Unter sich ausmachen

Anekdoten und sonstige Erlebnisse mit unseren Lakritznasen
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Ira
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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Ira » Fr 14. Dez 2012, 08:09

Guten Morgen,
obwohl Hummi auf dem Land wohnt, habe ich dafür gesorgt, dass sie gut sozialisiert wurde und man kann sie überall mithinnehmen. Sie verträgt sich mit anderen Hunden, aber die sie einmal angepöbelt haben, womöglich schon in der Welpenzeit, die hat sie nie vergessen und generalisiert auch, dh, sie kann alle Vertreter dieser Rasse nicht mehr ausstehen.
Das Problem sind bei mir wirklich die, die ungefragt auf uns zustürmen und uns zu zweit angehen. Da habe ich keinen Bock drauf. Letztens sind sie meiner Tochter begegnet, der eine drehte aber ab und rannte einem Mädchen auf dem Fahrrad hinterher. Die Besitzer machen ihr Ding einfach weiter. Ich finde das unmöglich.

@Bine: Niemals würde ich meinen Hund in eine Gruppe von zwei oder gar mehr Hunden laufen lassen. Wie blöd kann man denn noch sein? Dafür, dass Du Deine Hunde so gut unter Kontrolle hast, zolle ich Dir Respekt. Auch ein Grund, warum ich keine zwei habe. Ich würde es so nicht hinkriegen. Irgendwann frag ich mal, wie die Mehrhundebesitzer das machen (die wenigen, die das können. Hier gibt es fast keine :dog_angry )

@Simona: Dass Dein Hund hinter Dich geht, wenn ihm die Situation zu brenzlig wird, zeugt von großem Vertrauen Dir gegenüber. Er hat nicht vergessen, wie Du die letzte Situation gemeistert hast. Darauf kannst Du Dir jetzt was einbilden. :thumbup: So sollte es sein, der Hundeführer kümmert sich.
LG, Ira

Bine

Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Bine » Fr 14. Dez 2012, 08:18

Guten Morgen Ira,

Ira hat geschrieben: Wie blöd kann man denn noch sein?
..das frag ich mich oft auch happy_02 happy_02
Ira hat geschrieben:
Dafür, dass Du Deine Hunde so gut unter Kontrolle hast, zolle ich Dir Respekt. Auch ein Grund, warum ich keine zwei habe. Ich würde es so nicht hinkriegen. LG, Ira
Ist ein relativ einfaches Rezept: der 1. Hund muss funktionieren, bevor der nächste kommt. Schlimm wird es immer dann, wenn der 2. kommt und der 1. schon nicht sozialisiert und erzogen wurde, in der Hoffnung, dass dann alles besser wird. Der Schuss geht zu 99% in den Ofen.
LG Bine

Artus

Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Artus » Fr 14. Dez 2012, 14:07

Ira hat geschrieben: Das Problem sind bei mir wirklich die, die ungefragt auf uns zustürmen und uns zu zweit angehen. Da habe ich keinen Bock drauf. Letztens sind sie meiner Tochter begegnet, der eine drehte aber ab und rannte einem Mädchen auf dem Fahrrad hinterher. Die Besitzer machen ihr Ding einfach weiter. Ich finde das unmöglich.

Im letzten Monat hatte ich Karo morgens meistens mit auf meinem Spaziergang. Ich nehme ihn grundsätzlich an die Leine.

Die Morgenrunde geht am Mittellandkanal entlang, dann über eine Böschung und auf der anderen Seite unter einer Baumallee retour. Um die Böschung zu überqueren muss man ca. 10 Stufen auf der einen Seite hochgehen und auf der anderen Seite wieder runter steigen. Die Böschung oben ist selbst auch einige Meter breit.

Auf dieser Runde kommt mir auch häufig eine Frauengruppe mit ca. 4-6 freilaufenden großen Hunden entgegen. Die lassen ihre Hunde auch vorweg über die Böschung laufen auf die jeweils andere Seite, und es kann dann schon mal ein paar Minuten dauern, ehe die Frauengruppe selbst wieder bei den Hunden ist.

