Haarqualität

rb_mtilkov
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Haarqualität

Beitrag von rb_mtilkov » Do 25. Aug 2005, 22:42


Hallöchen!
Einige von Euch wissen, dass ich trimme,.... alles was rauhhaarig ist und 4 Beine hat .... manchmal aber auch meine beiden weichhaarigen, zweibeinigen Mitbewohner, die jüngste muss noch nicht zur "Pflege"

So, und da bleibt es nicht aus, die unterschiedliche Haarqualität der Hunde(rassen) fällt einem auf!
Da haben z.B. Border Terrier und Scotties fast immer supergute Haare, harsches, hartes schmutzabweisendes Oberhaar, dichte(aber nicht zu dichte) Unterwolle ....
Westies,Cairnies, Welshe, Foxl ... mal so mal so
Irish ....kenne ich viele mit hervorragender Fellqualität, trimme aber momentan nur meinen Lenny und dessen Haarhärte und Unterwollfülle lässt ein bisschen zu wünschen übrig.
Airedales .... jaaaa, die Airedales ......... ein Kapitel für sich.
Ich erzähle jetzt mal, wie es sich für mich darstellt:
Auf der einen Seite Hunde mit exquisitester Haarfarbe, kohlrabenschwarzer Rücken, dunkelstes, rötliches Tan, die Haarqualität allerfeinst, sprich: ich komme ins Schwärmen ....Borste oben, genügend aber nicht zu reichlich Unterwolle .....WAHNSINN!
Aber ..... die Hunde scheinen eher aus leistungsorientierter Richtung zu kommen, also eher mal nichts für mich (ich spreche von meiner "Hundezukunft&quot, so mit 2 Kindern, Ottonormalhundehalter ......hmmmmm, schade eigentlich, weil gerade diese Airedales mit wenig Bart und nicht zu zotteliger, überschiessender Beinbehaarung kommen mir sehr entgegen und gefallen mir einfach
Auf der anderen Seite sind da die "Plüschairedales", ich nenn' sie mal so, nicht mal ausserhalb der Standartfellvorgaben, aber mit einer Fülle an Unterwolle gesegnet, auch wenn oben raue Haare sind, die Unterwolle überwuchert alles, in kürzester Zeit, was Fellpflege für die Halter( und den Hund) oft zur Qual macht, Verfilzungen, Knoten u.ä. was man sonst eigentlich nur von langhaarigen Hunden kennt sind an der Tagesordnung, oft haben diese Hunde Ekzeme ....
Na klar, es gibt auch den Airedale in der Mitte, meiner ist so einer, aber selbst da muss ich als Trimmer immer dranbleiben, die puscheligen Beine müssen ständig nachgetrimmt werden, sonst ....Filz, ebenso der dicke Bart!
Gibt es sie denn nicht mehr, die eher schlichthaarigen Airedales, die nicht aus ausgesprochenen Leistungslinien kommen, und wo man sich nicht ständig den Wolf trimmen muss ?
Wenn jemand eine solche Zucht mit wesensfesten Familien-) hunden und guter Fellqualität kennt, so kann er sie mir nur zu gerne zumailen, ich würde mich echt freuen.
Und nun zu meiner eigentlichen Intention ....ich weiss, langweilig, schon wieder das Show und Leistungsthema aber ... es brennt mir auf den Nägeln .... wird der Showairedale zunehmend zum "Pud-aile" oder zum Schäfchen??? Ist übermäßige Bein und Bartbehaarung "in"?
Oder sehe ich das nur zufällig öfter auf meinem Trimmtisch??
Lieber Frage und- diskussionsgruß
M.Tilkov
PS: ich hoffe jetzt wirklich, niemand fühlt sich angegriffen, ich möchte mich nur mit anderen Airedalehaltern über diese, meine Beobachtung austauschen und will nicht wieder eine "auch Leistungshunde sind gute Familienhunde-diskussion" lostreten ....das weiss ich ja!
Nur ich bin kein guter Leistungträger .... deshalb für mich ..."nur" Familienairedale .....

