Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

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Joana789

Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von Joana789 » So 7. Aug 2011, 10:32

Hallo liebe Leser,

ich wende mich an euch, da ich nicht weiß, was wir noch machen können.
Unsere Jana wird im September 14 Jahre alt und bis vor wenigen Wochen war bis auf kleine Anzeichen der Altersschwäche noch alles in Ordnung.
Aber in den letzten 14 Tagen hat sich ihr Allgemeinzustand dramatisch verschlechtert!
1. Zunächst schwankte sie nur, lief etwas unsicher, nun bricht sie permanent zusammen, bleibt liegen und steht nur mit Hilfe wieder auf.
2. Sie frisst ihr Futter gar nicht mehr! Auch die Schmerztabletten (Rimadyl), die sie sonst wie Leckerchen verputzt hat, lehnt sie ab. Auch alles andere, was sie sonst liebte rührt sie nicht mehr an! Nur für Bratwurst kann man sie noch begeistern. Sie ist nun schon sehr dünn geworden (21 kg)
3. Anfang letzter Woche hörte sie dann auch auf zu trinken! Bei mir schrillten sofort die Alarmglocken, wir sind zum Tierarzt hin und er sagte es würde nicht mehr besser werden (hat dabei auch noch 3 Tumore unter dem Bauch festgestellt) und riet uns, Jana zu erlösen. Meine Schwiegermutti (wir leben in einem Haus) lehnte dies aber ab; ihr gehört unsere Jana und auch nach langen Gesprächen hielt sie an ihrer Meinung fest: Der Hund soll - wenn es schon sein muss - eines natürlichen Todes sterben.
4. Wir versuchen es nun mit allen Tricks sie zumindest zum trinken zu bewegen, immerhin: Die Schmerztabletten nimmt sie nun mit etwas Leberwurst an, auch ein wenig Knäckebrot frisst sie, ab und zu gebe ich ihr nun auch eine Geflügelbratwurst, damit sie zumindest etwas im Bauch hat.

Wenn ich nun mit ihr rausgehe, kommmt sie kaum aus dem Körbchen, ich muss sie hochheben und stützen, da sie sonst immer wieder umfällt, auf der Seite liegen bleibt und micht traurig anschaut. Immerhin: Sie nimmt ETWAS Wasser zu sich, wenn ich es ihr aus der Hand gebe, aber das sind max. 100-200 ml über den ganzen Tag!
Was mir aber in der letzten Woche auffiel (bevor sie aufhörte zu trinken): Sie trank ungewohnt viel, ihr Urin war dennoch sehr gelb und roch stark konzentriert. Momentan scheidet sie trotz wenig Flüssigkeitszufuhr 4-5 mal am Tag Urin aus, nicht übermäßig große Portionen und auch entsprechend dunkelgelb/streng riechend.
Ich vermute, dass sie neben all den anderen Problem nun auch noch akutes Nierenversagen hat, und weiß nun nicht mehr, was ich noch tun soll. Mir ist klar, dass sie so nicht mehr lange durchhält und vielleicht ist es auch an der Zeit, sie gehen zu lassen. Aber wie lange wird sich das so hinziehen? Ich hoffe aber dennoch, dass ihr vielleicht noch ein paar Tipps habt, wie ich ihr den Weg so angenehm wie irgendmöglich machen kann.

Im Voraus vielen Dank !!!

redchili

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von redchili » So 7. Aug 2011, 11:02

Hallo Joana,

es tut sehr weh, Deine Schilderung zu lesen. Mir scheint, Ihr und der Tierarzt habt alles Mögliche getan. Die einzige Frage, die sich mir stellt, betrifft die einzig wichtige Beteiligte in diesem Szenario: Will Jana denn noch leben oder ist sie freudlos vor Qual?

Viele Grüße
Antje

Rover

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von Rover » So 7. Aug 2011, 11:28

Hallo Joana,

das ist sehr traurig.

Mir drängt sich der Vergleich auf mit einem ganz alten Menschen. Es kommt vor, dass diese die Nahrungsaufnahme - auch Flüssigkeit - irgendwann ablehnen. Das war bei meinen Großeltern so. Sie waren weit über 80 und vorher - bis auf die letzten Tage - im Rahmen gesund und munter. Und plötzlich ging nichts mehr. Zum Glück waren sie nicht im Krankenhaus, wo man die Nahrungsaufnahme per Infusion erzwungen hätte, um das Unvermeidliche herauszuzögern. Sie sind beide nach ein paar Tagen friedlich eingeschlafen.

Eure Jana hat ein stolzes Alter erreicht. Wenn sie keine Freude mehr am Leben hat, sollte man sie gehen lassen.
Aber das ist eine schwere Entscheidung, die Ihr selber treffen müsst.

