KfT-Fortbildung - Elemente der Wesensprüfung in Theorie und Praxis

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Fr 13. Jul 2007, 00:05


Hallo Martin,


Ähem......der Jagdtrieb.

Der Airedale ist als Jagdhund meines Wissens nicht anerkannt, oder täusche ich mich? Dann berichtige mich bitte.

Ansonsten kämpfen wohl die meisten von uns unglaublich damit, oft genug vergeblich. Weshalb möchtest Du ihn als erwünschte Eigenschaft?


Und wie könnte man denn wirklich feststellen, wie es mit der Führerverteidung aussieht, wenn der Hund zwischen Ernst und Nicht-Ernst unterscheiden kann? Sowas kann man doch niemals nachstellen.

Bei der Selbstverteidigung könnte man das, aber wer will sowas seinem Hund zumuten?


Falls Du das gemeint hast mit der Kampftriebüberprüfung bei der Körung.


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 12.07.2007 - 23:15 von Uschi aktualisiert]


rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Fr 13. Jul 2007, 00:16


Hallo Martin,


ich denke schon, daß das ein sehr guter Ansatz ist, über den man wirklich nachdenken sollte.


@Uschi: Den Jagdtrieb wünschen sich zwar alle Leute weg, aber er ist nun mal ein Teil dieses vielseitigen Hundes!

Wichtig wäre es meiner Meinung nach, auf eine gewissen Führigkeit zu achten und keine Sturköppe zu züchten. Dann ist der Jagdtrieb auch leichter über den Gehorsam kontrollierbar.


LG Susan


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Fr 13. Jul 2007, 00:36


Hallo Susan,


ich weiß schon, ursprünglich wurde er unter anderem auch zu einer gewissen Art Jagd gebraucht, wie die Geschichte erzählt.

Aber das brauchte in dem Fall wohl auch selbsständiges Handeln, was in unserem heutigen Leben vielleicht als Sturköpfigkeit betrachtet wird.


Das weiß ich schon alles, aber als erwünschte Eigenschaft für einen WT, würde ich es nicht aufnehmen wollen.


Wijnta ist übrigens immer führig, außer im Wald.


Viele Grüße

Uschi


rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Fr 13. Jul 2007, 00:56

Uschi hat geschrieben:
Hallo Susan,


ich weiß schon, ursprünglich wurde er unter anderem auch zu einer gewissen Art Jagd gebraucht, wie die Geschichte erzählt.


Wijnta ist übrigens immer führig, außer im Wald.

*gg* Naja, ich geb mal zu, ich hab da auch so meine Problemchen. Allerdings ist uns neulich ein Hase über die Füße gelaufen und ich habe die beiden Hunde, die ich mit hatte, wirklich runter ins Platz gekriegt. Hat mich allerdings auch echt viel Arbeit und Mühe gekostet, aber ich war echt stolz! Denn Jagdtrieb hat der Dicke (der aber sehr führig ist)genauso wie auch Boona reichlich. Duffy war an dem Tag gsd noch mit ihren Welpen beschäftigt, die wäre durchgebrannt.


LG Susan


PS. Wenn man der Geschichte glauben darf, dann war der AT in der Hauptsache Jagdhund, wenn auch der der Wilderer.


rb_Martin
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Beitrag von rb_Martin » Fr 13. Jul 2007, 11:57


Deshalb differenziert der von mir erstellte Standard auch in erwünschte, eventuell erwünschte und unerwünschte Anlagen / Eigenschaften.


Meine "Philosophie" vom Airedale liegt zu Grunde was ich in den Vorbemerkungen geschrieben habe:

"Der Airedale Terrier ist von seinem Ursprung her immer ein vielseitiger Arbeitshund gewesen, der zu allen Zeiten auch ein Familienhund war.

...

Daraus ergibt sich, daß für die Rasse Airedale Terrier ein deutlich größeres Spektrum in der Ausprägung von Anlagen und Wesensmerkmalen akzeptiert werden sollte, als dies bei spezialisierteren Rassen aus dem Bereich der Gebrauchshunde oder Jagdhunde der Fall ist."


Der Airedale ist eine Terrier. Daraus ergibt sich in jedem Falle, daß eine gewisse Unabhängigkeit und Sturheit, ausgeprägte Triebveranlagung und ausgeprägte Härte rassetypisch weil terriertypisch ist.


Fängt man logisch von vorne an, dann stellt man fest, daß der Airedale überwiegend aus reinen Jagdhunden entstand. Bereits relativ kurz von seiner "Erschaffung" erlebte die Rasse dann ihre Blütezeit, nämlich zwischen 1900 und 1930. Zu der Zeit war die Rasse aber wohl noch sehr nah ihrem Ursprung, konnte aber trotzdem als Familienhund, Farmhund, Melde- und Sanitätshund, Polizeihund und Jagdhund überzeugen.


Für mich folgt daraus, daß dieser ursprüngliche Airedale Terrier ein Hund war den (bewußt etwas übertrieben) "die Welt so noch nicht gesehen hat". Diese Vielseitigkeit macht keine andere Rasse unserem Airedale nach. Vergißt man daß und reduziert die Rasse auf "nur Sporthund" oder "nur Familienhund", wird man sie irgendwann verlieren.