[Dieser Beitrag wurde am 25.08.2005 - 21:45 von mtilkov aktualisiert]



Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem Anderen zu

rb_lutz
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Haarqualität

Beitrag von rb_lutz » Fr 26. Aug 2005, 14:27


Hallo mtilkov,
ich könnte mir vorstellen das an den unterschiedlichen Haarqualitäten der Airedales nach meinen Erfahrungen auch einige Trimmer nicht ganz unschuldig sind wenn die Haare weich und glanzlos sind indem sie den Hund nämlich nur mit der Maschine scheren anstatt von Hand zu trimmen, worauf einige Hunde so reagieren.
Es war hier in unserem Gebiet für mich zu Anfang überhaupt sehr schwierig jemanden zu finden der wenigstens vorgab von Hand trimmen zu wollen und dieses zu können.Bei meinen telefonischen Abfragen habe ich auch gehört:"die meisten Airedales kann man gar nicht mehr trimmen weil sie viel zu weiches Haar haben",nachdem ich mir ausbedungen hatte beim Trimmen dabei sein zu wollen.
Die erste Trimmerin war zwar sehr nett und hat unseren Joker mit einem großen Leberwurstbrot bei Laune gehalten aber gearbeitet hat sie dann doch nur mit einem Coat King (ca 20 Hakenmesser nebeneinander) anstatt mit einem Trimmmesser.
Arm und Schulter waren nämlich bei ihr kaputt.
Der zweite Versuch bei einer Trimmerin mit Diplomen aus den USA fürs Schauairedales trimmen die hier auch Trimmkurse für werdende Profis anbietet war schon besser. Nach 3 Stunden von denen auch 2 gearbeitet wurde aber tüchtig über diese Sklavenarbeit geschimpft wurde gefiel mir unser Joker recht gut.Die 70 Euro fand ich ja noch in Ordnung aber nicht das in dem Kellerraum von ihr und ihrem russischen"Bademeister" als Helfer ununterbrochen schwarze russische Zigaretten geraucht wurden so das Joker und ich mit knallroten Augen und dem Grundstein zum Lungenkrebs endlich wieder gehen konnten.
Nachdem ich denn auch noch bei unserem Züchter war der mir dann an einer Stelle auf dem Rücken bei unserem AT eine Partie blankgeputzt hatte und sagte:" ein AT muß nach dem Abtrimmen einfach Sch.... aussehen" habe ich die Trimmerei dann selbst in die Hand genommen.
Vorweg muß ich sagen das ich nicht nur das Glück hatte sondern auch darauf geachtet habe einen Hund mit einer guten Haarqualität zu bekommen und lieber auf eine pechschwarze Decke eines anderen Wurfes zugunsten der besseren Haarqualität mit etwas Tan in der Decke gewählt habe.Dafür ist das Tan aber richtig schön rotbraun und die Haarqualität ist nicht nur gut sondern ausgezeichnet.( Wenn Joker und ich morgends wenn ich noch den Pyjama anhabe zusammen nebeneinanderstehend das Schlafzimmerfenster öffnen, da er ja auch etwas sehen will, habe ich eher das Gefühl neben einer Rolle Stacheldraht zu stehen als neben einem AT).Unser AT stammt nicht aus einer Leistungszucht aber die Hunde sind auf den Zuchtschauen regelmäßig mit vorne.
Da ich beim Trimmen ja nun schon einige Male zugeschaut hatte und mit meinem eigenen Bart und Meckifrisur auch zurechtkomme habe ich mir vom Züchter 2Trimmmesser,eine Schermaschine mit verschiedenen Scherköpfen sowie aus dem Frisörbedarf 3 vernünftige Scheren besorgt.
Außerdem noch einen Coat King mit 8 Messern für die Unterwollvorbehandlung.
Nacken ,Rücken,Seiten und Oberseite der Rute bearbeite ich mit den Trimmmessern, Kopf, Ohren,Halsunterseite,Brust und Hinterteil mit der Schermaschine mit den jeweils meinem Geschmack angepaßten Scherköpfen da ich nackte Airedales mit Rattenschwänzen nicht mag.Dafür müssen wir denn alle 8-10 Wochen die Sache anpacken. An den Beinen und auch an seinem durchaus gut vorhandenem Bart brauche ich mit den Handscheren so gut wie gar nichts machen dafür aber an der Bauchunterseite, sehr vorsichtig an den Ohren und um den Genitalbereich.(Hier bricht mir dann immer leicht der Angstschweiß aus.) Austellungsreife nehme ich dafür für mich natürlich nicht in Anspruch aber wir machen die ganze Sache stressfrei in 2 Etappen von jeweils 1 Stunde und Joker hat inzwischen soviel Vertrauen gefaßt das er dabei frei auf dem Tisch stehen bleibt. Einmal am Tag wird er 5 Minuten durchgebürstet und auch auf Parasiten untersucht und bekommt jeden Tag einen Kaffeeöffel Distelöl.
Das ist alles was wir für die Haarqualität tun.Haare in der Wohnung kennen wir nicht.
Die beste Trimmerin hier in der Gegend die früher selbst Airedales züchtete und wirklich alles von Hand zupft braucht, wenn auch mit Pausen, 5-7 Stunden pro AT, das möchte ich unserem Hund allerdings nicht zumuten auch wenn sie das wieder auf die Reihe bekommt wo andere Trimmer Mist gemacht haben.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

