Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

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redchili

Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von redchili » Sa 9. Jul 2011, 17:27

Hallo Foris,

das Thema könnte eigentlich auch im Ernährungsbereich stehen, da aber ein konkret medizinischer Hintergrund gegeben ist, stelle ich es mal hier ein.

Luzie lebt ja nun seit knapp zwei Wochen ohne Milz und mit nur noch einer Niere. Viele ihrer Blutwerte sind noch himmelweit vom Normalbereich entfernt. Die roten Blutkörperchen (Erys) hat es dabei besonders getroffen, da - wie ich mich inzwischen habe aufschlauen lassen - vereinfacht gesagt die Milz einerseits die Erys speichert und sie bei Bedarf in den Körper abgeben kann, was jetzt ja nicht mehr geht, und andererseits die Nieren per Hormon (Epo, bekannt als Dopingmittel) das Knochenmark zur Bildung von Erys anregen, und auch hier muss sich Luzies verbleibende Niere erst noch darauf umstellen, dass sie diese Funktion nun ganz allein auszuführen hat.

Luzie tut sich also schwer, unter diesen organischen Bedingungen den Blutverlust durch die Verletzungen und die OP auszugleichen, demnächst wird sie auch noch läufig, und so möchte ich ihren Organismus bei dieser Umstellungs- und Neubildungsaufgabe mit der Ernährung natürlich unterstützen. Sie bekommt bereits täglich Hüttenkäse und einen höheren Fleischanteil, da Proteine genau das tun. Jetzt habe ich gelesen, dass Folsäure ebenfalls die Blutbildung anregen soll, und frage mich, ob was dagegen spricht, ihrem Futter in kleinen Mengen zum Beispiel rote Beete, Broccoli und andere folsäurehaltige Gemüse beizumischen.

Kann mir da jemand von Euch mit Infos weiterhelfen? Und gibt es bestimmte Gemüse, die nierenbelastend sein können und die ich daher nicht verfüttern möchte? Oder hat jemand blutbildungsfördernde Kräuter, Kügelchen & Co. im Angebot?

Viele Grüße
Antje mit Luzie

Freddy

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Freddy » Sa 9. Jul 2011, 18:38

Hallo Antje,

es gibt eine Menge hilfreicher Kräuter die für Luzie in Betracht kämen. Z.B. die Brennessel bietet sich zur Zeit quasi an jedem Wegesrand an...

Ein komplette Mischung blutbildender Kräuter plus Eisen ist im "Kräuterblut" (Floradix-in Apotheken erhältlich) enthalten.

Auch die "Aufbau"- Schüßlersalze Nr. 2(Calcium phosphoricum), Nr.3 (Ferrum phosphoricum und Nr. 5 (Kalium phosphoricum) sind sicher hilfreich.

Zusätzlich sollte man Zink (am besten als Zinkorotat) dem Futter zufügen.

Wir drücken weiterhin die Daumen das Luzie bald wieder ganz fit ist.

LG
Freddy mit Felix

Eddi

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Eddi » Sa 9. Jul 2011, 22:05

Hallo Antje,

ja, nierenbelastend sind die oxalathaltigen Gemüse, als da wären Rote Beete, Brokkoli, Spinat.... Inwieweit ausgerechnet die wg ihres höheren Folsäure (also Vit B 9 glaub ich ) - Gehaltes das ausgleichen, weiß ich aber auch nicht. Ob man da nicht evtl eine putzige Vit-B-Komplex-Droge für einige Zeit verabreicht? Bierhefe als natürliche VitB-Quelle zB, sofern Luzie die verträgt. Ich fütter den Ponys schlicht die Backhefewürfel, tun's auch.

Wobei ich denke, es ist ja nicht, daß sie als Fleischkonsument zuwenig B-Vitamine bekäme. Bei Luzie fehlt es ja eher an der qualitativen Umsetzung. Mehr als ihr eigenes Epo kan sie nun mal nicht basteln, und ich finde die Werte durchaus für die Umstände ok, so daß man eher auf die körpereigenen Mechanismen setzen kann. Natürlich könnte man auch Epo spritzen, auch Eisen etc aber ich denke, der Körper muß sich eh auf die veränderte Situation einstellen. Ich kann mir sogar vorstellen, wenn der Körper das jetzt noch nicht verkraften kann, daß die Läufigkeit verzögert einsetzen könnte.
Wenn die Blutbildung schneller in Gang kommt, ist ja auch keine Milz zum Speichern der Erys da, ich würd das eher langsam angehen.

Brennesseln sind auf jeden Fall eine gute Idee, so als gemüsige Zutat. Ich überbrüher sie kurz und dann pürrierren. Die Ponys fressen sie frisch gemäht sehr gern. :dog_wink

Der Hinweis auf Zn von Freddy ist gut, denn Zn wird bei vielen Stoffwechselvorgängen benötigt. Würde zB bei externer Eisenzufuhr auch gehemmt.
Viel Zn ist in dunklen Fleischsorten, Leber (wir haben ein Riesenstück Pferdeleber in Olivenöl in der Pfanne gegart und in SCheiben eingefroren, kommt voll gut als MT-Belohnung an), Hefe, Soja (ihh Genmanipulation) und einigen (Hart)Käsesorten, ich glaub einige Hülsenfrüchte auch, aber dat habbisch net alles im Kopp.

