Moin,
also die Magendrehung ist beim Hund so leicht möglich, weil bei dieser Spezies der Magen besonders "locker" aufgehängt ist und viel Platz im Bauchraum findet, um sich zu bewegen oder auch zu füllen. Wolf trägt ja keine Einkaufstäschchen mit sich, stopft alsoein halbes Reh in den Magen und trabt damit heim, um es Welpis vorzuwürgen.
Ob da jemals eine Magendrehung passiert? Nun, man wird das wohl kaum heraus finden, selbst wenn mal ein gefüllter toter Wolf entdeckt würde.
Aber ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster, zu behaupten, daß eine Magendrehung von der Natur nicht direkt ins Kalkül einbezogen wurde und damit die Ursache doch eher wo anders zu suchen ist.
Manche Rassen sollen wegen der großen Brustkörbe prädestiniert sein, was soll der Wolf denn da sagen? Bindegewebesstärken oder Schwächen sind ganz sicher nicht der Grund, denn die anatomische Konstruktion ist davon recht unabhängig.
Fast alle Welpen toben schrecklich gern nach dem Fressen, würde dabei der Magen schon häufiger drehen, wären die Hundeartigen doch sicher nicht so zahlreich und erfolgreich auf der Erde.
Der Hauptmechanismus ist wohl die Aufgasung im Magen.
Durch die entstehende Gasmenge kommt der Magen aus seiner normalen Lage und dreht sich. Bislang habe ich immer gern TF und andere stärkereiche Futtermittel dafür verantwortlich gemacht. Die meisten Magendrehungen hatten auch tatsdächlich derartigen Inhalt.
Aber zB mein Jago hat vor 2 Jahren undefinierbares gefressen, ganz schnell, ganz viel (hat einen sog. Luderplatz, wo Jäger Gammelzeugs, zB Wildabfälle, für die Füchse hinwerfen, geleert) und ist innerhalb einer halben Stunde wie ein Heißluftballon aufgegangen. Nun ließ sich anhand des ekligen Zeugs, was da rauskam nicht mehr nachvollziehen, was es einst gewesen sein soll, aber wohl überwiegend tierischer Herkunft. Da war der Magen bereits soweit gedreht, daß der Schlauch zum leeren nur grad eben noch reinging. Zum Glück kam er um die OP rum. Unds vor kurzem ist das mit ein paar kg geklautem TF passiert, nur daß er nach der ersten Aufgasung und Medikaton besser wurde und dann nachts kollabiert ist, als es nochmal losging. Auch hier hat er wieder knapp die OP verpasst.
Andererseits hat meine Rough vor langer Zeit einen halben Sack TF geleeert, also gut 7 kg und schien zu platzen, hat aber tapfer 3 Tage in "kannmichnichtrichtighinlegen"-Position geschlafen und entsprechend DF gehabt, aber sonst nix. Übrigens war sie am nächsten Tag ganz konsterniert, daß es kein Frühstück gab. Ich glaub ich hab sie 4 oder 5 Tage nicht gefüttert, bis das Bäuchlein wieder die sportliche Form annahm, die es vor dem Diebstahl hatte.
Ich laß meine Hunde nach dem Fressen auch nicht extra toben, weshalb bei uns ja auch erst abends - oft spät- gefüttert wird. Erstens weiß ich dann, welche körperliche Leistung heute kalorienmäßig abgedeckt werden muß, zweitens ist anschließend Tagesordnungpunkt TV-Sofa-liegen angesagt und dabei gemütlich verdauen.
Nach Kleinigkeiten zum Frühstück o zwischendurch mache ich mir allerdings keine Gedanken. Und Getreidehaltige Fütterung hat sich mit Umstellung auf Roh eh fast völlig erübigt, so daß ich mir auch weniger Sorgen mache. Man merkt ja bereits an den Flatulenzen, reps dem Fehlen größerer solcher nach Rohfutter, daß weniger Gasbildung im Verdauungskanal stattfindet.
Ein Zusammenhang mit gierig fressen oder tiefen oder hohen Näpfen ist meines Erachtens unplausibel.
Ich bin immer noch davon überzeugt, daß es schon überwiegend die Art des Futters ist, was zu Gasbildung führen kann und damit uU auch mal zu Verlagerung und schlimmstenfalls Verdrehung des Magens.
Trockenfutter findet sich zum Teil nach vielen Stunden noch m Magen, wohingegen Fleisch recht fix verdaut wird und die Magneentleerung viel chneller stattfindet. Vielleicht auch ein Grund, wenn der Magen immer lange Zeit relativ stark gedehnt wird und lange Enzyme produziert werden müssen, um die Futtermasse zu zerlegen.
LG
Eddi
fühlt grad ein Ziehen in der Magengegend, vermutlich zu leer.....