P.S.Der vielfache AT-Preisträger auf dem Titelblatt des"Terriers 3/2005" wirkt zumindest mit seinem nach vorn gezogenen Kaiser-Wilhelm-Bart auf mich eher komisch übertrieben als wie ein richtiger Airedale.

[Dieser Beitrag wurde am 26.08.2005 - 20:06 von lutz aktualisiert]



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was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_UlrikeT
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Haarqualität

Beitrag von rb_UlrikeT » Sa 27. Aug 2005, 09:14


Hallo Lutz,

nachdem ich jetzt ganz ganz lange nicht mehr im Forum war habe ich wie gefesselt an Deinem Beitrag und dem Vorgänger Deines Beitrags gehangen. Du hast das ganz toll beschrieben. Unser Terry wird im November 2 Jahre und mit seinem Fell haben wir die Hölle mitgemacht. Mein Mann konnte das Wort Fell schon gar nicht mehr hören. Terry sah als Welpe ganz niedlich aus dann dann nach dem ersten Trimmen, war er grau wie die Nacht. Seine Wurfgeschwister hier in der Geganed hatten alle das tolle Loh und das tolle Schwarz. Wir taten alles, aber auch alles um Terry einigermaßen von den Farben und vom Fell hinzubekommen. Unser Züchter unterstützte uns sehr, denn auch ihm war es ein Rätsel. Wir haben eine richtige Airedale Phobie bekommen und mit Besuchen ohne Hund auf Ausstellungen und unserem ersten Familienurlaub mit Hund auf Rügen und vielen Aufenthalten am Hundestrand dort, wuchs der Wunsch in uns nach einem zweiten Airedale. Und unsere Emma ist seit 3 Wochen bei uns. Sie hat die Farben und Haarqualität, die wir uns so sehr gewünscht haben. Trotzdem ist es so, dass Terry unser Top Nr. 1 ist.
Zur Zeit sieht er nicht so schön aus, denn bei einem Besuch meiner Internetbekannten in Hamburg haben wir auch ihren Züchter besucht. Der meinte dann, das Fell hinzubekommen mit einer absoluten kurz Scherung. Tja, so sah er dann auch aus und der Unterschied zu Emma war noch größer. Doch jetzt nach 3 Wochen ist das Fell schon nachgewachsen und es geht schon. Wir hoffen noch immer, das das mit den Farben und der Haarqualität was wird. Denn wir hben viele Fotos in der Zeit gemacht und wir beobachten das Fell genau. Es wird von Monat zu Monat besser. Sowohl die Farben und auch die Festigkeit des Haares.
Terry kommt aus einer Leistungszucht und Emma aus einer Auslesesucht. Uns so benimmt sie sich auch.*gins*.
In unserer Familie dreht sich alles nur noch um die Hunde. Jedenfalls was die Kinder und mich angeht. Sehe ich irgendwo einen AT, spreche ich die Leute sofort an oder gehe mit dem Auto in die Vollbremsung und spreche die Leute durchs geöffnete Autofenster an, obwohl eine Schlange Autos hinter mir wartet.
Tja wirklich im AT-Fieber

Viele liebe AT-Grüße
Ulrike




www.tiebens-airedaleterrier.net

rb_Martin
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Beitrag von rb_Martin » Sa 27. Aug 2005, 13:34


Hart, dicht und drahtig, nicht so lang, daß es struppig wirkt. Glatt und flach anliegend, Körper und Läufe bedeckend. Deckhaar hart, drahtig straff, Unterwolle kürzer und weicher. Das härteste Haar kringelt sich oder ist leicht gewellt. Lockiges oder weiches Haar ist höchst unerwünscht.


