VPG bei AT`s und anderen Gebrauchshunden
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Hey Lutz,
Was mir sauer aufgestossen ist, habe ich dir per PM geschrieben und ich glaube es gehört auch nicht ins Forum.Ich glaube daß wir in fast allem übereinstimmen und sicher gibt es schlechte Plätze. Es gibt aber auch sehr viele gute und darüber zu schreiben fänd ich viel besser
Gruss Regine
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Hallo Uschi,
ich denke mal, jeder Mensch setzt im Umgang mit seinem Hund bestimmte Prioritäten. Dem einen ist dieses wichtig, dem nächsten jenes. Mittlerweile bin ich auch nicht mehr missionarisch unterwegs und meine, andere von meinem Erziehungsansatz überzeugen zu müssen. Jeder soll das tun, was er für richtig hält, solange er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Das Richtige und Gute zieht immer weitere Kreise und wird sich durchsetzen!
Wir hatten hier im Forum irgendwo ja schon einmal einen Thread, in dem es darum ging, wie hoch die Zahl der Wiederholungen ist, die ein Hund braucht, bis er etwas tatsächlich gelernt hat. (5000 x je nach Hund und Halter - besonders-breit-grins)
Ich interessierte ich mich für Hundeverhalten und -kommunikation in all seinen Facetten und reagiere empfindlich, wenn sich jemand mit Wissen aus dem letzten Jahrhundert als Experte aufbläht. (Ich meine nicht Dich und auch sonst niemand hier aus dem Forum, nur um das klar zu stellen)
Ich könnte Dir noch zahllose Beispiele schreiben, wie das von der Hundeführerin, die meinte, sich auf ihre Hündin werfen zu müssen, um klarzustellen, wer hier die Chefin ist oder der Ausbilder, der dem Hundeführer, dessen Hund im Training rumkasperte, mit verächtlicher Miene ein Stachelhalsband hinwarf, damit das Tier endlich mal pariert. Alles Vorkommnisse in unterschiedlichen Einrichtungen. Ich informiere mich schon, bevor ich irgendwo mitmache, davon kannst du ausgehen! Leider hat mich der Kasernenhofton auf manchen Plätzen bisher abgeschreckt (Du kannst Dir nicht vorstellen, wie viele Hunde es gibt, die ein schlechtes Gehör haben, denn die armen Halter müssen wirklich laut werden!)
Muss ein kompetenter Ausbilder nicht in der Lage sein, seine Leute mit ihren Hunden so zu unterrichten, dass seine Trainingsstrategie und Handlungsbeweggründe nachvollziehbar sind? Ist es nicht billig zu sagen, dass, wenn es nicht klappt wie gewünscht, die Schuld beim Lernenden liegt?
Lieben Gruß von Susa
Nachtrag: Bevor ein falscher Eindruck entsteht, möchte ich noch hinzufügen, dass die meisten Hundehalter, die ich kennengelernt habe, ihre Tiere korrekt behandeln und dass ihnen das Wohl der Hunde am Herzen liegt. Manches geschieht einfach aus Unwissenheit. Aber die anderen gibt es leider eben auch!
[Dieser Beitrag wurde am 14.02.2007 - 18:34 von Susa aktualisiert]
Der Herrgott hat nen großen Zoo!
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Hallo Susa,
Ich denke man braucht Zeit. Menschen reagieren so, wie sie auch behandelt wurden(als Kind) und es ist unheimlich schwer das abzuschütteln.Viele behandeln ihren Hund wie ihre Kinder. (eins hinter die Löffel hat noch keinem geschadet...)
Doch sind auch große Veränderungen im Gange.
Ein alter Ausbilder, den ich nun schon lange kenne- er ist mittlerweile im Ruhestand,- traf ich neulich wieder. Früher hatte er DSH`s und heute eine 7Jahre alte Rotti-hündin. Als die Hündin jung war fragte ich ihn, wie bzw ob er sie ausbilden würde. Er meinte ja. Als ich ihn um ein paar Tips bat, meinte er : Ich trainier es ein paar mal,wenn´s nicht klappt kriegt´sie bis sie seucht(pinkelt).
Ich hatte ihn bestimmt 5 Jahre nicht mehr gesehen,als ich ihn neulich traf. Er fragte mich ob ich mit Janka auf den Hundeplatz will. Ich bejahte. Darauf meinte er: Konditionier sie über Futter und schlag sie nie, sie arbeiten dann viel freudiger und lernen genauso schnell.
Sogar dieser alte Haudegen hat sich gewandelt. (was man seiner Rottihündin auch ansieht-sie ist zu gut konditioniert)
Ich glaube ein Wandel findet statt und das ist gut so
liebe Grüsse Regine
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Susa hat geschrieben:Muss ein kompetenter Ausbilder nicht in der Lage sein, seine Leute mit ihren Hunden so zu unterrichten, dass seine Trainingsstrategie und Handlungsbeweggründe nachvollziehbar sind? Ist es nicht billig zu sagen, dass, wenn es nicht klappt wie gewünscht, die Schuld beim Lernenden liegt?
