Haben Hunde Gefühle ?

rb_Susan
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Haben Hunde Gefühle ?

Beitrag von rb_Susan » Sa 20. Dez 2008, 00:15


Ich sehe das genauso wie Antje - und mal ehrlich, was bilden wir uns eigentlich ein, daß wir unseren Hunden Gefühle anhängen wollen, die den unseren gleichzusetzen sind?


Sicher haben Hunde Gefühle - nur sind es ihre eigenen und wir werden nie genau rausfinden, wie sie nun genau empfinden. Wir sind nämlich Menschen und haben menschliche Gefühle - Hunde haben ihre eigenen Gefühle!


Und ich finde es auch gut, daß wir nicht alles entschlüsseln können und sie immer noch viele Geheimnisse haben!


LG Susan


edit: Schreibfehler sind ja peinlich!!

[Dieser Beitrag wurde am 19.12.2008 - 23:21 von Susan aktualisiert]


rb_MadDog
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Haben Hunde Gefühle ?

Beitrag von rb_MadDog » Sa 20. Dez 2008, 00:17


Methoden, wie z.B. das Ignorieren als "Strafe"/Korrektur oder um Ängste nicht zu verstärken wurden hier völlig in Frage gestellt: Ignorieren führt beim Hund zur Enttäuschung, vielleicht sogar zur Depression, sein Wohlbefinden wird reduziert, Hund zieht sich zurück - dadurch wird evtl. das eigentliche Problem nur überdeckt. Z.B.: Hund hat Angst vor Gewitter, seine Strategie ist es, bei Frauchchen auf den Arm zuspringen - diese ignoriert jedoch sein Verhalten (da sie es nicht verstärken will), die Strategie des Hundes, also seine selbst erwählte Lösung des Problems, geht nicht auf -> die Angst des Hundes wird schlimmer.


Der erste Teil ist eine Beschreibung für eine Grauzone. Der zweite Teil ist ein unglücklich gewähltes Beispiel, finde ich.


Grauzonen sind für den Hund immer schwierig zu überreissen und die beschriebenen Symptome zeigen, dass der Hund dadurch massive Probleme kriegen kann. Das sind dann Hunde, die "tot" gucken und die will keiner. D.h. aber nicht, dass jedwedes ignorieren gleich zu solchen Problemen führt.


Haben Hunde Gefühle? Ja, ich denke, die haben sie bzw. man sieht ja auch, dass sie Gefühle haben. Ob sie dabei allerdings das gleiche empfinden wie wir? Ich weiss es nicht und ich denke, dass wir das auch nie richtig in Erfahrung bringen werden, leider.



Das Genie lernt von allem und jedem,

der Wissende lernt vom Genie,

der Dumme weiss alles besser.

rb_Freddy
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Haben Hunde Gefühle ?

Beitrag von rb_Freddy » Sa 20. Dez 2008, 01:34


Hallo zusammen,


Susan schrieb:

.......und mal ehrlich, was bilden wir uns eigentlich ein, daß wir unseren Hunden Gefühle anhängen wollen, die den unseren gleichzusetzen sind?


...das (philosophische) Problem geht für mich da noch weiter:


Wir können nicht mal die Gefühle unserer Mitmenschen wirklich wahrnehmen. Wir gehen halt nur davon aus, das sie die Welt wir wir selber erleben....einen Beweis dafür gibt es nicht. Ein ausreichend geschickter Computer (oder besser gesagt eine Thuring-Maschine) kann z.B einen Menschen so simulieren das "echte" Menschen nicht in der Lage sind zu erkennen ob es sich um einen "toten" Rechner oder einen lebendigen Menschen handelt.


Von da her denke ich auch, das es praktisch unmöglich ist, Gefühle anderer Lebewesen(ob Mensch oder Hund ist nur ein gradueller Unterschied)nachzuvollziehen.

Trotzdem erscheint es mir sinnvoll, anderen Lebewesen, mir ähnliche Gefühle zu zugestehen.


LG

Freddy mit Felix



PS: Ein schwieriges, aber auch spannendes Thema, ich freue mich auf weiteren Gedankenaustausch. Danke für eure Beteiligung.


PPS:@Maddog: Die Zitate von Rolf C. Franck waren von mir etwas am Thema vorbei. Die müssten wir ggf. an andere Stelle diskutieren, das Thema "Gefühle" ist schon "schlimm" genug...


PPPS: Schach-Weltmeister schaffen es heute nicht mehr, die besten Schachcomputer zu schlagen. Kein Mensch ist in der Lage zu erkennen ob er gegen einen "intelligenten" gefühlstoten Rechner oder gegen einen Menschen spielt.



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_lutz
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Haben Hunde Gefühle ?

Beitrag von rb_lutz » Sa 20. Dez 2008, 18:20


Hallo AT-Freunde


dass Hunde recht tiefe und reiche Gefühle haben die sich nur graduell und nicht grundsätzlich von den unseren unterscheiden sind Ekenntnisse die nicht nur Darwin schon gewonnen hatte sondern jeder Hundehalter im Alltag wahrnimmt wenn er nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben läuft.


Ja, Hunde sind wahre "Gefühlsmenschen" die sich schon sehr viel länger von ihren Emotionen leiten lassen haben, bevor wir Menschen die "emotionale Intelligenz" entdeckt haben. Emotionen sind nichts weiter als über Jahrtausende gesammelte Erfahrungen die sich genetisch verankert haben, und die Hunde im Gegensatz zu uns nicht versuchen zu verheimlichen wenn sie Freude, Leid oder auch Wut empfinden.