Bild

Bild

Meine persönliche Einschätzung ist die, daß die meisten Airedales die ich sehe, dem nicht entsprechen. Denn dort steht nicht: In regelmäßigen Abständen getrimmt damit es hart, dicht und drahtig wirkt und nicht so lang ist, daß es struppig wird.

Wird also hier darüber spekuliert, daß die schlechte Haarqualität durch falsches Trimmen entsteht oder verstärkt wird ist das in meinen Augen ein vollkommen falsche Ansatz. Die Notwendigkeit (nicht die Möglichkeit!!!) zu Trimmen wirft schon die Frage auf ob das Haar wirklich gut ist.

Der Airedale als ehemals unter "wirtschaftlichen Aspekten" betrachteter Gebrauchshund mußte ursprünglich ein Haarkleid haben, daß mit gleichen Prioritäten den Hund vor allen in Mitteleuropa auftretenden klimatischen Bedingungen schützte, sich auch bei der Arbeit in Dornen, Hecken, am und im Wasser bewährte, und darüber hinaus in höchstem Maße pflegeleicht war.

Genau dieses Haar finden wir heute noch beim Deutsch Drahthaar, Jagdterrier, Borderterrier, working Lakelands oder JRTs. Warum? Weil ein schlechtes Haarkleid den Hund mehr als manch einer sich vorstellen kann, bei der Arbeit einschränkt und unter umständen sogar lebensbedrohlich werden kann. (Das sind auch keine Floskeln sondern eigene Erfahrungen mit dem eigenen Hund.)

Die Ursache liegt in erster Linie wohl in der gesellschaftlichen Entwicklung. Der Hund heute ist ein Luxus, den wir uns leisten (ich schließe mich hier bewußt ein). Er wird gepflegt, umsorgt und genießt in vielen Fällen ein uns ebenbürtige Ernährung und medizinische Versorgung. Unsere Kinder und wir selbst gehen zu Burger King und MC - unser Airedale dürfte hingegen nie mit einem adäquaten fast-dog-food ernährt werden.
Zwinger oder Kettenhaltung ist z. T. mit Recht eingeschränkt oder verboten. Ein Hund der regelmäßig erkrankt wird behandelt und gelangt nicht selten noch in die Zucht, früher währe er je nach Grad der Einschränkung nicht mal ins fortpflanzungsfähige Alter gekommen.
Früher gab es im Hundesport eine Steilwand von 2m Höhe und mehr - gesunde Hunde sind darüber gesprungen und das nachweislich bis ins hohe Alter. Kranke und zu schwere Hunde schafften das nicht mehr und darum wurde das Ding dann eine Schrägwand über die auch übergewichtige Rotties noch walzen können.

Bei allen sicherlich lobenswerten Veränderungen, die den geänderten ethischen Ansprüchen und unserer Einstellung zur Kreatur Rechnung tragen muß man auch sehen, daß gerade diese viele nachteiligen Änderungen und Zivilisationskrankheiten erst möglich gemacht haben.

Ein weiter Grund für die Veränderung des Haarwertes der Airedales ist die Verlagerung der Selektion von Gebrauch und Nutzen hin zu Ausstellen und Modellieren. Hier bieten das Trimmen nachweisliche Vorteile, den nur wenn genug Haar da ist kann man anatomische Vorzüge betonen und Nachteile kaschieren. Ein ehrlicher Hund mit knappem Haar hat immer ein knappes Haar, es kann nie Mängel verdecken oder der Mode angepaßt werden.

Meine persönliche Meinung:
Ein Hund sollte so aussehen, daß er den an ihn gestellten Aufgaben gerecht wird, daß er leistungsfähig und vital ist bis ins hohe Alter, und daß er in seiner tierischen Lebensqualität nicht eingeschränkt wird. Wenn er noch nett anzuschauen ist um so besser...

Ob ein großer weißer Brustfleck, ein blau-grauer Sattel oder der vorhanden oder nicht vorhanden Bart die Lebensqualität des Vierbeiners einschränkt wage ich zu bezweifeln. Ob allerdings das nach-spaziergängliche Klettenzupfen, der im wolligen Haar zu Kugeln zusammengefrierende Schnee oder die 1- 2 monatliche Behandlung auf dem Trimmtisch eben diese Lebensqualität steigert???

