Hallo Lena,
ich habe ja hier auch so ein "Guthund"-Exemplar. Struppi mag Menschen sehr, für meinen Geschmack zu sehr, ich würde mir auch wünschen, dass er manchmal etwas mehr Beschützer-/Verteidigungsverhalten zeigt oder zumindest etwas neutraler ist und nicht jeden Wildfremden gleich schwanzwedelnd begrüßt. Als wir in den letzten Jahren einige Außenarbeiten am Haus und im Garten von Handwerkerfirmen durchführen ließen und lauter fremde Männer auf dem Grundstück herumliefen, saß er nur am Fenster und schaute interessiert zu - kein Bellen, kein Knurren, nichts

als Wachhund versagt

wenn Einbrecher kämen und das Haus ausräumten, würde er ihnen wahrscheinlich noch beim Raustragen helfen. und ich bezweifle auch, dass er mich im Ernstfall verteidigen würde, darum habe ich auch immer Pfefferspray dabei

Aber sein sonniges Gemüt hat den Vorteil, dass wir ihn überall hin mitnehmen können. Struppi war schon mit auf Hochzeiten, großen Geburtstagsfeiern, bei Konzerten im Park mit 30.000 Besuchern und anderen Veranstaltungen mit vielen (fremden) Leuten, er hat sich immer 1a benommen und sich zB auch anstandslos von wildfremden Kindern umarmen lassen (die den Eltern entwischt waren

), und wir wurden immer darauf angesprochen, was für einen gut erzogenen Hund wir doch haben

In der heutigen Zeit ist es definitiv besser, einen eher zu freundlichen Hund zu haben als einen zu unfreundlichen. Es wird erwartet, dass der Hund sich nicht wie ein Hund benimmt, sondern wie eine Maschine, er muss sich alles gefallen lassen und darf nichts, und als Hundehalter bist du (fast) immer der Dumme, wenn dein Hund tatsächlich mal jemanden verletzt, so verdreht ist unsere Rechtssprechung heutzutage...
grey hat geschrieben: ↑Mi 19. Jun 2019, 10:14
Vorschlag: lass den Hund sitzen und " beruhige" ihn hörbar: " bleib ruhig, du mußt dich nicht aufregen, laß ihn vorbeigehen"
der Passant kann meist nicht unterscheiden, ob ich eine angriffslustigen oder oberfreundlichen Hund beruhige.
So mache ich das auch, wenn mir beim Spazierengehen Leute (insbesondere Männer

) begegnen, die mir suspekt sind; ich tue so, als ob ich Struppi kaum davon abhalten könnte, sie zu zerfleischen
Ansonsten lasse ich ihn auch bei Fuß gehen, wenn wir anderen Leuten begegnen, damit er nicht hinläuft und sie begrüßt.
Lena hat geschrieben: ↑Di 18. Jun 2019, 17:01
Mit dem Schutztrieb könnte ich umgehen, der Hund muß halt gut im Gehorsam stehen und die Unterordnung muß stimmen, dann geht das.
Genauso kannst du es doch auch mit Käthe machen, nur halt nicht wegen des Schutztriebs, sondern ihrer übermäßigen Freundlichkeit

nimm sie in den Gehorsam, ihr geht im Fuß an anderen vorbei und sie hat gar keine Gelegenheit, die Menschen zu begrüßen.
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
Maxim Gorki