Weiter so gute Besserung!

LG
Eddi

redchili

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von redchili » Sa 9. Jul 2011, 23:05

Hallo Freddy und Eddi,

erstmal Danke für Eure Tipps!
Freddy hat geschrieben:"Kräuterblut"
Das hatte mir inzwischen auch eine Freundin empfohlen, deren Hündin gelegentlich niedrige Ery-Werte hat, wobei bei ihr keine körperlich-medizinische Ursache festzustellen ist. Da werde ich mich weiter drüber schlau machen.
Eddi hat geschrieben:ja, nierenbelastend sind die oxalathaltigen Gemüse, als da wären Rote Beete, Brokkoli, Spinat
Alles klar, damit sind die raus. Sie bekommt nichts, was die eine verbliebene Niere unnötig belastet.
Eddi hat geschrieben:Bierhefe als natürliche VitB-Quelle zB, sofern Luzie die verträgt.
Das könnte durchaus ein Ausprobieren wert sein, ist ja auch gleich noch gut für's Fell :dog_biggrin
Eddi hat geschrieben:Bei Luzie fehlt es ja eher an der qualitativen Umsetzung. Mehr als ihr eigenes Epo kan sie nun mal nicht basteln
Stimmt auch wieder :dog_sad
Eddi hat geschrieben:Natürlich könnte man auch Epo spritzen, auch Eisen etc aber ich denke, der Körper muß sich eh auf die veränderte Situation einstellen.
Das sehe ich genauso, so richtig "dopen" will ich sie nicht. Nur den Körper bei der Umstellung bestmöglich unterstützen.
Eddi hat geschrieben:Brennesseln sind auf jeden Fall eine gute Idee, so als gemüsige Zutat. Ich überbrüher sie kurz und dann pürrierren.
Prima, wenn Ihr beide Euch da schon einig seid, dann freuen sich meine Hausmitbewohner über einen bald fast englischen Garten ganz ohne Brennesseln happy_01
Eddi hat geschrieben:Der Hinweis auf Zn von Freddy ist gut, denn Zn wird bei vielen Stoffwechselvorgängen benötigt. Würde zB bei externer Eisenzufuhr auch gehemmt. Viel Zn ist in [...] Hefe [...]
Na bestens, dann wäre mit Hefe (s.o.) sowohl die Vitamin-B- als auch die Zink-Fliege mit einer Klappe geschlagen!

Bin schon gespannt, was Hundi zum Brennesselpamps sagen wird :dog_blink

Viele Grüße
Antje mit Luzie

Freddy

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Freddy » Sa 9. Jul 2011, 23:18

Hallo Antje,

redchili hat geschrieben:Bin schon gespannt, was Hundi zum Brennesselpamps sagen wird :dog_blink
Sie wird es mögen. Wenn nötig mit Leinöl verfeinert....
redchili hat geschrieben:Na bestens, dann wäre mit Hefe (s.o.) sowohl die Vitamin-B- als auch die Zink-Fliege mit einer Klappe geschlagen!
Zitat Wiki:
Zink, in "modernen" Nahrungsmitteln oft zu wenig vorhanden, wird sie aus verschiedenen Gründen reichlich brauchen... ich würde ein wirksames Zinkpräparat zufüttern. Zink zählt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen für den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Glutathionperoxidase. Die empfohlene Tagesmenge für Zink liegt laut Weltgesundheitsorganisation für erwachsene Männer bei 15 mg, für Frauen bei 12 mg, für präpubertäre Kinder bei 10 mg und für Säuglinge bei 5 mg.[30] In den Vereinigten Staaten beträgt die Aufnahme durch Nahrung gegenwärtig 9 mg/Tag für Frauen und 14 mg/Tag für Männer. Das Tolerable Upper Intake Level für Erwachsene beträgt 40 mg/Tag.[31] Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 Milligramm können Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten.[32] Beim Menschen führt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 Gramm zu akuten Vergiftungserscheinungen.[33]

Zink erfüllt im Körper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schlüsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone benötigen Zink für ihre Funktion.[34]

LG

Freddy

Bine

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Bine » So 10. Jul 2011, 05:31

redchili hat geschrieben:
Eddi hat geschrieben:Brennesseln sind auf jeden Fall eine gute Idee, so als gemüsige Zutat. Ich überbrüher sie kurz und dann pürrierren.
Prima, wenn Ihr beide Euch da schon einig seid, dann freuen sich meine Hausmitbewohner über einen bald fast englischen Garten ganz ohne Brennesseln happy_01

