Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 03:49 von Rainer aktualisiert]
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Klar werden wir warten! Ist so wie mit dem neuen Harry Potter - den gab's heute auch nicht überall.
*gg* Susan
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
[Dieser Beitrag wurde am 21.12.2008 - 03:50 von Rainer aktualisiert]
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Hallo AT-Freunde,
Hellmuth Wachtel macht im dritten Teil seiner Serie "Die Zukunft des Rassehundes" in der Hundezeitschrift "WUFF" unter dem Untertitel "Gefährliche Klippen umschiffen" den Vorschlag der "Damenwahl" mit läufigen Hündinnen um gesunde und leistungsfähige Hunde zu bekommen wie sie angeblich von den Inuit auf natürliche Art als Schlittenhunde gezüchtet werden, ohne dass die Eskimos jemals die Genetik studiert hätten.
Man verlässt sich hier auf die läufige Hündin deren natürlicher Instinkt ihr sagt welcher, von mehreren in einem größeren Abstand voneinander angebundenen Rüden, der gesündeste, leistungsfähigste und am wenigsten Verwandte mit ihr ist.
Diesem wendet sie sich zu und verpaart sich mit ihm, das ist der Weg wie die Natur der Inzucht vorbeugt.
In der Praxis meint H.Wachtel dass man ähnlich verfahren könnte um die Inzucht zurückzudrängen, wenn als erstes speziell dafür selektierte gesunde Hunde die am wenigsten ingezüchtet und mit der Hündin sowenig wie möglich verwandt sind, ausgewählt werden, und diese Zuchtmethode wissenschaftlich begleitet wird.
Ich habe allerdings starke Zweifel dass dieses bei uns praktikabel ist und sich die Züchter auf diese Art und Weise ihre diversen anderen Zuchtziele von der Hündin aus der Hand nehmen lassen.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 01.11.2007 - 20:05 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Hey Lutz,
das oberste Ziel eines jeden Züchters sollte ein gesunder ,dem Standard entsprechender AT sein.
Deshalb denke ich ist ein breitgefächerter Genpool wichtig. Nur mit dem Erhalt eines grossen Genpools kann ich auch in Maßen Linienzucht betreiben, da ich bei "Auswüchsen" etc auf diesen Genpool zurückgreifen kann.Im Moment sehe ich das so nicht. Wenn ich die Seite Welpenvermittlung anschaue,häufen sich die Namen einiger weniger Rüden, bestimmt klasse Tiere, aber um eine genetische Vielfalt zu erhalten,ist das nicht sinnvoll.
Sicher ist der von dir zitierte Weg des Hr. Wachtel auch nicht ganz gangbar, aber er ist ein Denkanstoß.
PRA zeigt uns auch, dass der Einsatz von wenigen Rüden seine Tücken haben kann.
Liebe Grüsse Regine
[Dieser Beitrag wurde am 01.11.2007 - 23:07 von Cap aktualisiert]
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Rainer hat geschrieben:
Ab 01. Juli 2007 muss er eine Augenuntersuchung haben, mit dem Ergebnis PRA-frei – hat er dies und zeigt der Befundbogen des DOK-Augentierarztes, dass das Tier einen Katarakt hat, dann wird es im Moment immer noch zur Zucht zugelassen, obwohl die Krankheit eine genetische Grundlage hat!!??
Hallo Rainer,
gibt es denn bei Katarakt noch keine Aufflage, dass nur mit Katarakt freien Hunde gezüchtet werden darf ???
Warum nicht, wenn man doch weiss, dass es eine erbliche Augenerkrankung wie PRA ist ?
Wie genau sieht das denn mit der Vererbung von Katarakt aus ?
Was haben Welpenkäufer zu erwaren, wenn z.B. bei beiden Eltern Katarakt diagnostiziert ist ?
