Giardien
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Giardien
Hallo zusammen,
habe gerade den Artikel über Giardien gelesen. Derist ja äußerst interessant, vielen Dank dafür!
Mir ist nicht so ganz klar, welche "Durchfall-Frequenz" man als Giardien-Verdachtsmoment nehmen soll. Und ab welcher Konsistenz bezeichne ich aus der Form geratenen Würste als Durchfall?
Mein Hund hat schon ab und zu mal Durchfall oder sehr breiige Würste. Und pupt manchmal erbärmlich. Aber eben nicht immer, mnachmal ist wochenlang alles normal. Insofern würde ich mich über ein paar Zahlen (jedes x.te Absetzen kommt als Durchfall) sehr freuen.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Stripey
Groovy greetings and have a nice day Stripey
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Giardien
Hallo Anja,
natürlich kann ein Hund auch mal aus anderen Gründen Durchfall haben - aber wenn sie in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen immer wieder kommen....?? Nach unseren Beobachtungen sind die Frequenzen so alle 10 bis 14 Tage!!Die Farbe ist oft sehr hell bis gelblich, wie auch in dem Artikel von Pedigree beschrieben wird !
Und die Kotkonsistenz ist meist richtiger Durchfall - so, dass der Hund richtigen Kotdrang hat- je nach Fütterungszeitpunkt - nachts auch herausgelassen werden möchte.
Elke
[Dieser Beitrag wurde am 26.11.2008 - 13:45 von elkeuhlemann aktualisiert]
Elke
Giardien
Hallo,
als Wijnta noch klein war, hatte sie sowas, wie beschrieben. Und wie in dem Artikel steht, half nichts, nichts. Keine Futterumstellung, kein Leinzenzwang, damit sie keinen Unrat mehr fressen konnte etc. Zwischendurch wars gut und dann plötzlich fings wieder an. Die Zeitabstände, meine ich mich zu erinnern, waren kürzer als 10 Tage.
Dabei war sie immer quietschfidel.
Die TÄ schlug dann vor, sie zu entwurmen. Ich war entsetzt. Der arme kleine Darm, der eh schon nicht richtig tat, und dann noch die Chemiekeule. Aber wir machten es und dann wars gut.
Die Wurmkur vertrug sie sehr gut.
Das Mittel weiß ich nicht mehr, aber die TÄ sagte, es sei was, was auch die Einzeller mitnähme.
An Giardien dachte ich erst später, als ich erstmals darüber las. Die TÄ benannte die "Krankheit" auch nicht.
Viele Grüße
Uschi
Giardien
Hallo Stripey,
Danke für den Link.
Das bestärkt mich, nochmal eine Untersuchung anzugehen.
Meine Hündin paßt scheinbar voll ins Schema. Chronische Durchfälle in den ersten ca. 8 Lebensmonaten. Es half garnichts. (Ähnlich wie Uschi das benannte.)
Kotuntersuchungen auf Giardien fanden zweimal statt. Zweimal Negativ.
Nach der Umstellung auf Rohfutter ist es deutlich besser geworden.
Dies kann aber auch andere Gründe haben...
Wie im Artikel genannt, Alter und Immunsystem des Hundes, etc.
Außerdem habe ich gelesen, daß rohgefütterte Hunde weniger empfindlich seien gegenüber Giardien, weil letztere sich überwiegend über Kohlenhydrate ernährten im Wirt. (...Sorry, ich finde die Quelle grad nicht, wo ich das las....)
Bei Angel besteht kein chronischer Durchfall mehr. Dieses "alle 14 Tage mal nachts raus müssen, weil Hund die Tür einkratzt" kenne ich jedoch.
Also nochmal Danke für den Hinweis!
Barbara mit Angel
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Giardien
@Elke: Danke!
Zusammenfassend können wir glaube ich festhalten, dass Durchfall ernster genommen werden sollte als man es bisher getan hat.
Ich für mich werde ein Tagebuch anlegen und aufschreiben, wenn etwas "nicht normal" ist, damit man die zeitliche Frequenz kennt und auch später noch weiß, welche Konsistenz es wann genau war.
Liebe Grüße,
Stripey
Groovy greetings and have a nice day Stripey
Giardien
Hallo,
meine Hündin hatte das Glück, daß unser Tierarzt bereits vor 13 Jahren Giardienbefall als solchen vermutete und nach Untersuchung feststellte. Mit welchem Mittel behandelt wurde, weiß ich nicht mehr - aber es war erfolgreich, und seither hatten wir nie wieder Giardien (was wohl reines Glück ist).
Ich erinnere mich, daß der Kot der befallenen Hündin breiig, "falschfarben" und mit einer deutlichen Schleimschicht überzogen war und ganz anders roch, nein, stank!
Viele Grüße
Giardien
Giardiendurchfall sieht oft curryfarben aus, stinkt zum Himmel, ist extrem flüssigst mit Schleimbeimengungen (abgehende Darmschleimhaut). Die Hunde fühlen sich meistens noch gut, verlieren aber häufig stark Gewicht.
Wenn Durchfall auftritt, gibt es bei mir zunächst den klassischen Fastentag. Dann wird der Hund mit Reis, Huhn, Hüttenkäse langsam angefüttert. Hat er weiterhin extrem Durchfall, lasse ich einen Giardienschnelltest machen. Der kostet nicht die Welt, ca. 11 Euro. Ist Giardienbefall vorhanden, sollte man kein Antibiotika geben lassen sondern für 10 Tage Panacur mitnehmen. Dies wird 5 Tage gegeben, 3-4 Tage Pause und noch mal 5 Tage Panacur.
Bei den meisten Hunden, auch Welpen, ist der Spuk danach vorbei. Sollte das nicht der Fall sein, wird man mit einer Kombi aus Antibiotika und Wurmkur weitermachen müssen.
Wenn keine Giardien da sind, der Hund dennoch unter Durchfall leidet, denke ich als nächstes an ein Screening. Bisher war das jedoch nicht nötig, zum Glück.
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Giardien
Hallo,
das Problem scheint ja darin zu liegen, daß der Nachweis in der Kotprobe eher schwierig ist.
Ich hörte bislang, der Schnelltest gelte als nicht sehr zuverlässig...???
...Wie frisch muß die Kotprobe denn dafür sein?
...Desweiteren gäbe es wohl noch eine Testmethode mithilfe einer Kotsammelprobe über mehrere Tage. Wo der Nachweis über ein anderes Stadium der Giardien befolgen soll...
Ich überschaue das noch garnicht...
Viele Grüße,
Barbara mit Angel
Giardien
Ich habe mit dem Schnelltest gute Erfahrungen gemacht. Eine Tierärztin, die viele Tierheimhunde behandelt, macht diesen auch immer als erstes, wenn ein Hund hartnäckigen Durchfall hat. In 80% der Fälle handelt es sich dann tatsächlich um Giardien.
Dass es wirklich Giardien sind, merkt man daran, dass sich die Konsistenz des Kotes bei Gabe der Wurmkur recht fix verbessert.
Es sind mir Fälle bekannt, wo hinterher noch etwas anderes diagnostiziert wurde. Es scheint aber so zu sein, dass der Giardienbefall eine andere Darmerkrankung auslöste bzw. dieser den Weg ebnete.
Giardien sind ziemlich fiese Dinger, die sich in die Milz zurückziehen können. Daher setzt man einige Tage mit der Wurmkur aus, um sie in "Sicherheit zu wiegen". Sobald sie wieder da sind, schlägt die Wurmkur erneut zu.
Ich denke, dass man zwischen Schnelltesten und Schnelltesten unterscheiden muss. Es gibt online Teststäbchen, die vermutlich nicht soooo gut sind, wie die Schnelltests beim Tierarzt.
Am besten sammelt man eine frische Kotprobe und bringt sie zum Tierarzt. Die darf ruhig einige Stunden alt sein. Giardien sind in feuchter und auch kühler Umgebung extrem langlebig und halten sich daher auch, wenn die Kotprobe einige Stunden alt ist. Ich würde sogar darauf tippen, dass man sie noch Tage später in dieser Probe nachweisen kann.
Giardien bekommt man nur mit einem oder zwei Desinfektionsmitteln vernichtet. Nicht mal Sagrotan ist in der Lage sie auszuschalten. Auf Chlor sollen sie auch negativ reagieren. Dafür muss die chlorhaltige Lösung aber länger einwirken, was manchem Gegenstand nicht zuträglich ist. Das macht deutlich, wie langlebig und hartnäckig Giardien sind. Selbst wenn man sie im Griff hatte, kann es eine Reinfizierung geben, da sie draussen lange überleben. Erst starke Minusgrade oder extrem hohe Temperaturen (über 60°) lassen sie absterben.
Man sollte über mehrere Tage Kot sammeln, wenn man noch mal einen Test macht, wenn der Hund wieder in Ordnung scheint. Giardien haben eine Art "Saisonleben", in dem sie auftreten. Wenn das Immunsystem des Hundes nicht in Ordnung ist, schlagen sie nämlich wieder erbarmungslos zu.
Aus der Praxis heraus kann ich jedoch bestätigen, dass die erfolgreich behandelten Hunde monate- und sogar jahrelang nicht mehr von Giardien befallen wurden. Das Immunsystem scheint diese Biester auch später zu erkennen und selber zu bekämpfen. Ist der Hund allerdings gesundheitlich angeschlagen und schnuppert an einem infiziertem Kothaufen, hat er sich erneut angesteckt.
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