Angststörungen bei Hunden

rb_Muecke
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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Muecke » Mo 16. Jun 2008, 18:03


Hi Konny,


und wenn der Hund das Schema eben nicht von klein auf gelernt hat?

(...das Kind also sozusagen bereits "in den Brunnen gefallen" ist...)?

-Und was beinhaltet das Schema noch, außer den Körperkontakt?


Ich kann leider ein Lied von der Angst singen

Angel hatte mit 8 Monaten einen Unfall (körperlich ein Glück nicht viel passiert, aber schwer unter Schock).

Sie hatte dabei leider alles Mögliche ungünstig verknüpft.

Z.B. entstand Horror vor der (kurzen) Leine, weil keine Fluchtmöglichkeit. Panik vor bestimmten Geräuschen, Objekten,etc.

Die Wochen drauf (annähernd zwei Monate) waren furchtbar.

Ich behaupte mal: Zu einem Hund, der sich in einer massiven Angstattacke befindet, bekommt man keinen Zugang. Der ist in seiner eigenen Welt.

Angel verfiel manchmal in Todesangst, sie stellte sich dann tot.


Ich denke, ich hätte ihr die Überwindung dieses Unfalls leichter machen können, wenn ich im ersten halben Jahr stärker an Bindung, Führervertrauen gearbeitet hätte.


Noch heute, ein halbes Jahr später, merke ich Angel ein paar kleine Reste an, was Schreckhaftigkeit betrifft. (Kein Vergleich mehr, aber trotzdem...)


So Sachen gerade in der Pubertät können ganz schon reinhauen!

@Freddy: da paßt Felix Alter beim Blitzeinschlag auch.


Viele Grüße,

Mücke mit Angel

[Dieser Beitrag wurde am 16.06.2008 - 17:08 von Muecke aktualisiert]


rb_Freddy
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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Freddy » Mo 16. Jun 2008, 18:06


Hallo Konny,


auch auf die Gefahr hin das ich dich nerve, hab ich da doch noch ein paar Fragen.


Hat die von dir beschriebene Methode einen Namen? Oder gibt es Literatur dazu? Kannst du das ganze vielleicht noch etwas detailierter erläutern?


LG

Freddy



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)

rb_Freddy
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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Freddy » Mo 16. Jun 2008, 18:07


Doppel gelöscht


Forum spinnt

[Dieser Beitrag wurde am 16.06.2008 - 17:20 von freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

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rb_Konny
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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Konny » Mo 16. Jun 2008, 19:29


@ FReddy

Name?????

Nicht das ich wüsste

Vielleicht weiss irgendjemand anderes wie man das bei Kindern nennt.

Literatur darüber wüsste ich im Moment auch nicht.

Bei mir war dies alles irgendwo im Hinterkopf (durch die Kinder) noch vorhanden.

Wurde jetzt wieder neu aufgefrischt.

Intuitiv macht man doch viel richtig.

genau zu erläutern ist schriftl. echt schwer.


@ Mücke

Kann gut möglich sein, das Dein Hund alles besser verkraftet hätte.

Ich denke Bindung und Führervertrauen sind auch wieder zwei unterschiedliche Seiten, die aber eng verknüpft sind.



Gruss Konny



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

rb_Konny
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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Konny » Mo 16. Jun 2008, 19:30


Forum spinnt wirklich



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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_sijuto » Mo 16. Jun 2008, 22:04


Hi Freddy,

vielen Dank für die Aufdröselung der Problematik.

Mir ist dadurch wieder vieles klarer geworden, ich finde Du triffst es auf den Punkt.

Ich finde die Unterteilung "Furcht" - "Angst" - Phobie" ganz wichtig.

Je nachdem in welche Kategorie der betreffende Hund fällt, ist das mögliche Handeln - von Hund zu Hund unterschiedlich - des Besitzers stark eingeschränkt.


Seltsamerweise ist mein Tom, der ja erst erwachsen zu mir gekommen ist, ein Hund der sich durch soetwas wie Konny es mit "Führerbindung" beschreibt, helfen lässt (selbst als wir ihn erst kurz besaßen und eine solche Bindung noch gar nicht aufgebaut sein konnte). Er sucht die Nähe, legt man ihm dann in der bedrohlichen Situation die Hand auf die Flanke oder Schulterbereich, entspannt er langsam unter der Hand. Überrascht uns ein Gewitter draußen, versucht er sich irgendwo unter einem Gebüsch einzubuddeln, sucht sich dort also instinktiv Schutz. Ich empfinde seine Angst als relativ "normal", für mich als Besitzer ist es gut, dass ich ihm helfen kann und ich käme nie auf die Idee, ihn wegzuschicken, wenn er meine Nähe als Unterstützung braucht...


