Unerwünschtes Jagdverhalten

rb_Freddy
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_Freddy » Do 10. Jul 2008, 01:04


Hallo Uschi,


...ja,Wijnta, ein schwieriger Fall.Und ich hab geglaubt "meiner" wäre schon extrem.....

Fällt mir im Augenblick nur die "Leine" ein. Mal drüber Schlafen.


LG u. GN

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Konny
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_Konny » Do 10. Jul 2008, 10:49


Hy Uschi


Beim richtigen Schleppleinentraining, hat der Hund nicht laufend die 10,15 oder 20 m lange Leine dran.

Die Leine ist am Anfang (ideal)20 m lang.

Der Sinn und Zweck ist der, das zum Ende des ganzen Trainings, das sich bis zu einem Jahr hinziehen kann der Hund IMMER der Meinung ist, das er an der "unsichtbaren" Leine ist(Im Prinzip wird die Bindung, das Rudelverhalten und die gemeinsame Jagd dadurch gefördert).

Nachdem der Hund verknüpft hat das er keine Chance hat, wird die Leine(die ersten 10 m) um einen Meter gekürzt(abgeschnitten).Das darf nicht tägl. geschehen! Es kommt auf den Hund an,ob im 1,2,3 wöchentl. Rhythmus oder monatl.

Die restlichen 10 m werden dann im ca. 50 cm Abstand abgeschnitten, bis nur noch ein Kurzführer übrigbleibt.

Ich kenne nur ganz wenige Hunde, bei denen das Schleppleinentraining nicht funktioniert, aber bei diesen Hunden wollten die Besitzer ein zu schnelles Ergebniss haben bzw, es war null Bindung da.


Gruss Konny


Ps. ich handhabe das Antijagdtraining so, das ich Grösser bin, den besseren Überblick habe, in unübersichtlichen Gegenden Hundis anleine.

Der Vorteil ist der, Ich kann meine hUnde auf einer Wildspur ins Platz rufen.

Habe nach fast 15 Jahren als Besitzerin von Jagdhundmischlingen so meine Erfahrungen(nicht nur positive) gesammelt und gehe lieber auf Vorsicht, als den Hund direkt vom Wild abzurufen.



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Susa
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_Susa » Do 10. Jul 2008, 13:39


Hallo Freddy, hallo Uschi, hallo LeidensgenossInnen!


geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid - deshalb hat es mir so richtig gut getan zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin, deren AT hin und wieder eigene Wege geht.


Auch ich habe die ganzen Anti-Jagd-Bücher gelesen und versucht, dass was für uns in Frage kam, umzusetzen. Einiges fiel schon von vorne herein weg, weil dann doch zu aufwändig (zumindest für mich). Zum Beispiel kann ich nicht erstmal einen Baum mit Würstchen spicken, um dann mit dem Hund daran vorbeizulaufen und mich interessant zu machen. Das ist dann m. E. dann doch ein bisschen sehr jenseits der (meiner) Realität als berufstätige Frau.


Indira ist ja nun seit kurzem 7 Jahre alt und ich stelle fest, dass sie ruhiger - auch hinsichtlich des Jagdtriebes - wird. Rennt sie einem Hasen hinterher, bleibt sie nie lange weg, bzw. schaut sich im Wegrennen nach mir um, so dass ich im günstigsten Fall noch die Pfeife zücken bzw. "HIER" schreien kann. Ich schreibe bewusst "schreien", denn das kennt sie nicht von mir. Weil ich weiß, dass mein Fräulein nicht schwerhörig ist, kommuniziere ich in der Regel eher in leisem Tonfall mit ihr, so dass ein Schrei ein außergewöhnliches Ereignis darstellt. Habe ich Glück, guckt sie mich ganz entgeistert an und lässt von der Spur ab.


Ein anderes Mittel sie zurückzuholen ist der Satz: " Huch, was habe ich denn da gefunden?" Dazu beuge ich mich etwas Richtung Boden und tue so, als sei dort ein Goldschatz zu besichtigen. Neugierig wie sie ist, kommt sie meistens!!! angerannt und fängt an zu schnüffeln und ist hochbegeistert, wenn sie dort Fleischwurst/Käse/Hähnchenfleisch/Trockenfutterleckerlis (darauf fährt sie ganz besonders ab als gebarfter Hund - ist wie mit den Waldorfkindern und dem Fernsehen) findet. Ist sie weiter weg, ist es meistens schon ausreichend, wenn ich mich zum Boden beuge.


