ich verstehe vollkommen, daß man das für seinen Hund so schnell wie möglich abstellen will und daß Ihr Euch darum für den "kürzeren" Weg entschieden habt.Rudy hat geschrieben:Was würdest du an unserer Stelle als tun?
ich bin auch ziemlich sicher, daß Eur Hund "besser" wird mit der Medikation.
Damit hat man aber nicht wirklich die Ursache sicher auf die SChilddrüse eingegrenzt und alle anderen Möglichkeiten, trotz der geringen Wahrscheinlichkeit, eine GRundursache zu finden, von vornherein ausgeschlossen.
Es rettet Deinen TA in meinen Augen nicht, wenn er sagt, das kommt nicht von der Schilddrüse und da muß nix gemacht werden. Klinisch zeigt der Hund ja Beschwerden.Er sollte Dich davon überzeugen, daß in 14 Tagen ernauet gecheckt werden muß. Er sollte Dich überzeugen, daß der Hund mal morgens, mal mittags und mal abends kontrolliert werden muß. Er sollte allerlei andere Hormone, besonders die Nebenierenfunktion überprüfen lassen. Wie schaut das Blutbild aus? Er sollte euren Umgang mit dem Hund genau auf durch diese Problematik sich selbst unterhaltende Verhaltensauffälligkeiten beobachten, Umgangs- und Erziehungsdefizite in Betracht ziehen (sorry, kann manchmal weh tun) und evtl auch mal den Hund in einer solchen Himmel-auf-den-kopf-Situation in seiner "natürlichen Umgebung" beobachten. Das ist aufwendig (*) und teuer und von ungewissem Ergebnis.
Genauso, wie ich es fahrlässig finde, aus einer einzigen Momentaufnahme ableiten zu wollen, daß zuwenig T4 im Hund produziert wird, halte ich es für verkehrt, allein die eingehaltenten Grenzwerte für den Beweis anzusehen, daß keine Problematik vorliegt. Es wird keine SChilddrüsenproblematik sein, am wahrscheinlichsten kommt heraus, daß wir leider nix finden und hunderte Euro früher auf Pillen hätten einstellen können.
Und genau hier ist das Dilemma, leider ist die Substitiotion oft die letzte Möglichkeit. Aber dann möchte ich bitteschön sicher sein, daß es die letzte und nicht die bequemste war. Auch die Thyroxin-Substitution hat Nebenwirkungen und seit dem Gespräch mit dem Endokrinologen sehe ich diese nun wieder als wichtiger an und denke, man sollte mehr Möglichkeiten einer möglichst exakten Diagnosefindung wahrnehmen. Andere Stellschrauben finden, an dene gedreht werden könnte, ehe man T4 einwirft und sich bestätigt fühlt, weil alles besser wird. Das tut es, weil T4 zuerstmal in der Tat den Stoffwechsel hochfährt, auch auf die mentalen Parameter positiv wirkt, Antrieb verstärkt, Wohlbefinden auslöst. Damit wird man dann nicht mehr aufhören wollen und so bleibt der Hund ohne echte Diagnose auf einem Medikament hängen, das durchaus mit Psychopharmaka gleichtzusetzen ist. Würde jemand sagen, der braucht halt ein Psychomittel, würdest Du das auch so fix reinschieben?
Wenn jemand ein Bild von Deinem Hund sieht, auf dem er die Zähne fletscht, würdest Du es bejahen, wenn derjenige sagen würde, das ist aber ein höchst aggressiver Hund, der fletscht ja permanent die Zähne? Nicht, gell!? Aber die SChilddrüsenwerte sind einmal gemessen und das soll nun der grundsätzliche Status dieses Organs sein?
Nochmal: dasEnde vom Lied wird mit größerer Wahrscheinlichkeit sein, daß Dein Hund sein Thyroxin bekommt, aber ich hätte jedenfalls meine Sorgfaltspflicht erfüllt, sollte ich hier einen Patientenbesitzer beraten müssen; auf die kleine Chance, daß es auch anders laufen könnte, aufmerksam gemacht und daran verdiene ich hier nix. Auch wenn der eine oder andere (huhu Luhutz!

Aus menschlicher Sicht verstehe ich halbwegs, daß man dann gleich zur Pille greift. Aus medizinischer gar nicht.

LG
Eddi
* (ich bleibe bei der alten Rechtschreibung, aus Prinzip! Und zwar, weil ich mir keine Rechtschreibung von "oben" verordnen lassen mag; Sprache das ist etwas, was wächst und sich entwickelt. Insofern ist <aufwändig> logischer aber ich will einfach nicht, so!)