KÖRUNG
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Hallo Gaby,
scheinbar muß ich es noch einmal ganz klar stellen dass ich nicht von einer sehr verharmlosenden "unpassenden Härte" sondern von "massiver Tierquälerei" gesprochen habe und ich der Meinung bin dass dieses nicht ohne eine umfassende Änderung der Körordnung bei der Auffassung der jetzigen Körleistungsrichter von Hunde"sport" und einer Körung abzustellen ist, um denen das Heft aus der Hand nehmen zu können.
Dann können auch keine "versehentlichen" tierschutzrelevanten Verletzungen von Hunden mehr vorkommen, wie es von dem Körleistungsrichtertrio oben im Link dargestellt wird.
Die Ungleichbehandlungen von Hunden bei derartigen "Prüfungen" stehen für mich noch auf einem anderen Blatt das näher betrachtet werden muß.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
P.S. Ich vermute dass sich so manche der Schutzhundexperten in diesem Forum hier nicht auf ein geistiges Duell einlassen weil sie ohne ihren Schutzhund wohl unbewaffnet wären.
[Dieser Beitrag wurde am 11.02.2009 - 11:59 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
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Vielleicht schreibt Herr Löhr hier nicht, weil er hier nicht registriert ist. Im Gegensatz zu Kenzo, der doch im Forum des Fördervereins schon geschrieben hat und sich direkt vor Ort professionell austauschen könnte.
Bei den unsachlichen Äusserungen zur ehemaligen DDR bleibt mir allerdings nur die Spucke weg. Ich finde es gut, dass die Körung einen Hauch der PO der SDG beinhaltet. Denn bei der Körung geht es nicht nur um den Formwert, der hier so gerne in den Vordergrund gehoben wird, sondern auch um den Gebrauchswert.
Es ist mir unverständlich, dass bei so vielen Möglichkeiten der individuellen Zuchtzielsetzung auf einer Zielsetzung, nämlich Leistung, dergestalt rumgedroschen wird. Es ist doch niemand verpflichetet seinen Hund in der Leistungsecke vorzustellen, wenn er dieses Ziel nicht verfolgt.
Das Genie lernt von allem und jedem,
der Wissende lernt vom Genie,
der Dumme weiss alles besser.
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MadDog hat geschrieben:
Es ist mir unverständlich, dass bei so vielen Möglichkeiten der individuellen Zuchtzielsetzung auf einer Zielsetzung, nämlich Leistung, dergestalt rumgedroschen wird.
Unverständlich ist mir nur, dass dergestalt auf den zu körenden Hunden rumgedroschen werden konnte und zwar ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen.
Unverständlich ist mir nur, dass ein
Herr Löhr (aus gegebenen Anlass!) schreibt:
„Sollte (!!!) es bei einer Körung tatsächlich zu einer Verletzung gekommen sein, so war dies mit Sicherheit ein Unfall und auf keinen Fall gewollt.“
und diese Stellungnahme ist mit unterzeichnet vom zuständigen "Nürnberger Körrichter" und eine Beschwerde samt tierärztlichen Attest liegt offiziell vor

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Ich glaub ich steh immer noch auf dem Schlauch, was den wirklichen Sinn der Körung betrifft...
Heinz-Erich Löhr hat geschrieben:Geeignete Airedale Terrier für den „großen“ Sport standen den interessierten Hundeführern nicht zur Verfügung.
Das Ziel sind also eine größere Anzahl von AT´s für den "großen Sport". Aber offiziell geht es doch um den "Gebrauchshund" AT. Also der auch für Dienstzwecke einsetzbar sein soll. Wo wir wieder bei den verschiedenen Bereichen (Jagd , Rettungsarbeit, Polizeidienst usw.) des Gebrauchshundes wären.
Ist denn ein Hund der eine Körung nach der heutigen Körordnung besteht, geeignet für all diese Einsatzgebiete ? Hätte ein angekörter HUnd tatsächlich das Zeug im Realeinsatz (also nicht auf dem HUndeplatz) die Nerven zu bewahren ?
Darüber werden leider keine Aussagen getroffen, sondern nur vom "großen Sport" geredet. Entweder steh ich also wirklich auf dem Schlauch oder die tatsächliche Gebrauchshundeeignung interessiert nicht.
Grüße,
Kirsten
[Dieser Beitrag wurde am 11.02.2009 - 11:22 von dogkiki aktualisiert]
Lottes Homepage:
www.strubbelschnute.de
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Hallo Michele und AT-Freunde,
auch wenn dir die Spucke wegbleibt zitiere ich aus einem Zuchtbuch für Airedale-Terrier und Welsh- Terrier der GST in der DDR den Anfang des Vorwortes:
"Liebe Kameraden und Züchter!
