Hallo zusammen,
ein für ganz viele Hundehalter wichtiges Thema, deshalb möchte ich auch noch meinen Senf hinzufügen. Ich kenne die Methoden der oben genannten Hundeschule nicht. Aus diesem Grunde bitte ich Euch diesen Beitrag
nicht darauf zu beziehen und ihn allgemein zu betrachten.
Aus meiner Sicht sprechen viele rationale und emotionale Gründe gegen den Einsatz von E-Halsbändern. Einige sind ja von Euch schon genannt worden ich ergänze sie bzw. fasse sie noch mal kurz zusammen:
- Die Anwendung von E-Halsbändern ist in Deutschland tierschutzrelevant. Ohne vernünftigen Grund dürfen keinem Wirbeltier Schmerzen zugefügt werden.
- Der Gebrauch von E-Geräten birgt, auch bei teuren Geräten, die Gefahr von techn. Fehlfunktionen. Gerade bei Geräten die mit Funkwellen arbeiten können viele Umweltfaktoren, Handling, Elektrosmog usw., aber auch schon ein simpler fast leerer Akku eine große Rolle spielen.
- Der Einsatz von pos. Bestrafungen birgt immer die Gefahr, Reize zu falschen Zeiten zu setzen und damit Fehlverküpfungen zu fördern. Niemand kann sich davon freisprechen im falschen Augenblick zu belohnen oder zu bestrafen. Beim Belohnen zum falschen Zeitpunkt sind die Auswirkungen relativ harmlos. Beim massiven Bestrafen zum falschen Zeitpunkt können Hunde einen Nervenzusammenbruch erleiden und lange Zeit oder sogar dauerhaft traumatisiert werden.
- Hunde können nicht verstehen, warum wir sie z.B. am Jagen hindern (müssen). Wenn ich dort mit aversiven Reizen arbeite, gehe ich auch immer das Risiko ein, das Vertrauen des Hundes zu verlieren.
Wenn Hundetrainer bei normalen Hunden, ich spreche nicht von echten Problemhunden, zu solchen stark aversiven Erziehungsmitteln greifen, muss ich die Frage nach ihrer Qualifikation stellen. Es ist
kein Argument für mich, das diese Methode in vielen Fällen scheinbar Erfolge bringt?! Ebenso sind Fälle bekannt, wo diese Methoden versagt, dafür aber größeren Schaden angerichtet haben.
Es gibt andere „hundefreundlichere Methoden“ um unseren besten Freund zu erziehen. Mag sein, das sie im Einzelfall aufwendiger zu vermitteln sind und auch länger als 10 Tage brauchen, aber auf alle Fälle sind sie risikoärmer und ich halte sie langfristig auch wirkungsvoller. Ich biete meinem Hund eine lustvolle Ersatzjagd bei mir an. Er kommt freiwillig, freudig und nicht aus Angst zu mir, das ist ein großer Unterschied. Dafür lässt er, obwohl mit einem gesegneten Jagdtrieb versehen, sogar die Rehe laufen...
@Eddy
Eddy hat geschrieben:Ich war bereits 1997 mit meinen beiden Airedales in der Schule und ich erinnere mich gut,
daß besonders triebstarken Hunden, zusätzlich zum normalen Halsband, eine Koralle umgelegt wurde, wobei die Stacheln aber durch dicke Gumminoppen entschärft waren.
Mir erschließt sich noch nicht der tiefere Sinn dieser Maßnahme. Entweder ich benutze ein normales Halsband oder ein Stachelhalsband. Wofür benötige ich aber ein "entschärftes" Stachelhalsband...?
Der „Sinn“ des Stachelhalsbandes liegt doch gerade darin, Schmerzen zu verursachen....ein aversiver Reiz kann nur "Sinn" machen, wenn er stark genug ist. Kann es möglich sein, das zunächst zur Grund-Konditionierung des Hundes das Halsband „scharf“ benutzt wurde und es später aus Akzeptanzgründen entschärft wurde?
Eddy hat geschrieben:Ich hingegen habe dort gelernt, wie ich es erreiche, daß meine Hunde diese wenigen Kommandos auch zuverlässig befolgen und dies praktizieren wir auch täglich.
Wie muss ich mir dieses tägliche Praktizieren vorstellen?
LG
Freddy mit Felix
PS:
Finger weg von allen Starkzwangmethoden und Hundeschulen welche diese benutzen. Sie sind letztendlich ein Armutszeugniss für diese Hundetrainer und ein Rückfall in längst überholte Erziehungsmethoden.