Hundeschule

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
LiBy608

Re: Hundeschule

Beitrag von LiBy608 » Sa 19. Feb 2011, 14:35

Hallo,
habe soeben alle Beiträge gelesen und mir ist es ganz heiss und kalt geworden was ich von dieser Hundechule so lesen durfte. :nein
Da kam mir so in den Sinn, dass man diese(n) Trainer auch mal 10 Stunden so einmal pro Woche mit einen E-Halsband "trainieren" sollte. :dog_happy

Ich persönlich hatte die Hundeschule die Enzo als Welpe im Nachbarort besuchte aufgrund der Methoden des Trainers (u.a. Anmache der Hundehalterinnen) gewechselt.
Ergänzend kam dazu dass er bei Enzo festgestellt hatte, dass er ein Problemhund sei und Privatstunden (bitteschön für was???) für stolze 60 €/Std benötigt.
Der hat uns nie wiedergesehen und das war gut soooo :brav

Gruss aus dem Hochnebel Brigitte mit :brav

Rover

Re: Hundeschule

Beitrag von Rover » Sa 19. Feb 2011, 17:44

Hallo,
Und genau darauf wird meiner Meinung nach auch abgezielt. Die Zielgruppe sind oft Menschen die verzweifelt sind, weil sie den Hund nicht in den "Griff" bekommen.
Für mich hört es sich entweder nach Quacksalberei an oder eben doch nach dem "ferngesteuerten Hund".
Ich glaube, damit hat es Doris auf den Punkt gebracht. Es ist doch irgendwie ein Trend heutzutage, dass alles ganz schnell, einfach und hundertprozentig passieren muss! Dafür wird gerne Geld ausgegeben; Mühe investieren und Zeit istja viel schwieriger...
Ich schließe jetzt ausdrücklich alle diejenigen Besucher von Hundeschulen etc. aus, die sich dort Denkanstöße, hilfreiche Hinweise und fachmännische Unterstützung erhoffen, und das "perfekt in 10 Tagen" sowieso als netten Werbegag nicht auf die Goldwaage legen.
Aber leider ist es so, dass Wunderversprechen von vielen Leuten geglaubt werden WOLLEN, und damit ist der Markt für Wunder geschaffen: in einer Woche 10 kg abnehmen (ohne zu hungern, natürlich), Fremdsprache perfekt in einem Monat und im Schlaf, und der perfekt erzogene Hund in 10 Tagen... es könnt ja doch irgendwas dran sein....

Viele Grüße, Kerstin

Freddy

Re: Hundeschule

Beitrag von Freddy » Mo 21. Feb 2011, 15:04

Hallo zusammen,

ein für ganz viele Hundehalter wichtiges Thema, deshalb möchte ich auch noch meinen Senf hinzufügen. Ich kenne die Methoden der oben genannten Hundeschule nicht. Aus diesem Grunde bitte ich Euch diesen Beitrag nicht darauf zu beziehen und ihn allgemein zu betrachten.

Aus meiner Sicht sprechen viele rationale und emotionale Gründe gegen den Einsatz von E-Halsbändern. Einige sind ja von Euch schon genannt worden ich ergänze sie bzw. fasse sie noch mal kurz zusammen:

- Die Anwendung von E-Halsbändern ist in Deutschland tierschutzrelevant. Ohne vernünftigen Grund dürfen keinem Wirbeltier Schmerzen zugefügt werden.
- Der Gebrauch von E-Geräten birgt, auch bei teuren Geräten, die Gefahr von techn. Fehlfunktionen. Gerade bei Geräten die mit Funkwellen arbeiten können viele Umweltfaktoren, Handling, Elektrosmog usw., aber auch schon ein simpler fast leerer Akku eine große Rolle spielen.
- Der Einsatz von pos. Bestrafungen birgt immer die Gefahr, Reize zu falschen Zeiten zu setzen und damit Fehlverküpfungen zu fördern. Niemand kann sich davon freisprechen im falschen Augenblick zu belohnen oder zu bestrafen. Beim Belohnen zum falschen Zeitpunkt sind die Auswirkungen relativ harmlos. Beim massiven Bestrafen zum falschen Zeitpunkt können Hunde einen Nervenzusammenbruch erleiden und lange Zeit oder sogar dauerhaft traumatisiert werden.
- Hunde können nicht verstehen, warum wir sie z.B. am Jagen hindern (müssen). Wenn ich dort mit aversiven Reizen arbeite, gehe ich auch immer das Risiko ein, das Vertrauen des Hundes zu verlieren.