Gruss Anette
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Rainer hat geschrieben:Bevor wir nun zu einer Möglichkeit kommen, wie man die Heterozygotie erweitern könnte betrachten wir uns noch kurz den Ernährungswandel bei unseren Hunden.
Früher wurden Hunde noch mit Küchenabfällen gefüttert, bestenfalls mit Fleischabfällen, Reis und Pansen. Es war ein großer Fortschritt, als man den Nährstoffbedarf des Hundes genau erforschte und entsprechende, ausgewogene Futtermittel auf den Markt brachte. Doch offenbar vertragen immer weniger Hunde die Futtermittel noch, daher gibt es immer neue Produkte, die dieses oder jenes Fleisch nicht enthalten, zunehmend wird Diätfutter angeboten und findet offenbar seinen Markt. Immer mehr stellen sich Hundehalter die Frage, ob es an den Inhaltsstoffen und Hilfsstoffen der Fertigfutter liegt, oder tatsächlich an der genetischen Veränderung der Tiere. Der Hund, der alles verträgt, wird sichtlich immer seltener, ein Alarmzeichen, dass doch offenbar die genetische Ausstattung vieler Hunde und Rassen immer schlechter wird (siehe Genkomplex MHC im ersten Beitrag). Das kann man Überdomestikation oder auch Degeneration nennen. Dem kann, neben der entsprechenden Selektion, nur durch Verbesserung der genetischen Vielfalt entgegengewirkt werden. Durch gezielte Einkreuzung (bitte hier nicht das Einkreuzen von anderen Rassehunden verstehen) wird die nötige genetische Diversität (Biodiversität = genetische Unterschiede zwischen Individuen einer Populationen bzw. Rasse) geschaffen.
Hallo,
seit wann ist "früher", da man die Hunde mit Fleisch-und Küchenabfällen ernährte vorbei?
Doch erst seit ungefähr 50 Jahren? Erst seitdem werden Hunde mit diesem "fortschrittlichen", "ausgewogenen" Futter ernährt.
Dass immer mehr Hunde dieses nicht vertragen liegt m.E. weder an Überdomestikation noch an Degeneration. Sondern daran, dass dieses Futter eben nicht artgerecht ist.
Seit 10 000 Jahren ist der Hund der Begleiter des Menschen und fraß, was auch der Mensch aß und übrigließ. Er überlebte bis vor 50 Jahren gesund.
Und nun soll sich innerhalb dieser kurzen Zeit von ca. 50 Jahren die genetische Ausstattung dermaßen verschlechtert haben, dass man von Degeneration und Überdomestikation spricht?
Und die Begründung ist, dass die Hunde immer weniger das Fertigfutter vertragen?
Weshalb sollten sie? Sie haben 10 000 Jahre überlebt ohne dieses "wunderbare" Futter. Erst seit allerkürzester Zeit in ihrer Geschichte werden sie mit Fertigfutter "ernährt".
Vielleicht führt gerade dieses völlig denaturierte Futter zur Degeneration?
Vielleicht wird umgekehrt ein Schuh draus.
Ich finde es merkwürdig im Zusammenhang mit Fertigfutterunverträglichkeit von Degeneration zu sprechen und über züchterische Selektion und Einwirkung nachzudenken.
Ich denke nicht, dass es nötig ist, einen Fertigfutter-kompatiblen Hund zu züchten
Viele Grüße
Uschi
[Dieser Beitrag wurde am 07.11.2007 - 21:52 von Uschi aktualisiert]
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Hallo Uschi,
nur vom Schwein kenne ich den Spruch: "Ein gutes Schwein frißt alles!"
Vom Hund habe ich dieses noch nie gehört da er von der Natur her kein Allesfresser sondern ein Raubtier ist, und wenn wir ihm schon diese Lebensweise überwiegend abgewöhnt haben müssen wir dieses dennoch bei seiner Ernährung berücksichtigen.