Viele Grüße
Antje mit Luzie
Bei uns gibts eigentlich tgl. Brennessel, im Sommer frisch, im Winter gefroren/getrocknet. Frisch kommen sie einfach wie Salat in den Mixer. Brühen tu ich sie nie. Das ist nicht nur gesund, sondern Brennessel machen auch eine super Fellfarbe :dog_biggrin
Ansonsten würd ich einfach hochwertig füttern, je besser die Ernährung /je weniger Abfallstoffe muss Leber/Niere bearbeiten.
Schau mal hier, es ist zwar Nierendiät, aber da könnte man sich ja etwas anlehnen, ohne alles meiden zu müssen.
Gute Besserung für Luzie.
LG Bine

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Susa
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Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Susa » So 10. Jul 2011, 09:54

Liebe Antje,

ich kenne das Aufbaumittel Stadelmann. Es enthält: Ferrum phosph., Ferrum metall., China, Calcium carb., Calcium phosph., Magnesium carb., Silicea, Stannum, Zincum metall.. Ich habe es zwar bisher nur bei Menschen angewendet (nach schwierigen Geburten mit hohem Blutverlust, wenn die Frauen fix und fertig waren), denke mir aber, dass es bei Strubbelschnuten genauso gut wirkt.

Als Bachblüte wüsste ich noch Olive und Wild Rose und als Nahrungsergänzung Spirulina.

Ich freue mic h sehr, dass Luzie über den Berg ist und wünsche ihr weiterhin eine gute Genesung.

Liebe Grüße von Susa
...mit Indy im Herzen

Jackson

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Jackson » So 10. Jul 2011, 10:28

Hallo Antje,

Luzie hat in der Phase des postop. und unfallbedingten Stresses einen erhöhten Verbrauch an Vitamin C und daher auch einen erhöhten Bedarf. Auch das Immunsystem benötigt zur Erfüllung seiner Aufgaben Vit. C. Da ihr nun leider ein lymphatisches Organ entnommen wurde, kann zurzeit durch Vit. C-Gaben unterstützend geholfen werden, bis die anderen lymphatischen Organe die Aufgabe der Milz übernommen haben. Im Regelkreis der Hormone wird Vit. C ebenfalls gebraucht. Nun muss ja die eine Niere die Produktion von Erythropoetin, welches das Knochenmark zur Blutbildung anregt, komplett übernehmen. Daher kannst Du mit Vit. C-Gaben den kleinen Hundeorganismus in der Stress- und Umstellungsphase gewiss gut unterstützen.

Viele Grüße und gute Besserung der tapferen Maus
wünscht Euch Annette

redchili

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von redchili » So 10. Jul 2011, 16:20

Hallo Ihr,

Danke, Danke, Danke für Eure Tipps und Links :schaukel Gerade für die weitere zukünftige Ernährung stecken da massig viele nützliche Infos drin.

Brennessel ist ja ebenfalls reich an Vitamin C, wie ich gerade gelesen habe, sodass Luzie zusammen mit Hefe und ggf. Zinkzusatz erstmal ganz gut unterstützt und nicht zu stark gepusht sein sollte. Die Gabe eines so umfassenden Aufbaumittels wie das, was Du einsetzt, Susa, werde ich erst noch mit einer VetHomöopathin abklären, weil da so viele Einzelbestandteile drinstecken.

Welche Menge gebt Ihr von der Brennesselpampe am Tag? Einen Teelöffel bei Luzies Gewicht von gut 20 Kilo? Eddi, wieviel von einem Frischhefeklumpen empfiehlst Du? Und wäre ein zusätzliches Zinkpräparat bei Hefegabe ratsam?

Viele Grüße
Antje mit Luzie

PS Mal sehen, wohin Luzies Fell bei Hefegabe noch so wuchert happy_02 Und ob die Farbe durch die Brennessel kräftiger wird? Meintest Du das, Bine?

Freddy

Re: Unterstützung der Blutbildung durch Ernährung

Beitrag von Freddy » So 10. Jul 2011, 17:06

Hallo Antje,
redchili hat geschrieben:Welche Menge gebt Ihr von der Brennesselpampe am Tag? Einen Teelöffel bei Luzies Gewicht von gut 20 Kilo?
Ich denke ein wenig mehr könnte es schon sein. Allgemein würde ich bei Luzies Größe von einer Dosis von 1- 2 Esslöffeln Frisch-Kräutern als medizinisch untere Grenze ausgehen.
Die Brennnessel ist nicht (nur) als Medikament zu sehen, sondern eher als Salat- bzw. Gemüsebeigabe mit Nebeneffekt, da darf die Menge ruhig etwas größer sein. Jemanden der was gut zu machen hat und sie für Euch regelmäßig sammelt hast Du ja... ;)
Brennnessel darf aber nicht bei Tieren mit Herzschwäche gegeben werden.

Weitere Kräuter die mir als Nahrungsmittelergänzung bei Blutarmut einfallen wären: Ackerschachtelhalm, Ehrenpreis, Johanniskraut, Löwenzahn, Pfefferminze und Schafgarbe die z.Z. auch fast überall zu finden sind.
Ein altes Hausmittel sind geriebene Äpfel in welche für 24 Std. Eisennägel (10-20 Stk.) gesteckt wurden, Honig täglich ins Futter gegeben wirkt auch stärkend.

LG
Freddy

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