Das kann jeder seinem Hund vom Gesicht und der ganzen Körpersprache ablesen und auch wer seinen Hund beim Träumen beobachtet kann dieses feststellen wenn er im Traum bellt, knurrt, grinst, buddelt, läuft, mit dem Schwanz wedelt und klopft oder diesen einzieht und winselt.


Auch hat sich die Wissenschaft damit befasst und ist zu der Überzeugung gekommen dass Hunde ein Ich-Bewußtsein (Selbstbewußtsein) haben und sich Gedanken machen. Zwar können sie nicht wie wir über ihre Gedanken nachdenken aber aus ihren Erfahrungen, Beobachtungen sowie Gerüchen heraus schlüssig auf andere Dinge schließen.

Gedanken über den Sinn des Lebens und den Tod gehen Hunde sicher auch nicht nach, können aber tief trauern wenn ihr geliebter Mensch oder auch ein Hundefreund aus ihrem Rudel nicht mehr da ist.


in vielen Dingen haben sie es besser und sind unbelasteter als wir, weil Hunde immer in der Gegenwart leben, sich keine Sorgen über die Zukunft machen und Vergangenes Vergangenes sein lassen und man daran ja doch nichts mehr ändern kann.


Hunde haben auch das was wir eine Seele nennen, nur die katholische Kirche bestreitet das noch immer da eine Seele nach ihren Dogmen denn ja auch unsterblich sein müsste und diese nur den Menschen zugestanden wird. Deswegen haben die Hunde in den südlichen katholischen Ländern auch soviel zu leiden denn nach diesem Glauben ist wer keine Seele hat auch nicht leidensfähig und hat keine Gefühle worüber sich die Menschen dort Gedanken machen müßten.


Wenn mich morgends mein Joker mit lachendem ( schief grinsendem)Gesicht,(was übrigends Wölfe nicht können sondern die Hunde sich wohl vom Menschen abgeguckt haben),schwanzwedelnd und "schnauzenzärtlich" begrüßt und er es nicht erwarten kann was der neue Tag ihm wohl alles Interessantes und Freudiges bringt, wirkt das auf mich sofort ansteckend und vertreibt alle evtl. vorhandenen trüben Gedanken.


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 20.12.2008 - 22:12 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_Rainer » Sa 20. Dez 2008, 20:07




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:39 von Rainer aktualisiert]


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Sa 20. Dez 2008, 20:31


Hallo Rainer,


doch ich denke das es dem Hund gegenwärtig ist und keine fernere Zukunft, wenn wir den Tag beginnen wie wir es immer machen, da er die Abläufe kennt und er in froher Erwartung ist was es heute wohl zu schnüffeln gibt und er dort in der Hundezeitung zu lesen bekommt.


Bei dir war sicher früher die Zukunft auch besser. (wenn dir sonst nichts zu meinem Beitrag oder etwas eigenes einfällt.)


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 20.12.2008 - 19:39 von lutz aktualisiert]



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Beitrag von rb_Uschi » Sa 20. Dez 2008, 20:38


Ja, Lutz, da hast Du Recht. Man braucht dazu nicht mal den Tag so wie immer beginnen, sondern bloß die entsprechenden Schuhe anziehen, um einen freudigen Hund auf sich zulaufen zu sehen.


Viele Grüße

Uschi


rb_Rainer
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Beitrag von rb_Rainer » Sa 20. Dez 2008, 21:05




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:40 von Rainer aktualisiert]


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Beitrag von rb_Rainer » Sa 20. Dez 2008, 21:23




[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 04:40 von Rainer aktualisiert]


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Beitrag von rb_lutz » Sa 20. Dez 2008, 21:45


Hallo Rainer,


der Hund freut sich dass er mich begrüßen kann und es gleich nach draußen geht, ersichtlich daran dass er sich schon in die Nähe der Tür platziert wenn er mich begrüßt hat.

Warum freut er sich dass es gleich nach draußen geht? Wenn er aus seinen bisherigen Leben keine angenehme Erwartungshaltung hätte, also gleich schnüffeln und markieren können, auf Hundefreunde oder was auch immer ihn dort draußen erwartet, hätte er keinen Grund zur Freude. Also ist es ihm gegenwärtig wie es weiter geht.

Das ist Gegenwart. Die Gegenwart heißt nicht dass der Hund nur in der Lage wäre von einem Augenblick zum anderen Augenblick zu denken.

In die Zukunft denken wäre zum Beispiel wenn Joker darüber nachdenken würde ob er zu Weihnachten ein Spielzeug, eine Fleischwurst oder einen Stachelwürger geschenkt bekäme. Das kann ein Hund nicht.

Ganz richtig ist dass er durch Verknüpfungen Abläufe gespeichert hat aber nicht abstrakt denken kann wie wir.

Als weiteres Beispiel kann ich nennen wenn bei uns Koffer gepackt werden platziert sich Joker schon in der Garage und passt auf dass wir ihn nicht vergessen da er dieses aus seinen Erfahrungen mit Urlaub verknüpft, wobei bei ihm im Kopf sicher nicht der ganze letzte Urlaubsablauf aus der Vergangenheit abrollt.


Sicher werden auch andere Hundehalter ähnliche Verhaltensweisen bei ihren Hunden kennen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker


P.S.@ Der Spruch über den du dich mokierst stammt übrigends von Karl Valentin. Sorry dass ich vergessen habe die Quelle anzugeben.

[Dieser Beitrag wurde am 20.12.2008 - 21:15 von lutz aktualisiert]



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