Zur Erhöhung der Verteidigungsbereitschaft unseres Arbeiter-und-Bauernstaates hat sich die Spezial-Zuchtgemeinschaft der Airedale-Welsh-Terrier die Aufgabe gestellt unserer staatlichen Sicherheitsorgane das geeignete Hundematerial zur Verfügung zu stellen. Daher ist es unser Ziel, als Züchter und Ausbilder nur mit den besten Hunden zu züchten und die Tiere auszubilden, denn für die Organe des Staates und für uns selbst als Mitglieder der GST ist der Hund ein treuer Helfer".
Den restlichen Schmus von 7Jahresplan und Gehirnwäsche erspare ich uns hier.
Die "besten Hunde" waren bei den Airedales wie bei den anderen Schutzhunden in der Ex-DDR natürlich diejenigen die am besten in Menschen gebissen und diese angegriffen haben, das ist allseits bekannt, alles andere war Nebensache.
Das Ziel bestimmt die Zucht und wenn ich etwas als Nr.1 setze müssen ja bekanntlich andere, für mich viel wertvollere Zuchtziele, zurückgestellt werden.
Wie Michele ja auch ganz richtig schreibt geht es bei einer Körung um den Formwert, aber anstatt eines einseitigen Gebrauchswert als kaum noch benötigten Schutzdiensthund möchte ich hier doch die Wesensfestigkeit bezüglich des "Gebrauchs" als verlässlichen, stressresistenten Familienhund sowie als Rettungshund, Fährtenhund, Mantrailer und Bereiche des Hundesports abgeprüft haben wo man nicht zwingend in Menschen hineinbeißen muß.
Außerdem ist in unserer heutigen Zeit m.E. auch eine Tracht Prügel mit dem Stock nicht mehr sehr praxisnah für einen Diensthund in der Prüfung wenn schon eine Dosis Pfefferspray in Ganovenhand auch den schärfsten Diensthund oder den mutigsten Körhund eine Rolle rückwärts machen lässt.
Ich z.B. kann nur einen Hund in der Stadt "gebrauchen" den ich überall mit hinnehmen kann, der auch im dichtesten Menschen-oder Verkehrsgewühl selbstsicher bleibt und sich nicht beeinträchtigen lässt, dem mal ein Kind aus heiterem Himmel um den Hals fallen kann, der mit mir Straßenbahn und Fahrstuhl fährt und dem auch mal jemand auf die Rute oder die Pfoten treten darf ohne gleich aggressiv zu werden, der aber andererseits auch so klar im Kopf sein muß mir in für den Hund klar erkennbaren Not- oder Bedrohungssituationen zur Seite zu stehen.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 11.02.2009 - 13:19 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
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Hallo
Es stimmt, das züchterisch einiges in den letzten Jahren auf Leistungsebene gelaufen ist.
Der AT taucht im Leistungssport wieder vermehrt auf.
Es gibt echt klasse Hunde.
Allerdings muss ich auch ein Veto einlegen, wo bleibt teilweise die "Schönheit" der Standart?
Wieviele dieser Hunde haben die Körung????
Einige!!!!
Allerdings wie sieht es mit einem Championtitel aus?
Wie sieht es mit dem Int. Champ. aus???
Diesen haben soweit ich informiert bin nur 3 Leistungshunde mit VPG//IPO 3 !
Und zum Schluss, von allen Hunden(Hündinen und Rüden) aus der Leistung haben noch nicht einmal 20 Hunde(VPG/IPO 3) den KFT bzw. VDH-Champion!
Wie soll der Standart da erhalten bleiben?
Gruss Konny
[Dieser Beitrag wurde am 11.02.2009 - 15:27 von Konny aktualisiert]
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher
www.boyar-vom-drachenhort.de.tl
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Lieber Lutz,
damit du den Begriff Gebrauchshund nicht immer mit gebrauchten Taschentüchern, gebrauchtem Toilettenpapier, Gebrauchtwagen sowie ähnlichen minderwertigen Wegwerfartikeln und Gebrauchsgegenständen verwechselst, hier eine, leider etwas lange, Hilfe.
Was ist ein "Gebrauchshund"?
Der Ausdruck „Gebrauchshund“ klingt für den des Hundesport Unkundigen in gewissem Sinne negativ. Man gebraucht eine Sache, aber kein Lebewesen. Der Ausdruck ist jedenfalls sehr alt und ... ja, gebräuchlich. Daß es beim „Gebrauchshund“ in Wirklichkeit um einen Partner seines Menschen geht, was auch eine enge Beziehung zueinander voraussetzt ebenso wie ethischen Tierschutz, klärt folgende grundlegende Darstellung dieses Begriffes. Die Verfasser dieser „Charta des Gebrauchshundes“ sind Hans-Heinrich Lohmann, Johanna Murawski, Dr. Helmut Raiser, Reinhard Wißmann, Ursula Zabel und Werner Zabel.
Der Gebrauchshund ist ein leistungsfähiger Arbeitshund. Er kann auf Grund seiner Triebqualitäten und seiner Konstitution vom Menschen für verschiedene Aufgaben ausgebildet und genutzt werden.
Der Gebrauchshund ist ein Wert an sich. Ihn und seine genetischen Ressourcen zu erhalten, gehört zur Pflege des Kulturgutes.