Wenn Hundetrainer bei normalen Hunden, ich spreche nicht von echten Problemhunden, zu solchen stark aversiven Erziehungsmitteln greifen, muss ich die Frage nach ihrer Qualifikation stellen. Es ist kein Argument für mich, das diese Methode in vielen Fällen scheinbar Erfolge bringt?! Ebenso sind Fälle bekannt, wo diese Methoden versagt, dafür aber größeren Schaden angerichtet haben.

Es gibt andere „hundefreundlichere Methoden“ um unseren besten Freund zu erziehen. Mag sein, das sie im Einzelfall aufwendiger zu vermitteln sind und auch länger als 10 Tage brauchen, aber auf alle Fälle sind sie risikoärmer und ich halte sie langfristig auch wirkungsvoller. Ich biete meinem Hund eine lustvolle Ersatzjagd bei mir an. Er kommt freiwillig, freudig und nicht aus Angst zu mir, das ist ein großer Unterschied. Dafür lässt er, obwohl mit einem gesegneten Jagdtrieb versehen, sogar die Rehe laufen...

@Eddy
Eddy hat geschrieben:Ich war bereits 1997 mit meinen beiden Airedales in der Schule und ich erinnere mich gut,
daß besonders triebstarken Hunden, zusätzlich zum normalen Halsband, eine Koralle umgelegt wurde, wobei die Stacheln aber durch dicke Gumminoppen entschärft waren.
Mir erschließt sich noch nicht der tiefere Sinn dieser Maßnahme. Entweder ich benutze ein normales Halsband oder ein Stachelhalsband. Wofür benötige ich aber ein "entschärftes" Stachelhalsband...?
Der „Sinn“ des Stachelhalsbandes liegt doch gerade darin, Schmerzen zu verursachen....ein aversiver Reiz kann nur "Sinn" machen, wenn er stark genug ist. Kann es möglich sein, das zunächst zur Grund-Konditionierung des Hundes das Halsband „scharf“ benutzt wurde und es später aus Akzeptanzgründen entschärft wurde?

Eddy hat geschrieben:Ich hingegen habe dort gelernt, wie ich es erreiche, daß meine Hunde diese wenigen Kommandos auch zuverlässig befolgen und dies praktizieren wir auch täglich.


Wie muss ich mir dieses tägliche Praktizieren vorstellen?

LG
Freddy mit Felix

PS:Finger weg von allen Starkzwangmethoden und Hundeschulen welche diese benutzen. Sie sind letztendlich ein Armutszeugniss für diese Hundetrainer und ein Rückfall in längst überholte Erziehungsmethoden.

Olaf

Re: Hundeschule

Beitrag von Olaf » Mo 21. Feb 2011, 16:32

Hallo Freddy,

hat mich auch interessiert, was hinter dem so genannten NRP und dem Halsband steckt.
Hier habe ich einen Erfahrungsbericht eines Teilnehmers gefunden, der ein wenig erklärt was es mit der Methode und dem Halsband mit dem Gumminoppen auf sich hat.

LG,

Olaf

Freddy

Re: Hundeschule

Beitrag von Freddy » Mo 21. Feb 2011, 17:27

Hallo zusammen, Hallo Olaf,

ganz so harmlos sind die Stachelhalsbänder mit den Gumminoppen aber scheinbar auch nicht:

Zitat
.....und FÜHRMANN (1999) lehnen das Stachelhalsband, das sie auch als Schüttel-Ruck-Band
bezeichnen, wegen des dem Hund zugefügten Schmerzes bei der Anwendung ebenfalls ab.
WINKLER (2000) weißt darauf hin, dass Gumminoppen auf den Stacheln die schmerzhafte
Quetschwirkung noch verstärken.


