wenn wir Menschen meinen, das symbiotische Verhältniss zu unseren Hunden sei ganz einzigartig, täuschen wir uns.
Es gibt viele überartliche Symbiosen in der Tierwelt. Denken wir nur mal an das bekannte Beispiel der Arbeitsgemeinschaft von Honigdachs und Honiganzeiger (Indicator indicator), was ein treffender lateinischer Name....

Auch freilebende Wölfe leben mit anderen Tierarten in einer Art Gemeinschaft zusammen. Bekannt ist das von Wölfen und Raben. Jeder Wolfsclan hat seine „eigene“ Rabenfamilie, das setzt sich oft über Generationen fort. Die Raben warnen die Wölfe z.B. vor Bären. Die Wölfe wiederum brechen für die Raben die Beute auf und überlassen ihnen Teile davon. Man kennt sich oft persöhnlich und die Raben, ähnlich wie man es sich von Hans Huckebein vorstellt, necken die Wölfe zuweilen. So wird z.B. schon mal ganz gerne am Schwanz gezogen, allerdings doch immer mit einem gewissen Sicherheitsabstand...
Ich fange mal an mit der etwas ungewöhnlichen Tierfreundschaft Hund -Vogel. Vor einigen Jahren habe ich einen Graupapagei gehalten. Er hieß Moko und war ein hochintelligentes und faszinierendes Tier. Damals gab es fast keine Nachzuchten und ich hatte einen Wildfang aus dem Kongo bekommen. Es hat mich Monate gekostet den, wie am Spieß schreienden, scheuen Vogel in einen handzahmen Papageien zu verwandeln. In der folgenden Zeit hat sich der in der Wohnung freilebende Vogel, voll in unsere Famlilie integriert und wurde immer zutraulicher. Wenn ich nach Hause kam hat er mich nach Papageienart begrüßt...mein Gefieder, eh.. meinen Bart durchgekämmt, am Öhrchen zärtlich geknabbert usw. Manchmal hat auch nach Menschenart ein „Hallo“ dazu gerufen...ich könnte Anekdoten über ihn erzählen....
Damals hatte ich einen Hund, Ringo, ein 30 KG Boxer-Rüde. Graupapageien sind begnadete Imitatoren. Dazu kommt das sie auch den Sinn von einigen Worten begreifen und diese Worte durchaus sinnvoll und situationsbezogen einsetzen können. Eines Tages ganz unvermittelt rief Moko im Wohnzimmer mit meiner Stimme „Ringo komm her“. Und man glaubt es kaum, der Hund lief ins Wohnzimmer.......um sich unter dem Kletterbaum eine zärtliche Kopfnuss von Moko abzuholen. In der folgenden Zeit hat er das noch einige Male geschafft...wobei der Tonfall öfter variiert wurde, so als ob der Vogel testen wollte wie das Spielchen am besten funktioniert. Wenn Ringo nicht gleich angedackelt kam, wurde er gar regelrecht ernst und nachdrücklich in seiner Stimmlage....
Ringo hat den Vogel aber niemals gejagt auch wenn dieser über den Fußboden watschelte...und Moko wiederum hat niemals ernsthaft zugepickt. Es war immer spannend die beiden zu beobachten.
Nun würde mich interessieren, welche überartlichen, gewöhnlichen oder ungewöhnlichen Tierfreundschaften mit Hunden ihr beobachtet habt.
LG
Freddy mit Felix
PS: Im Kongo wurden damals Graupapageien als Schädlinge von den maisfeldbesitzenden Bauern bekämpft. Entweder wurden sie erschossen oder exportiert. Heute würde ich keinen wilden Vogel mehr alleine in einer Wohnung halten, geschweige denn in einem Käfig oder an der Kette....