Hier bei uns gibt es jede Menge aus südlichen Ländern wie Griechenland, Spanien, Türkei usw. von Tierschutzorganisationen importierte Hunde die gegen eine Schutzgebühr weitervermittelt wurden.
Diese Hunde sind in ihren Ursprungsländern meist in losen Verbänden herumgestreunt und haben sich von den Küchenabfällen der Touristenhotels und allem Möglichen und Unmöglichen ernährt.
Viele Hunde sind es aber die hier mit kaputtem Magen- und Darmtrakt ankommen, davon können die Tierärzte hier ein Lied singen und nicht unsere einheimischen Hunde die ein gutes, ausgewogenes Fertigfutter bekommen das zur Abrundung mit naturbelassenem Futter wie Fleisch, Gemüse und ab und zu mal einem Knochen ergänzt wird. Die gesunden Hunde die ich kenne werden wenigstens meist so ernährt.
Von diesen importierten Hunden kenne ich einige die sporadisch seit Jahren immer wieder erbrechen müssen und Durchfall haben wobei die Tierärzte nur mit den Schultern zucken und sagen dieses wäre eben bei den südländischen Hunden häufig so, und nicht richtig helfen können. Häufig müssen diese Hunde dann von ihren Haltern selbst aufwendig nach einem auf die Probleme abgestimmten Diätplan selbst bekocht werden.
Auf jeden Fall ist es so wenn Hunde "Alles" fressen ist es nicht naturgemäß.Dieses machen Hunde nur in der Not und man sollte es von ihnen auch nicht verlangen. Ein Hund ist keine Mülltonne.
Mit der Genetik und erst recht mit der Inzucht hat es auf jeden Fall absolut nichts zu tun.
Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker
[Dieser Beitrag wurde am 08.11.2007 - 11:33 von lutz aktualisiert]
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
A.R. Gurney
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lutz hat geschrieben:Häufig müssen diese Hunde dann von ihren Haltern selbst aufwendig nach einem auf die Probleme abgestimmten Diätplan selbst bekocht werden.
Hallo Lutz,
nun, Du sagst es ja selbst, sie müssen bekocht werden.
Ich rede hier nicht den Küchenabfällen für den Hund das Wort.
Aber ich finde es gewagt, von Degeneration zu sprechen und als Indiz dafür anzuführen, dass viele Hunde inzwischen kein Fertigfutter mehr vertragen, bzw. regelrecht krank davon werden, was unbestritten ist.
Fertigfutter ist nicht die artgerechte Nahrung für den Hund, genausowenig für den Menschen.
Wenn ich hier jeden Tag für mich eine Packung mit Kügelchen aufreiße, die alles an chemischen, für den Menschen notwendigen Bestandteilen enthält, egal woraus diese nun gemacht wurden, ich glaube nicht, dass mein Körper das lange dulden würde.
Da würde auch keiner davon sprechen, dass ich degeneriert bin, weil ich das nicht vertrage. Schrott verdaut sich nun mal schlecht. Jeder würde mir im Gegenteil raten, lieber wieder was Gescheites zu essen.
Nahrung ist nicht nur die chemische Zusammensetzung. Nahrung ist etwas sehr lebendiges, wenn es wirkliche "Nahrung" sein soll. Alles andere sind Magenfüller.
Die Südhunde haben vielerlei auszuhalten, sie leben unter schrecklichen Umständen. Deren Krankheiten werden nicht von den Hotelküchenabfällen verursacht.
Viele Grüße
Uschi
Inzucht / Verwandschaftliche Verpaarungen
Und wenn sie dann nach den langen Jahren in ihrer Heimat mit "schlechter" Ernährung dort älter geworden sind und dann hier auf das "gute" Futter umgestellt es ihnen schlecht ergeht, dann liegt es nicht daran, daß das "gute" Futter hier gut ist, sondern daß es eher ein schlechtes Futter ist.
Denn alles andere hat Hund ja vorher wohl vertragen.
Stimme dir da zu, Uschi.