Plattenepithelkarzinom

Erfahrungsaustausch und Hilfe bei Krankheiten - erfolgreiche Therapien
casapilo
Benutzer
Beiträge: 195
Registriert: Do 28. Jan 2010, 09:31
Wohnort: Monchiero, Italien (Piemont)

Plattenepithelkarzinom

Beitrag von casapilo » Mi 26. Jan 2011, 14:53

Hallo,

Paula leckt seit ein paar Tagen ihren linken Vorderfuß, manchmal läuft ein bischen Blut und sie ist bei dem Versuch den Fuß zu untersuchen super empfindlich. Nun waren wir heute beim TA und er hat am Ende einer Kralle ein nach aussen tretendes spitzes Gewebe gefunden. Es wurde geröngt und die Knochen am Zeh sind noch nicht angefressen. Seine Diagnose lautet Plattenepithelkarzinom im Anfangsstadium. Für eine Gewebeprobeentnahme wäre zu wenig Gewebe vorhanden um eine sichere Diagnose zu bekommen. Sein Vorschlag war: Jetzt eine Woche Antibiotika und Metacam, plus eine enzündungshemmende Salbe unter den Verband. Sollte es nach einer Woche nicht besser werden, ist eine Entzündung ausgeschlossen und er würde dann, wenn es sein Hund wäre, den Zeh amputieren.

Hat jemand Erfahrung mit der Krankheit? Was sagt Eddi? Wie hoch ist das Streurisiko? Bleibt es bei dem einen Zeh? Ist es heilbar?

Ansonsten haben wir ein großes geriatrisches Blutbild machen lassen und alle Werte sind top. Sie hat in einem Monat durch barfen und viel Bewegung 3kg abgenommen und wiegt jetzt 27 kg.

Liebe Grüße
Maggie

sijuto

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von sijuto » Mi 26. Jan 2011, 18:26

Hi Maggie,
auch wenn ich Dir zu der Erkrankung so nichts sagen kann, möchte ich Dir bzw. Paula zumindest viel Glück und gute Besserung wünschen.
Dass ein Zehamputation einigermaßen zu verkraften ist, das weißt Du bzw. Paula ja inzwischen aus eigener Erfahrung - trotzdem hoffe ich natürlich, dass ihr das 2. Mal erspart bleiben könnte!
Liebe Grüße
Silke

Eddi

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von Eddi » Mi 26. Jan 2011, 19:20

Hallo Maggie,

wenn eh Verband und Antibiose drauf sollen, würde ich auf jeden Fall eine Gewebeprobe entnehmen.
Im Zweifel ist eine Zehe ab mit hinterher der Diagnose <nur Entzündung> besser, als zu lange warten und weitere Gewebedestruktionen zu riskieren.
Seid ihr zZ in D?
Dann sollte es nach Rücksprache des Vets mit einem der gängigen Labors kein Thema sein, auch eine recht kleine Gewebeprobe zu untersuchen. Meiner Erfahrung nach klappt das meist recht gut. Aber ich würde im Notfall weniger Rücksicht auf Verletzung nehmen und großzügig Material nehmen. Das wäre meist mit Narkose verbunden. Wenn man es in passenden Fällen geschickt anstellt, kann man evtl sogar mit einem Abklatschpräparat (im Prizip tief mit Wattestäbchen popeln und auf Objektträger streichen) Klarheit erlangen. Hat man da die richtigen Stellen getroffen und sind Spindelzellen im Präparat, so weiß man auf jeden Fall, daß Zeh ab richtig wird.
PEKs (wie die Eingeweihten abkürzen :dog_wink ) haben sehr destruktive Tendenzen und kommen gern an den Krallenfalzen vor. Die SChnauzer sind die Hunderasse, die mit am häufigsten betroffen ist. ATs wohl auch ganz gern. Bei so früher Diagnose und sorgfältiger radikaler Entfernung ist die Prognose aber recht gut. Wenn auch die Tumorart selbst stets als "vorsichtig" eingestuft ist. Vermutlich wird der Arzt (auch zur eigenen forensischen Sicherheit) zum Röntgen der Lunge (wg Metastasen) raten, was uU auch in bestimmten Abständen später zur Kontrolle empfohlen wird. Das ist abhängig von der Diagnose des Pathologen. Bislang habe ich mit PEKs an Zehen keine Rezidive oder Lungenmetastasen erlebt. Leider gibt es Hunde, die mehr als ein PEK im Leben entwickeln. Die haben dann immer weniger Zehen :dog_wink

Jedenfalls denkt der TA schon mal an sowas und versucht sich nicht erst in wochenlangen Sälbchenverbänden. Es kann immer noch eine Entzündung sein, aber besser gleich ein PEK ausschließen als später ein "huch, da könnt ja noch so was dahinter stecken".