Ich habe denen jetzt noch einmal zu verstehen gegeben, dass ich nicht will, das ihre Hunde zu mir und meinem Hund kommen. Habe ihnen auch gesagt, dass ihre Freiräume nach meinem Verständnis dort aufhören, wo andere sich einschränken müssen. Und ob sie sich noch nie darüber Gedanken gemacht hätten, dass es Menschen gibt, die große Angst vor Hunden haben, denen vielleicht fast das Herz stehen bleibt, wenn da mehrere unbeaufsichtigte Hunde auf sie zukommen?

Warten wir mal ab, wie die Damen sich bei der nächsten Begegnung verhalten. Einmal werde ich ihnen noch verklickern, das ihre Hunde bei mir nicht erwünscht sind, wenn sie es dann immer noch nicht begriffen haben, werde ich mich mal schlau machen, ob ich mir so ein Verhalten gefallen lassen muss.

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass ich so ein Verhalten hinnehmen muss. Denn die Frauen müssen ihre Hunde schon "in der Hand" haben, dass können sie aber nicht, wenn sie ihre Hunde nicht einmal mehr im Blickfeld haben.

An gleichen Morgen war mir eine Frau bei dieser Runde begegnet, deren Rüde sich nach ihren Aussagen nicht mit anderen Rüden versteht. Sie bat mich schon von weitem Abstand zu halten. Was da wohl hätte passieren können, wenn eine Begegnung mit den kurzfristig unbeaufsichtigten, über die Böschung kommenden Hunden (Rüden) und diesem Hund zustande gekommen wäre?

Ich habe auf solche Leute auch überhaupten keinen "Bock" mehr. Hatten wir ja schon mal an anderer Stelle festgestellt, dass es so ein Verhalten und so ausgeprägt früher nicht gab.

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Eddis
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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Eddis » Fr 14. Dez 2012, 14:42

Moin zu euch, ich muß noch was los werden. Ich wollte mit dem Husky nicht rumposen und habe ihn deshalb nicht weiter beschrieben. Er war größer als Eddi, lange Beine und grau wie ein Wolf. Als ich das einer Bekannten erzählte, meinte sie: Das war ein Wolf, der aus dem Nachbardorf. Herrchen joggt am Strand mit Wolf und kleiner Hündin. Jetzt fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren, ich kenne den Mann sogar ganz gut und weiß auch, daß er seit mindestens 10 Jahren einen Wolf hält. Der immer mal Streß mit Nachbars Hühnern hat. Wir haben uns im Halbdunklen blos nicht erkannt. Das ist kein Scherz! So habe ich also einem Wolf die Rolleine auf seine Schnauze geschlagen. :dog_huh
Darüber darf man garnicht genauer nachdenken.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

vanja
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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von vanja » Fr 14. Dez 2012, 16:28

Eddis hat geschrieben:So habe ich also einem Wolf die Rolleine auf seine Schnauze geschlagen. :dog_huh
Darüber darf man garnicht genauer nachdenken.
Warum nicht drüber nachdenken? Wölfe sind eigentlich feiger als Hunde. Also das Mittel der Wahl und höchst wirksam. Die Feigheit kommt aus der Wildheit dieser Art. Feigheit schützt wildlebende Tiere. Feigheit als Vorsicht könnte man sagen, aber es träfe nur 90%ig zu.

Vor vielen Jahren (damals noch mit Alco) war ich bei einem Hundetrainer der Timberwolf/weißer Schäferhund-Mixe hatte. Die beiden Geschöpfe aus dieser Mischung waren schön anzusehen. Das Bild des Wolfes kam voll durch, die Wesen waren hochbeinig und schlank. Einfach ein Traum.

Aber eigentlich ein Alptraum. Diese Tiere waren sehr ängstlich - Angstbeißer waren sie allerdings nicht. Obwohl sie eine imposante Größe hatten wären sie vor jedem sie bedrängenden Menschen davongelaufen und hätten die einen auf die Nase bekommen, dann hätten sie das Weite gesucht und vor allem behalten, daß sie nicht erwünscht waren.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

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Sabine14
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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Sabine14 » Fr 14. Dez 2012, 20:18

Exkurs Wolf:

