als Lucas so alt war wie Murphy, hatte ich mit Lucas ein ähnliches Problem. Lucas hatte einfach keine Lust den Spaziergang zu beenden.
Der Schlawiner hat es aber anders angestellt als Murphy.
Er setzte sich mitten in eine über 10m hohe steile Böschung (Das Auto stand am Rand eines neu erschlossenen Gewerbegebietes in unserer bergigen Gegend. Da für das Gewerbe ebene Flächen angelegt wurden, gab und gibt es dort viele solcher sehr hohen und sehr steilen Böschungen)
Im vorherigen Spiel ist Lucas seinem Bällchen hinterher die Böschungen hoch und runter gerannt, dass anderen Hundebesitzern mit ihren Schlaftabletten fast die Augen aus dem Kopf gefallen sind. Wenn wir uns aber unserem Auto genährt haben, hat er sich aus dem Spiel heraus mitten auf einer solchen Böschung hingesetzt und sich dann dumm gestellt. Das geliebte Bällchen war plötzlich uninteressant sogar wenn es an seinem Kopf vorbei geworfen wurde. Ich rief in den verschiedensten Tonlagen, schrie, brüllte, bettelte die verschiedensten Anweisungen, Befehle und Beschimpfungen. Lucas wusste nicht was ich von ihm wollte, schaute von oben auf mich herab und saß da:
Hallo, ich doch nicht!

Ich bin doch lieb!

Mach Du nur.

In der größten Wut bin ich ins Auto, hab die Tür zugeknallt und bin davon gefahren - Lucas immer im Rückspiegel - der Hund saß da als ob es einen Preis für die Übung "Sitz" zu gewinnen gäbe.

Als Steigerung bin ich mit dem Auto um die nächste Industriehalle außerhalb von Lucas Sicht gefahren gefahren. Schnell ausgestiegen und vorsichtig um die Ecke gelinst. Lucas macht weiterhin ganz brav "Sitz". Also zurück. Nochmal die ganze Palette Ball werfen, rufen, brüllen usw. kein Erfolg.

Also auf zur Bergtour die Böschung hochgekraxelt. Sich dabei gewundert, dass der Hund auf solch einer Schräge überhaupt sitzen kann. Das Hundchen angeleint. Dieser sah jetzt das Unvermeidliche ein und kam mit. Vom Böschungsfuß bis zum Auto waren es ca. 20 Meter. Also jetzt gilt es! Mit Lucas an der Leine um die Wette gerannt.

eine überschwängliche Lobesorgie



In den nächsten Tagen habe ich dann Lucas aus dem Spiel heraus rechtzeitig angeleint bevor unser Auto in Sicht kam.
Wenn noch eine zweite Person mit unterwegs war, habe ich diese vorausgeschickt, um die Autotür zu öffnen und um dann den oben beschriebenen Wettlauf




Wenn ich allein war, habe ich Lucas bis an Auto an der Leine geführt bzw.die letzten Meter gegen seinen Widerstand gezogen.



Un dann sofort -ihr wißt schon - die Lobesorgie.



Die Methode hat das Problem ganz gut gemildert aber nicht ganz aufgehoben.
Auch heute noch gibt es Versuche von meinem Jungsenior die Spaziergänge durch langsames Laufen, einfaches Hinsetzen und sitzen bleiben (natürlich nicht auf steile Böschungen) u.s.w nach seinen Belieben auszudehnen.
Aber der Wettlauf zum Auto und das Werfen seines Bällchens ins Auto funktionieren auch heute noch gut. Auch hat Lucas nicht mehr die hardcore Ausdauer beim "Sitz". Bei einem Abstand von 200 Metern oder wenn ich aus seinem Blickfeld entschwinde, erhebt er sich und kommt -zwar langsam und widerwillig - hinter mir her getrabt.
Viel Erfolg bei Deinen verschiedenen Versuchen Deinen Murphy zu überzeugen, dass so ein Sprung ins Auto auch Spass bringen kann.
Murphy, Zirbel und Co. denken: "Sei schlau und stell dich dumm, dann nimmt Frauchen dir nichts krumm."