Schau mal auf Seite 5 in der Dissertation...

LG
Freddy

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Re: Hundeschule

Beitrag von kenzo » Mo 21. Feb 2011, 21:21

Hallo Freddy, liebe Foris,

wie ihr vielleicht mitbekommen habt, tragen unsere beiden Lieblinge Kettenwürger. Die Halsbänder unserer Lieblinge sind langgliedrig und somit haarschonend. Wir stellen diese bei den Hunden nicht auf Zug, sondern so ein, dass sie fest um den Hals liegen. Eigentlich wie ein normales Halsband. Ein Rauswinden, auch rückwärts, ist somit unmöglich. Wenn ich mit einem meiner Hunde arbeite und er zeigt ein unerwünschtes Verhalten, so kann ich durch kurze kleine Impulse mit der Leine dem Hund klar machen, dass ich was von ihm will und dass er zum Beispiel etwas in seinem Verhalten ändern sollte. Dies fügt dem Hund überhaupt keine Schmerzen zu.

Stachel E-Geräte, etc. lehne ich prinzipiell ab, habe aber nichts gegen einen Leinenruck, sofern er nicht immer wieder und als alleiniges Erziehungsmittel eingesetzt wird. Ein Hund der nur positiv bestärkt wird, also immer ohne Tadel, wird nie zuverlässig gehorchen. Beispiele dazu sehe ich immer wieder. Unser Hundeplatz ist ein Paradebeispiel dafür, da auf der einen Hälfte nur positiv gearbeitet wird und auf der anderen Hälfte in beiden Richtungen. Anmerkung: Auf unserem Vereinsgelände sind zwei verschiedene Hundevereine ansässig. Komischerweise bestehen bei uns, dort wo auch mit Tadel gearbeitet wird, die Hunde bei den Prüfungen auf der anderen Seite fallen regelmässig sehr viele durch.

Was will ich damit sagen? Um einen Hund zu haben, der einem freudig folgt und auch im Alltag zu gebrauchen ist, brauchst Du den ganzen Mist, wie E-Halsband, Stachel, etc. nicht.
Diese Hilfsmittel werden dort angewandt, wo man kurzfristig den schnellen Erfolg sucht, der aber genauso schnell wieder verpufft, wenn der Hund merkt, dass er diese Dinger nicht trägt.

Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist dass ein Hundebesitzer nach vielen Jahren mit verschiedenen Hunden die er hatte, immer noch eine Hundeschule braucht, die ihm zeigen muss:
a) wie er mit seinem Hund umzugehen hat
b) dafür Erziehungsmittel mit Starkzwang benötigt.

So und damit lasse ich es für heute sein und wünsche uns allen eine gute Nacht!
Gruß aus dem Schwarzwald
Uli mit Kenzo und Kiwi
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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Re: Hundeschule

Beitrag von lutz » Di 22. Feb 2011, 14:01

Hallo AT-Freunde,

da ich meinen Hund lediglich als Kumpel habe und wir weder Prüfungen ablegen noch in Ausstellungsringen promenieren, beschränkt sich meine Hundeerziehung ausschließlich darin dass mein Airedale Joker durch sein Verhalten weder sich selbst noch andere In Gefahr bringt, ansonsten lasse ich ihn Hund sein und sein Hundeleben genießen.
Da ich nicht das Bestreben habe Joker weder zu einem Zirkuspferd noch zu einem Menschenfresser zu machen, noch ihn als Schoßhündchen oder Unterleibsbernhardiner (Wegner: Kleine Kynologie S.46) zu vermenschlichen, bedarf es auch keiner tierquälerischen oder nicht artgerechten "Erziehungsmethoden".

