Die Sache mit der PRA

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terriertussi

Die Sache mit der PRA

Beitrag von terriertussi » Fr 10. Dez 2010, 01:16

zuerst: Mann, sch...ße, ich hab eben über eine Strunde gesessen und einen Beitrag geschrieben und auf einmal bin ich ausgeloggt und der Beitrag weg!!!

Also noch mal in kürzerer Form: Ich bin ab jetzt gläubig. Warum? weil es nur sein kann, dass wir keine neuen PRA -Fälle haben, weil der liebe Gott alle Träger aussortiert hat, bevor er die ZZL machen lässt. Anders lässt es sich nicht erklären, dass von über 670 PRA-Trägerrüden-Nachkommen, von denen 60 Kinder auch ZZL haben, noch keine PRA - Fälle aufgetreten sind.???????????

Nach meine Dogbase-Recherchen gibt es allein nach einem bekannten Rüden 77 ZZL Nachzuchthunde, von denen z.B. ein Nachkomme schon wieder 15 ZZL Nachkommen hat bei 230 eigenen Kindern.... aber es gibt keine neuen PRA-Fälle????

Die 14 bekannten PRA-Fälle haben zumindest beide Elternteile als Träger. Also etliche Vaterrüden, die z.T. sehr erfolgreich zum Decken eingesetzt wurden: 4 davon mit über 100 Nachkommen. In einer Linie hat ein Rüde blinde Kinder, seine Schwester ist erfolgreiche Zuchthündin und hat von 16 Welpen 12 in der Zucht. Ein Wurf davon war ein 6er Wurf, aus dem 5 Hundein der Zucht sind. Zieht man in Betracht, dass der Bruder dieser Hündin blinde Kinder hat und die Tante dieser Hündin auch, dann ist eine 50% ige PRA-Trägerschaft denkbar. Nun könnten demzufolge auch drei ihrer 6 Kinder diese Chance haben, 5 sind in der Zucht. Aber es gibt keine neuen PRA-Fälle?????

Zumal Träger nicht erkannt werden, bis sie mit Trägern verpaart kranke Kinder bringen....
Und wir haben in nahezu allen Linien bekannte PRA-Träger. Und die eingesetzten Rüden haben häufig Träger in der Ahnenreihe. (Hündinnen auch, die machen aber nicht so viel Schaden)

Wie komme ich zu solchen Folgerungen?
Freie Hunde und freie Hunde ergeben freie Hunde.
Freie Hunde und kranke Hunde ergeben100% Träger.
Freie Hunde und Träger ergeben 50/50 gesunde und Träger.
Träger und Träger ergeben 25%kranke, 25%gesunde und 50% Träger.
Träger und kranke Hunde ergeben 50/50 kranke und Träger.
Kranke und kranke ergeben kranke.

Nun habe ich nur einen Träger recherchiert und bin noch nicht durch die ganze Nachzucht durch. Da könnt ihr euch vorstellen, wie viele Varianten an Wahrscheinlichkeit bei der Recherche nur der bekannten Elternteile und ihrer Nachzucht heraus kommen. Aber es gibt keine neuen Fälle????????????????????

Und wie es der liebe Gott will, haben alle Züchter ein glückliches Händchen und behaltenh ausgerechnet die freien zur Zucht. und verpaaren Nachkommen von Trägern natürlich zufälligerweise nur mit freien Hunden......

Nachdenkliche Grüße
Benita

smartopen

Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von smartopen » Fr 10. Dez 2010, 16:51

Das kann nur ein " Wunder " sein :dog_unsure

vanja
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Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von vanja » Fr 10. Dez 2010, 17:02

Wirklich? ein Wunder?

Ich kann es nur von den Whippets sagen. Die werden in NL ständig auf PRA untersucht und nur PRA freie dürfen in die Zucht. In D haben wir keine Probleme mit der PRA. Noch ein Wunder !?
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Freddy

Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von Freddy » Fr 10. Dez 2010, 18:04

Hallo zusammen,

vielleicht gibt es ja demnächst auch bei anderen Krankheiten, wie ED oder HD, noch so tolle Wunder ;) .

@Benita: Mir ist auch schon mal ein längeres Werk in den Tiefen des Netzes verschwunden....
Bei längeren Beiträgen habe ich mir angewöhnt sie in einer normalen Textverarbeitung zu erstellen und erst nach dem Zwischenspeichern mit Copy und Paste ins Forum zu übertragen.

LG
Freddy

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Sabine14
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Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von Sabine14 » Fr 10. Dez 2010, 19:20

Hallo,

da ja alle Hunde bei Zuchteinsatz PRA getestet werden und nur die 14 auffällig wurden - wie ist denn der Erbgang für PRA?