Superschlachtruf lieber Freddy kann ich nicht, weil leider kein Jodeldiplom!


Generell lasse ich sie aber im Wald oder in wildreichen Gegenden erst gar nicht von der Leine, denn dieses am Waldrand auf den Hund warten finde ich extrem nervig - außerdem muss ich immer lachen, wenn sie mit schlechtem Gewissen zurückkommt und mich dann mit allen möglichen Kaspereien versucht zu beschwichtigen. Ich kann ihr nicht böse sein!

Ist sie mir aber doch mal entwischt, wird diese Gegend für mindestens 6 Wochen gemieden. Gott sei Dank haben wir hier auf dem Land ja genügend Alternativen.


Bin mal gespannt, was die anderen noch zu berichten haben, denn ich denke mal, der Jagdtrieb ist ein Thema, das alles ATler beschäftigt.


Einen schönen Tag Euch allen wünschen

Susa und Indira



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_Freddy
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_Freddy » Fr 11. Jul 2008, 12:18


Hallo Uschi,


auch nach zwei überschlafenen Nächten ist mir noch kein Geistesblitz für die übersteigerte(?)Jagdleidenschaft Wijntas gekommen.


Die "Hundeverhaltenexperten" in diesem Forum halten sich auch leider zu diesem Thema bedeckt.


Trotzdem möchte ich noch ein paar "Denkanstöße" zu diesem Thema geben:


Für Wijnta ist der Jagd-Teil "Wildnachrennen" scheinbar extrem selbstbelohnend und lustvoll.Da müsste die Super-Belohnung, die sie von dir erhält auch in diese Richtung (bewegungsintensive Jagdspiele)gehen. Nach solchen Aktionen nehme ich Felix,zum abkühlen, dann auch für ein paar Minuten an die Leine.


Hast du schon mal in die Richtung Bachblüten(wenn dir das nicht zu "esoterisch" erscheint) gedacht. Wäre ja kein großer Aufwand und vielleicht einen Versuch wert. Ich habe sch von Hundetrainern gelesen die Bachblüten (zusätzlich) mit Erfolg einsetzen.


Bei so großer Jagdleidenschaft wäre "Mantrailing" evt. eine schöne Beschäftigung für euch. Wijnta wäre an der Suchleine, unter deiner Kontrolle, und könnte gleichzeitig ihrer Jagdleidenschaft (jetzt aber nach "vermissten" Personen) fröhnen.

Vielleicht würde ihr übersteigertes Interesse an den unerschünschten Jagdausflügen nachlassen.


LG

Freddy


Edit: Namen geändert(Danke, Susa)

[Dieser Beitrag wurde am 11.07.2008 - 16:22 von freddy aktualisiert]



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rb_lutz
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_lutz » Fr 11. Jul 2008, 14:19


Hallo AT-Freunde,


das Thema "Jagdtrieb beim Airedaleterrier" hatten wir hier im Forum ja schon in den verschiedensten Variationen.

Ich kenne keine Airedales ohne Jagdtrieb obwohl es diese tatsächlich geben soll.

Bestimmt aber scheint der Jagdtrieb beim AT unterschiedlich ausgeprägt zu sein.

Bei vielen Hunden ist der sich selbst belohnende Jagdtrieb durch den Adrenalinkick leider auch nicht durch das leckerste Leckerli oder allerhöchste andere Belohnung, genau so wenig wie durch Starkzwang, abzustellen.

Patentrezepte kenne ich hier nicht da nun einmal jeder Hund auch genau wie jede Hund/Halter-Beziehung verschieden ist.


Wer einen bei ihm wirkungsvollen Weg gefunden hat den Jagdtrieb seines Hundes in den Griff zu bekommen, ist sicher gut dran, wobei mir "Bachblüten" persönlich lieber sind als "Starkzwang" der schon manchen Airedaleterrier aufgrund seines dafür nicht geeigneten Charakters zerbrochen hat.


Ich habe ca. 2 Jahre (ohne Schleppleinentraining und Leckerlis) gebraucht bis ich Joker soweit hatte das wir mitten durch die Enten am Ententeich gehen konnten und er sie ignorierte.

Mit Hilfe der Konditionierung auf eine Hundepfeife als absolutes Abbruchsignal und viel Lob aber auch bei Bedarf mit scharfen Worten, diversen Opfern unter Kaninchen bei fast täglichem Training in unserer "Wildnis" (aufgegebenes Kleingartengebiet)

und diversem Federvieh, habe ich ihn heute soweit dass er auf Kommando die Jagd abbricht und "Sitz" macht.