Hallo Susa,
ich möchte behaupten, dass es sehr, sehr oft am "Lernenden" liegt, wenns nicht klappt. Viele kommen zum Untericht, weil sie glauben, dort wird dem Hund was beigebracht. Sie können nicht verstehen, oder wollen es nicht, dass sie selbst da sind zum Lernen. Dann macht man dort am Sonntagmorgen seine Übungen und das wars dann für den Rest der Woche. Wenn der "störrische", "unbelehrbare" Hund das am nächsten Sonntag nicht zur vollsten Zufriedenheit wieder macht, hängt man den "Strengen" raus und geht den Hund wüscht an, um den Anschein zu erwecken, dass man es Ernst meint.
Oft musste ich schon Sätze hören wie "da und da geh ich nicht mehr hin, die bringen ja nichts hin an den Hund".
Diese Einstellung kann man gut sehen an der enormen Fluktuation in den Junghunde- und Begleithundegruppen.
Die, die kommen, weil sie wirklich was tun wollen, kann man an ihrer Geduld dem Hund gegenüber erkennen. Und an ihrer Stetigkeit bei der Teilnahme auf dem Hundeplatz.(Übrigens ist 5000x zu wenig, 2 Mio x sagte mir mal eine erfolgreiche Obedienclerin).
Es ist mir bis jetzt noch kein Ausbilder über den Weg gelaufen, der sich meinen eigenen Gedanken oder Ideen gegenüber ablehnend verhalten hätte. Es geht nicht alles gleich mit jedem Hund. Die Hunde lernen nicht alle auf diesselbe Weise. Deswegen ist für mich auch einer ein guter Ausbilder, mit dem man überlegen kann, wie der gewünschte Erfolg zu erreichen wäre, mit diesem speziellen Hund.
Einem ist mal eingefallen, mir mit Wijnta an der Leine vorzuführen, wie ich es machen solle. Dabei hat er sie heftig an der Leine herumgezerrt. Ich sagte ihm, dass ich das nicht haben will, und das war dann für alle Zeiten erledigt. Für Wijnta und mich auf jeden Fall. Er zeigt mir jetzt alles ohne Hund an der Leine. Geht auch. Er respektierte meinen Wunsch.
Übrigens habe ich die beste Art des "Fußlaufens" für Wijnta und mich von einer jungen Frau mit ihrer Schäferhündin gelernt. Sie trainierte auf einem richtigen SV-Platz, ganz und gar gewaltfrei.
Viele Grüße
Uschi
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Also mal ehrlich, wer heute eine VPG-Prüfung erfolgreich ablegen möchte, der sollte schon wissen, daß man mit Zwang und Härte allein keinen Blumentopf mehr gewinnen kann.
Wer Angst hat, der lernt nicht wirklich gut - schon gar nicht freudig zu arbeiten, wie es die Prüfungsordnung verlangt.
Der junge Hund wird über Motivation und Spaß an seine späteren Aufgaben herangeführt. Wenn er halbwegs verstanden hat, wird die Sache abgesichert. Das kann schon das Hindern am Wiederaufstehen aus dem PLATZ sein, indem wir ihn einfach nicht hoch lassen. Schon das ist eine Form von Zwang!
Mehr dazu zu schreiben, würde hier den Rahmen sprengen, denn das Thema ist an sich unerschöpflich. Dazu kommt auch noch, daß jeder Hund ein eigenes Individuum ist und je nach seiner Veranlagung und seinem Charakter zu behandeln ist.
Übrigens frage ich mich, woher ihr eure Zahlen bezüglich der nötigen Wiederholungen habt. Mir ist die Zahl von 80 Wiederholungen unter annähernd gleichen Bedingungen bekannt.
Ich hab mir mal den Spaß gemacht und hab das nachgerechnet und anhand der einfachen Sitzübung weitergesponnen.
Wenn ich also mit meinem Hund auf den Hundeplatz gehe - sagen wir mal dreimal die Woche und ich übe jedesmal 5 x die Sitzübung, dann wären das 15 Übungseinheiten pro Woche. Wenn ich nun ganz fleißig bin und wirklich 52 Wochen lang regelmäßig übe, dann wären das in einem Jahr 780 Sitzübungen. Ich müßte also mindestens 6 Jahre lang die Sitzübung trainieren, damit ich auf 4.680 Einzelübungen komme. Fehlt also immer noch ein schlappes halbes Jahr, um nur auf die von Susa erwähnten 5000 Übungen zu kommen.
(Die 2 Mio. der Obediencelerin mag ich nicht mehr ausrechnen, das lohnt auch sicher nicht, weil inzwischen mein Hund tot ist.)
Wann mache ich denn dann meine Prüfung?