Ursache für das ganze Schlammassel war wohl extreme Inzucht hinten im Pedigree der betroffenen Hunde - siehe Dog-Base.

Unpassende Verbindungen?

Gleichzeitig mit PRA verschlechterten sich ja auch die Hüften bei dem Deckrüden - das Pedigree hinten dran ist schon interessant !
Da tauchen die Erbträger von PRA bei Vater und Mutter auf und bringen dann vielleicht auch noch HD mit?

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

terriertussi

Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von terriertussi » Fr 10. Dez 2010, 21:52

Hallo Sabine,

den Erbgang im Groben hab ich oben erwähnt. Außerdem findest du bei Airedale-kft.de unter "Gesundheit" mehr dazu. Deine Beobachtungen mit der HD stimmen nur zum Teil. PRA und HD hängen nicht zusammen. Besagter PRA-Trägerrüde hatte selbst A1-Hüften und hat auch solche in Linie vererbt. Nur mit gänzlich fremden Hündinnen waren die HD-Ergebnisse grottig. Ich denke, das liegt daran, dass er rezessiv gute Hüften vererbt hat. War die Zuchtpartnerin auch relativ "sauber", gab es gute Ergebnisse, hatte sie aber in ihrer Verwandtschaft schon HD-Probleme, war sie die dominant vererbende - also nicht so gute Ergebnisse. Wie gesagt ist das nur das, was ich mir selbst dazu denke. Ich erhebe nicht den Anspruch des Richtig-Denkens.
Bei der PRA sind für uns alle nur die folgenden beiden Varianten interessant:
Freie Hunde und Träger ergeben 50/50 gesunde und Träger.
Träger und Träger ergeben 25%kranke, 25%gesunde und 50% Träger.
Da niemand weiß, welche Nachkommen bei bekannten Trägerelternteilen frei sind, bleibt bei jedem in der Zucht befindlichen Nachzuchthund ein Restrisiko. Erschwerend kommt dazu, dass nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass der zweite Elternteil auch ein Träger ist. Da müssten theoretisch alle Nachkommen einer Verpaarung mit einem bekannten PRA-Träger mit 6 Jahren untersucht werden. Dann wüsste man: Es sind keine kranken dabei - also war der Zweite Paarungspartner gesund. Sind blinde dabei, waren 100% beide Träger. Mit einer solchen Methode hätten wir ein erheblich größeres Wissen und eine bessere Planbarkeit gehabt.

Liebe Grüße
Benita

P.s. von einem dieser blinden Hunde, der mit einem Träger oder einem freien Hund verpaart wurde, ist immer wieder bis jetzt Generation für Generation ein Nachkomme in die Zucht gegangen. Hier wäre interessant, welches Risiko dieser heutige Zuchthund trägt....

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Sabine14
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Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von Sabine14 » Fr 10. Dez 2010, 22:10

Hallo,

okay verstanden,aber das kann ja so nicht stimmen, sonst gäbe es mehr blinde Hunde.

Die sich in der Zucht befindlichen werden doch getestet - also wovon gehst Du aus?

Leichen sprich blinde Hunde,deren Blindheit nicht publik gemacht worden ist ? Beispiele vorhanden?

Oder das Auftreten beim AT war vielleicht ein eher zufälliges Geschehen, was bei bestimmten Verpaarungen aufgetreten ist und genetisch "abgeklemmt" wurde?

LG

Sabine
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terriertussi

Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von terriertussi » Fr 10. Dez 2010, 22:33

Hallo Sabine,

das stimmt: die in der Zucht befindlichen werden getestet. Leider gibt es hier aber nur ein phänotypisches Ergebnis, kein genetisches. Dazu forscht man ja gerade, um einen Gentest zu erschaffen. Wenn es aber kein Material zum Proben nehmen gibt, kann es auch kein Forschungsergebnis geben.