@ mtilkov
Ich glaube, daß selbst die "bösen" Leistungszüchter 70-90% ihrer Hunde in die Familie geben und lediglich 10-30% der Hunde nachher auch wirklich geführt werden. Daher glaube ich das aus leistungsorientierter deutscher Zucht stammende Hunde ebenso wie Redlines absolut klasse Familienhunde sind. Ein guter Züchter wird sie schon wieder nach Hause schicken, wenn er den Eindruck hat, daß es "zuviel" Hund sein könnte und Ihnen eventuell eine andere Verbindung empfehlen. Warum also immer Pauschalen, ab in's Auto und mal echte Eindrücke sammeln.

Martin Reinartz
Kottenheim / Eifel

[Dieser Beitrag wurde am 27.08.2005 - 21:59 von Martin aktualisiert]


rb_lutz
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Haarqualität

Beitrag von rb_lutz » Mo 29. Aug 2005, 12:45


Hallo Martin,
Deine Wunschvorstellungen nach einem Airedale den man nicht mehr trimmen braucht kommen sicher den meisten AT-Haltern sehr entgegen. Auch hast Du recht das in der für den AT gültigen Rassestandardbeschreibung nichts vom Trimmen erwähnt wird.Du wirst aber in jedem Buch über Airedales (außer vielleicht aus dem vorigen Jahrhundert) und auf den Homepages ehrlicher Züchter die Angabe finden das ein AT 3-4 x im Jahr fachgerecht getrimmt werder muß nicht nur um ansprechend auszusehen sondern auch um in der Wohnung nicht zu haaren.( Nicht alle 4 Wochen trimmen,wer die Sache mit dem "rolling coat" nicht im Griff hat versaut dadurch nur das Haarkleid.)
Und das Haaren ist für mich als Tierhaarallergiker mit der Knackpunkt gewesen mich wieder für einen AT zu entscheiden (er wird in einer Schrift sogar für Hundehaarallergiker empfohlen!?). Ich habe diese Asthmaeschichte zwar inzwischen soweit mit der sporadischen Inhalation von modernen Medikamenten (mit denen Asthmatiker z.B. auch Marathon laufen) in den Griff bekommen das ich meinen AT selbst ohne die geringsten Probleme trimmen kann, möchte aber nicht von einem haarenden AT im Haus unter Dauerbeschuß genommen werden weil ich die Folgen für mich nicht absehen kann.
Ich habe mir nicht leichtfertig als Allergiker einen Hund angeschafft sondern nach ausführlichen Tests beim Allergologen (Hautarzt), meinem Hausarzt ( Internist der in einer Lungenfachklinik "gelernt" hat) sowie Gesprächen mit selbst betroffenen Tierärzten. Hierbei haben wir festgestellt das Hund nicht Hund ist und die Reaktionen sehr unterschiedlich ausfallen können.
Darüber will ich mich jetzt nicht weiter auslassen wer als selbst betroffener Allergiker (oder Familienmitglied) mehr darüber wissen will bevor er seinen Hund ins Tierheim schickt dem sende ich gerne eine Mail.
Ich möchte von Martin gerne ehrlich wissen wo bleiben Deine Redlines mit ihren Haaren wenn sie nicht getrimmt werden oder die Gelegenheit haben den ganzen Tag durch dichtes Brombeergebüsch zu streifen? Alle Hunde die mir bekannt sind und nicht getrimmt oder geschoren werden(Nackthunde und Pudel ausnommen) machen ihren Haltern in den Wohnungen mit den Hundehaaren ganz schön Probleme und ich glaube einfach nicht das die Redlines da eine Ausnahme machen. Das wäre einfach zu schön denn ich denke das sich nur die wenigsten AT-Halter sich diesen Hund angeschafft haben weil das Trimmen soviel Spaß macht.

Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 29.08.2005 - 14:55 von lutz aktualisiert]



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rb_Olaf
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Beitrag von rb_Olaf » Mo 29. Aug 2005, 16:22


Also,
ich muss gestehen, dass ich zwar den Vorteil meiner Airedales, dass sie nicht haaren, sehr genieße – muss aber hinzufügen, dass ich „stinkefaul“ bin und daher regelmäßig die Schermaschine anwerfe. Dies zum einem unter dem Aspekt, dass meine Hunde häufig in der Elbe sind und somit schnell trocknen – zum anderen, dass ich auch Zecken sofort erkenne. Der dritte Vorteil ist rein subjektiver Natur: Ich finde, kurze (haarlängentechnisch gemeint) Airedales sehen einfach „puppiger“ aus – ich mag die „Rattenschwänze“. Und da meine Hunde trotz jahrelanger Behandlung gutes Haar (sowohl von der Struktur als auch von der Farbe) haben – warum sollte ich etwas ändern? Ein mir bekannter Molosser-Züchter wurde von anderen Züchtern des öfteren gefragt, welches Wundermittel er denn nehme, da seine Hunde so wunderbar seien, bezogen auf Fell, Knochen (hier HD) etc. Er antwortete, dass er immer auf den genetischen Schatten achte. Die anderen Züchter hielten das für einen Scherz und suchen vermutlich noch heute das „Wundermittel“ ….



rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 29. Aug 2005, 17:59


Hallo Lutz,

ich kann meine Hündin nicht 4x im Jahr trimmen. Das Haar sitzt fest. Das geht nur 2x im Jahr leicht raus. Einmal habe ich es trotz fest sitzender Haare gemacht, weil ihr Haar wirklich sehr lang war und nachher sah sie schrecklich aus. Außerdem war es eine Tortur für sie und mich. Wie machen das die Leute die auf Ausstellungen gehen? Die punktgenau an einem bestimmten Tag den Hund zeigen wollen?
Diesmal habe ich schweren Herzens zur Schermaschine gegriffen. Es war so heiß und das Haar saß fest. Keinen Gedanken konnte ich daran verschwenden, sie zu trimmen. Schöner ist sie vom Scheren nicht geworden. Getrimmt sieht das vieeel besser aus. Aber es war ihr um einiges leichter und sie schlich nicht mehr nur mit hängender Zunge hinter mir drein, sondern rannte wieder umher.
Also wie geht das, 4x im Jahr? Oder ist meine da eine Ausnahme?

Viele Grüße
Uschi


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Mo 29. Aug 2005, 19:35


Hallo Uschi,
eigentlich halte ich mich für das Thema Trimmen für den falschen Ansprechpartner da gibt es mit Sicherheit auch hier im Forum Profis die darüber besser Bescheid wissen. Ich habe eigentlich nur beschreiben wollen wie ich mir dabei geholfen habe und aus der Not eine Tugend gemacht habe.
Egal wenn es Dir nur gelungen ist Deinen AT 2x in einem Jahr zu trimmen war das Haar sicher schon überreif und dieses Trimmen ist dann ein richtiges abtrimmen.
Dieses machen auch soweit mir bekannt ist Aussteller zu einem bestimmten Zeitpunkt vor der Zuchtschau damit der AT dann perfekt aussieht.
Auf jeden Fall hat der AT nicht wie bei anderen Hunden den üblichen Haarwechsel im Frühjahr und Herbst. Zum normalen Trimmen, gerade wenn ein Großteil der Haare noch richtig fest sitzt, und o.k. ist hat man ja auch mindestens 2 besser 3 verschiedene Trimmmesser. 1 für die Unterwolle mit tiefen Einschnitten, 1 für das Deckhaar mit kürzeren Einschnitten (damit kannst Du auch mit einem schärferen Trimmmesser durch abwinkeln die Deckhaare auf die gewünschte Länge kürzen) und meinetwegen noch so ein Mittelding zwischen beiden.
Ich hoffe die Profis lachen mich wegen dieser Beschreibung nicht aus. Für die Unterwolle arbeite ich immer mit einem Coat King vor. Dann kannst du zur Not auch noch einmal mit der Schermaschine mit einem großen Scherkopf rübergehen um allzu ruppig aussehende Trimmversuche zu egalisieren.Wichtig ist hierbei das die Unterwolle immer kürzer ist als das Deckhaar damit die Decke nicht stumpf wirkt.
Vom gesundheitlichem Standpunkt ist über die Haut als größtes Organ des Körpers zu sagen das gerade dort die häufigsten Krankheiten beim Hund auftreten. (Vielleicht auch weil der Hund uns über die meisten inneren Krankheiten nicht informieren kann weil er nicht sprechen kann, die Haut aber können wir sehen).Es gibt ATs die sind ihr Leben lang nur geschoren worden und ihnen hat es nichts ausgemacht. Viele andere reagieren aber mit Ekzemen und anderen Hautkrankheiten wenn man nicht dafür sorgt das die toten Haare aus der Haut entfernt werden da sie von alleine nicht ausfallen.
Ich glaube aber nicht daran das es einem AT groß schadet wenn man ihm Erleichterung dadurch verschafft das man ihn bei heißem Sommerwetter mal auf die Schnelle nur mit einer Schermaschine bearbeitet,die Unterwolle würde ich mir aber trotzdem extra vorknöpfen.