LG Susan (die für eine korrekt ausgeführte, PO-gerechte Sitzübung (ohne Hilfen) noch nie länger als ein halbes Jahr mit irgendeinem ihrer Hunde gebraucht hat - und das ist schon lange gerechnet)
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Hallo ihr,
es wird keiner den idealen Hundeplatz oder Ausbilder finden. Dazu sind wir zu verschieden und haben zu verschiedene Ansätze und Ansprüche. Deshalb bin ich bisher immer gut damit gefahren verschiedenen bei der Ausbildung zuzusehen und das für mich und den Hund passende herauszuziehen.
Das heißt nicht, dass ich alle zwei Wochen mein Programm komplett umschmeiße sondern einfach auch beobachte wie machen es andere, z.B. der Hund fixiert seinen Führer optimal beim Fußlaufen, wie macht der das ...etc.Man sucht sich doch immer die Leute raus,die ähnliche Ansichten haben,und kompetenter sind(siehe Uschi- Fußlaufen..) Schlußendlich entscheide ich als Hundeführer, welchen Weg ich bei der Ausbildung gehe und wie ernsthaft ich das betreiben will.Und Ausbilder sind auch nur Menschen, die einfach mit genauso vielen Fehlern und Tugenden behaftet sind wie wir oder auch mal einen schlechten Tag haben.
Liebe Grüsse Regine
PS:Susan:Mein Hund begreift manche Sachen recht flott,die muss ich dann nur ein paar Mal üben und bei anderen Übungen steht sie auf der Leitung -oder ich -da reichen 80 WDH`s oder ein Hundeleben nicht aus. -Vielleicht muss ich da das Konzept wechseln.
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Hallo Regine,
ja, so gehts mir auch. Der Apportierkurs, den nämliche Obedience-Frau abgehalten hat, fand überhaupt nicht unsere Zustimmung. Ich hatte immer das Gefühl, dass das nicht zu verstehen ist für die Hunde. Wijnta hat auch prompt sehr verständnislos reagiert und wusste mit dem wortlos hingehaltenen Bringholz überhaupt nichts anzufangen, geschweige denn, was sie denn damit tun soll, wenn es auf dem Boden liegt.
Ich habs dann anders versucht und das hat Wijnta dann besser verstanden. Wahrscheinlich weil es auch mir logischer vorkam. Sie hat es auf diese Weise schneller gekonnt, als die Hunde im Kurs.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass wenn Wijnta etwas einfach nicht tut, sie es nicht verstanden hat.
Das, was sie wirklich verstanden hat, macht sie freudig und willig (ich rede jetzt vom Hundeplatz, nicht z.B. v. Jagen:dizzy.
Es ist dann besser, sich einen anderen Weg, als den bisher eingeschlagenen zu suchen.
@Susan
ich würde die Zahlen nicht so ernst nehmen
Sie wollte halt nur damit ausdrücken, dass man unter Umständen schon lange üben muss, bis etwas perfekt ist. Und dass man nicht zu verzweifeln braucht oder gar aufgeben.
Viele Grüße
Uschi
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@Uschi und Regine:
Vielleicht hab ich nicht den richtigen Gacker-Smilie gefunden - meine Berechnungen waren auch nicht ganz so ernst gemeint, wie es vielleicht rüberkommt!
Übrigens hatte ich in Mathe immer ne 5, also rechnet lieber nochmal nach. *fg*
Und daß die Anzahl der benötigten Einzelübungen durchaus variieren kann, dafür sind meine Hunde das beste Beispiel. Hühnermorden lernt man nach nur einem Versuch perfekt! Allerdings haben da meine beiden Hündinnen die Nase deutlich vorn - denen war auch gleich klar, daß man so ein Huhn essen kann. Der Rüde brauchte dazu ein paar mehr Übungen, aber er kann das jetzt auch! *gg*
Wenn man das weiterspinnt, kommt man wieder drauf, daß eine Sache, die mit einem hohen Spaßfaktor verbunden ist, sehr viel schneller gelernt wird.
Also wieder das Spielchen mit der Motivation!
LG Susan
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Oh, Ur-Barf.
Das habe ich Wijnta noch nicht gegönnt. Sie könnte es sicher gleich beim ersten Mal.
Sie möchte es unbedingt lernen. Mein Ziel geht eher ins Gegenteil.
Gruß
Uschi
[Dieser Beitrag wurde am 15.02.2007 - 16:20 von Uschi aktualisiert]
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Hallo Lutz
Ich persönlich bin KEIN SV- Liebhaber.
Aber aus der NOT heraus trainiere ich auf einem SV- Platz.
Hätte man mir das vor 2 Jahren gesagt, ich hätte jeden für bescheuert erklärt))))))))))).
Alle SV- Plätze, die ich persönlich in den letzten knapp 2 Jahren, üben VPG- Sport aus.
Da muss der SV von dem Du erzählst bescheuert( echt,sorry aber ist so) sein.
Es gibt wie in allen Bereichen schwarze Schafe.
Der SV ist im Moment noch der "vernünftigste( vor allem humanste,und offenste)hier in der Gegend.
Alle andere Vereine, da sage ich lieber "Nein Danke".
Gruss Konny
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher
www.boyar-vom-drachenhort.de.tl