Super, daß Paula schon so schön abgenommen hat und zudem ohne Leberwert-Veränderungen! Da wart Ihr alle besonders tapfer! :brav

LG
Eddi

casapilo
Benutzer
Beiträge: 195
Registriert: Do 28. Jan 2010, 09:31
Wohnort: Monchiero, Italien (Piemont)

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von casapilo » Mi 26. Jan 2011, 20:02

Hallo Eddi,

danke für die schnelle Antwort und wir werden es genauso machen wie Du vorschlägst. Der TA war sich in seiner Diagnose sicher ist aber auf uns eingegangen als wir fragten "und wenn es doch nur eine Entzündung ist"? Wir sind noch den ganzen Monat Februar in Deutschland aber spätestens Anfang März müssen wir zurück nach Italien.

Liebe Grüße
Maggie

casapilo
Benutzer
Beiträge: 195
Registriert: Do 28. Jan 2010, 09:31
Wohnort: Monchiero, Italien (Piemont)

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von casapilo » Fr 28. Jan 2011, 12:57

Hallo,

wir kommen gerade vom TA. Die Gewebewucherung hat sich massiv vergrößert. Nun haben wir am Montag um 15 Uhr einen OP-Termin. Der TA wird zuerst die Lunge röntgen um eventuelle Metastasen festzustellen. Danach wird geklärt wie weiter vorgegangen wird. Sollten keine Metastasen vorhanden sein, amputiert er den Zeh.

Paula ist gut drauf aber stinkendsauer wegen des Verbandes. Sie schleicht im Zeitlupentempo und bleibt jeden Meter stehen und will nicht weitergehen. Eine Blockrunde dauert eine halbe Stunde.

Traurige Grüße
Maggie

Gaby

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von Gaby » Fr 28. Jan 2011, 14:14

Hallo Maggie,

das sind ja leider keine guten Neuigkeiten, ich drücke euch feste die Daumen, dass die OP gut verläuft und dass beim Röntgen keine Metastasen festgestellt werden.

liebe Grüße und einen Krauler für die arme Paula
Gaby

Heidemarie

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von Heidemarie » Fr 28. Jan 2011, 16:53

Och Menne Maggie,

die arme Paula. Hoffentlich hat sie bald alles überstanden. :dog_wacko

Wir drücken ihr für die OP am Montag alle Daumen und Pfoten.

Ganz liebe Grüße

Heidi m.Gina

Eddi

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von Eddi » Fr 28. Jan 2011, 17:53

Hallo,

so eine rasche Vergrößerung spricht gefühlsmäßig (Du merkst, Maggie, nicht wissenschaftlich! :dog_wink ) eher gegen ein PEK, außer da hat sich eine massive Entzündung drumrum entwickelt. Kann natürlich auch eine andere Tumorsorte sein aber mit der Amputation wäre die Therapie der Wahl erfüllt.
Auch Metastasen erwarte ich eher nicht, zumal es sich ja wenn, dann um ein sehr frühes Stadium handeln sollte. Insofern würde ich Euch gern raten, das relativ gelassen anzugehen.

Ich weiß - grad im moment aus eigener Erfahrung - daß das nicht wirklich so richtig hilft, aber gesagt haben wollt ich es nur mal. :brav
Haltet Ihr uns bitte auf dem Laufenden, wenn Ihr mögt?

LG
Eddi

Petra

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von Petra » Fr 28. Jan 2011, 18:19

Hallo Maggie und Paula,

um vielleicht ein bißchen zur Aufmunterung beizutragen, halte ich jetzt mal (ohne dass ihr es sehen könnt ...), Lukas' Pfote hoch - mit einem Zeh weniger, der auch ähnlich verdächtig war und nun seit Sommer ab ist - und alles wurde: gut, besser, am besten !!!
Wir bereuen diese OP niemals und alles verheilte sehr schnell und gut. Jetzt merkt man ihm nichts mehr an - das gleiche wünsche ich dir und Paula von Herzen auch ! Alles Gute und Kopf hoch !

Liebe Grüße, Petra und co.

Rover

Re: Plattenepithelkarzinom

Beitrag von Rover » Sa 29. Jan 2011, 11:42

Hallo Maggi,

wir denken an Euch und drücken die Daumen, dass alles schnell wieder gut wird.
Ich weiß, das ist leicht gesagt, aber macht Euch nicht so viele Sorgen. Das wird schon.
Ist es nicht ganz erstaunlich, wie gut unsere Vierbeiner "mit ohne" Zeh klarkommen? :brav

Viele Grüße
von Kerstin und Rover

Antworten

Zurück zu „Krankheiten & Verletzungen“