Hmm, ich glaube nicht, dass die Spezies Wolf per se ängstlich ist: ich denk eher, dass über die Jahrhunderte (mit Einführung der Schusswaffen, Bewaffnung auch der Bauern usw.) sich nur die Individuen vermehren konnten, die ängstlicher/vorsichtiger waren, als ihre draufgängerischen Rassegenossen: die wurden in moderner Zeit abgeschossen.
Es gibt aber alte Chroniken, das sind Wölfe durchaus in Dörfer eingefallen und haben Menschen angegriffen. Und unser Erbgedächtnis lässt uns nicht umsonst erschauern bei Wolfsgeheul und leuchtenden Augen im Dunkeln.
Was passiert denn, wenn sich heute ein vorwitziger Wolf auf Wanderschaft zu nahe an den Menschen herantraut: er wird als "Problemwolf" etikettiert und abgeschossen; Damit hat er, da dies in der Regel Tiere sind, die auf der Suche nach Geschlechtspartnern sind, auch keine Möglichkeit, dieses Draufgängertum weiter zu vererben.

(Nicht falsch verstehen: ich bin froh, dass die Wölfe wieder zurückkommen)

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Regine » Fr 14. Dez 2012, 22:46

Oder Sabine ,
handelt es sich bei diesen Mären um bewußt geschürte Ängste???Weil der Wolf Ressourcen beanspruchte , die auch der Mensch beansprucht??
Ängste lassen sich leicht und schnell schüren und bleiben lang verankert..............
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Sabine14
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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Sabine14 » Fr 14. Dez 2012, 23:19

Hallo Regine,

gut möglich oder auch nicht (war ja nicht dabei :-) ), aber ich denke, gerade in Zeiten, wenn das Wild knapp wird wie im Winter, die Menschen sich nicht verteidigen konnten, da sie keine Waffen tragen durften wie im Mittelalter Leibeigene, war es sicher zu mindest nicht ratsam alleine durch den Wald zu stapfen.

ich hab da mal was rausgesucht auf die Schnelle:

chroniknet
"Tageseinträge für 26. Januar 1903

26.1.1903
Aus dem Südosten Europas kommen Nachrichten über Angriffe von Wolfsrudeln auf Menschen. Infolge starker Schneefalle dringen die Wölfe bis in die Dörfer vor. Auch im Schnee steckengebliebene Züge sind attackiert worden."

und da gibts auch was:
Link

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Bine

Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Bine » Sa 15. Dez 2012, 05:53

Tolles Thema!
Ich bin dem Wolf sehr zugetan, nun ist er schon wieder seit 20 Jahren in Deutschland und hat bis jetzt noch nicht für böse Schlagzeilen gesorgt.
Normalerweise sind Wölfe eher scheu und meiden Menschen, bei den berichteten Wolfsangriffen spielt auch oft die Tollwut eine Rolle.
Und wenn ich lese, dass es in ganz Europa in den letzten 50 Jahren zu 5 Angriffen auf Menschen gekommen ist ( Wölfe ohne Tollwut), dann ist das Risiko doch handelbar.
Das die Jäger über die Wölfe nicht glücklich sind und daher gern "Rotkäppchen" zitieren, kann ich verstehen, sind doch gerade Rehe, Hirsche und Wildcheine, die bevorzugten Beutetiere.
Angst vor einem Wolf hätte ich nicht, solange er flüchten kann, wird er das tun, da sieht das bei einer Wildsau schon anders aus happy_02 , vor der geh ich stiften.
LG Bine

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Eddis
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Re: Unter sich ausmachen

Beitrag von Eddis » Sa 15. Dez 2012, 22:36

Moin ihr, also dieser Wolf verhielt sich doch sehr zivilisiert, finde ich. Er hatte keine Angst, ließ sich jedoch beeindrucken. Er geht sicherlich öfter als Hund durch. Denn ich möchte wetten, daß Herrchen ihn garnicht außerhalb des Grundstückes frei laufen lassen darf. Wenn er es doch tut, dann muß er den Wolf im Griff haben, oder mindestens seinem Einfluß trauen. Sonst bekommt er riesigen Ärger. Es gibt schon genug Streit wegen der Hühner.
Herrchen hat uns einfach nicht am dämmrigen Strand vermutet.
Ich finde es trotzdem leichtsinnig, mindestens sollte er ihn an die Leine nehmen beim Joggen. :dog_rolleyes
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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