Ich fühle mit Dir. Irgendwann wird es uns mit unseren Hunden auch so oder ähnlich gehen.

Viele Grüße, Kerstin

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Kathinka
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Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von Kathinka » So 7. Aug 2011, 11:38

Hallo Joana,

es ist immer schwer, wenn man merkt, dass unsere Vierbeiner ihrem Lebensende näher kommen. Einen Rat kann und will ich dir hier nicht geben (bitte nicht falsch verstehen!).

Bei meinem Alten Herrn und auch bei der Hündin meines Schwager haben wir uns beide an dem Punkt dazu entschieden sie gehen zu lassen, als wir deutlich sehen konnten, dass sie nicht mehr möchten bzw. keine Freude mehr hatten. Die Hündin meines Schwagers (fast 14) hat Futter und Wasser verweigert (sie war immer sehr gefräßig und lies sonst keine gelegenheit aus sich was essbares zu erhaschen) und sich in dem Bambus im Garten verkrochen und wollte dort auch nicht mehr heraus. Mein Schwager sagt immer, deutlicher hätte sie es ihm nicht sagen könne, was ihr Wunsch ist.

Mein Alter Herr hatte eine böse Magenschleimhautentzündung mit 12 1/2 Jahren, von der er sich auch nicht mehr erholen konnte. Er ist innerhalb weniger Wochen extrem abgemagert und konnte kaum noch essbares in sich behalten, ganz zum Schluss nahm er es nur noch auf, wenn ich es ihm aus der Hand gefüttert habe (und dann auch nur sehr wenig). Am Morgen jenes Tages, als er dann über die Regenbogenbrücke gehen durfte, hat er sich zum ersten Mal von mir abgewandt, wo er sich sonst immer an mich angelehnt hatte. Auch er hätte mir seinen Wunsch nicht deutlicher zeigen können.

Ich hätte mir nichts mehr gewünscht, als dass mein Bube eines natürlichen Todes sterben darf, aber es hat nicht sollen sein und ich wollte sein Leben nicht unnötig verlängern, wenn er es nicht mehr leben wollte.

Was ich damit sagen wollte, hat Antje eigentlich gut zusammengefasst: wie geht es Jana dabei und was möchte sie.

Vielleicht redest du nochmal mit deiner Schwiegermutti. 14 Jahre ist ein stolzes Alter und einen Freund nach so langer Zeit gemeinsam gehen zu lassen fällt schwer und tut weh, ich weiß das, aber das Leben ist nun mal endlich.

Liebe Grüße Kathrin
Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast, einen Hund zu haben macht Dich reich! - (Louis Sabin)

dogkiki

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von dogkiki » So 7. Aug 2011, 11:45

Hallo Joanna,

es ist so wahnsinnig schwer das geliebte Tier gehen zu lassen.
Ich sehe es aber so, dass wir für unsere Tiere die Möglichkeit haben, ihnen die schlimmsten Qualen zu ersparen, indem man sie friedlich einschlafen lässt. Der Tierarzt würde doch auch sicherlich zu Euch nach Hause kommen. So könnte Jana doch auch bis zum Schluss in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und inmitten ihrer Familie sterben.
Sprich doch noch mal mit Deiner Schwiegermutti.....

Ich denke an Euch und wünsche Euch ganz viel Kraft in diesen schweren Stunden. Mir kommen schon wieder die Tränen, wenn ich daran denke wie weh es tut den eigenen Hund zu verlieren. Aber irgendwann kommt eben für jeden von uns der Tag....

Alles Liebe,
Kirsten

netti

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von netti » So 7. Aug 2011, 11:48

Hallo Joana,
mich macht Deine Beschreibung sehr betroffen und ich verstehe mehr als gut, was Dich im Moment bewegt, denn auch ich musste schon den Verlust mehrerer Hunde beklagen. Ich habe immer versucht in ihren letzten Lebenstagen das noch einmal mit ihnen zu machen, was ihnen besonders viel Spaß gemacht hat, z.B. mit ihnen an einen Platz zu fahren, der ihr Lieblingsplatz war, sie mit Leckerchen zu verwöhnen, die sie sonst nie bekommen hätten, auch Plätzchen und Kartoffeln mit Sauce etc.
Lies Dir einmal unter folgendem Link viewtopic.php?f=45&t=553 Eddis letzten Beitrag zu Jago durch. Sie beschreibt den Abschied von Jago sehr emotional und gestaltete ihn für Jago absolut bewundernswert, so dass ich davon überzeugt bin, einen besseren kann man seinem treuen Weggenossen nicht bieten.
Ich wünsche Euch, dass Ihr die richtige Entscheidung im Sinne Eurer Hündin trefft und sie nicht mehr leiden muss.
LG
Netti
PS. Eddi, ich hoffe, ich durfte auf Deinen Beitrag verweisen, mir wäre er in solch einer Situation nämlich eine wirkliche Hilfe!