Auch das Jagdrevier meines Bruders habe ich, nach Absprache, als Übungsfeld zur Verfügung gestellt bekommen da Rehe, Damwild und Schwarzwild natürlich noch viel interessanter sind als Niederwild.

Trotzdem fühle ich mich hier nicht in der Lage hier irgend jemandem dadurch ein Patentrezept anbieten zu können.

Von Bekannten weiss ich dass 2 Airedales die zusammen auf Jagd gehen so gut wie nicht mehr zu bremsen sind, wenn sie einmal auf den Geschmack gekommen sind.

Auch hier gilt das Sprichwort."Was ist besser (schlimmer) als 1 Airedale =2 Airedales"!


Viele Grüße von lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 11.07.2008 - 13:29 von lutz aktualisiert]



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was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_sijuto
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_sijuto » Fr 11. Jul 2008, 14:51


Hi Freddy,

ich kann Deine Beobachtung, dass im Fall der Fälle höchstwahrscheinlich nur noch bewegungsintensive Jagdersatz-Spiele helfen, teilen.


Bei uns sieht das momentan so aus:


1. Spaziergänge in wildreicheren Gebieten an der Schleppleine, am besten nur mit jeweils einem Hund. Momentan versuche ich diese Gebiete so gut wie möglich zu meiden.


2. In den letzten Wochen hatte Tom 2x richtig "Beutekontakt" - einmal ein flugunfähiger Vogel, den er dreimal aufscheuchte und jeweils nachsetzte und einmal ein Igel (das ist die Krönung für ihn).

In beiden Fällen konnte ich ihn von der Beute durch Superschlachtruf (den ich mit intensiver Spielsequenz konditioniert habe) abrufen.

Also biete ich ihm eine Ersatzjagd mit seinem Lieblingsspielzeug an. Als kleiner Tipp: Ich habe habe dafür 2 gleiche Spielzeuge - er liebt es, das eine zu holen und als Belohnung dafür das zweite zu bekommen. Das geht ein paar mal hin und her und dann wird noch ausgiebig damit gezergelt und danach ist er wieder "runter" - er setzt dem Tier also nicht mehr nach.


Ob das aber an sich schnell bewegenden Beutetieren klappt - momentan möchte ich es nicht ausprobieren.


Jedenfalls bekomme ich ihn so auch im Garten vom Zaun weg, wenn da seine Lieblingsfeinde entlanglaufen. Das sitzt jetzt schon so gut, dass er zwar noch zum Zaun stürzt, kurz randaliert, dann aber voll Speed zu mir zurückkommt, bevor ich ihn überhaupt rufe ... - immer diese Verhaltensketten ...


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom


PS. Jule hat glücklicherweise nicht halb so viel Jagdtrieb wie Tom und ist somit viel leichter zurückzurufen, zusammen sind mir die beiden aber auch schon hinter einem Hasen hinterher - jagen macht bekanntlich zu zweit doppelt so viel Spaß.



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Susa
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Beitrag von rb_Susa » Fr 11. Jul 2008, 14:58


Hallo Freddy,


mein Fräulein heißt Indira, das von Uschi Wijnta. Kleine Verwechselung - nicht weiter schlimm!


Im Übrigen stimme ich Lutz zu - wer sich mit dem Jagdtrieb nicht auseinandersetzen möchte, sollte sich keinen AT anschaffen.


Habe ich das richtig verstanden Lutz, Du hast zu Übungszwecken Joker ermöglicht Kaninchen und Federvieh zu "erlegen"?


Bitte beschreib doch mal, wie Du den Pfiff als absolutes Abbruchsignal konditioniert hast. Ich habe das mit Indira ja auch geübt, aber von absolut würde ich in unserem Falle wirklich nicht sprechen.


Patentrezepte erwartet hier sicher niemand - einen Austausch würde ich allerdings als sehr hilfreich empfinden - wobei ich auf "gewisse Methoden" gerne verzichte und eigentlich auch nichts darüber lesen möchte.


Viele Grüße aus dem schwarzbewölkten von Donnergroll erfüllten Enzkreis von


Susa und Indira



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rb_lutz
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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_lutz » Fr 11. Jul 2008, 19:09


Hallo Susa,


unsere "Wildnis" war ein reines Wildkaninchenparadies hier mitten in der Stadt,(heute leider zum Großteil bebaut) indem sich auch noch andere Tiere wie Fasanen usw. niedergelassen hatten und das nicht bejagt wurde.