Das Problem besteht darin, dass man mit der Untersuchung nur die kranken Hunde herausfinden kann - aufgrund der speziellen Erblindung. Alle Träger, die das krankmachende Gen tragen, aber selbst phänotypisch gesund sind, werden als solche nicht erkannt - bis sie mit einem anderen Träger verpaart werden und da sind dann 25% kranke Hunde im Wurf. Da diese Krankheit aber hauptsächlich erst im Alter auftritt, nehmen viele Besitzer die Erblindung sicher hin als Zeichen des Alters und lassen sie nicht untersuchen. Oder es ist zu teuer oder der Züchter soll nicht in Verruf kommen... Wenn nun der Züchter selbst nie in die Sch... greift und einen später kranken Hund behält, hat er immer die Chance, einen Träger erwischt zu haben, mit dem er züchtet. Und wenn es denn sein sollte, dass der eigene Zuchthund später blind wird, müsste theoretisch die komplette Nachzucht aus der Zucht, um eine Katastrophe zu verhindern.... also hab ich bisher noch nichts von später erblindeten Zuchthunden gefunden, außer die mit denen das Ganze begonnen hat. Viel interessanter ist der andere Aspekt, dass einige in der Zucht befindliche Hunde kranke Kinder haben und damit erwiesene PRA-Träger sind. Diese Hunde waren aber zum Zeitpunkt der bekannt gewordenen Erkrankung der Kinder schon mindestens 4 Jahre in der Zucht und haben viel Nachzucht gebracht, die selbst auch schon wieder Nachzucht hat usw.

Deshalb ist deine Schlussfolgerung richtig, dass da was nicht stimmt. Es sei denn, der liebe Gott hat wirklich seien Hände im Spiel und rettet die Rasse mit der Zuchtzulassung für gesunde Hunde....

Liebe Grüße
Benita

Hab soeben mal folgendes geguckt in dogbase: von den erwiesenen PRA-Trägern (Vaterrüden) sind von 62 zuchtzugelassenen Nachzuchthunden 18 Hunde in der Zucht, die PRA-untersucht wurden. Und von diesen 18 sind gerade mal 8 mit 7 und 8 Jahren PRA-untersucht, die anderen waren 2x3, 2x4, 3x5 und3x6 Jahre alt und wurden dann nicht mehr untersucht. Soll sicher nicht beunruhigen...

und weiter sind 5 blinde Hunde von den untersuchten in der Zucht gewesen; 3 davon haben Nachzucht mit Zuchtzulassung, von denen wiederum1, x und 2 Kinder ZZL haben, von einem dieser drei ist die Nachzucht nicht untersucht und hatt eine Verpaarung mit einem Träger gehabt, von den Welpen wurde nur ein Hund mit drei Jahren untersucht und die anderen sind ohne Ergebnis. In 2009 ist nach einem dieser Hunde wieder ein Wurf gefallen - hoffentklich war der Zuchthund frei/gesund...
Zuletzt geändert von terriertussi am Fr 10. Dez 2010, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von kenzo » Fr 10. Dez 2010, 23:34

Benita:
Deshalb ist deine Schlussfolgerung richtig, dass da was nicht stimmt. Es sei denn, der liebe Gott hat wirklich seien Hände im Spiel und rettet die Rasse mit der Zuchtzulassung für gesunde Hunde....
Hallo zusammen,

es ist durchaus möglich, dass da was nicht stimmt..

Daher wäre die beste Lösung eine DNA-Analyse von allen noch in der Zucht befindlichen Hunde, auch von den alten. Wir haben im alten Razyboard Forum darüber ausgiebig diskutiert.

Schaut mal hier:
http://airedale-forum.de/viewtopic.php? ... 242e20e390

Gruß und gute Nacht
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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Re: Die Sache mit der PRA

Beitrag von schnulli » Di 14. Dez 2010, 14:00

Da diese Krankheit aber hauptsächlich erst im Alter auftritt
Hallo Benita

ich will nicht viel allzuviel zu dem Thema sagen.

Meine Frage ist: Was ist "ALTER"?

Max ist jetzt 8 1/4 Jahre hat definitiv PRA (von 2 DOK Ärzten festgestellt) und sieht immer noch sehr sehr gut.
Der zweite TA meinte sogar erst (ohne Untersuchung) dieser Hund hat keine PRA der sieht!!!!!!!!!!

Ich hatte auch mal ne Zeit meine Zweifel ob er hat oder nicht. Nun weiß ich es definitiv. Hab sogar die Untersuchungsbilder auf dem Computer gesehen. Es war heftig, aber er sieht immer noch sehr gut. Vielleicht ist es manchmal das er etwas nicht so erkennt als das was es ist aber Karnickel auf 50 oder vielleicht auch mehr Meter erkennt er immer noch :dog_nowink .

Wichtig ist, das die Hunde weiterhin untersucht werden (vor allen auch die "Alten").

Wir haben unseren "Beitrag" dazu beigetragen, indem wir jede Menge Blut von Max zur Verfügung gestellt haben, um dieses verk... Gen zu finden.

LG Elke

Edit: Ich weiß das ein Airedale schon im Alter von 4 Jahren blind war. Leider ist dieser in diesem Jahr verstorben.

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