Joana789

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von Joana789 » So 7. Aug 2011, 12:59

Vielen Dank für eure raschen Antworten, ich bin wirklich erstaunt!

Also, es ist immer sehr unterschiedlich wie Jana sich gibt. Manchmal (wenn ich sie zum Pipimachen aus dem Körbchen holen will) schaut sie mich entgeistert an, lässt den Kopf sofort wieder fallen und ich würde meinen, sie denkt "Lass mich doch einfach in Ruhe!". Auch wenn sie dann draußen zusammenbricht, auf der Seite liegt und nicht mal versucht hochzukommen sehe ich diesen traurigen Blick als wenn sie sagen will "Siehst du, ich kann einfach nicht mehr!". Andererseits ist sie in machen Situationen geistig hellwach und putzmunter, nur der Körper will dann nicht. (neulich hatten wir Besuch, haben gegrillt und ich habe das Körbchen auf die Terrasse geholt, damit sie mittendrin sein kann; da hat sie ständig geschaut und die Ohren gespitzt etc.) Auch wenn ich mit einer Bratwurst zu ihr komme, hebt sie den Kopf, spitzt die Ohren und ist wirklich interessiert. Ich denke, gerade dann, wenn sie so munter ist sieht meine Schwiegermutti sie mit ganz anderen Augen und denkt sich vielleicht, dass man sie doch nicht einfach einschläfern lassen kann (mein Partner denkt zumindest so, und er hängt auch sehr an dem Hund). Es ist immer sehr unterschiedlich. Als sie dann das Wasser verweigerte dachte ich erst "OK, jetzt will sie uns damit sagen, dass es reicht!" aber wenn sie dann manchmal wenigstens etwas aus meiner Hand trinkt, bin auch ich wieder verunsichert.

Ich möchte eben nur nich, dass sie morgens nicht mehr aufwacht und ich dann ganz genau weiß: Sie ist unter meinen Händen verdurstet und sicher nicht friedlich eingeschlafen.
Aber reichen denn 100-200 ml aus?!

Liebe Grüße

Joana

Petra

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von Petra » So 7. Aug 2011, 14:00

Liebe Joana,

ich möchte mich einmal ganz direkt und vielleicht etwas drastisch ausdrücken, aber aus einem Forum möchte man ja Meinungen hören.
Eure Jana war euch 14 Jahre eine Freundin. Nun ist es an euch, ihr den besten Freundschaftsdienst zu erweisen und auch in der schlechtesten Zeit zu ihr zu stehen, wo sie euch am dringensten braucht.
Es liegt an euch, ihr Leiden zu verkürzen. Ich weiß es selbst, manchmal sieht man die klarsten Dinge verschwommen und freut sich über ein paar Schlucke Wasseraufnahme. Das reicht aber nicht, der Preis ist in meinen Augen zu hoch, viel zu hoch.
Der Satz "wenn es schon sein muss, soll sie wenigstens eines natürlichen Todes sterben" macht mich direkt ein bißchen wütend.
Der Alterstod ist keine Sache, die man irgendwie vermeiden könnte, nur die letzten quälenden Tage kann man vermeiden. Der "natürliche" Tod ist oft genug grausam, das friedliche Einschlafen im Körbchen ist, glaube ich, eine Wunschvorstellung, die viel zu selten eintritt.
Wieviel Lebensglück kommt noch auf Jana zu ?
Denkt auch an die baldige Zeit, da sie gestorben sein wird: Oft machen sich Menschen dann Vorwürfe, weil die letzten Tage nicht mehr hätten sein müssen, hätte man ihr das nur erspart ...
Helft ihr auf ihrem letzten Weg, da müssen Freunde durch.

Du hast, trotz meiner direkten Worte, mein Mitleid und ich wünsche alle Kraft der Welt, aber auch der Jana ein würdevolles Ende.
Dies schreibt dir jemand, der einen 13 Jahre alten Airedale hat und einer 14 Jahre alt gewordenen Hündin vor 1,5 Jahren den Weg weg von mir erleichtert hat,

Petra und co.

Xantha

Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von Xantha » So 7. Aug 2011, 14:50

Es ist alles gesagt, ich möchte mich hier ganz deutlich Petra anschließen.
Viel Kraft wünsche ich euch!

airenois
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Re: Unsere Jana frisst/trinkt kaum noch!

Beitrag von airenois » So 7. Aug 2011, 15:41

Hallo Joana,

Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, Hobby ist 16 1/2 Jahre alt geworden und Indra 13 Jahre, daß das Urteilsvermögen manchmal beim eigenen Hund nicht so gut funktioniert wie bei den Hunden von Dritten.

Ich wünsche Dir die Kraft für den Hund die richtige Entscheidung zu fällen, hör auf dein Herz.

Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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