Es ist für uns sehr angenehm so einen Hund zu haben, der es im normalen täglichen Zusammenleben gelernt hat dass man mit ihm überall hingehen kann ohne ihn herumkommandieren zu müssen und ohne dass er einem Stress macht. Das Bedarf nur einer vernünftigen Sozialisierungsübung in einer Welpenspielstunde mit Artgenossen und einer sich daran anschließenden ganz normalen Grundausbildung als Junghund.
Der Rest sollte sich dann eigentlich mehr oder weniger von selbst einstellen wenn man wenn man einen Bezug zueinander gefunden hat und sich immer mehr gegenseitig kennenlernt.
Ich versuche auch immer, selbst wenn es jetzt etwas albern klingt, so gut es eben geht mich auch in den Hund hineinzuversetzen wie meine Forderungen oder Wünsche aus hundlicher Sicht wohl Sinn machen.
Das Leben eines Hundes ist kurz genug, da soll er zumindest denn auch Freude und Spa0 dran haben.

Die Zeiten wo mir vor 50 Jahren unser erster AT Dingo bei der Schutzhundausbildung nicht 10cm vom linken Bein wich, und ich darauf stolz war, sind für mich heute nicht mehr erstrebenswert. Heute sage ich schon mal eher "Warte" oder auch "lauf mir nicht weg" statt "Hier" zu schreien, und es funktioniert wunderbarerweise genau so gut.
Im Haus bei uns trägt Joker grundsätzlich überhaupt kein Halsband. Warum auch?
Joker hat mich in den 8 Jahren noch nie richtig aus den Augen gelassen oder ist gar abgehauen obwohl so manche läufige Hündin oder ein Stück Wild ihn sicher sehr dazu gereizt hätte.

Deswegen, und weil jeder Hund auch verschieden ist, habe ich mir vorgenommen mit "Erziehungstipps" gegenüber anderen Hundehaltern Zurückhaltung zu üben.

Und natürlich solange etwas nicht in Tierquälerei ausartet soll sebstverständlich jeder nach seiner Facon mit seinem Hund glücklich werden, was ich auch jedem wünsche, wenn es der Hund damit auch ist.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Waldmaus

Re: Hundeschule

Beitrag von Waldmaus » Di 22. Feb 2011, 16:30

Hallo Lutz, ich stelle mir Joker als Schoßhund vor :dog_blink
Gruß Waltraud mit auch Schoßhund Arco

Bine

Re: Hundeschule

Beitrag von Bine » Mi 23. Feb 2011, 07:15

In all den Jahren bin ich mit liebevoller Konsequenz überall hingekommen ohne das meine Hunde ihr "Lachen" verloren hätten.
Ich habe Hunde gesehen, die mit 9 Monaten gehemmt wurden und das Urvertrauen in ihren Menschen verloren, das Lachen in den Augen war weg und der Hund zeitlebens gebrochen.
Na klar, ist eine Ausbildung über Motivation anstrengender, dauert länger und erfordert Nerven, keine Frage, man kann den Hund in 10Tagen hemmen ( das geht auch noch schneller!), aber das Ergebnis ist indiskutabel. Ich frage mich, wie man als Halter, der seinen Hund liebt / lieben sollte, aus Bequemlichkeit solche Methoden anwendet und das Urvertrauen seines Hundes aufs Spiel setzt?! Denn die 80ziger Jahre Ausbildungsmethoden, dachte ich eigentlich, sind mittlerweile ausgestorben und gerade von einer "Hundeschule" erwarte ich eigentlich "up to date" zu sein. Natürlich gehört auch Unannehmlichkeit zur Ausbildung, aber erst dann, wenn der Hund das Kommando kennt, dazu benötigt der Hundehalter zwischen 150 -250 ! korrekte Wiederholungen, dann kann ich das Kommando auch durchsetzen und sagen: Du darfst nicht nur, Du musst auch.
Um die 200 Wiederholungen draufzukriegen benötige ich bei einem Welpen ungefähr 1 Jahr! , dann weiss ich sicher, der Hund kennt "Sitz".
Wenn ich solche "Werbung" lese, denke ich mir immer:" wir Hundesportler sind ja scheinbar die grössten Deppen!" Wir trainieren 3 Jahre 5x wöchentlich, bis wir mit dem Hund zufrieden sind.
Wenn ein Ersthundebesitzer mit einem jungen Hund dummerweise in solchen Urlaub geht, dann braucht der hinterher keinen Versuch mehr zu starten, ihn VPG zu führen, der ist verdorben für`s Leben. Armes Deutschland !
LG Bine

Eddi

Re: Hundeschule

Beitrag von Eddi » Mi 23. Feb 2011, 11:20

Moin,

obwohl ich ja schon dem VPG-Hundesport immer wieder grübelnd und skeptisch gegenüberstehe, sehe ich es aber wie Bine.