Bei einem Hund wie Jule, die in ihren Ängsten allerdings im Bereich der Phobien anzusiedeln ist, kann man nun wirklich nichts anderes machen, als den Hund zu sichern, dass er sich nicht selbst verletzt. Solche Ängste bzw. solch einen phobischen Hund mitzuerleben, bricht einem fast das Herz.


Die Jule zeigte diese Angstproblematik definitiv aus von Freddy aufgelisteten Gründen. Seit der Schilddrüsenhormon-Substitution wird es von Jahr zu Jahr immer besser, es ist lange her, dass ich die Maus zitternd, speichelnd, schreiend vor mir stehend gesehe habe.


Unser letztes Gewitter am Wochenende war nun endlich für sie vollkommen erträglich, die Rute hing zwar nach unten, war aber nicht mehr unter dem Bauch eingeklemmt, sie schaute interessiert nach draußen. Selbst in diesem relativ entspannten "Zustand" hätte meine Nähe allerdings für sie die Gewissheit gebracht, "hier ist doch was nicht in Ordnung".

So beobachtete sie einfach aus Entfernung, wie sich Tom unter meiner Hand wieder entspannte und wir hatten das beste Gewitter seit langem ...

Natürlich auch, weil es für Jule dann auch noch ein Schweineohr zum knabbern gab, was sie dankbar angenommen hat (in den schlimmeren Zeiten, war sie nicht in der Lage, irgendein Leckerchen zu nehmen ...).


Nach dem Gewitter gab es dann im Dorf noch ein Feuerwerk, das die Beiden dann auch noch grandios überstanden haben.


Ich möchte jedem betroffenen Besitzer Mut machen, den für seinen Hund richtigen Weg zu suchen und zu finden. Sei es über den Tierarzt, der den Hund durchcheckt und daraufhin den Hund mit der Gabe von evtl. SD-Hormon oder Vitaminen, unterstützt.


Oder durch auf den Hund abgestimmte Erziehungsmodelle (die auch wissenschaftlich haltbar sind, wie z.B. Desensibilisierung und Co).


Lasst Euch nicht durch Aussagen wie "das bist nur, Du ... , Dein Hund hat keine Bindung zu Dir ..." noch weiter demotivieren. Ich finde Freddy's Beitrag zeigt auch vielleicht bisher noch nicht genutzte Möglichkeiten auf.


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Freddy
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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Freddy » Di 17. Jun 2008, 14:45


Hallo zusammen,


freut mich, Silke, dass ihr die Angstproblematik soweit ganz gut im Griff habt, es kann einem wirklich ans Herz gehen wenn man seinen Hund so leiden sieht.

In solchen Situationen(Silvester,Gewitter) habe ich es bisher vermieden(aufgrund vieler Tipps aus schlauen Büchern) meinem Hund viel Beachtung zu schenken, was mir schwergefallen ist,um bei ihm nicht das Gefühl zu wecken dass ich ihn für seine Furcht(Angst) belohne und damit noch verstärke.

Wenn ein Hund beim Gewitter Schutz in einem Gebüsch sucht, ist das für mich m.E. ein normales (Flucht) Furchtverhalten. Er reagiert ja durchaus sinnvoll.

Er weiß schließlich nicht das in Deutschland jährlich nur zwischen 3 und 7 Personen vom Blitz erschlagen werden.Trotzdem ist ja eine gewisse Vorsicht beim Gewitter,auch für uns, nicht falsch.


LG

Freddy



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Angststörungen bei Hunden

Beitrag von rb_Konny » Di 17. Jun 2008, 15:39


Hy Freddy


Keine grosse Beachtung schenken ist (in den Schlauen Büchern)schon richtig, aber ich kann ein Sicherheitspunkt für den Hund sein.

Beispiel, das Kleinkind, das bei Gewitter oder schlechten Träumen, bei Mama oder Papa ins Bett schlüpft und dort auch wenn draussen die Welt untergeht tief und fest schläft.


Gruss Konny

[Dieser Beitrag wurde am 17.06.2008 - 14:40 von Konny aktualisiert]



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