Hallo Terrine,
ich denke, es wird bei Heinrich eine Mischung aus Dominanz und Sexualität sein.
Mein Benno verhält sich ganz ähnlich.
Hunde - egal ob Rüde oder Hündin- die ungefähr seine Größe und Stärke haben, versucht er zu besteigen.
Wehren sich die Hunde, akzeptiert er das und es wird dann ganz normal normal gespielt und kein weiterer Besteige-Versuch unternommen.
Wehren sich die anderen Hunde nicht ( fast immer bleiben hier z.B. Labradore oder Golden Retriever "artig" stehen), würde er diese Hunde wohl ziemlich arg belästigen, wenn er dürfte.
Er deutet das "sich nicht Wehren" dann wohl als Zustimmung zu seinem Vorhaben.
Ich unterbinde Bennos Belästigungen konsequent.
Notfalls durch Anleinen meines Hundes und Verlassen der Situation.
Es ist aber durchaus auch so, dass ich Hunde meide, die sich wiederholt nicht wehren.
Ich setze meinen Hund dann dem Stress des Zusammentreffens mit diesen Hunden nicht aus.
Treffe ich auf uns unbekannte Hunde, frage ich zuvor vom Besitzer ab, ob sich der Hund wehrt.
Nur wenn das so ist, darf Benno zu dem Hund.
Meine Hunde dürfen aber auch generell nicht selbst entscheiden, ob sie zu einem anderen Hund laufen.
Egal ob sich die Hunde kennen oder nicht.
Sie müssen immer auf meine Freigabe warten: Absitzen, Blickkontakt mit mir, dann erst ggf. Freigabe mit "OK" oder Sperren mit "Nein".
Das ist in vielen Situationen sehr hilfreich.
Bei den Labradoren befreundeter Hundehalter habe ich gute Erfolge damit erzielt, die fremden Hunde zu bestätigen (verbal und mit Futter), wenn sie auch nur den kleinsten Ansatz gezeigt haben, sich gegen das Besteigen von Benno zu wehren.
Das hat auch sehr gut geklappt.
Diese Hunde wehren sich inzwischen alle zuverlässig und Benno unternimmt bei ihnen keine Besteige-Versuche mehr.
Er begrüsst sie normal und spielt auch schön mit ihnen.
Ich sehe es aber nicht als meine Aufgabe an, das bei jedem Hund zu machen, den wir so unterwegs treffen.
Bei mir ist der Eindruck entstanden, dass manche der Hunde sich einfach in Anwesenheit ihrer Besitzer nicht trauen, Aggressionen zu zeigen.
Das gilt scheinbar selbst dann, wen sich diese Aggressionen gar nicht gegen den Besitzer richten, sondern absolut berechtigt sind, weil diese Hunde eben belästigt werden.
Hier hilft nur Konsequenz von beiden Seiten.
Du musst Heinrichs Verhalten
immer unterbinden.
Und der Besitzer des anderen Hundes muss seinen Hund
immer darin bestätigen, sich gegen die Belästigungen anderer Hunde wehren zu dürfen.
Das sollte und muss sich kein Hund gefallen lassen.
Eine Kastration meiner Rüden ist für mich kein Thema. Mein Benno ist sehr triebstark - und das bezieht sich eben nicht nur auf den Spieltrieb.
Es lässt sich aber gut händeln und kanalisieren, wenn der Hund insgesamt gut ausgelastet wird und erzogen ist.
Dein Heinrich kann mit seinen 14 Monaten als AT noch nicht fertig erzogen sein - er ist ja schließlich kein Mali oder Labrador.
Aber Du wirst sehen - es wird immer besser und besser mit der Zeit - auch ganz ohne Kastration.
LG von Anke mit Benno, Jaron und Katze Blue