Hallo Freddy,
och, ich find ja nicht, daß das so nach echtem Problemhund klingt. Da hab ich schon wüstere (!

) gesehen.
Wenn er grundsätzlich ein freundlicher ist und mit Mensch u Hund gut sozialisiert (wir nehmen das mal als gegeben; meine Erfahrung mit solchen Aussagen sind da manchmal eher konträr), wird sich eine Lösung finden.
Ich würde halt versuchen, da man sicher nicht am ursprünglichen Auslöser -so es ihn denn überhaupt gibt - arbeiten kann, das umzubauen. Nach bereits beschriebenem Vorgehen zB.
Mein Weg ist eigentlich eher die Konfrontation und schnelle Lösung, ich bin halt ein eher ungeduldiges und andererseits auch manchmal etwas "unerschrockener", es notfalls mal zu einer Konfrontation kommen zu lassen. Aber das ist nicht jedermanns Sache. Ich glaube aber, gerade bei Hunden, die an der Leine den Mordsmolli machen und die ohne ganz friedlich sind, muss man sich "einfach mal trauen". Ihnen bei soclehn Aktionen die echte oder vermeintliche Unterstützung durch Herrchen im Hintergrund verweigern, sie allein lassen, weggehen, nicht beachten.
Weiterhin sind erfahrungsgemäß solche Hunde oft auch unterbeschäftigt. Das kann auch (sogar in erster LInie)eine mentale Unterbeschäftigung sein.Oft sind diese Tiere trotz vieler Spaziergänge (immer die gleiche Runde, das gleiche SChema) und "wir werfen den Ball dreimal täglich zwei Stunden lang im Garten" nur hyperaktiv, um Defizite in ihrer geistigen Auslastung zu kompensieren. Sie regen sich schnell auf, fallen schnell in solche eingefahrenen Muster wie stundenlanges stupides Ball- o Stöckchenspiel, Fremde suchen und verbellen auf dem Grundstück mit anschließendem Zaunrasen oder auch Leinekläffzerren, weil sie dann auch noch zusätzlich frustriet werden ,denn keiner ihrer Versuche zur Interaktion wird belohnt.
Ich würde den Hund mit völlig neuen Hobbys konfrontieren, wo er nachdenken muß, Suchspiele, Nasenarbeit (was ihr ja wohl schon mit MT angefangen habt, wenn ich das richtig verstanden hab?). Den Tagesablauf umgestalten, so weing Routine wie möglich. Vor allem, wenn er bei Beutespielen tierisch aufdreht, diese durch ruhigere Suchbetontere Spiel ersetzen. In wie weit solche Hunde ganz oder zeitweise von Zergel- und Rangordnungprovozierenden Spielen ausgesnommen werden, ist sicher auch individuell.
Ob es nötig ist oder nicht, es ist auf jeden Fall sinnvoll, zuhause auf penible Regeleinhaltung zu achten. Auch feste Ruhezeiten zu haben, damit der Hund abschalten lernt.
Und sicher ist es wichtig soziale Kontakte zu knüpfen und zuzulassen. Wenn er kontaktfreudig ist und gern spielt, so staut sich das immer mehr auf und Leine ist stets frustbetont. Ersatzhandlungen bieten, ein kleines nettes "bringdenvordeinernasehingeworfenengegenstand-Spiel" oä. Danach belohnen durch frei lassen. Freundeskreis suchen (für den Hund!), wo er passende Spielkameraden findet.
Nur so eine Idee, weil es auch schon vorkam: Zu guter Letzt auch mal über die Fütterung nachdenken. Vielleicht bestehen parallel auch Darm- u/o Hautprobleme, wenn er zB getreidebetontes TF frißt.
ich schrieb
Aber früher oder später muß Kläffi ja mal Kontakt erhalten um, aus der Situation heraus zu kommen.
Rover hat geschrieben:MUSS er?
Weiß ich nich. Dachte ich, weil Herrchen das ja offensichtlich angehen möchte.
Wenn es für den Besitzer kein Problem wäre, er nicht was anderes wollte, machte er sich ja keine Gedanken, denke ich mal.
Mich würde das beim eigenen Hund völlig kirre machen, mich nerven Hunde, denen ich begegne und die sich so verhalten tierisch. Erstmal weil ich es blöd finde, daß sie nicht normal interagieren können und zweitens weil es auch meine Hunde nervt und die dann auch mit kläffen, Übersprungshandlungen etc reagieren. Muß ja nicht sein, die können doch normal miteinander umgehen.Nicht zuletzt ist es doch immer viel schöner miteinander zu können und nett umzugehen, auch für unsere Hunde. Wenn ich sehe, wieviel Spaß die Tierchen beim freundlichen Spiel haben, und wie frustiert solche in ihrem Halsband hängen, dann wäre für mich persönlich die Antwort "ja, muss".
LG
Eddi