Es ist ein kalter Tag im November, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Wir stehen an der Steilküste, werfen den Blinker ins Wasser und hoffen auf einen Dorsch. Eddi haben wir zu Hause gelassen, aus Angst vor Verletzungen durch die Angelhaken. Robben sind ja nichts Besonderes mehr, doch ein schwimmendes Reh ist ungewöhnlich. Vor uns schwimmt ein Reh vorbei. Als es ans Ufer kommt, trieft sein Fell vor Nässe. Es humpelt. Als es Menschen sieht, stürzt es erneut in die Ostsee und schwimmt parallel zum Ufer. Kann jedoch nicht mehr und kommt wieder an Land. Es versucht die Steilküste zu erklimmen, was jedoch nicht gelingt. Sie ist wirklich steil und 12m hoch. Wir müssen am Reh vorbei, denn es wird dunkel und wir wollen nach Hause. Blöckend rennt das erschöpfte Reh an uns vorbei und ich erhasche noch ein unscharfes Foto von der tiefen Wunde im Bein. Man sieht den Knochen. Die Sehnen sind beschädigt, es blutet. Die Wunde ist frisch. Spaziergänger erzählen uns, daß das Reh schon 5km weiter hinten im Wasser schwamm. Dort ist die Küste nicht so steil, dort kam es her.
Wir haben den Jäger angerufen, damit er das Tier erlöst. Die Wunde hatte ihm ein Hund gerissen.
zum Nachdenken
zum Nachdenken
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi
Re: zum Nachdenken
....das macht mich traurig ,betroffen und wütend.
und irgendwie fehlen mir die Worte.
Bine
und irgendwie fehlen mir die Worte.
Bine
Re: zum Nachdenken
So gehts mir auch. Welch unglaubliche Ängste und Schmerzen muss das arme Reh durchgemacht haben.
Wir müssen unsere Hunde hüten.
LG
Uschi
Wir müssen unsere Hunde hüten.
LG
Uschi
Re: zum Nachdenken
Hallo Simona,
eine traurige aber oft passierende Geschichte....
Ich weiß auch, wovon ich spreche, wenn ich hier mitrede - leider war mein erster AT auch ein "echter" Jagdhund - und wir ohne diesbezügliche Erfahrung....
Ich finde es sehr, sehr wichtig, die eigenen Hunde so im Griff zu haben, dass sie dem Wild nicht gefährlich werden können. Und ich finde es traurig und unvernünftig, wenn ich Leiute sehe, deren Hunde stöbern oder wildern und nicht abrufbar sind, die das Ganze lässig lachend begleiten... Ich möchte nicht in der Haut des armen Rehs gesteckt haben...
Traurige Grüße
Benita
eine traurige aber oft passierende Geschichte....
Ich weiß auch, wovon ich spreche, wenn ich hier mitrede - leider war mein erster AT auch ein "echter" Jagdhund - und wir ohne diesbezügliche Erfahrung....
Ich finde es sehr, sehr wichtig, die eigenen Hunde so im Griff zu haben, dass sie dem Wild nicht gefährlich werden können. Und ich finde es traurig und unvernünftig, wenn ich Leiute sehe, deren Hunde stöbern oder wildern und nicht abrufbar sind, die das Ganze lässig lachend begleiten... Ich möchte nicht in der Haut des armen Rehs gesteckt haben...
Traurige Grüße
Benita
Re: zum Nachdenken
Guten Abend,
vorab: Nein, unter meiner Aufsicht jagt kein Hund.
An anderer Stelle wird hier im Forum gerade diskutiert, wieviel "Natürlichkeit" wir dem Hund lassen sollten.
Ist das, was dem Reh dort passiert ist, nicht viel "natürlicher" als der Schuß vom Jäger?
Wieviele Raubtiere ernähren sich weltweit täglich von Beutetieren?
Müssen wir jetzt mit all denen Mitleid haben?
Wo ist da sinnvollerweise die Grenze zu ziehen?
Nein, ich habe darauf keine endgültige Antwort, aber Eure Gedanken dazu würden mich interessieren.
Dina
vorab: Nein, unter meiner Aufsicht jagt kein Hund.
An anderer Stelle wird hier im Forum gerade diskutiert, wieviel "Natürlichkeit" wir dem Hund lassen sollten.
Ist das, was dem Reh dort passiert ist, nicht viel "natürlicher" als der Schuß vom Jäger?
Wieviele Raubtiere ernähren sich weltweit täglich von Beutetieren?
Müssen wir jetzt mit all denen Mitleid haben?
Wo ist da sinnvollerweise die Grenze zu ziehen?
Nein, ich habe darauf keine endgültige Antwort, aber Eure Gedanken dazu würden mich interessieren.
Dina
Re: zum Nachdenken
Moin ihr, also ich wollte wirklich keine Bambiidylle verbreiten. Zu viele Rehe schaden dem Wald und wenn sie sich bei diesen milden Temperaturen schon in den Gärten umhertreiben, dann sind es einfach zu viele auf kleinem Raum. Das ist unnatürlich.
Doch es ist ein Unterschied ob ein hungriges Raubtier das Reh tötet und frißt, oder ob es von einem wildernden Hund verletzt wird. Der Hund hatte keinen Hunger, sondern war triebig. Ein HH sollte solche Fotos zu verhindern versuchen. Im Sommer hat das Reh null Chance auf Heilung. Die Fliegen legen ihre Eier in solche Wunden, daraus entwickeln sich Maden. Und die fressen auch das gesunde Fleisch. Im Winter könnte eine Heilung gelingen, jedoch bleibt das Bein steif. So oder so, es hätte vielleicht verhindert werden können. Einem Lebewesen aus Lust Schmerzen zuzufügen.
So manch HH sagt sich vielleicht: Ach laß ihm doch seinen Spaß, der Hund kommt ja wieder. Weil der HH solche Bilder nicht kennt. Oder der HH nie vermuten würde, daß sein Hund ein gesundes Reh überhaupt erwischt. Das später erlegte Reh hatte nur eine Niere. Jetzt könnte man über natürliche Selektion diskutieren.
Doch es ist ein Unterschied ob ein hungriges Raubtier das Reh tötet und frißt, oder ob es von einem wildernden Hund verletzt wird. Der Hund hatte keinen Hunger, sondern war triebig. Ein HH sollte solche Fotos zu verhindern versuchen. Im Sommer hat das Reh null Chance auf Heilung. Die Fliegen legen ihre Eier in solche Wunden, daraus entwickeln sich Maden. Und die fressen auch das gesunde Fleisch. Im Winter könnte eine Heilung gelingen, jedoch bleibt das Bein steif. So oder so, es hätte vielleicht verhindert werden können. Einem Lebewesen aus Lust Schmerzen zuzufügen.
So manch HH sagt sich vielleicht: Ach laß ihm doch seinen Spaß, der Hund kommt ja wieder. Weil der HH solche Bilder nicht kennt. Oder der HH nie vermuten würde, daß sein Hund ein gesundes Reh überhaupt erwischt. Das später erlegte Reh hatte nur eine Niere. Jetzt könnte man über natürliche Selektion diskutieren.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi