Schilddrüse

rb_schnulli
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Schilddrüse

Beitrag von rb_schnulli » Sa 29. Okt 2005, 18:27


Hallo
Hab lange überlegt ob ich das Thema aufgreifen soll.

Als erstes wurde von Anette unter dem Thema "Schwarze Airedales" die Schilddrüsenproblematik angesprochen, wo es keine Reaktionen von den Foremsteilnehmern gab, auch unter dem Thema "Wesenfestigkeit" ist es abermals von Anette angesprochen worden auch keine Reaktion.Dieses soll jetzt kein Vorwurf sein.

Man spricht vielleicht auch nicht so gerne offen über gewisse Probleme (die "ausarten&quot mit Menschen die man so nicht kennt (gegenüber sitzen hat?!). Ich bin da auch nicht anders, hab mich aber jetzt dazu entschieden es doch zu tun, (mich kennt ja keiner GRINZ!!!!!!!!) der Sache halber, weil ich glaube das dieses ein wichtiges Thema sein kein. Ich weiß auch das nicht jeder Hund der gewisse Problematiken an den Tag legt gleich eine Schilddrüsenunterfunktion hat. Denke aber, es ist eine Möglichkeit die man in Betracht ziehen sollte. Vor allen Dingen wenn Probleme auftauchen, die vorher so nicht vorhanden waren.

Ich habe so einen Schildi zu Hause.Und ich kann euch sagen es war schon manchesmal hart "die Zeit vor L-Thyroxin".

Da geht es um Wesensänderungen wie es von einigen schon mal beschrieben wurde, Ängstlichkeit oder auch unangemessenes Verhalten(übertriebene Reaktionen) auf diverse Dinge. Bei Max war es die völlig übertriebene Reaktion auf diverse Dinge.Es war teilweise so extrem, dass wenn der Briefträger kam er in die Haustür(aus Holz) gebissen hat.Oder wenn ein Hund bei uns am Haus vorbei ging (Max im Haus) er völlig ausrastete mit wieder diesmal in die Terassentür beissen. Wenn er gewisse Hunde sah er sich an der Leine wand wie ein Fisch an der Angel und in die Leine gebissen hat. Diese Probleme haben wir vorher nicht gehabt und es schlich sich ein. Wenn ich versucht habe ihn anzusprechen abzulenken oder sonst irgendetwas war dieses nicht möglich weil Max geistig nicht mehr anwesend war. Wir hatten keine Erklärung dafür, gesundheitlich war er so ok. Haben dann die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es daran liegt, dass er vorher 3x gebissen wurde.

Dann wurde eine Freundin von mir auf ihre Airedalehündin angesprochen, sie solle die Hündin doch ausstellen die wäre doch so toll. Dazu muß ich jetzt erwähnen, dass auch meine Freundin Probleme mit ihrer Hündin hatte. Allerdings gegenteilig von Max. Ihre Hündin ist bei der kleinsten Kleinigkeit völlig verängstigt zusammengebrochen. Meine Freundin erzählte von ihrem Problem und die Dame meinte zu ihr "Lassen sie die Schildrüsenwerte ihres Hundes mal überprüfen".

Gesagt getan, sie erzählte mir davon, also ich mit Max auch zum TA. Ja und dann das Ergebnis: Die Hündin hatte einen Wert von 1,7 und Max hatte einen Wert von 0,5. Hier geht es um freies T3. Diese Werte hier genauer zu erklären würde den Rahmen sprengen. Und so genau erklären kann ich es auch nicht. Wenn ihr euch für diese Thematik interessiert, es gibt etliche Seiten im Internet über Schildrüsenprobleme auch bei Hunden.Auch im Freßnapfforum wird sehr ausführlich dieses Problem thematisiert.

Die Hündin ist wieder super stabil geworden und das innerhalb der ersten Woche. Sie lag bei der letzten Kontrolluntersuchung mit 500µ L-Thyroxin bei einem Wert von 2,7.Max bekommt 800µ und lag bei der Kontrolle bei 2,7.

Er hat immer noch ein paar Sachen, die noch nicht so funktionieren, aber da arbeiten wir dran.Aber diese völlig überzogenen Reaktionen sind so nicht mehr vorhanden. Übrigens hat auch meine Hundetrainerin immer öfter von Hormonen gesprochen. Von ihr hab ich mal das Buch "Das Aggressionsverhalten des Hundes von James O`Heare" aus dem Animal Learn Verlag bekommen. Auch hier wird die Schilddrüsenunterfunktion und Aggressionen angesprochen. Für mich ein sehr informatives Buch.Ich habe es mir jetzt selber auch gekauft.

Vielleicht hab ich durch mein Thema in ein Wespennest gestochen, aber mir war es wichtig es doch mal anzusprechen.

Ich hoffe der Beitrag ist nicht zu langwierig geworden, hab schon versucht in kürzester Form zu schreiben, aber ............

Ein schönes Wochenende allen Elke


rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Sa 29. Okt 2005, 18:49


Danke Elke für diese ausführliche Beschreibung! Ich muß zugeben, daß mir die Problematik völlig fremd ist und ich auch noch nie darüber gehört habe. Umso interessanter ist es für mich und ich werd nachher gleich mal rumgooglen und meine Tiermedizin-Bücher wälzen.

Liebe Grüße, Susan

Ich denke übrigens nicht, daß hier irgendwer was deckelt.


rb_schnulli
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Beitrag von rb_schnulli » Sa 29. Okt 2005, 19:01


Hallo Susan

Hab selber auch noch mal gegoogelt, versuchs mal mit

Canine Hypothyreose.

Kommst du vielleicht noch besser klar. Ist eindeutiger als Schilddrüsenunterfunktion. War auch nochmal im Fressnapfforum, also man muss ein wenig suchen, um auf das Thema zu kommen, sind aber wirklich sehr interessante Beiträge auch teilweise mit links versehen.

Was ist deckeln?

Elke


rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Sa 29. Okt 2005, 19:01


Hier kommt eine Abhandlung aus der Tierärztlichen Klinik Birkenfeld zum Thema Schilddrüsenunterfunktion.

Und das sind auch die Symptome, die ich dabei kenne. Ängstlichkeit oder das, was Elke beschreibt, waren mir in diesem Zusammenhang neu.

Hier nun die interessante Abhandlung zum Thema.


Home / Fachabteilungen / Dermatologie / Wichtige Hauterkrankungen von A - Z / Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). 29.10.2005

Was ist die Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion?

Grundsätzlich kennt man beim Hund 2 Mechanismen, die zu einer Schädigung des funktionellen Schilddrüsengewebes führen:
Die häufigste ist die chronisch-entzündliche Veränderung, die völlig unbemerkt verläuft, bis durch die Entzündungsreaktion ein großer Teil des Schilddrüsengewebes zerstört und durch nicht-hormonbildendes Bindegewebe ersetzt worden ist.
Die zweite (seltene) Form ist eine autoimmune Thyreoiditis, bei der der Körper Antikörper gegen sein eigenes Schilddrüsengewebe bildet und dieses dadurch zerstört.

Von der „echten“ Schilddrüsenunterfunktion unterschieden werden muß das sogenannte „Euthyroid sick syndrome“, bei dem die Schilddrüse durch andere Ursachen in ihrer Hormonproduktion gebremst wird.
Hierzu gehören schwere Erkrankungen wie beispielsweise tiefe bakerielle Entzündungen oder Cushing-Erkrankung ebenso wie zahlreiche Medikamente (Cortison, Phenobarbital, manche Antibiotika etc.).
Auch bei einer Untersuchung der Schilddrüsenwerte unmittelbar nach oder bei Cortisonbehandlung sind demnach erniedrigte Werte zu erwarten, ohne dass eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt!

Welche Hunde bekommen eine Schilddrüsenunterfunktion und wann?

Die meisten Hunde sind in mittlerem Lebensalter, wenn Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Da diese gewöhnlich schleichend beginnen, der Hund oft als erstes einfach nicht mehr so gerne spielt oder spazieren geht (und dies auf das zunehmende Alter zurückgeführt wird), vergeht meist einige Zeit, bis eine Schilddrüsenunterfunktion dann diagnostiziert wird.
Die meisten Tiere sind dann 4-8 Jahre alt, man vermutet aber, dass die ersten Veränderungen in der Schilddrüse bei prädisponierten Hunden schon mit 2 Jahren beginnen können.

Grundsätzlich können alle Hunde eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln. Überdurchschnittlich oft sind Tiere mittelgroßer und großer Rassen betroffen, insbesondere Airedale-Terrier, Golden Retriever, Labrador Retriever, DSH, Dobermann, Boxer, Riesenschnauzer etc. Eine Ausnahme bilden die Dackel, die – obwohl nicht mal mittelgroß – gleichfalls zu dieser Erkrankung neigen.

Welche typischen Symptome gibt es?

Keine, daher wird die Schilddrüsenunterfunktion auch gerne „der große Imitator“ genannt. Es gibt eine Vielzahl von Symptomen der Haut und der anderen Organsysteme, von denen einzelne oder viele in allen denkbaren Kombinationen auftreten können. Dies macht die Diagnose mitunter schwierig!

Hautsymptome sind schlechtes oder verzögertes Haarwachstum (wird oft erst nach dem Scheren bemerkt!), Haarausfall ohne Juckreiz v.a. im Bereich des Körpers, insgesamt schütteres Haarkleid, trockenes und/oder brüchiges Fell, vermehrte Schuppenbildung, Neigung zu Hautinfektionen und Ohrentzündungen mit Bakterien und/oder Hefepilzen, „Rattenschwanz“ v.a. bei langhaarigen Tieren, evtl. auch verstärktes Haaren oder Veränderung der Fellfarbe (selten). Kopf und Beine sind meist unverändert.

Allgemeine Symptome wie Konditionsmangel, Bewegungsunlust, „Verfressenheit“, Gewichtszunahme, Aufsuchen warmer Plätze bzw. Wärmeintoleranz im Sommer sind häufig.
Unregelmäßigkeiten bei der Läufigkeit, Gesäugeanbildung mit und ohne Milchproduktion, verringerte Libido und geringere Spermaqualität werden relativ oft gesehen.

Seltener sind Herzprobleme (Herzrhythmusstörungen, Cardiomyopathien) und Veränderungen neurologischer Art wie nachlassendes Hörvermögen, Taubheit, Lahmheiten, Lähmungserscheinungen auch der Gesichtsnerven und epileptische Anfälle.

Am Auge können verschiedenste Veränderungen, beispielsweise Hornhautgeschwüre, Lipidosen etc. auftreten.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Der Vorbericht, die Ergebnisse der Untersuchung des Patienten und verschiedene Blutparameter liefern die Verdachtsdiagnose, die dann durch eine Blutuntersuchung im Speziallabor, bei der verschiedene schilddrüsenspezifische Parameter bestimmt werden, überprüft wird.

Wie wird behandelt?

Die Schilddrüsenunterfunktion ist hervorragend behandelbar. Die nicht genügend produzierten Hormone werden in Tablettenform substituiert (Levothyroxin oder T4). Eine Besserung der allgemeinen Symptome tritt meist schon binnen 2 Wochen nach Therapiebeginn auf, Haut- und Fellveränderungen benötigen bis zur sichtbaren Besserung meist mindestens 4-6 Wochen.

Da Schilddrüsenhormone beim Hunde schlechter aus dem Darm aufgenommen und viel schneller verstoffwechselt werden, müssen sie – gemessen am Körpergewicht – um ein Vielfaches höher als beim Menschen dosiert werden. Die Anfangsdosis beträgt etwa 20 ug/kg 2x täglich (zum Vergleich: die meisten Menschen erhalten 50-100 ug als Tagesdosis!)

Wie wird die Behandlung kontrolliert?

Aufnahme und Verstoffwechslung der Schilddrüsentabletten können von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden. Um sicherzustellen, dass der Patient die optimale Dosis erhält, wird etwa 2 Monaten nach Behandlungsbeginn die erste Blutspiegelkontrolle durchgeführt. Hier wird exakt 4 Stunden nach der morgendlichen Tablettengabe Blut zur Messung des T4-Blutspiegels entnommen und die Dosierung dann eventuell dem Ergebnis angepasst. Diese Kontrolluntersuchungen werden alle 3-6 Monate wiederholt. Die Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion ist i.d.R. lebenslang (Ausnahme: „Euthyroid sick syndrome“).




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Beitrag von rb_Susan » Sa 29. Okt 2005, 19:15


Hallo nochmal Elke,

ich bezog mein "Deckeln" auf deine Annahme, daß hier vielleicht nicht offen über so ein Thema gesprochen wird.

Zitat: Man spricht vielleicht auch nicht so gerne offen über gewisse Probleme (die "ausarten" mit Menschen die man so nicht kennt (gegenüber sitzen hat?!). Ich bin da auch nicht anders, hab mich aber jetzt dazu entschieden es doch zu tun, (mich kennt ja keiner GRINZ!!!!!!!!) der Sache halber, weil ich glaube das dieses ein wichtiges Thema sein kein.



Ich jedenfalls finde solche Infos immer gut und es schadet nie, seinen Horizont zu erweitern!

Liebe Grüße, Susan


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Beitrag von rb_lutz » Sa 29. Okt 2005, 20:04


Hallo AT-Freunde,
Eric W.Aldington schreibt in seinem Buch "Von der Gesundheit des Hundes".
Wissenswert: Geringe Mengen Knoblauch regen die Schilddrüsen-Funktion an; hohe Dosen rufen Schilddrüsenunterfunktion hervor!

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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Beitrag von rb_Susan » Sa 29. Okt 2005, 20:55


Hier find ich es auch nochmal sehr gut erklärt:

www.der-hovawart.de/Gesundheit/Schilddr ... druse.html

LG Susan


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Beitrag von rb_schnulli » So 30. Okt 2005, 10:49


@ Lutz

Interessant was du schreibst, war mir auch noch nicht bekannt.Kannst du mal genauer erklären was du damit meinst.

Elke


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Beitrag von rb_lutz » So 30. Okt 2005, 11:59


Hallo schnulli,
leider kann ich Dir zu diesem Satz aus dem o.a. Aldington-Buch nichts weiter erklären da ich ihn von Seite 369 aus dem Anhang über Naturheimittel, über die der Autor hervorragend auch bei anderen Krankheiten informiert, lediglich abgeschrieben habe.
Ansonsten kenne ich mich mit diesen Schilddrüsenkrankheiten nicht weiter aus, wollte Euch aber diese Information nicht vorenthalten.
Da ich aus vorhergehenden Diskussionen mitbekommen habe das einige Hundehalter Knoblauch auch zur Flohbekämpfung einsetzen würde es mich nicht wundern wenn dadurch bei einem (erblich?) prädisponiertem Hund solche Schilddrüsengeschichten akut werden.
Inwieweit Knoblauch zum Gegensteuern bei diesen Krankheiten eingesetzt werden kann und hilft entzieht sich meiner Kenntnis, kann mir aber vorstellen dass bei massiv ausgebrochenen Hormonstörungen "richtige" Medikamente eingesetzt werden müssen.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 30.10.2005 - 11:12 von lutz aktualisiert]



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A.R. Gurney

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Beitrag von rb_Stripey » So 30. Okt 2005, 19:35


Vielen Dank für das Aufgreifen dieser Problematik, von der ich bis heute (außer in Anettes Beitrag angeschnitten) noch nie etwas gehört hatte.

@Elke: Ich glaube auch nicht, dass hier Sachen bewusst nicht aufgegriffen werden. Ich denke da nur an meinen Beitrag "Mein AT-der größte Schmutzfink unter dieser Sonne", der andere Forumsteilnehmer sogar zu der entwaffnenden Feststellung "Unsere Hunde sind verzauberte Schweine" führte... Und bei gesundheitlichen Fragestellungen ist es ja allein im Interesse unserer geliebten Hunde wichtig, mögliche Krankheiten/Einschränkungen aufzudecken und Lösungen zu suchen.

Abendliche Grüße,
Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

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