Also war es eher Joker der hier beim herumstöbern die Möglichkeiten ausgenutzt hatte hier "die gebratenen Tauben" zu erwischen und ich derjenige der versucht hat ihm dieses abzutrainieren, als umgekehrt.


Bis mir dieses gelungen war hatten alle Kaninchen gute Chancen dort in dem überall wuchernden Brombeergebüsch in Deckung zu gehen. Tauben sind ein bisschen zu doof für einen Airedale und einfach nach dem damaligen "Einstallungsgebot" freigelassene Haushühner haben natürlich auch wenig Chancen wenn sie einem direkt ins Maul laufen. Enten hat Joker allerdings 2 erwischt bevor er gelernt hatte dass diese absolut tabu sind, weil man sich dadurch recht unbeliebt machen kann, nicht nur wenn diese gleichzeitig von anderen Familien mit Kindern gefüttert werden. Ratten hat er mehr erwischt als mir lieb waren da man ja nie weiß ob sie nicht schon irgendwie Rattengift gefressen haben. Kleine Feldmäuse hat Joker nach einem Anranzer schon wieder lebend fallen lassen und Igel trägt er trotz Stacheln nur im Maul herum.

Eichhörnchen bei uns im Garten am nachbarschaftlichen Walnußbaum sind ihm zu schnell und auch den Reiher der ab und zu bei uns versucht den Gartenteich goldfischfrei zu bekommen hat er noch nicht erwischt obwohl er dabei halb durchdreht.


Katzen zu jagen konnte ich ihm bisher nicht abgewöhnen und habe hier auch mit der sonst sehr gut funktionierenden Pfeife wohl auch in Zukunft keine Chance.


Jokers gute Reaktion auf die Pfeife führe ich darauf zurück dass ich schon sehr früh damit angefangen habe ihn darauf zu konditionieren eine angefangene Aktion abzubrechen und zu kommen oder sich beim danach gegebenen Kommando "Sitz" auch in größerer Entfernung hinzusetzen und sich nicht von der Stelle zu bewegen.

Dieses Verhalten von Joker wurde auch oft von anderen Hundehaltern gelobt.


Einen Erfolg konnte ich damit schon am Ende der Welpenschule erreichen als plötzlich alle jungen Hunde in der Gruppe auf dem nicht eingezäunten Trainingsplatz wie auf Kommando aus heiterem Himmel losspurteten und um die Ecke Richtung Hauptverkehrsstraße liefen. Der Hundetrainer rief nur:" Sch...., die laufen jetzt alle zusammen auf die Straße!"


Ich: " Nein, aber nicht Joker!" die Pfeife raus und eine anhaltenden Pfiff losgelassen und einen Augenblick später tauchten die Hunde mit Joker vorneweg an der Spitze wieder im Galopp um die Ecke auf. Da war selbst der Hundetrainer über die prompte Reaktion erstaunt.


Mit besonderen Methoden außer einem frühzeitigem Training und den damals als Welpe auch bei mir noch bei der Erziehung eingesetzten Käsewürfeln als Leckerlis hat Joker dieses aber nicht gelernt.


Eines habe ich aber auch dazu gelernt, um sich nicht überraschen zu lassen, ist es beim Laufen im Grünen mit den Hunden genau so wichtig wie sonst beim Autofahren, immer vorrauschauend die Gegend im Auge zu behalten um auf alles vorbereitet zu sein was einem in die Quere kommen könnte, denn die Reaktionszeit eines Airedales beim Auftauchen von Wild ist um ein Vielfaches schneller als unsere.

Die besten Chancen einen Hund noch abzufangen wenn ihn der Jagdtrieb packt bestehen immer dann, auch beim Training, wenn man das Wild noch vor dem AT ortet und das Abbruchkommando praktisch schon auf der Zunge oder die Hundepfeife zwischen den Lippen hat bevor der Hund das Wild sichtet.


Viele Grüße von lutz mit Joker


P.S. Im nachhinein fällt mir noch ein Beispiel von Jokers "zuverlässigen" Reaktion auf das Kommando "Sitz" ein obwohl es jetzt nichts mit dem Jagdtrieb zu tun hat.


