Susi, also "mein" Westie ( bzw eigentlich Familienhund ) wurde relativ unüberlegt angeschafft, trotz Hundeerfahrung. Daraus resultierte dass sie Jahrelang der reinste Terrorist war ( Kläffer, Controlfreak, schlimmstenfalls hat sie zugebissen, null Leinenführig, null Respekt vor Großtieren,... ), wir Stammgast beim Tierarzt geworden sind, und die Erkenntnis, dass ein anderer Hund besser gepasst hätte, falls überhaupt. Ich glaub, ich bin die Einzige im Haus gewesen für die das Tierheim keine Option gewesen ist. Erst als ich 13 und sie 7 Jahre alt war, hat sich mal was getan. Ich hab angefangen in Hundeforen unterwegs zu sein und mir so ein wenig Hilfe geholt.
Was soll ich sagen ? Sofern man ihr die Grenzen aufzeigt, sie ihre Bewegung und Aufgaben bekommt, und nicht zu Hause rum liegen muss, ist sie ein toller Hund geworden. Ich kann sie heute im Regelfall gut abrufen, kann sie ableinen, mit in die Öffentlichen nehmen, an Hunden vorbei gehen ohne dass sie bellt, mit auf den Reiterhof nehmen ( hatte da mal Praktikum, sie war fast überall dabei ), bellen hat sich reduziert, und sollte sie auf dumme Gedanken kommen, schick ich sie ins Platz ( ist für sie ein Zeichen für, dass ich es regel und nicht sie ) und gut ist.

Problematisch wird es nur dann, wenn ich sie nicht richtig auslasten kann ( zB Schonung wegen Kreuzbandriss ), dann mutiert sie wieder zu Kontrolle und Gekläffe, hilft nur was für den Schädel/die Nase ausreichend anzubieten. Das einzige was wir scheinbar nicht hibekommen werden ist das allein bleiben. Kurz runter in den Keller geht, komplett allein zu Hause lassen nicht. Allerdings hat das auch keine hohe Priorität mehr, sie ist nun 9 Jahre alt, und irgendeiner is eh immer da.
Ob sie ins Tierheim gekommen wäre, hätte ich nicht daran gearbeitet, ich weis es nicht. Fakt ist : ein kläffendes Kontrollmonster, inklusive Allergien, so schnell hätte man die nicht vermittelt bekommen.
Dann hatte ich vor einem Jahr mal ein Praktikum im Tierheim. Dort gab es einen jungen, problematischen Schäferhund - ein Opfer jener die ihren Hund nur als Sportgerät sehen. Der Zwinger ging nur dann auf, wenn es auf den Hundeplatz ging. Stereotypisches Verhalten, biss sich bei jeder Kleinigkeit in die Rute. Ich hab ab und an ( obwohl nicht Teil meiner Aufgaben ) ein wenig mit ihm gearbeitet, bzw den Trainern geholfen. Ich hätte ihn genommen auch wenn es viel Arbeit gewesen wäre. Wollte ich auch ( meine Eltern haben auch dahinter gestanden ), nur ist das Tierheim halt eine Wissenschaft für sich, so dass scheinbar von Anfang an klar war wo er hin kommt ( jedenfalls auf keinen Fall zu mir, obwohl die Trainer ihn mir gegeben hätten ).
Naja, jedenfalls : Verstehen kann ich sowas ebenfalls nicht.
Unüberlegt angeschaffen wird aber viel. Die Airedales haben da, würd ich es einschätzen, noch Glück. Wenn man vergleicht wie viele Schäfer, Malis, Hüter und Listenhunde man doch im Tierheim sieht...
Ich bin froh dass der Airedale Terrier kein Modehund ist. Wäre er das, würde es entweder unzählige in der Vermittlung, oder erstaunlich viele kranke/nervlich angeschlagene geben, bzw beides.
Andererseits, überlegt man sich mal wie der heutige Hund so sein soll und wonach die Menschen entscheiden, ists kein Wunder. Und die Züchter können den Leuten ja leider auch nur vor die Köpfe schauen...
Ausserdem, wie ist der Mensch generell so drauf ? So im Regelfall ? Na Hauptsache alles so bequehm wie möglich. Deshalb macht es sich auch nicht jeder zur Aufgabe sich vorher die ein oder anderen Fragen zu stellen, deshalb ist es zu viel verlangt ausgiebig mit dem Hund Gassi zu gehen, deshalb ist Erziehung zu anstrengend, und ein Hundetrainer zu teuer. Zu viel Stress, keine Ahnung was man weiter machen soll - wozu gibts Tierheime ?