Arbeitshund. Als solcher wird er mit seinen angeborenen Verhaltensweisen und Fähigkeiten vom Menschen zur Unterstützung seiner eigenen Arbeit benutzt. Damit nimmt der Mensch sich das Recht, über den Hund zu verfügen. Von Anbeginn der Domestikation war dies wesentlicher Beweggrund des Menschen, die Symbiose mit dem Hund einzugehen. Dieser anthropozentrische Ansatz kommt dem Tier in der Weise zu Gute, dass es die Möglichkeit bekommt, seine trieblichen und kognitiven Fähigkeiten auszuleben.
Leistungsfähig. Das Herausstellen der Leistungsfähigkeit des Gebrauchshundes fordert eine besondere Qualität der Arbeit. Diese wird determiniert durch physische und psychische Komponenten. Eine Forderung nach Leistungsfähigkeit impliziert Entwicklung und Prüfung dieser Fähigkeiten. Die Grenze findet dieses Bestreben durch den Gedanken des ethischen Tierschutzes.
Kann - nicht muss. Der Gebrauchshund besitzt die erforderlichen Voraussetzungen zur Ausbildung. Diese müssen nicht zwingend ausgeschöpft werden. Bei einer Funktion als reiner Gesellschafts- und Begleithund muss ihm neben der notwendigen Erziehung Gelegenheit gegeben werden, sich ausreichend auszuleben.
Triebqualitäten beschreiben die psychischen Komponenten der Konstitution. Sie bestimmen Art und Ablauf der Funktionen und Reaktionen. Die unterschiedlichen Verwendungszwecke des Gebrauchshundes erfordern verschiedene Triebqualitäten. Die trieblichen Verhaltensdeterminanten ergeben sich aus den Grundlagen der Arterhaltung: Hunger, Sexualtrieb, Flucht, Aggression. Zusammensetzung und Ausprägungsgrad bestimmen den Verwendungszweck.
Konstitution. Sie wird bestimmt durch Komponenten wie Triebqualitäten, anatomischen Gesamtaufbau, Vitalität, Langlebigkeit, Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer. Sie alle müssen den jeweiligen Verwendungszwecken entsprechen.
Vom Menschen. Mit dem Recht, über den Hund zu verfügen, hat der Mensch Verantwortung übernommen. Er muss ihn so züchten, halten und ausbilden, dass der Hund die jeweiligen Aufgaben im Sinne des ethischen Tierschutzes erfüllen kann. Auf den Erhalt genetischer Ressourcen ist besonderer Wert zu legen.
Verschiedene Aufgaben. Die Varianzbreite der Triebqualitäten und der Konstitution bewirken eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, die der Mensch seinem jeweiligen Bedarf entsprechend nutzt.
Ausgebildet. Die Nutzung des Gebrauchshundes verlangt seine Ausbildung. Ausbildung kanalisiert die natürlichen Triebmäßigkeiten des Hundes in gewünschte Verhaltensweisen. Dieser Prozeß orientiert sich an ethologischen Erkenntnissen und kynologisch - empirischem Wissen. Das Recht des Menschen, auf das natürliche Verhalten des Hundes einzuwirken, um es zweckentsprechend zu formen und kontrollierbar zu machen, impliziert auch Zwangsmaßnahmen. Dabei muss die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleiben. Die Konfliktbewältigung in der Ausbildung formt die Persönlichkeit des Hundes. Die Ausbildung der Gebrauchshunde hat außerdem züchterische Relevanz. Sie dient dazu, geeignete Individuen durch definierte Prüfungen herauszustellen und diese der Zucht zuzuführen.
Mein Hund gebraucht mich übrigens auch , als Animateur, Futterquelle, Masseur und Chauffeur zu seinem Lieblingsort, dem Hundeplatz.
Gruß Manfred
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ManfredZiert hat geschrieben:
Das Recht des Menschen, auf das natürliche Verhalten des Hundes einzuwirken, um es zweckentsprechend zu formen und kontrollierbar zu machen, impliziert auch Zwangsmaßnahmen.
Recht????? Der Mensch hat ein Recht darauf???
Es ist wohl kein Argument zu abwegig, Gewalt zu rechtfertigen.
Uschi
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Manfred, DANKE! für Deinen Charta-Beitrag!
Und ich hoffe, über die Autoren wie Raiser, die beiden Zabels usw. brauchen wir hier nicht zu diskutieren!
Das für mich wesentliche und Schöne in der Charta ist "kann - nicht muß".
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Hallo Manfred,
danke für Deine ausführliche Schilderung zum Thema Gebrauchshund.
Nur frage ich mich, was hat dies mit Beissen und Kloppen zu tun?
Bitte versteckt Euch nicht hinter dem Namen Gebrauchshund um schlechtes Figurieren und kloppen zu rechtfertigen. Das Spektrum der Gebrauchshunde ist weit gefächert und der Schutz/Diensthund nur ein kleiner Teil davon.
Wir haben hier Sporthunde.
Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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