Im vorigen Sommer waren wir mit Joker an der Ostsee am Hundestrand genau auf der Grenze zwischen Haffkrug und Scharbeutz. Joker, meine Frau und ich gehen gemeinsam von unserer Ferienwohnung über die Straße zum gegenüberliegendem Stranddurchgang zum Hundestrand und biegen dort um die Ecke um zu unserem Strandkorb zu gelangen, als meine Frau bemerkt das sie etwas vergessen hat und wieder umdreht, Joker beschäftigt sich schon mit anderen Hunden und ich gehe weiter Richtung Strandkorb. Joker hat mich wohl aus den Augen verloren aber bemerkt das Frauchen wieder auf die Straße gegangen ist (die wie mir einfällt diese aber ja überqueren muß) um zu unserer Wohnung zu kommen als ich letzten Moment sehe wie Joker dort am Stranddurchgang um die Ecke zur Straße läuft. Am Hundestrand habe ich natürlich keine Pfeife dabei und schreie ihm hinterherspurtend immer laut " Joker Sitz, Sitz, Sitz" nach. Draußen höre ich die Bremsen der Autos quietschen und als ich um die Ecke biege sitzt Joker mitten auf der Straße und links und rechts von ihm stehen die abgebremsten Autos vor ihm.

[Dieser Beitrag wurde am 11.07.2008 - 21:07 von lutz aktualisiert]



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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_Uschi » Fr 11. Jul 2008, 21:57


Hallo,


so unterschiedlich ist das. Enten und anderes geflügeltes Getier interessieren Wijnta nicht besonders. Sie hat schon sehr früh kapiert, dass sie die eh nicht erwischt, warum also der Aufwand?

Kürzlich flog eine Ente direkt am Ufer vor ihrer Nase auf, da ist sie dann kurz hinterher, das war wohl ein Reflex, sie ließ sich aber gut abrufen. Ein einziger Ruf genügte.

Ihre Hunde-Freundin jagt mit Leidenschaft Amseln und Elstern. Da geht Wijnta nie mit, da will sie lieber mit mir Ball spielen.


Und Lutz, Du hast recht, dieses Vergnügen, auf die Suche zu gehen, und dabei etwas aufzustöbern und zu jagen, das kann ich ihr offensichtlich beim besten Willen nicht bieten.

Sieht sie das Wild gar, nimmt sie nicht mal das allerbeste leckerste Futter. Sie will es nicht. Alle Indianertänze mit wedelnder Beißwurst o.ä. werden dann komplett ignoriert.


Meine Augen und Ohren sind trotz SL immer offen,ich habe Wild gesehen und gehört und Wijnta nicht.

Das ist aber egal und nützt mir überhaupt nichts, denn sie w e i ß, dass da was ist, auch wenn sie es momentan nicht direkt riechen oder sehen kann.


Pfeife kennen wir selbstverständlich auch, wird auch befolgt, Platz auf Entfernung können wir in unseren Freilaufgebieten (die nicht eingezäunt sind, sondern offene Natur) auch.


Doch Lutz, es gibt ATs ohne Jagdtrieb. Unsere Erste war so eine. Sie war immer und überall frei, nicht mal kreuzende Rehe konnten sie aus der Ruhe bringen.

Ich brauchte nicht links und rechts schauen, meine Ohren nicht spitzen, ob es irgendwo knackt. Da war niemals Gefahr. Sie legte sich sogar im Wald schlafen, solange wir eimerweise Beeren pflückten.


Wir sind buchstäblich aus allen Wolken gefallen, als wir merkten, welches Kaliber Wijnta ist


@Freddy

Mantrailing machen wir nicht, aber wir fährten im Rahmen der VPG. Dabei liebt Wijnta am meisten die Fährten, die schwierig sind.

Wir werden demnächst einen Fährtenspzialisten besuchen, der uns noch was beibringen soll

Mit Bachblüten haben wir es noch nicht versucht. Kennst Du jemanden, der damit einigermaßen erfolgreich war?


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 11.07.2008 - 21:18 von Uschi aktualisiert]


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Unerwünschtes Jagdverhalten

Beitrag von rb_Susa » So 13. Jul 2008, 00:40


Hallo Lutz,


danke für Deine ausführliche Antwort und die Mühe, die Du Dir damit gemacht hast.


Als wir letztes Jahr in der Bretagne Urlaub machten, ist Indira den Kaninchen, die die mit Macchia bewachsene Landschaft links und rechts des Küstenpfades bevölkerten trotz der Dornensträucher (die ziemlich pieksten), hinterher. Ich habe damals Blut und Wasser geschwitzt.


@ Uschi: Ein paar Orte weiter lebt auch ein AT-Rüde, der auf mich wirkt, als hätte er an der Jagd eher weniger Interesse. Er geht in aller Seelenruhe mit seinem Frauchen seines Weges, auch in wildreichen Gegenden.


Einen schönen Sonntag wünschen

Susa und Indy



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