Klar benötigen manche Hunde hin und wieder eine Bestätigung, daß Diskussionen sinnlos sind und wenn ich weiß, daß der Hund weiß was er tun soll und ich ihn von irgendetwas abhalten möchte, dann kann ich auch schon mal "Bestrafung" einsetzen. Aber bitte immer schön verhältnismäßig. Ein Hund, der sich nicht gleich hinsetzt, braucht dazu sicher nicht mit Stacheln im Hals gerupft zu werden, ein scharfes Wort genügt ja auch oft genug.
Und ganz sicher gibt es bestimmte Dinge, die für alle Zeiten Tabu sein müssen, wie zB jagen. Aber ehe ich gar nicht weiß, ob sich der Hund nicht auch durch positive Verstärkung des Nichtjagens, bzw der Ersatzhandlung davon überzeugen läßt, solange benötigt es doch überhaupt keinen "Zwang". Vor allem nicht in einer für den Hund völlig unverständlichen Art und Weise. Meine vorhergehenden "Leibhunde" sind ohne jeden Zwang beim Pferd geblieben, selbst, wenn ein durchgeknalltes Reh über sie gehüpft ist. Sie hatten sicher einen geringeren Jagdtrieb, den ich frühzeitig ablenken konnte (Mäuse waren das größte, leckerste und crunchen so schön!) aber ich hätte sie mir doch völlig kaputt gemacht, wenn ich sie für etwas bestraft hätte, was sie gar nicht wirklich wollten, nachdem ich ihnen Alternativen bieten konnte.

Zirbel ist ein großer Jäger und weiß ganz genau, daß eingesperrtes Wild nicht unter jagdbar fällt. Zaun=Grenze. Wie sollte sie begreifen, daß dieses Wild "schrecklich" für sie ist, wenn ich ihr bei dessen Anblick Strom auf den Hals knalle, so wie es in der angesprochenen "Hundeschule" Standard ist?
Verstehen könnte es ein Hund bestenfalls in dem Moment, wo er die Entscheidung fällt, hinterher zu rennen und genau jetzt der Reiz ihn unterbricht. Und da widerspreche ich auch denjenigen, die sagen, es muß richtig bös weh tun, der Hund muß förmlich zusammen brechen. Nein! Das würde doch nur Panik hervorrufen und der Knöpfchendrücker weiß gar nicht, ob er widerholt drücken muß, weil der renitente Hund nun doch hinterm Wild hersaust oder ob der Hund lediglich die alte Laufrichtung beibehält und flieht. Meiner Meinung nach darf so ein "Starkzwang" (boah, sooo ein blöder Begfriff! :dog_mellow ) nicht zum Vertrauensbruch führen, sondern lediglich zum Abbruch einer höchst unerwünschten Situation. Und wenn nicht direkt danach Frau/Herrchen zum Trost und loben für gute Führung zur Verfügung stehen, ist das alles für die Füße, um es milde auszudrücken. Und da bin ich ganz arrogant und traue den wenigsten "Normalhundehaltern" dieses praktisch perfekte Knöpfchen-Timing zu.
Zudem glaube ich, daß es nur gute Ergbnisse bringen kann, wenn das Vertrauen dabei nicht gestört wird. Und bitte, wie soll das in 10 Tagen Hundeschulenzwangsmittelanwendung klappen?

Nene, ich bin gern bereit in mancher Hinsicht der Maxime "der Zweck heiligt die Mittel" zuzustimmen, aber Erziehung, Verständnis und Vertrauen durch das Bewusstsein zu ersetzen, daß alle Zuwiderhandlung wehtut, das sind Methoden, die in unserer Zeit genauso daneben sind, wie Fingernägel ziehen, um Kinder zum Gehorsam zu bringen.

LG
Eddi

LG
Eddi

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