Mal ganz böse gesprochen machen es sich alle, die den Jagdtrieb verfluchen zu leicht, denn konsequente Unterordnung ist geeignet das Problem in den Griff zu kriegen. Funktioniert ja auch bei gut ausgebildeten Deutsch Drahthaar oder Jagdterriern. Hunde die Beutetrieb haben, werden immer auch jagen wollen, es sei denn man lastet sie beutetrieblich z. B. durch Sport aus und prägt sie stark auf "Ersatzbeute" aus Jute. Hunde die keinen Beutetrieb haben sind jedoch ungleich schwerer auszubilden, da man sie schwerer motivieren kann.


Gerade aber die Summe der Instinkt- und Triebveranlagungen, die beim Jagdhund erwünscht und gefördert werden, sind aber auch in vielen anderen Bereichen nutzbar. So ist z. B. das Talent der Setter schnell eine Fläche abzusuchen bei der Rettungsarbeit von Vorteil, während z. B. Schweißhunde und Bracken z. T. beim Mantrailing eingesetzt werden.


Abgesehen von der vorangegangenen idealistischen Betrachtung, die nicht jeder teilen muß , ist es ganz pragmatisch betrachtet also schwer möglich Jagd- und Beutetrieb von einander zu trennen. Wäre das möglich, würden die Airedales aus deutscher Zucht heute alle nicht mehr jagen. Das sie das afast alle gerne tun wissen die meisten hier besser als ich, weil ich ja nur einen halb-deutschen haben.


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Beitrag von rb_Uschi » Sa 14. Jul 2007, 00:04

Martin hat geschrieben:Für mich folgt daraus, daß dieser ursprüngliche Airedale Terrier ein Hund war den (bewußt etwas übertrieben) "die Welt so noch nicht gesehen hat". Diese Vielseitigkeit macht keine andere Rasse unserem Airedale nach. Vergißt man daß und reduziert die Rasse auf "nur Sporthund" oder "nur Familienhund", wird man sie irgendwann verlieren.





Mal ganz böse gesprochen machen es sich alle, die den Jagdtrieb verfluchen zu leicht, denn konsequente Unterordnung ist geeignet das Problem in den Griff zu kriegen.

Hallo Martin,


da hast Du recht. So einen Hund hat die Welt noch nicht gesehen. Und so wollen wir ihn eigentlich haben.

Gottseidank können wir uns die Hunde nicht backen.


Was jedoch die Unterordnung anbelangt, haben wir womöglich noch nicht die rechte Unterweisung in dieser Disziplin bekommen?

Vielleicht kannst Du mal ein Anti-Jagd-Seminar machen?


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_Martin » Sa 14. Jul 2007, 12:22

Uschi hat geschrieben:Vielleicht kannst Du mal ein Anti-Jagd-Seminar machen?
Das hieße, den Bock zum Gärtner machen. LOL


Da das nicht in den Thread zum Thema "Wesentest" gehört habe ich Dir per PM geantwortet.


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Beitrag von rb_Cap » Do 19. Jul 2007, 23:49


Hallo Martin,

ich habe mir deinen "Wunschstandard " mehrmals durchgelesen und stimme dir in vielen Punkten zu.

Meine "laienhafte "Frage geht in Richtung Stöbertrieb.In wie weit verträgt sich die Förderung dieses Triebs mit z.B. Fährtenarbeit? Ist das nicht gegensätzlich???Würde dadurch der AT nicht vermehrt in Richtung Jagdhund gedrängt????


Mit freundlichen Grüssen Regine


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Beitrag von rb_Kirsten » Fr 20. Jul 2007, 14:20


Hallo Regine!

Ich arbeite mit meinem Airedale Terrier in der Rettungshundearbeit und gehe zum Fährten. Bei der Flächensuche stöbert der Hund durchs Gelände und sucht Menschen - Meiko läßt bei dieser Arbeit dann Wild "links" liegen und bei der Fährtenarbeit ist er am Fährtengeschirr und Fährtenleine - beides geht prima und wirkt sich nicht gegenseitig aus. Auch bei der Fährtenarbeit läßt er sich von Hasen oder Rehen nicht von der Arbeit ablenken, jedoch ein Blick wird dem Wild gewidmet.

Tschüß Kirsten




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Beitrag von rb_lutz » Mi 25. Jul 2007, 12:13


Hallo AT-Freunde,


ich habe den Bericht über den Schweizer-Wesenstest gestern auf der HP mit Interesse gelesen.


Ich frage mich nur warum ein Wesenstest unter "Hundesport News" läuft.


Leider sagt dieser Test kaum etwas über die Trennung ererbter oder erworbener Fähigkeiten aus um für die Zucht verwendbare Prognosen stellen zu können, da ältere Hunde mit Sicherheit viele Wesensmerkmale im täglichen Umfeld erworben bzw. trainiert haben oder auch nur ganz einfach erwachsen geworden sind.


An meinem eigenen jetzt 4jährigen AT-Rüden konnte ich bei einem 1jährigen Hund mit jugendlichem Überschwang wenigstens ein anderes Verhalten als bei einem 3-4jährigem Hund im besten, gestandenen "Mannesalter" feststellen.

Um es einmal kurz zusammenzufassen, Sachen die er vorher bei anderen Hunden oder Menschen als "Spaß" abgehakt hat, duldet er in diversen Bereichen nicht mehr ohne seinen Unmut zu äußern oder seinen Schutztrieb zu zeigen.(wenn z.B. jemand auf uns um die Ecke zustürmt oder ein entgegenkommender Jogger nach einer Gehphase plötzlich 10m vor uns wieder losläuft).

Hier muß ich einfach aufpassen und ihn zurückhalten damit der "angreifende Feind" nicht durch einen Sprung aufs Kreuz gelegt wird, wie ich es schon hatte.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 25.07.2007 - 21:04 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

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