m.f.G. lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 29.08.2005 - 19:15 von lutz aktualisiert]



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A.R. Gurney

rb_Uschi
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Haarqualität

Beitrag von rb_Uschi » Di 30. Aug 2005, 01:37


Hallo Lutz,

ja genau das wars damals. Die Unterwolle wollte nicht weichen. Mein Mädchen sah sehr merkwürdig aus, ganz "pfludrig", wie wir Schwaben sagen. Die Züchterin, der ich das schilderte, meinte, sie stände wohl jetzt im Unterhemd da.
Mit dem Coat King habe ich bis jetzt noch nie gearbeitet. Ich bürste sie jeden Tag heftigst und da bleibt kein Härchen in der Bürste außer von den Beinen.
Wenn das Haar dann reif ist, lässt es sich so leicht trimmen, dass sie während des Trimmens sogar eindöst (ich lasse sie liegen während ich am Rücken und an den Seiten arbeite).
Im Winter richte ich ihr halt dann die Ohren, die Pfoten und kürze den "Schweif". Aber im Sommer ist es ein Hitzeproblem. Ich denke, da bleibe ich bei der Maschine.
Ich habe das mit dem Schrägstellen des Trimmessers (ich habe ein sehr gutes, handgemachtes!!) auch schon versucht, aber vielleicht fehlt mir das Geschick dafür. Es hat nicht geklappt und dann nahm ich eben die Maschine.
Auf jeden Fall werde ich keinen Trimmversuch mehr unternehmen, als bis sich das Haar von alleine löst und ich es mit den Fingern zupfen kann. Das wird übrigens am allerschönsten.Es ist sonst gar zu schlimm für Hund und Mensch.
Dieses Lösen des Haares findet aber bei meiner Hündin tatsächlich im späten Herbst und Frühjahr statt.

Viele Grüße
Uschi






rb_Waldmaus
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Beitrag von rb_Waldmaus » Di 30. Aug 2005, 10:09


Hallo auch ich möchte mich hier mal wieder zu Wort melden, da wir nicht auf Ausstellungen gehe. Hier in meiner Gegend keiner ist der mir den Arco trimmt, wird er geschoren, sieht immer super aus auch das Fell hat nicht gelitten es ist noch hart. Arco wird jetzt 5 Jahre. Nun hatte ich einen Salon gefunden die trimmen, prima ich da hin,als ich ihn wieder abholte wunderte ich mich nur er sah anders aus als sonst, später sah ich er war jetzt ein Schnauzer!! Nach 3 Wochen hatte ich den Wunsch, er müßte wieder hin, das Fell lang und wuschelig, nun habe ich es noch ein Mal versucht, der Sommer kam und der Arco lief mit hängender Zunge rum. Bin dann mal wieder in Hamburg gewesen, wohne sonst im Schwarzwald,zum Züchter von Arco, der schlug die Hände über dem Kopf zusammen, wie sieht Arco denn aus? also wieder scheren und Arco war ein glücklicher Hund, nun schere ich ihn immer zwischendurch selber wenn es sein muß, denn sein Fell wächst üppig. 2 x im Jahr kommt er dann zum schön machen, vor alllem die Ohren, Bauch und Pfoten werden dann fachgerecht gemacht. Kann also sagen er gefällt mir geschoren besser als getrimmt wenn es nicht richtig gemacht wird. Selber kann ich es nicht, habe Rheuma auch in den Händen. Mit lieben Grüßen an euch alle AT Besitzer. Gruß Waldmaus ( Waltraud)


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