschin" mit vorgekautem. Heute ist Babyessen Gläschenware. Bah!
Genauso sehe ich nicht ein, wenn man der Meinung ist, Roh füttern zu wollen, weil es das natürlichste und gesündeste für Hundi sei, weshalb dfann dieses Futter für Welpi unzureichend sein soll. Wer allerdings "Hügels-Best" und Mitbewerber favorisiert, der wird mit deren Philosophie zurecht kommen.

Nochmal auf die wässrige Milch zurück zu kommen:
im Zweifel ist das für die WElpen besser, als wenn die Milch jetzt zu gehaltvoll wäre. Und natürlich ist die Milch einer "behelfslaktierenden", scheinschwangeren Hündin nicht so "gut", wie die der Mutter. Die Zusammensetzung ist jeweils optimal auf das Alter der WElpen abgestimmt. Doch ist diese Lösung mit evtl Ergänzung des Energiebedarfs allemal besser als Flaschenfütterung evtl noch mit artfremder Milch. Nicht umsonst hat die Evolution genau für solche Fälle die "Scheinschwangerschaft" der Hündin "erfunden".
Was am schlimmsten ist, ist der Verlust der Kolostralmilch. Man kann jedem Züchter nur raten, sich eingefrorene zu bevorraten. Meist kann man einer frisch laktierenden ein wenig "klauen". Diese Milch ist ganz wichtig für die Welpen und kann durch nichts ersetzt werden. Und wenn es bloß ein paar Schlückchen sind. Auch wenn die Hündin unter der Geburt stirbt, sollte man immer versuchen, ob noch was zu ermelken ist.

Nun wünsche ich den kleinen Foxls, daß sie ihren unglücklichen Start ganz schnell vergessen machen und von ihrer anscheinend voll in ihrer Aufgabe aufgehenden Amme zu richtigen Terriern herangezogen werden! Toll, daß die Besitzerin der Hündin so großzügig ist!

LG
Eddi
bemüht sich, ihre Oxytocine bei den Bildern zu unterdrücken..... :herat

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Re: Dringend Amme gesucht

Beitrag von Bettina » Mi 1. Dez 2010, 20:29

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Was am schlimmsten ist, ist der Verlust der Kolostralmilch.
wie wirkt sich das aus?

Liebe Grüße
Bettina
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